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"Handlung, Handlung, Handlung" - was macht einen guten (SF-)Roman aus?


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161 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 15 Februar 2011 - 22:22

Oft habe ich bei Büchern das Gefühl, erst gar nicht "in sie hinein zu kommen" und lege sie nach ein paar Seiten weg, weil mir das Lesen keinen Spaß macht und mir vor x-hundert weiteren Seiten graust. Daraus ergibt sich eine wichtige Sache, die einen guten Roman ausmacht:

Der Anfang muss fesselnd sein und den Leser dazu bringen, weiter zu lesen.
Das bezieht sich auf den Titel nebst Untertitel, der erklärend sein und zugleich neugierig machen sollte sowie auf die ersten Seiten des Romans.

Das führt zur nächsten wichtigen Sache:

Verständliche und idealerweise spannende und schnelle Handlung.

Fesselnder Anfang und spannende Handlung sind es aber nicht allein bzw. taugen nicht für jeden Roman. Oft kommen als drittes wichtiges Element

komplexe Hintergründe und farbige Beschreibungen

hinzu. Besonders bei der SF reicht nur "Action" nicht aus, nur darf die Schilderung komplexe Zusammenhänge die Handlung nicht ersetzen oder in den Hintergrund drängen. Last but not least gibt es meines Wissens keine Belletristik, die ohne

interessante Charaktere

auskommt. Vom Formalen habe ich da alles zusammen, was für mich ein Buch ausmacht, das ich gern lese. Die Inhalte sollten sich durch

Originalität und Individualität

auszeichnen. Selbst, wenn die Ort, Zeit und Personen des Romans sowie die Ereignisse Vorgaben machen, weil der Roman in Gegenwart oder Vergangenheit spielt, sollte man am Stil den Autor erkennen und von anderen Autoren unterscheiden können.
In der Science Fiction haben die Autoren noch den Vorteil, Orte und Umgebungen nach Belieben gestalten zu können.

#2 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 06:57

Originalität ist für mich Kür, aber nicht Pflicht.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#3 Naut

Naut

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 07:50

Originalität ist für mich Kür, aber nicht Pflicht.

Da sagste was.
Auch den Titel finde ich immer wieder wichtig. Zu viele Fantasyromane heißen entweder "Aiolilala" (oder ähnliches Sinnlosgelalle) oder "Das blaue Schwert des Feuers" (oder ähnlich Austauschbares). Das finde ich unnötig und gesichtslos, zumal die Romane - falls sie übersetzt wurden - im Original oft wunderbare Titel haben. Bloß aus irgendeinem Grund trauen deutsche Verlage den Käufern nicht zu, auch Bücher mit schönen Titeln zu kaufen. Aktuelles Beispiel: "The Windup Girl" wird zu "Biokrieg". Wie blöd ist das denn?
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#4 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 07:57

Da sagste was.
Auch den Titel finde ich immer wieder wichtig. Zu viele Fantasyromane heißen entweder "Aiolilala" (oder ähnliches Sinnlosgelalle) oder "Das blaue Schwert des Feuers" (oder ähnlich Austauschbares). Das finde ich unnötig und gesichtslos, zumal die Romane - falls sie übersetzt wurden - im Original oft wunderbare Titel haben. Bloß aus irgendeinem Grund trauen deutsche Verlage den Käufern nicht zu, auch Bücher mit schönen Titeln zu kaufen. Aktuelles Beispiel: "The Windup Girl" wird zu "Biokrieg". Wie blöd ist das denn?


