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Rezensionen von eBooks


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98 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 10:54

Ich möchte das Thema aus der Wochenumfrage gern aufnehmen.

Was derzeit an unprofessionellen Ebooks den Markt überflutet, teilweise auch von größeren Verlagen, wird vielen das Lesen von Ebooks verderben. Die mangelhafte Formatierung und die damit einhergehende Verschlechterung der Lesbarkeit und die saumäßig miese Textqualität gerade bei Autoreneigenveröffentlichungen ist teilweise zum Kotzen (Sorry für den Kraftausdruck, aber das ist noch milde ausgedrückt.)
Das Ebook wird meiner Meinung nach seinen Siegeszug fortsetzen, wenn geeignete Filtermechanismen (= aussagekräftige Rezensionen und Meinungen ohne Lobhudeleien) vorhanden sind, um dem Leser Orientierung zu bieten. Man hat sonst schnell zig Euronen in grottenschlechte Machwerke investiert. Hier sehe ich echten Handlungsbedarf bei den Rezensionsportalen!


Als Rezensent spricht mich Ernst hier ja direkt an. Mir stellt sich die Forderung auf zwei Ebenen dar.

Zunächst ist ein eBook ein Medium. Ähnlich wie bei Hörbüchern gibt es in der Regel zu einem eBook auch ein primäres Printprodukt. Wenn ich zu einem Buch das entsprechende Hörbuch bespreche gehe ich auf konkrete Details des Mediums ein, also Sprecher, Textkürzung, Geräusche, Verpackung etc.
Auf das eBook bezogen müsste ich hier also auch spezielle Dinge bewerten, die eBook spezifisch sind. Wie soll das aussehen? Welche Kriterien sind relevant?

Das zweite Problem: Ich rezensiere lieber echte Bücher. Im Normalfall wird der Rezensent dadurch entlohnt, dass er das Rezensionsexemplar behalten kann. Zwar weiß ich, dass auch eine Datei verkauft wird, aber für mich fühlt es sich einfach nicht mehr als "Lohn" an, wenn ich hinterher die Datei behalten darf. Was habe ich von der Rezension einer Datei?

Eine mögliche Lösung wäre, wenn man als Rezensent a) weiterhin das normale Buch bespricht und B) die technische Umsetzung des eBooks analysiert. Das heißt, dass die Verlage der Printversion die digitale Version beilegen müssten.

Was aber noch nicht bedeutet, dass ich mir nun explizit dafür verschiedene Lesegeräte besorgen würde. eBooks lese ich nur am PC.

Bearbeitet von lapismont, 29 Juni 2011 - 10:56.

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#2 †  a3kHH

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:03

Weiter sehe ich da auch das Problem der Rezension verschiedener technischer Umgebungen (Kindle, IPad, PC).

#3 Ernst Wurdack

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:26

Weiter sehe ich da auch das Problem der Rezension verschiedener technischer Umgebungen (Kindle, IPad, PC).

Hier wird sich ein Standard herausbilden. Amazon dürfte in absehbarer Zukunft auch epub zulassen oder ganz umstellen, einige Großverlage haben schon positive Reaktionen auf ihren diesbezüglichen Wunsch erhalten.
Ebooks auf dem PC zu beurteilen, halte ich für schwer machbar, da die Emulatoren die Dateien teilweise nicht genauso anzeigen wie ein eReader.

#4 Stormking

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:30

Auf das eBook bezogen müsste ich hier also auch spezielle Dinge bewerten, die eBook spezifisch sind. Wie soll das aussehen? Welche Kriterien sind relevant?

Das wäre hauptsächlich der Textsatz bzw. die Formatierung, der eigentliche Text sollte sich vom gedruckten Buch eigentlich nicht unterscheiden. Mich stört bei gekauften eBooks vor allem der mitunter riesige Rand um den Text. Man darf so ein eInk-Display im Gegensatz zu einer Buchseite aber gerne bis (fast) zum letzten Pixel ausfüllen, denn der Reader hat ja nochmal einen extra Rand.

Das DRM knacke ich ja schon aus Prinzip (und aus Gründen der Zukunftssicherheit), aber daß ich oftmals erst noch den ePub-Editor anwerfen muß, um einen gut lesbaren Text zu erhalten, stört mich wirklich gewaltig.

