144 Antworten in diesem Thema

[Stormking]

Ach Gottchen, Frank W. Haubold spielt wieder sein Lieblingsspiel "Alle gleichgeschaltet außer Mutti" und Ihr spielt brav mit. Es sollte doch mittlerweile auch beim letzten angekommen sein, daß eine Diskussion hier genauso aussichtslos ist wie bei allen anderen Verschwörungsfreunden auch. Das Argumentationsmuster ist immer dasselbe: Die "Systempresse" belügt uns nach Strich und Faden, aber auf irgendwelchen obskuren Websites steht die reine Wahrheit. Wer eine andere Meinung hat als Frank, der ist manipuliert und wer ihm zustimmt, hat den Durchblick. Den demokratisch gewählten Regierungen der westlichen Welt ist jede Scheußlichkeit zuzutrauen, während irgendwelche Diktatoren in Afrika eigentlich nur das beste für ihr Volk wollen.

[Stormking]

Frank W. Haubold schrieb am 29.08.2011, 11:45:

Das wars aber nun endgültig von meiner Seite.

Klar.

[leibowitz]

Frank W. Haubold schrieb am 29.08.2011, 06:22:

Bestimmt nicht in den deutschen Qualitätsmedien.
Die sind - und ich wiederhole es gern für leibowitz - in Sachen Libyen - m. E. schlimmer gleichgeschaltet, verlogener und hetzerischer als die in der ehemaligen DDR.

Wer hat die denn gleichgeschaltet? Das Innenministerium? Die USA? Der böse Kerl mit der krummen langen Nase? Oder schalten die sich alle freiwillig gleich?
Wieso hat der dann nur die Qualitätsmedien gleichgeschaltet und nicht deine blogs?

Was für ein Unfug, man sollte meinen, als DDR-Bürger sollte man wissen, was "Gleichschaltung" bedeutet.

[Heidrun]

Frank W. Haubold schrieb am 29.08.2011, 06:22:

Bestimmt nicht in den deutschen Qualitätsmedien.
Die sind - und ich wiederhole es gern für leibowitz - in Sachen Libyen - m. E. schlimmer gleichgeschaltet, verlogener und hetzerischer als die in der ehemaligen DDR.

Ich hätte nicht geglaubt, den Satz mal von Frank zu lesen, aber ich gebe ihm von Herzen recht. Zwei Gründe:
1. Ich habe lange genug DDR-Medien genießen dürfen, und es war selten lustig. Aber ich habe nie Kriegshetze darin gefunden. Es muß einen Grund haben, daß der deutsche Osten voller verstockter Pazifisten ist. Die haben uns 24 Stunden am Tag eingebläut, das nichts wichtiger ist als Frieden. Wir hatten zwar Wehrkundeunterricht, aber es war klar, daß wir nie mit einer Kalaschnikow ein fremdes Land betreten würden.
2. Wir haben in Thüringen drei lokale Tageszeitungen. Alle drei kommen aus der gleichen Redaktion. Weil sie alle drei dem gleichen Konzern gehören: WAZ. Wenn man sich die Besitzstruktur unserer Medien ansieht, stellt man fest, daß Pluralität am Aussterben ist. Und Qualität erst recht. Die Bedingungen, unter denen Regionalzeitungen gemacht werden, sind erbarmungswürdig.
(Kürzlich brachte der mdr einen Bericht über eine absolut friedliche Demonstration gegen Polizeiwillkür in Jena. Ich war da und habe fotografiert. Außer martialischen Sprüchen war nix, und die Polizei schlenderte gemächlich nebenher. Aber der Bericht zeigte statt dieser Bilder Aufnahmen von brennenden Mülltonnen und Steinewerfern in Dresden, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Was bleibt im Kopf? Feuer und Gewalt in Jena ...)

Und was mich an der ganzen Diskussion stört, ist der Rechtsnihilismus. Es gibt die UNO, es gibt ein Völkerrecht, so wie es das Grundgesetz gibt. Die UNO-Resolution umfaßte die Einrichtung einer Flugverbotszone, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Seither wurden 20000 Einsätze geflogen, und anscheinend ging es immer nur darum, Ghaddafi zu beseitigen. Zivilbevölkerung stirbt? Krankenhäuser werden bombardiert? Ein Fernsehsender? Tja, wenn es der guten Sache dient ...
Nein. Flugverbot heißt Flugverbot und nicht "Ich bau mir den Staat um, wie ich gern möchte". Und das Grundgesetz sagt, die Armee verteidigt Deutschland in Deutschland. Sie hatten damals sehr gute Gründe, das so zu schreiben. Einige davon habe ich in meiner Kindheit z.B. in Dresden und Chemnitz gesehen.