Auf dem letzten BuCon gab es so vielen Schattendunkellordelfen, das ich völlig den Überblick verloren habe :-)

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#5 simifilm

simifilm

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 08:22

Interessant, dass bislang niemand die Sprache erwähnt hat †¦

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#6 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 08:37

Interessant, dass bislang niemand die Sprache erwähnt hat †¦

Wir wollten Dich nicht provozieren. :P Aber klar: Mir ist es schon wichtig, dass das Buch in deutsch oder englisch ist, sonst kann ich es nicht lesen ...
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#7 Stormking

Stormking

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:02

Für mich gibt es nur ein Kriterium für einen guten Science-Fiction-Roman bzw. -autor: Er muß mich mit einem neuen Gedanken bekannt machen, einer einzigen wirklich originellen Idee, über die ich auch nach Beendigung der Lektüre weiter nachdenken kann. Sorry, Diboo, aber Originalität ist wichtig, es ist (für mich) das wichtigste überhaupt. Die achthundertsiebenundfünfzigste Geschichte über irgendwelche Sternenreiche und intergalaktische Intrigen geht mir genauso am Popo vorbei wie der dreiundneunzigste Befreiungskampf in einem 1984-Verschnitt, die fünfhundertzwölfte Zeitreisegeschichte oder die tausenddreihundertvierundvierzigste Invasion böser Außerirdischer. Mal ein Beispiel: Vernor Vinge: Natürlich die Hunderudel, die nur in der Gruppe intelligent sind, aber auch die Idee, daß der Umgang mit transzendenten Mächten einen Wissenschaftszweig namens "Angewandte Theologie" notwendig macht. Etwas gegenwartsbezogener: Augmented Reality. Dann die Technologische Singularität, die ich für einen wirklich faszinierenden Gedanken halte und die politische Theorie des Anarchismus (zusammen mit Ken MacLeod und teilweise auch Alastair Reynolds). Nach einem von Vinges Romanen bin ich erstmal zwei Wochen damit beschäftigt, mir nur einen Überblick über all die Ideen zu verschaffen, mit denen er mich wieder infiziert hat. Und *das* verschafft mir langfristig wesentlich mehr Befriedigung als eine spannende Handlung.

#8 Diboo

Diboo

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:10

Sorry, Diboo, aber Originalität ist wichtig, es ist (für mich) das wichtigste überhaupt. Die achthundertsiebenundfünfzigste Geschichte über irgendwelche Sternenreiche und intergalaktische Intrigen geht mir genauso am Popo vorbei wie der dreiundneunzigste Befreiungskampf in einem 1984-Verschnitt, die fünfhundertzwölfte Zeitreisegeschichte oder die tausenddreihundertvierundvierzigste Invasion böser Außerirdischer.


Das ist halt Geschmackssache. Mein Geschmack ist extrem eingegrenzt, fast autistisch. Ich schätze es sehr, wenn jemand gut darin ist, mir die gleiche Geschichte auf interessante Art zum 823764127mal zu erzählen. Das genügt mir schon.

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#9 Gallagher

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:17

Zu viele Fantasyromane heißen entweder "Aiolilala" (oder ähnliches Sinnlosgelalle) oder "Das blaue Schwert des Feuers" (oder ähnlich Austauschbares).



:P :bithday1: :rofl1:


Zu der Originalitätsfrage: ich stehe da zwischen Diboo und Stormking. Ich habe absolut nichts dagegen, die x-te Space Opera zu lesen (oder zu schreiben), aber ich hätte schon gerne irgendwas mit in dem Mix drin, was anders ist als bei anderen Werken gleicher Machart. Das kann ein besonders skurriler Protagonist sein, oder ein bemerkenswert "anderer" Planet, ein Gegner mit einer völlig unerwarteten Motivation, irgendeine Waffe/Zubehör, das auf den ersten Blick "out of place" wirkt... Meinetwegen dürfen ruhig die genreüblichen Versatzstücke drin sein, sie müssen aber neu gemixt und abgeschmeckt werden. Alles eine Frage der Variation bekannter Zutaten.
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#10 simifilm

simifilm

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:19

Wir wollten Dich nicht provozieren. :P Aber klar: Mir ist es schon wichtig, dass das Buch in deutsch oder englisch ist, sonst kann ich es nicht lesen ...


