4. Ihr wollt als SF-Netzwerk die SF im Lande pflegen. Kommt jemand des Weges, mag die SF und will was tun für sie.
Da liegt genau das Problem: Als ob man als SF-Leser jemandem erst einmal prinzipiell für den Umstand dankbar zu sein hätte, dass er ein mehr oder weniger großes Maß an Arbeit aufgewendet hat, um ein Buch zu schreiben. Sorry, bei meinen Freunden mag der gute Wille reichen, damit ich ihnen dankbar bin, aber einem Autor bin ich als Leser nur dann dankbar, wenn mir sein Buch gefällt.
Deshalb halte ich auch wenig von DKZ-Verlagen: ich will Bücher lesen, die mindestens eine Person (den Verleger) so sehr überzeugt haben, dass sie Geld und Arbeit darein steckt, das Werk eines anderen zu verbreiten. Ein Verleger hat die von einem Autor erbrachte Leistung dann auch wenn irgend möglich finanziell zu honorieren - dafür reicht es aber nicht, dass der Autor viel Arbeit in sein Buch gesteckt hat, er muss auch ein überzeugendes Resultat produziert haben.
Die Dankbarkeit der "Szene" einzufordern, einfach nur, weil man so viel Zeit und Arbeit "für" die SF investiert hat, ist arrogant. Wer so etwas tut, geht offenbar davon aus, dass er nur, weil er Zeit und Mühe investiert hat, auch etwas nennenswertes geschaffen hat, was die SF tatsächlich bereichert. Das ist allerdings leider in 99% der Fälle, in denen Leute Zeit und Mühe investieren, absolut nicht der Fall. Wenn man sich dann auch noch damit schmückt, bereits erfolgreiche nicht-SF geschrieben zu haben, dann klingt das für mich schon sehr danach, dass man sich einbildet, zu diesen SF-Heinis herabschreiben zu können und dann noch erwartet, dass sie einen auf Knien um Dank anrobben.
Und wenn man sich dann noch sprachlich deutlich unter Niveau bewegt, dann ist das alles in allem schon ziemlich frech. Da denke ich mir auch: Wer bin ich denn, dass ich mir das arrogante Geschwätz von DKZ-Typen und ihren Freunden hier bieten lassen muss, samt eingeschnappter Reaktionen, sobald Gegenwind kommt.
Was Autoren einfordern können (und sollten) ist finanzielle Honorierung durch einen Verleger. Was sie nicht einfordern können, ist Anerkennung durch irgendeine "Szene" oder die Leserschaft.