Das zweite Problem: Ich rezensiere lieber echte Bücher. Im Normalfall wird der Rezensent dadurch entlohnt, dass er das Rezensionsexemplar behalten kann. Zwar weiß ich, dass auch eine Datei verkauft wird, aber für mich fühlt es sich einfach nicht mehr als "Lohn" an, wenn ich hinterher die Datei behalten darf. Was habe ich von der Rezension einer Datei?

Ähem, Du kannst das Buch früher als alle anderen lesen und brauchst nichts dafür zu bezahlen?

#5 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:34

Ebooks auf dem PC zu beurteilen, halte ich für schwer machbar, da die Emulatoren die Dateien teilweise nicht genauso anzeigen wie ein eReader.


Dass wäre dann aber doch ein technisches Manko. Eine DVD läuft auch bei mir im Rechner. Ein eBook muss auf jedem Lesegerät gleich aussehen. Das Lesegerät muss für die Rezension doch egal sein, denn sonst veraltet sie ebenso schnell, wie das Gerät.
Eine Buchbesprechung von 2000 ist immer noch aktuell, doch was nützte mir der Hinweis auf Inkompatibilitäten zum Newton?


Wie siehst du das denn Ernst, was Oliver ansprach, dass man eigentlich zum Printexemplar die digitale Version umsonst dazubekommen müsste?

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#6 Ernst Wurdack

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:39

Dass wäre dann aber doch ein technisches Manko. Eine DVD läuft auch bei mir im Rechner. Ein eBook muss auf jedem Lesegerät gleich aussehen.

Tut es auch - ungefähr.

Wie siehst du das denn Ernst, was Oliver ansprach, dass man eigentlich zum Printexemplar die digitale Version umsonst dazubekommen müsste?

Ist lt. Gesetzeslage nicht möglich, siehe den anderen Thread.

#7 Oliver

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:40

Hier wird sich ein Standard herausbilden. Amazon dürfte in absehbarer Zukunft auch epub zulassen oder ganz umstellen,

Ich denke eher, dass sich der Kindle durchsetzen wird. Zumindest bin ich sehr sicher, dass Amazon NICHT EPubs zulassen wird, die wollen doch ihren Kindle auf dem Markt die entsprechenden Anteile sichern (damit ich nicht "durchdrücken" schreiben muss).

Ich halte es, wie bei Print-Büchern, für wenig wünschenswert, wen allzu viel über das Äußerliche an Worten verloren wird. Wie ein gescheit gesetzes Buch kann ich auch ein gescheit gesetztes/formartieres EBook erwarten, und auch ein Cover und ein Inhaltsverzeichnis sollten Standard sein. Nur wenn dahingehend negativ oder positiv stark abgewichen wird, dann sollte man darüber berichten. Aber um Himmelswillen will ich nicht jedes Mal lesen, wie genau die Schrifttype und der Satz bei einem EBook aussieht. Verbieten kann ich einem Rezensenten nix, gebe aber zu Protokoll, dass ich dann scrollen/blättern würde. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
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#8 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:42

Das wäre hauptsächlich der Textsatz bzw. die Formatierung, der eigentliche Text sollte sich vom gedruckten Buch eigentlich nicht unterscheiden. Mich stört bei gekauften eBooks vor allem der mitunter riesige Rand um den Text. Man darf so ein eInk-Display im Gegensatz zu einer Buchseite aber gerne bis (fast) zum letzten Pixel ausfüllen, denn der Reader hat ja nochmal einen extra Rand.

Das DRM knacke ich ja schon aus Prinzip (und aus Gründen der Zukunftssicherheit), aber daß ich oftmals erst noch den ePub-Editor anwerfen muß, um einen gut lesbaren Text zu erhalten, stört mich wirklich gewaltig.

Formatierung, DRM sind technische Probleme, die mit dem Reader, aber nicht mit dem eBook selbst zu tun haben, oder? Im PadLive Blog wurde letztens ein eBook getestet, das als App daher kam. 1,3 GB, dafür aber mit Features, die kein Buch hat.


Ähem, Du kannst das Buch früher als alle anderen lesen und brauchst nichts dafür zu bezahlen?