Ich habe das schon an anderer Stelle geschrieben, aber inhaltliche Originalität wird in meinen Augen stark überbewertet. Denn die grossartigste Idee bringt nichts, wenn man sie sprachlich nicht transportieren kann. Und umgekehrt zeigt ein Roman wie The Road sehr eindrücklich, dass man auch aus einer vollkommen abgenudelten Idee ein grossartiges Buch machen kann, wenn man die Sache gekonnt erzählt.

Bearbeitet von simifilm, 16 Februar 2011 - 09:26.

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#11 Armin

Armin

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:44

"Aiolilala" (oder ähnliches Sinnlosgelalle)

... da habe ich doch gleich eine Idee ...
;)

#12 Diboo

Diboo

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:46

... da habe ich doch gleich eine Idee ...
;)


"Argona" hört sich gut an. Schreib mal sowas.

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#13 Armin

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 09:59

"Argona" hört sich gut an. Schreib mal sowas.

Das gibt's aber schon ...

#14 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 10:37

Hallo zusammen,

mir fehlt Der Plot. Da kann etwas noch so spannend, handlungsreich, mit farbigen Charakteren bevölkert etc. pp. erzählt werden, wenn die zugrunde liegende Geschichte uninteressant ist (oder der 10. Abklatsch vom 12. Aufguss), dann interessiert mich das Buch nicht. Und darauf, auf den Plot, sollte das handwerkliche abgestimmt sein. Was nützt eine schnelle Handlung in einem Roman, der ein "langsames" Thema hat. Oder mal anders formuliert - Sinn und Form müssen für mich eine Einheit bilden.

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#15 Jakob

Jakob

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 11:10

Sorry, wenn ich da querschieße, aber mir kommt das Unterfangen, einen Katalog mit Qualitätsmerkmalen für SF zu erstellen, ziemlich verfehlt vor. Man sollte Texte doch wohl ganz allgemein auf der Grundlage ihrer jeweils eigenen Formprinzipien bewerten, anstatt eine Hierarchie der nötigen Eigenschaften aufzustellen. Es gibt großartige SF-Romane, deren Handlung nicht von der ersten und auch nicht von der hundertsten Seite an "packt", ohne dass das Buch dabei an Faszinationskraft verliert (Anathem, Julian Comstock), es gibt Bücher mit schwer verständlicher Handlung oder gar ohne Handlung im engeren Sinne (Vellum, Dhalgren), Es gibt sogar Bücher, in denen die Figuren (bitte nicht "Charaktere"!) bewusst blass bleiben (Lems "Eden"). Man kann diese Bücher mögen oder nicht, es wäre aber Unsinn, sie als schlecht zu bewerten, nur, weil ihnen Qualitäten fehlen, nach denen sie gar nicht streben. Das wäre in etwa so, als wenn ich Tentakelbücher dafür kritisiere, dass in ihnen gar kein Dekonstruktivismus vorkommt. Solche Versuche, klarzustellen, was "gute SF" ausmacht, führen doch nur wieder in die Selbstghettoisierung. Ist ja auch behaglich im kleinen Kreis, wenn man klare Grenzen nach außen gezogen hat und nicht mehr mit irgendwas konfrontiert wird, das die eigenen Vorstellungen davon, was gut ist, herausfordern kann ... Sorry, wenn ich da polemisch werde, aber ich finde apodiktischen Statements sind so ziemlich das kontraproduktivste, was man bezüglich Genreliteratur machen kann. Das ist das gleiche wie die Abwertung von außen, nur in Grün.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