Und dann sollte man sich gelegentlich an die nie gefundenen irakischen Massenvernichtungswaffen und den in Deutschland zusammenphantasierten Hufeisenplan zur Vernichtung der Albaner im Kosovo erinnern. Oder an die Diplomatentochter, die vor der UNO behauptete, eine Krankenschwester aus Kuweit zu sein. Wenn aggressive Außenpolitik ein Zeichen für faschistoide Regime ist, dann fallen mir da zwei bis drei ganz andere Staaten ein.

[Stormking]

Heidrun schrieb am 29.08.2011, 13:17:

1. Ich habe lange genug DDR-Medien genießen dürfen, und es war selten lustig. Aber ich habe nie Kriegshetze darin gefunden. Es muß einen Grund haben, daß der deutsche Osten voller verstockter Pazifisten ist.

Sorry, aber Pazifismus der Sorte "was geht uns das an" braucht nun wirklich niemand. Das ist einfach ein Euphemismus für Feigheit und Gleichgültigkeit.

[† a3kHH]

Heidrun schrieb am 29.08.2011, 13:17:

Ich hätte nicht geglaubt, den Satz mal von Frank zu lesen, aber ich gebe ihm von Herzen recht. Zwei Gründe:
1. Ich habe lange genug DDR-Medien genießen dürfen, und es war selten lustig. Aber ich habe nie Kriegshetze darin gefunden. Es muß einen Grund haben, daß der deutsche Osten voller verstockter Pazifisten ist. Die haben uns 24 Stunden am Tag eingebläut, das nichts wichtiger ist als Frieden. Wir hatten zwar Wehrkundeunterricht, aber es war klar, daß wir nie mit einer Kalaschnikow ein fremdes Land betreten würden.
2. Wir haben in Thüringen drei lokale Tageszeitungen. Alle drei kommen aus der gleichen Redaktion. Weil sie alle drei dem gleichen Konzern gehören: WAZ. Wenn man sich die Besitzstruktur unserer Medien ansieht, stellt man fest, daß Pluralität am Aussterben ist. Und Qualität erst recht. Die Bedingungen, unter denen Regionalzeitungen gemacht werden, sind erbarmungswürdig.
(Kürzlich brachte der mdr einen Bericht über eine absolut friedliche Demonstration gegen Polizeiwillkür in Jena. Ich war da und habe fotografiert. Außer martialischen Sprüchen war nix, und die Polizei schlenderte gemächlich nebenher. Aber der Bericht zeigte statt dieser Bilder Aufnahmen von brennenden Mülltonnen und Steinewerfern in Dresden, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Was bleibt im Kopf? Feuer und Gewalt in Jena ...)

Und was mich an der ganzen Diskussion stört, ist der Rechtsnihilismus. Es gibt die UNO, es gibt ein Völkerrecht, so wie es das Grundgesetz gibt. Die UNO-Resolution umfaßte die Einrichtung einer Flugverbotszone, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Seither wurden 20000 Einsätze geflogen, und anscheinend ging es immer nur darum, Ghaddafi zu beseitigen. Zivilbevölkerung stirbt? Krankenhäuser werden bombardiert? Ein Fernsehsender? Tja, wenn es der guten Sache dient ...
Nein. Flugverbot heißt Flugverbot und nicht "Ich bau mir den Staat um, wie ich gern möchte". Und das Grundgesetz sagt, die Armee verteidigt Deutschland in Deutschland. Sie hatten damals sehr gute Gründe, das so zu schreiben. Einige davon habe ich in meiner Kindheit z.B. in Dresden und Chemnitz gesehen.

Und dann sollte man sich gelegentlich an die nie gefundenen irakischen Massenvernichtungswaffen und den in Deutschland zusammenphantasierten Hufeisenplan zur Vernichtung der Albaner im Kosovo erinnern. Oder an die Diplomatentochter, die vor der UNO behauptete, eine Krankenschwester aus Kuweit zu sein. Wenn aggressive Außenpolitik ein Zeichen für faschistoide Regime ist, dann fallen mir da zwei bis drei ganz andere Staaten ein.

T. Lagemann schrieb am 29.08.2011, 13:36:

Ach ja, ich mache mir Welt auch einfach, ich gestatte mir nämlich, so komplexe Ereignisse wie den Aufstand in Libyen und das Eingreifen der NATO, nicht verstehen zu wollen. Denn ich kann es nicht. Und ich muss es auch nicht können. Ich kann mir jedoch überlegen, wo ich bei den nächsten Wahlen mein Kreuz mache. Und welche Zeitung ich lese. Und welche nicht. Und so weiter.

Das sind bisher die beiden Beiträge dieses Threads, die mir nach den Einwürfen von Diboo am Besten gefallen haben. Vielleicht sollten beide Seiten diese nochmals intensiv durchlesen.