Früher ist relativ. Im Normalfall rezensiere ich Bücher Monate nach ihrem Erscheinen. Die Gegenleistung zum Werk ist die Rezension und da bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass der Besitz eines Buches sich richtiger anfühlt, als der Besitz einer Datei. Eine Rezi dauert bei mir durchschnittlich 3 Stunden. Wenn ich das mit meinen Brotjob-Stundenlohn vergleiche sind nur ganz wenige Bücher so teuer.

Bearbeitet von lapismont, 29 Juni 2011 - 11:45.

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#9 Ernst Wurdack

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:43

Zumindest bin ich sehr sicher, dass Amazon NICHT EPubs zulassen wird

Die Aussage, dass sie es zulassen werden, halte ich für durchaus belastbar, sonst hätten sich einige der Großverlage disebezüglich bedeckt gehalten. Die Meldung stand sogar im Börsenblatt für den Buchhandel.

#10 Oliver

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:46

Die Aussage, dass sie es zulassen werden, halte ich für durchaus belastbar, sonst hätten sich einige der Großverlage disebezüglich bedeckt gehalten. Die Meldung stand sogar im Börsenblatt für den Buchhandel.

Da ich NOCH auf EPubs im wesentlichen angewiesen bin (siehe anderer Thread, ich nix Kindle, ich Amazon-Süchtiger) werde ich das sehr genau beobachen, und wenn es so kommt - mich sehr freuen!

Allerdings muss dann fix die Kreditkarte in den Zwinger, sicher ist sicher..
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#11 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:49

Die Aussage, dass sie es zulassen werden, halte ich für durchaus belastbar, sonst hätten sich einige der Großverlage disebezüglich bedeckt gehalten. Die Meldung stand sogar im Börsenblatt für den Buchhandel.

Zumal Amazon auch drm-freie mp3s anbietet. Sie sind da durchaus bereit, offene Formate zu unterstützen, wenn man damit Knete machen kann. Und gerade der Musik-Kauf bei amazon ist für meine Bedürfnisse perfekt.
Selbst ein Mindestmaß an Tagging ist vorhanden. Theoretisch könnte amazon problemlos einen eigenen, readerunabhängigen eBook-Standard durchsetzen.

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#12 Stormking

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 11:59

Formatierung, DRM sind technische Probleme, die mit dem Reader, aber nicht mit dem eBook selbst zu tun haben, oder?

Wenn Du mit "Buch" das literarische Werk meinst, dann stimme ich Dir zu. Ich wüßte dann aber auch nicht, wozu man die eBook-Ausgabe extra rezensieren sollte, der Text ist doch derselbe. Bei Fachbüchern könnte man ja noch testen, inwiefern Index und Fußnoten "bedienbar" sind, aber bei Belletristik?

Im PadLive Blog wurde letztens ein eBook getestet, das als App daher kam. 1,3 GB, dafür aber mit Features, die kein Buch hat.

Wie ich schonmal im SF-Fan.de-Forum geschrieben habe: An Interaktivität, Multimedia-Spielchen und sonstigen "Features" habe ich nicht das geringste Interesse. Ich will einfach nur Text.

#13 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 12:09

Wenn Du mit "Buch" das literarische Werk meinst, dann stimme ich Dir zu. Ich wüßte dann aber auch nicht, wozu man die eBook-Ausgabe extra rezensieren sollte, der Text ist doch derselbe. Bei Fachbüchern könnte man ja noch testen, inwiefern Index und Fußnoten "bedienbar" sind, aber bei Belletristik?


Wie ich schonmal im SF-Fan.de-Forum geschrieben habe: An Interaktivität, Multimedia-Spielchen und sonstigen "Features" habe ich nicht das geringste Interesse. Ich will einfach nur Text.


Tja, das ist dann tatsächlich die Frage, was rezensiert werden soll. Ein normales eBook mit Cover, Index und Standardverhalten wird sicher nur textbezogen besprochen werden. Eine eBook-App ist in meinen Augen aber eher Software und gehört zu den Fachmagazinen, die schon seit Jahren Lernsoftware rezensieren.

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#14 Ernst Wurdack

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 12:50

Tja, das ist dann tatsächlich die Frage, was rezensiert werden soll.