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"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#16 simifilm

simifilm

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 11:12

Sorry, wenn ich da querschieße, aber mir kommt das Unterfangen, einen Katalog mit Qualitätsmerkmalen für SF zu erstellen, ziemlich verfehlt vor. Man sollte Texte doch wohl ganz allgemein auf der Grundlage ihrer jeweils eigenen Formprinzipien bewerten, anstatt eine Hierarchie der nötigen Eigenschaften aufzustellen. Es gibt großartige SF-Romane, deren Handlung nicht von der ersten und auch nicht von der hundertsten Seite an "packt", ohne dass das Buch dabei an Faszinationskraft verliert (Anathem, Julian Comstock), es gibt Bücher mit schwer verständlicher Handlung oder gar ohne Handlung im engeren Sinne (Vellum, Dhalgren), Es gibt sogar Bücher, in denen die Figuren (bitte nicht "Charaktere"!) bewusst blass bleiben (Lems "Eden"). Man kann diese Bücher mögen oder nicht, es wäre aber Unsinn, sie als schlecht zu bewerten, nur, weil ihnen Qualitäten fehlen, nach denen sie gar nicht streben. Das wäre in etwa so, als wenn ich Tentakelbücher dafür kritisiere, dass in ihnen gar kein Dekonstruktivismus vorkommt.

Solche Versuche, klarzustellen, was "gute SF" ausmacht, führen doch nur wieder in die Selbstghettoisierung. Ist ja auch behaglich im kleinen Kreis, wenn man klare Grenzen nach außen gezogen hat und nicht mehr mit irgendwas konfrontiert wird, das die eigenen Vorstellungen davon, was gut ist, herausfordern kann ... Sorry, wenn ich da polemisch werde, aber ich finde apodiktischen Statements sind so ziemlich das kontraproduktivste, was man bezüglich Genreliteratur machen kann. Das ist das gleiche wie die Abwertung von außen, nur in Grün.


+ Von mir für das Post insgesamt und ++ für den Kampf gegen die falsche Verwendung von 'Charakter'. ;)

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#17 Beverly

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 11:22

Interessant, dass bislang niemand die Sprache erwähnt hat †¦


Die Rolle von Sprache und Erzählstil ist nicht so einfach zu definieren. Einerseits müssen sie verständlich sein, damit die Leser wissen, was im Buch steht. Andererseits werden Dinge wie Originalität und Individualität oder Handlungselemente auch über die sprachliche bzw. erzählerische Form vermittelt. Daraus ergibt sich

sprachlieche und erzählerische Form mit einer möglichst großen "Bandbreite" zur Vermittlung von Inhalten.

#18 Diboo

Diboo

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 11:27

Das wäre in etwa so, als wenn ich Tentakelbücher dafür kritisiere, dass in ihnen gar kein Dekonstruktivismus vorkommt.


Woher willst Du das denn wissen?

*empört dreinblick*

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#19 Jakob

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 11:36

Woher willst Du das denn wissen?

*empört dreinblick*


Ist ja alles im Konjunktiv ;)
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#20 Stormking

Stormking

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:00

++ für den Kampf gegen die falsche Verwendung von 'Charakter'. ;)

Widerstand ist zwecklos, der "Charakter" hat sich längst neben der "Figur" etabliert, vor allem wenn es eher um den Charakter des Charakters geht als um seine Rolle in der Handlung. Da könnt Ihr Lordsiegelbewahrer der deutschen Sprache machen was Ihr wollt.

#21 simifilm

simifilm

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:02

Widerstand ist zwecklos, der "Charakter" hat sich längst neben der "Figur" etabliert, vor allem wenn es eher um den Charakter des Charakters geht als um seine Rolle in der Handlung. Da könnt Ihr Lordsiegelbewahrer der deutschen Sprache machen was Ihr wollt.


Wenn es um den Charakter der Figur geht, ist die Verwendung auch korrekt. Ebenso bei der Gegenüberstellung von Charakter und Typ.

