Ein Negativbeispiel ist "Axis" von Charles Wilson. Sowohl von der Schreibweise als auch vom Inhalt her war das Buch derart dröge, dass ich nach einigen 'zig Seiten das Weiterlesen aufgegeben habe. Eine "Zukunft", die darin besteht, dass die Ellenbogengesellschaft der USA auf andere Planeten übertragen wird, ist für mich nur deprimierend. Nun kenne ich viele (Krimi-)Autoren, die aus der Gesellschaft der USA einen Hintergrund für harte und schnelle Handlung gemacht haben. Wilson gehört aber nicht dazu - nach dem genialen "Darwinia" war er für mich in "Bios" und "Axis" eine einzige Enttäuschung.
Tja, mir hat Axis nun wieder gut gefallen, wenn auch nicht so gut wie Spin - tatsächlich handelt es sich aber um einen ganz "entspannten" SF-Abenteuerroman. Und das mit der "Ellenbogengesellschaft der USA" ist doch wieder eine ganz andere Ebene als die Frage, ob Wilson da technisch einen guten Spannungsaufbau hinkriegt. Nur, weil dir inhaltlich nicht gefällt, dass in dem Roman eine neue "Frontier" aufgemacht wird, macht das den Roman doch nicht formal schlecht.
Das zweite Negativbeispiel ist "Das Simarillion" von Tolkien. Tolkien beschreibt da, wie die Welt von Mittelerde geschaffen wird und wie mit Sauron das Böse in die Welt kommt. Da habe ich aber irgendwann auch aufgegeben, weil es im Gegensatz zum "Herr der Ringe" oder "Der kleine Hobbit" nicht fesselnd geschrieben war.
Das Silmarillion ist auch kein Roman, sondern ein fiktiver Mythenkreis und als solcher vielleicht sogar das interessanteste Werk Tolkiens. Genau da liegt das Problem: Wenn du jetzt herkommst und behauptest, das Silmarillion sei ein schlechtes Buch, weil es einen nicht von der ersten Seite an packt, dann verrät das rabiat gesagt leider nur, dass du gar nicht weißt, womit du es zu tun hast.