Die Umsetzung. Dazu wären ein paar Worte zusätzlich zur normalen Rezension ausreichend.
Es ist nicht so, dass man auf Knopfdruck aus einem Print ein lesbares ebook machen kann. Was ich da inzwischen gesehen habe, ist schlimm. Vergessene Trennstriche, falsche Absatzschaltungen, Leerzeilen, wo keine hingehören etc. Und zwar weit jenseits der normalen tolerablen Fehlerdichte beim Print. Da vergeht einem die Lust am Lesen. Ext wahr.

#15 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 13:00

Die Umsetzung. Dazu wären ein paar Worte zusätzlich zur normalen Rezension ausreichend.
Es ist nicht so, dass man auf Knopfdruck aus einem Print ein lesbares ebook machen kann. Was ich da inzwischen gesehen habe, ist schlimm. Vergessene Trennstriche, falsche Absatzschaltungen, Leerzeilen, wo keine hingehören etc. Und zwar weit jenseits der normalen tolerablen Fehlerdichte beim Print. Da vergeht einem die Lust am Lesen. Ext wahr.


mhm, dann müsste man tatsächlich das konkrete eBook rezensieren.

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass sich dafür tatsächlich viele Rezensenten finden lassen. Ich versteh das Verlagsinteresse, aber diese Art von Software-Test müsste dann wirklich jemand machen, der eBook-Fan ist und Spaß an kostenlosen Rezis hat.

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#16 Rusch

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 13:30

Ich denke, der unterschied zwischen einem Hörbuch und einem normalen Buch ist viel größer als zu eBook. Ich meine, beides liest man und der Text sollte ja identisch sein. Auf ein eBook genauer einzugehen halte ich nicht für sinnvoll, weil sich das Format ja in Zukunft ändern kann. Ein Papierbuch bleibt immer gleich, aber ein Hörbuch kann morgen schon anders formatiert sein und andere Features enthalten. Man kann sicherlich kompatibilitätsprobleme erwähnen, das sollte es dann aber auch schon sein, denn es geht ja um das Buch.

#17 Stormking

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 13:39

Ich denke, der unterschied zwischen einem Hörbuch und einem normalen Buch ist viel größer als zu eBook. Ich meine, beides liest man und der Text sollte ja identisch sein. Auf ein eBook genauer einzugehen halte ich nicht für sinnvoll, weil sich das Format ja in Zukunft ändern kann. Ein Papierbuch bleibt immer gleich, aber ein Hörbuch kann morgen schon anders formatiert sein und andere Features enthalten. Man kann sicherlich kompatibilitätsprobleme erwähnen, das sollte es dann aber auch schon sein, denn es geht ja um das Buch.

Ich halte es da wie Oliver. Wenn das eBook wirklich unter aller Sau formatiert ist, dann darf man das ruhig in der Rezension erwähnen, würde man bei einem liederlich gesetzten oder gebundenen Papierbuch ja auch machen. Ansonsten wüßte ich aber wirklich nicht, auf welche speziellen Eigenheiten des eBooks man eingehen sollte.

Ansonsten ging es beim ursprünglichen Beitrag auch um etwas ganz anderes. Die Hürde, seine inhaltlich wie sprachlich minderwertigen Gedankengänge als "Buch" herauszubringen und allen Ernstes Geld dafür zu verlangen, dürfte beim eBook nochmal deutlich niedriger liegen als bei DKV und BoD. Und Bewertungssysteme wie das von Amazon haben sich in der Vergangenheit als anfällig für Manipulationen erwiesen.

#18 Diboo

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 14:16

Ich halte es da wie Oliver. Wenn das eBook wirklich unter aller Sau formatiert ist, dann darf man das ruhig in der Rezension erwähnen, würde man bei einem liederlich gesetzten oder gebundenen Papierbuch ja auch machen. Ansonsten wüßte ich aber wirklich nicht, auf welche speziellen Eigenheiten des eBooks man eingehen sollte.

Ansonsten ging es beim ursprünglichen Beitrag auch um etwas ganz anderes. Die Hürde, seine inhaltlich wie sprachlich minderwertigen Gedankengänge als "Buch" herauszubringen und allen Ernstes Geld dafür zu verlangen, dürfte beim eBook nochmal deutlich niedriger liegen als bei DKV und BoD. Und Bewertungssysteme wie das von Amazon haben sich in der Vergangenheit als anfällig für Manipulationen erwiesen.


