Anubizz schrieb am 11.05.2011, 09:47:
Wenn ich mir einen etwas ironischen Tonfall erlauben darf: Vielleicht solltest du dann deine Beiträge mit einem Hinweis »Liebe Diskussionsteilnehmer, bitte nehmt meine Beiträge nicht ernst. Ich stelle lediglich Behauptungen auf, bin aber nicht bereit, sie argumentativ zu untermauern« versehen?
Du hast weiter oben geschrieben:
Zitat
Und ich habe, ehrlich gesagt, im Laufe der Diskussion noch nicht den geringsten Beweis dafür gehört, dass die deutschen Soldaten im Normalfall tatsächlich mit solch schweren Gewissensnöten zu kämpfen hatten.
Du hast natürlich auch nicht den geringsten Beweis dafür gehört (oder gelesen), dass die deutschen Soldaten nicht doch mit solch schweren Gewissensnöten zu kämpfen hatten.
Ich denke, wir werden für keine Seite, keine Blickrichtung, keine Argumentation heute noch wirkliche Beweise finden. Alles, was letztlich bleibt, sind Indizien - wenn überhaupt -, Erinnerungen in der einen oder anderen, der verbalen oder niedergeschriebenen Form, viele Dinge, die Hinweise liefern, die ein Bild mit der dem zeitlichen Abstand und der Subjektivität der gelieferten Bildpunkte geschuldeten Unschärfe zu entwickeln helfen, mehr aber auch nicht. Keinesfalls wirkliche Beweise.
Und ich denke auch, es ist bei diesem Thema, bei diesen Themaaspekten, auf die wir hier teilweise eingehen, weil uns das ganze große Thema insgesamt hier darzustellen so auch gar nicht möglich ist, ich denke jedenfalls, daß es bei diesem Thema wie bei vielen anderen Themen auch ist: im Grunde sind die extremen Standpunkte, die links außen, rechts außen, die ganz vorne und die ganz hinten, immer die, die im großen Ganzen gesehen immer am falschesten sind, weil es letztlich kein wirkliches Schwarz und Weiß, kein wirkliches Gut und Böse, kein absolutes Ja und Nein gibt, sondern immer so ein bißchen von allem (und so gab es hier eben Soldaten, die "gute Nazis" im Sinne der "Oberen" waren, und solche, die es nicht waren, und solche, die nicht so recht wußten, und solche ... und solche ... und solche ...).
Letztlich gelange ich bei solchen Überlegungen irgendwann zu dem Punkt, für mich (!) zu erkennen, daß es wenig sinnvoll ist, Überlegungen anzustellen, wie böse WK-II-Soldaten - übrigens: egal auf welcher Seite - waren, was die Wehrmacht angestellt hat, was das Volk gegen die Nazis unternommen hat oder eben nicht. Es ist wichtig, die Augen offen zu halten, um eine solche - identische oder auch nur ähnliche - Entwicklung in Wiederkehr zu verhindern. Es ist immer wichtig, alle extremen Tendenzen - nicht nur von rechts, sondern auch von links, sogar von grüner Seite - zu verhindern, denn sie sind - siehe oben - nie gut, sondern meist falsch. Es ist wichtig, über die Historie zu informieren, aber es ist sinnlos, heute noch zu verurteilen. Bundeswehrsoldaten sind potenziell des Tötens von Menschen fähig, aber sie sind es, weil alle Menschen grundsätzlich des Tötens von Menschen mit allen - bis hin zu den häßlichsten - Spielarten fähig sind, und nicht etwa, weil sie Bundeswehrsoldaten der deutschen (!) Bundeswehr sind, und deshalb als Deutsche eine Generationenschuld zu tragen hätten. Deutsche sind nicht von Grund auf Nazis, weil es heute so aussieht, als wären alle Deutschen einmal Nazis gewesen - was sicherlich (auch erwiesenermaßen) nicht richtig ist -, und selbst wenn sie es wären, gäbe es auch französische, britische, US-amerikanische und jede Menge andere Nazis, gemeinhin auch als Faschisten bezeichnet.
Für mich ist es wichtig, die Augen offen zu halten, wie ich schon bemerkte. Um mich herum zu schauen, festzustellen, was vor sich geht. Nach vorne zu schauen, gefährliche Entwicklungen vielleicht zu verhindern helfen. Natürlich - auch das schrieb ich schon - ist das Bewußtsein der Geschichte wichtig. Aber es kann nicht Kern und Gegenstand für Vorwürfe aller Art, auch sich selbst gegenüber sein.
Anubizz schrieb am 11.05.2011, 09:47:
Wenn dem so ist, wozu dann diese Bemerkung?
Ein rhetorischer Kniff, wie du weißt. Ebenso einer, wie deine Nachfrage
UdoTascher schrieb am 11.05.2011, 09:32:
Zudem mutet die These, dass die Leser von sekundärliterarischer Forschung über rechtsextreme Science Fiction / Literatur sich dazu animiert fühlen könnte, eben diesen Forschungsgegenstand massenhaft zu kaufen, mehr als seltsam an.
Ich kenne den Autor lange und gut genug, um schon jetzt, ohne vorherige Kenntnisnahme seines Manuskriptes, garantieren zu können, daß aus seinem finalen Werk hinreichend erkennbar sein wird, was derjenige "verpassen" wird, der die dort erwähnten Werke _NICHT_ kauft.
UdoTascher schrieb am 11.05.2011, 09:32:
Oder solltest Du über Spezial-Belege für diese These verfügen? In diesem Fall bin ich ganz Ohr.
Wenn er dies in irgendeiner Form bejaht, lügt er. Oder er ist der Autor - was ich garantieren kann, daß er es nicht ist.
UdoTascher schrieb am 11.05.2011, 10:23:
Allerdings erkannte die deutsche Führung den Schutz des Kriegsvölkerrechts für die nach dem Überfall auf Polen in deutsche Kriegsgefangenschaft geratenen 400.000 polnischen Soldaten nicht an. Sie aberkannte den Soldaten das Statut als Kriegsgefangene mit der Begründung, daß ein nicht mehr existenter polnischer Staat über keine bewaffneten Organe verfügen könnte. Die Gefangenen konnten zu Zivilisten erklärt und als Zwangsarbeiter in der deutschen Industrie oder Landwirtschaft eingesetzt werden. Für sie galten strengste Bestimmungen; Vergehen wurden zumeist mit Ermordung oder Einlieferung in Konzentrationslager (KZ) geahndet.
Danke für diese Quelle. - Wobei dieses Vorgehen ein Hintertürchen ist, das in der Politik - auch der kriegstreibenden - kein Einzelfall sein dürfte. Irgendein Türchen ist da immer, das man noch schnell aufmachen kann.
My.