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#22 †  a3kHH

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:35

Charákter ist eben etwas anderes als Charaktér. ;)

#23 Beverly

Beverly

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:36

Sorry, wenn ich da querschieße, aber mir kommt das Unterfangen, einen Katalog mit Qualitätsmerkmalen für SF zu erstellen, ziemlich verfehlt vor. Man sollte Texte doch wohl ganz allgemein auf der Grundlage ihrer jeweils eigenen Formprinzipien bewerten, anstatt eine Hierarchie der nötigen Eigenschaften aufzustellen.(...)


@Jakob,

deinen Ausführungen zufolge erzeugt ein Roman die Kriterien, nach denen er beurteilt werden muss. also selbst. Nun ja, interessanter Gedanke. Mir ging es auch nicht darum, für alle Texte einheitliche Kriterien zu erstellen. Die Tatsache, dass es solche für alles verbindliche Kriterien nicht gibt, darf Autoren auch nicht dazu verleiten, Brei zu schreiben, wo ich nicht weiß, was ich damit anfangen soll.

#24 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:38

Wenn es um den Charakter der Figur geht, ist die Verwendung auch korrekt.

So einfach wischst Du meinen Widerspruch nicht beiseite. ;) Ich verwende das Wort Charakter schon ganz genau in dem Sinne, den Du und Jakob kritisiert. Und das mit voller Absicht.

Das ganze kommt aus der Diskussion über amerikanische TV-Serien und der in diesem Umfeld üblichen Unterscheidung von character-driven und plot-driven. In einer handlungsorientierten Serie steht - wie der Name schon sagt - eher die Handlung im Mittelpunkt und zu diesem Zweck werden die Figuren auch gerne mal hin und her geschoben, eben wie Spielfiguren auf einem Schachbrett. In einer charakterorientierten Serie hingegen ergibt sich die Handlung eher aus einer möglichst konsistenten Charakterisierung der beteiligten Figuren, weshalb diese gerne direkt als Charaktere bezeichnet werden.

Ich halte nichts von Denglisch als Marketing-Sprech, aber wenn mir die Verwendung eines Wortes oder einer Wendung präziser vorkommt oder in sonst irgendeiner Hinsicht praktischer, dann habe ich auch keine Hemmungen, den einen oder anderen Deutschlehrer zu schockieren.

#25 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:40

Charákter ist eben etwas anderes als Charaktér.
;)

Gott, was habe ich die Froschfresserstriche in der Schule gehaßt! Aber hier, muß ich zugeben, sind die tatsächlich mal zu etwas nütze.

#26 raps

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    Scoobynaut

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:52

Hallo, ich möchte nur kurz daran erinnern, dass man aus jedem real existierenden Prosatext durch Hinzufügung/Veränderung von ein paar Sätzen einen SF-Text machen kann. Schon deshalb scheint es mir (als Nicht-Hardcore-Genre-Fan) verschwendete Zeit, sich zu viele Gedanken darüber zu machen, wie denn der ideale SF-Text auszusehen hat. In meiner Wahrnehmung ist "Science Fiction" halt vor allem ein Etikett, mit dem Anbieter den potentiellen Nachfragern signalisieren, dass ein bestimmtes Produkt für sie interessant sein könnte. Wenn der SF von Kritikern "einzigartige" Eigenschaften zugebilligt werden, sind diese Kritiker in meinen Augen meist selbst Fans, die 'ne rosarote Brille aufhaben. Ha, jetzt hab' ich's Euch gegeben (oder auch nicht)! ;) Gruß, Rainer

#27 Diboo

Diboo

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 12:57

Hallo,
ich möchte nur kurz daran erinnern, dass man aus jedem real existierenden Prosatext durch Hinzufügung/Veränderung von ein paar Sätzen einen SF-Text machen kann. Schon deshalb scheint es mir (als Nicht-Hardcore-Genre-Fan) verschwendete Zeit, sich zu viele Gedanken darüber zu machen, wie denn der ideale SF-Text auszusehen hat. In meiner Wahrnehmung ist "Science Fiction" halt vor allem ein Etikett, mit dem Anbieter den potentiellen Nachfragern signalisieren, dass ein bestimmtes Produkt für sie interessant sein könnte. Wenn der SF von Kritikern "einzigartige" Eigenschaften zugebilligt werden, sind diese Kritiker in meinen Augen meist selbst Fans, die 'ne rosarote Brille aufhaben. Ha, jetzt hab' ich's Euch gegeben (oder auch nicht)! ;)
Gruß, Rainer


Mir egal, Hauptsache, es gibt Raumschiffe, Aliens und Titten.