Daher bleibt einem nichts anderes übrig, als sich ordentlich zu informieren. Es wird möglicherweise anstrengender, Bücher zu kaufen, wenn zunehmend mehr "nur" als Ebook erscheint oder - ich kenne solche Leute bereits - Leser grundsätzlich keine Papierbücher mehr kaufen wollen.
Hier sind dann plötzlich die totgeglaubten Verlage wieder gefragt: Als Vorsortierer und Bereitsteller von Qualitätsmanagement.
Oder man organisiert sich anders. Wenn Armin, Uwe und ich das "Autorenkollektiv Radaubrüder" gründen und nur die aufnehmen, die unserer Ansicht von Qualität in der SF folgen, dann kann der Kunde, der die gleichen Qualitätskriterien hat, davon ausgehen, dass eine Publikation eines der Radaubrüder schon einigermaßen ordentlich sein wird, und wird bei jemandem, der kein Radaubruder ist, erstmal vorsichtiger sein. Genauso, wie wenn Michael, Ralf und Heidrun den "Arbeitskreis fortschrittlich und sozial gesinnter Gegenweltentwerfer" gründen, dann weiß jeder, was ihm blüht, wenn er von denen ein Buch kauft :-)
Es geht also auch über geeignete Selbstorganisation.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#19 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 14:28

Daher bleibt einem nichts anderes übrig, als sich ordentlich zu informieren. Es wird möglicherweise anstrengender, Bücher zu kaufen, wenn zunehmend mehr "nur" als Ebook erscheint oder - ich kenne solche Leute bereits - Leser grundsätzlich keine Papierbücher mehr kaufen wollen.
Hier sind dann plötzlich die totgeglaubten Verlage wieder gefragt: Als Vorsortierer und Bereitsteller von Qualitätsmanagement.


Nur eine Verlagsrezi ist ja quasi vorprogrammiertes Lob. Wenn die Rezensenten das eBook aber nicht berücksichtigen, wer schafft dann die unabhängigen Infos?

Wenn ich ein Buch rezensiere, steht an der Seite, welche Ausgabe es ist. Ein eBook kann schon morgen neu formatiert sein und der nächste Download liefert eine völlig neue Fassung, ergo Rezi und eBook passen nicht mehr zusammmen.
Noch schlimmer wird es, wenn die Readersoftware wechselt und plötzlich jedes eBook anders dargestellt wird als vorher. Oder der Anwender wechselt den Browserskin oder das Betriebssystem, den Reader selbst - irgendwie hält sich die Relevanz einer Rezi für ein eBook in Grenzen, scheint mir.

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#20 Diboo

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 14:37

Nur eine Verlagsrezi ist ja quasi vorprogrammiertes Lob. Wenn die Rezensenten das eBook aber nicht berücksichtigen, wer schafft dann die unabhängigen Infos?


Que?
Der Rezensent ist doch (hoffentlich) weiterhin unabhängig. Er weiß aber, dass Ernst Wurdack ein böser Aussortierer vor dem Herrn ist und niemals grottenschlechten Murks publizieren würde. Also kann er zumindest in der Grundannahme weiter davon ausgehen, dass Bücher, die dort als Ebook erscheinen, zumindest ganz grundsätzlichen Qualitätskriterien entsprechen.

Wenn ich ein Buch rezensiere, steht an der Seite, welche Ausgabe es ist. Ein eBook kann schon morgen neu formatiert sein und der nächste Download liefert eine völlig neue Fassung, ergo Rezi und eBook passen nicht mehr zusammmen.
Noch schlimmer wird es, wenn die Readersoftware wechselt und plötzlich jedes eBook anders dargestellt wird als vorher. Oder der Anwender wechselt den Browserskin oder das Betriebssystem, den Reader selbst - irgendwie hält sich die Relevanz einer Rezi für ein eBook in Grenzen, scheint mir.


Äh. Wo genau liegt das Problem? Du machst halt die notwendigen Angaben:

Autor: Dirk van den Boom
Titel: Der Tentakelkaiser von Wega VI
Format: epub
Download: 23.6.2011 via amazon-Kindle Store
Lesegerät: Kindle

Thema durch. Was willst Du mehr?

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#21 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 14:41

Que?
Der Rezensent ist doch (hoffentlich) weiterhin unabhängig. Er weiß aber, dass Ernst Wurdack ein böser Aussortierer vor dem Herrn ist und niemals grottenschlechten Murks publizieren würde. Also kann er zumindest in der Grundannahme weiter davon ausgehen, dass Bücher, die dort als Ebook erscheinen, zumindest ganz grundsätzlichen Qualitätskriterien entsprechen.


Nur weil Ernst gute Anthos verlegt, heißt das noch lange nicht, dass die eBook-Umsetzungen gelungen sind. Und wie gesagt, für Umme rezensier ich kein eBook.

Äh. Wo genau liegt das Problem? Du machst halt die notwendigen Angaben:

Autor: Dirk van den Boom
Titel: Der Tentakelkaiser von Wega VI
Format: epub
Download: 23.6.2011 via amazon-Kindle Store
Lesegerät: Kindle

Thema durch. Was willst Du mehr?


Das wäre ne Möglichkeit um eine ganz spezielle Revision zu rezensieren. Lad ich in zwei Monaten eine pdf-Fassung bei myBoomBook herunter, handelt es sich um ein ganz anderes eBook. Oder willst Du wie bei Software ein SVN dahinterhängen?

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 14:47

Das wäre ne Möglichkeit um eine ganz spezielle Revision zu rezensieren. Lad ich in zwei Monaten eine pdf-Fassung bei myBoomBook herunter, handelt es sich um ein ganz anderes eBook. Oder willst Du wie bei Software ein SVN dahinterhängen?


Du kannst nur rezensieren, was Du zu einem bestimmten Ort von einer bestimmten Quelle in einem bestimmten Format runtergeladen hast. Es gibt nun einmal keine "Ewigkeit" beim eBook. Mit dieser relativ größeren Flüchtigkeit wirst Du umgehen müssen, wenn Du ernsthaft eBooks in den Rezensionskanon aufnehmen möchtest. Und ich finde das wichtig, dass das geschieht, gerade, um den Rotz rausfiltern zu können. Aber Du wirst niemals die gleiche "Beständigkeit" erreichen können wie beim gedruckten Buch.

Die erreichst Du nicht einmal beim gedruckten Buch, zumindest seit Nutzung der digitalen Druckverfahren. Die erste Auflage von "Zookland" enthielt orthografische und Satzfehler. Die zweite und die ebook-Ausgabe wurden daraufhin in einer durchgesehenen Fassung publiziert. Jemand, der die durchgesehene Fassung kauft, wird mit einer Rezi, die sich explizit auf die identifizierten Fehler stürzt, nur noch wenig anfangen können.

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:01

Mangelne Nachhaltigkeit macht den Sinn der Rezis von eBooks aber noch fraglicher. Den Verweis auf die Kindle-Edition, so vorhanden, gibt es bei uns übrigens seit kurzem. Aber eine explizite Rezension noch nicht. Bin gespannt, ob das mal jemand beginnt.

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:06

Mangelne Nachhaltigkeit macht den Sinn der Rezis von eBooks aber noch fraglicher.


Naja, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich so massive Veränderungen ergeben, so dass eine Rezension tatsächlich sinnlos ist?
Wenn Du schreibst: "Dirk van den Booms neuer Roman ist abermals das abgeschmackte Produkt eines alternden, von spätpubertären Feuchtträumen geplagten Schriftstellers, der außer über den reichlichen Einsatz von Massageöl, großkalibrigen Kanonen und widerwärtig dümmlichen Aliens nichts mehr schreiben kann." - dann werde ich mich kaum hinsetzen, und den Roman zu einem das menschliche Bewusstsein um die ökologischen Zusammenhänge der spätkapitalistischen Ausbeutergesellschaft erweiternden Standardwerk der Social SF umschreiben.
Ich möchte annehmen, dass Änderungen eher marginal sein werden, und oft eher formaler Natur. Der Kern einer Rezi sollte aber doch der Inhalt des Werkes sein.

Bearbeitet von Diboo, 29 Juni 2011 - 15:10.