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#28 Stormking

Stormking

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 13:00

Hallo,
ich möchte nur kurz daran erinnern, dass man aus jedem real existierenden Prosatext durch Hinzufügung/Veränderung von ein paar Sätzen einen SF-Text machen kann. [...] Wenn der SF von Kritikern "einzigartige" Eigenschaften zugebilligt werden, sind diese Kritiker in meinen Augen meist selbst Fans, die 'ne rosarote Brille aufhaben. Ha, jetzt hab' ich's Euch gegeben (oder auch nicht)! ;)
Gruß, Rainer

Eher nicht. Der Begriff "Science Fiction" bezeichnet in meinen Augen sowohl ein Genre als auch ein Setting. Und natürlich kann man beinahe jede beliebige Geschichte in ein Science-Fiction-Setting übertragen. Bei "richtiger" Science-Fiction hingegen ist das SF-Element nicht nur Bühne, sondern auch handlungsbestimmend und kann eben nicht so einfach ausgetauscht werden. Und ja, das macht "richtige" Science-Fiction einzigartig.

#29 lapismont

lapismont

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 13:03

Da literarische Figuren auf bestimmte Wesenszüge begrenzte Entsprechungen der realen Welt sind, ist Charakter in der Verwendung völlig legitim. Und auch nicht unsere Erfindung oder denglisch. Theophrastos (371-287 v. Chr.) bennennt in seinem Werk "Charaktere" unter anderem den Geizhals, den Heuchler, den Angeber usw. Aber zum Thema: SF ohne Handlung ist nur selten für mich reizvoll. Gerade in diesem Genre will ich Ideen in abenteuerlicher Gewandung. So hab ich reingefunden und so soll es auch bleiben. ;)
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#30 simifilm

simifilm

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Geschrieben 16 Februar 2011 - 13:03

So einfach wischst Du meinen Widerspruch nicht beiseite. ;) Ich verwende das Wort Charakter schon ganz genau in dem Sinne, den Du und Jakob kritisiert. Und das mit voller Absicht.

Das ganze kommt aus der Diskussion über amerikanische TV-Serien und der in diesem Umfeld üblichen Unterscheidung von character-driven und plot-driven. In einer handlungsorientierten Serie steht - wie der Name schon sagt - eher die Handlung im Mittelpunkt und zu diesem Zweck werden die Figuren auch gerne mal hin und her geschoben, eben wie Spielfiguren auf einem Schachbrett. In einer charakterorientierten Serie hingegen ergibt sich die Handlung eher aus einer möglichst konsistenten Charakterisierung der beteiligten Figuren, weshalb diese gerne direkt als Charaktere bezeichnet werden.


Die gängige englische Übersetzung des deutschen Begriffs 'Figur' ist 'character'. Und in heute wird im Deutschen 'Charakter' in den allermeisten Fällen in diesem - falschen - Sinne gebraucht. Die Unterscheidung, die Du hier aufmachst, ist eben just jene, die im Deutschen mit den Begriffen 'Typus' und 'Charakter' gemacht wird. Im Englischen gibt es die aber nicht, dort ist jede Figur ein 'character'. Wenn es aber nur um die Bezeichnung des Handlungspersonals geht - und das ist meist der Fall - ist 'Charakter' eine falsche Übernahme aus dem Englischen (ähnlich wie bei Technik und Technologie).

Bearbeitet von simifilm, 16 Februar 2011 - 13:05.

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