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:09

Naja, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich so massive Veränderungen ergeben, so dass eine Rezension tatsächlich sinnlos ist?
Wenn Du schreibst: "Dirk van den Booms neuer Roman ist abermals das abgeschmackte Produkt eines alternden, von spätpubertären Feuchtträumen geplagten Schriftstellers, der außer über den reichlichen Einsatz von Massageöl, großkalibrigen Kanonen und widerwärtig dümmlichen Aliens nichts mehr schreiben kann." - dann werde ich mich kaum hinsetzen, und den Roman zu einem das menschliche Bewusstsein um die ökologischen Zusammenhänge der spätkapitalistischen Ausbeutergesellschaft stärkenden Standardwerk der Social SF umschreiben.
Ich möchte annehmen, dass Änderungen eher marginal sein werden, und oft eher formaler Natur. Der Kern einer Rezi sollte aber doch der Inhalt des Werkes sein.


Jap, solche Kerne bleiben monolithisch. Wenn sich der Text nicht wesentlich ändert, ist die eBook-Version egal. Aber dann wird auch Ernsts Forderung etwas aufgeweicht, da er ja eher eine QS meinte.

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#26 Stormking

Stormking

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:12

Mangelne Nachhaltigkeit macht den Sinn der Rezis von eBooks aber noch fraglicher.

Mir erschließt sich dieser Sinn von vornherein nicht. Würdest Du auch für die Taschenbuch-Ausgabe eines Werkes eine extra Rezension schreiben?

#27 Diboo

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:14

Jap, solche Kerne bleiben monolithisch. Wenn sich der Text nicht wesentlich ändert, ist die eBook-Version egal. Aber dann wird auch Ernsts Forderung etwas aufgeweicht, da er ja eher eine QS meinte.


Ich glaube, dass Ernst ihm seine Kritik weiter ging.
Aufgrund der Tatsache, dass jeder hergelaufene Möchtegernautor ohne irgendeinen ökonomischen Aufwand sein ebook bei amazon in den Kindlestore stellen kann, besteht die reale Gefahr, dass wir mit einer Schwemme an geschriebenem Rotz überflutet werden. Nun ist das manchmal ja leicht zu erkennen, vor allem, wenn man viel gelesen hat. Es gibt aber natürlich jene, die es schaffen, ein formal einwandfreies Werk, mit schönem Cover, perfektem Satz usw. auf den Markt zu werfen, das trotzdem Rotz ist. Ich glaube mal, dass Rezensionen, die den Kern des Rotzes treffen, eine Rolle als Orientierungshilfe spielen werden. Das geht über formale Mängel weit hinaus. Rotz bleibt Rotz, außer, das Buch wird total neu geschrieben, was nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich ist.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#28 Diboo

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:15

Mir erschließt sich dieser Sinn von vornherein nicht. Würdest Du auch für die Taschenbuch-Ausgabe eines Werkes eine extra Rezension schreiben?


Storm, es geht vor allem um eines: dass wir - realistischerweise - viele Bücher erwarten dürfen, die NUR noch als eBook erscheinen. Dann hast Du nicht mehr die Alternative, auf ein Printprodukt auszuweichen (außer, Du druckst es Dir selbst).

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#29 Stormking

Stormking

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:17

Aber dann wird auch Ernsts Forderung etwas aufgeweicht, da er ja eher eine QS meinte.

Ich glaube, Du hast Ernsts Beitrag nicht so recht verstanden. Es geht bloß darum, daß durch die selbst gegenüber BoD und DKV nochmal wesentlich niedrigerer Eintrittshürde eine Menge Schund auf den Markt gelangen wird.

Bearbeitet von Stormking, 29 Juni 2011 - 15:24.


#30 Stormking

Stormking

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Geschrieben 29 Juni 2011 - 15:24

Storm, es geht vor allem um eines: dass wir - realistischerweise - viele Bücher erwarten dürfen, die NUR noch als eBook erscheinen.

Na und? Der Kritiker soll das Buch in der Form besprechen, in der es ihm vorliegt. Er darf nebenbei auch gerne erwähnen, daß es sich dabei um die Taschenbuchausgabe handelt und diese nach einmaligem Durchblättern gleich auseinanderfällt. Wenn ich mir dann die eBook-Ausgabe hole, kann ich diesen Hinweis getrost überlesen.


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