[valgard]

Heidrun schrieb am 29.08.2011, 13:17:

2. Wir haben in Thüringen drei lokale Tageszeitungen. Alle drei kommen aus der gleichen Redaktion. Weil sie alle drei dem gleichen Konzern gehören: WAZ. Wenn man sich die Besitzstruktur unserer Medien ansieht, stellt man fest, daß Pluralität am Aussterben ist. Und Qualität erst recht. Die Bedingungen, unter denen Regionalzeitungen gemacht werden, sind erbarmungswürdig.
(Kürzlich brachte der mdr einen Bericht über eine absolut friedliche Demonstration gegen Polizeiwillkür in Jena. Ich war da und habe fotografiert. Außer martialischen Sprüchen war nix, und die Polizei schlenderte gemächlich nebenher. Aber der Bericht zeigte statt dieser Bilder Aufnahmen von brennenden Mülltonnen und Steinewerfern in Dresden, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Was bleibt im Kopf? Feuer und Gewalt in Jena ...)

Es ist mir schon öfters aufgefallen das viele Nachrichten in sehr vielen Zeitungen fast gleich sind.
Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

lothar

[simifilm]

valgard schrieb am 29.08.2011, 16:44:

Es ist mir schon öfters aufgefallen das viele Nachrichten in sehr vielen Zeitungen fast gleich sind.
Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

lothar

Das Stichwort lautet "Agenturmeldungen" resp. "fehlendes Geld für eigene Auslandkorrespondenten".

[T.H.]

Kennt jemand den Christoph Hörstel? Der war ja in exponierten Medienstellen taetig und hat wohl seine Schlüsse gezogen zum Thema Wahrheit in den Medien: 
http://www.youtube.c...be_gdata_player

Der Man scheint nicht irgendwer zu sein, kein kleiner Blog-Autor. Imsofern ist das, was er zu Libyen auf seimer Seite präsentiert, doch interessant?

http://www.hoerstel....atschlager.html

Bearbeitet von T.H., 29 August 2011 - 16:44.

[Uschi Zietsch]

WortKuss schrieb am 28.08.2011, 22:31:

Ich bin und bleibe eine unverbesserliche Optimistin, Uschi. Und versuche, den Leuten auch vorzuleben, dass sie etwas erreichen können. Natürlich kann ich nicht den Krieg in Lybien (oder anderswo) beenden. Aber ich habe schon dafür gesorgt, dass tierverachtende Konsumprodukte aus den Regalen der Händler verschwunden sind und werde das auch weiterhin tun.

* Begrüße das *
Ich finde auch, man sollte innerhalb seines Umfeldes das tun, was möglich ist, und das ruhig auch "streitbar". Denn, darin bin ich jetzt unverbesserlich optimistisch: vielleicht ist das ja irgendwann doch mal "ansteckend" ...

[WortKuss]

Danke, liebe Uschi! Und für alle, die sich hier im Thread die Köpfe heiß reden: War jemand von euch schon mal in Lybien und kennt die Verhältnisse dort? Ich schon. Und mehr sage ich zu dem Thema nicht mehr.

[Uschi Zietsch]

WortKuss schrieb am 30.08.2011, 00:16:

Und für alle, die sich hier im Thread die Köpfe heiß reden: War jemand von euch schon mal in Lybien und kennt die Verhältnisse dort? Ich schon. Und mehr sage ich zu dem Thema nicht mehr.

Sehr gut. Das sagt mehr als alle Worte. Damit verabschiede ich mich von hier.

[† a3kHH]

Zitat

Die Aufständischen forderten umgehend die Auslieferung der Familienangehörigen. Den Angehörigen Gaddafis Unterschlupf zu gewähren sei ein Akt der Aggression, sagte ein Sprecher des Übergangsrats.

Quelle
*zensiert wg. Nettiquette*

[valgard]

WortKuss schrieb am 28.08.2011, 22:31:

Ich bin und bleibe eine unverbesserliche Optimistin, Uschi. Und versuche, den Leuten auch vorzuleben, dass sie etwas erreichen können. Natürlich kann ich nicht den Krieg in Lybien (oder anderswo) beenden. Aber ich habe schon dafür gesorgt, dass tierverachtende Konsumprodukte aus den Regalen der Händler verschwunden sind und werde das auch weiterhin tun.

Ich bin eigetnlich immer der Pessimist der aber doch weiß das sich was ändern kann.
Und es kann wirklich Jeder was tun. Auch "Kleinigkeiten zeigen manchmal ihre Wirkung.
Man kann per eMail oder Brief seine Meinung kund tun.
Z. b. Politikern, Organisationen, Firmen ...
Man kann an sich an Petitionen betzeiligen ...

Auf jeden Fall besser als immer nur zu Sagen :" Ich kann ja doch nichts tun" oder sich aus allem heraushalten.
Streitbar bin ich auch. Und manche Leute kann man nur mit dem Extremen kommen.
Und mir ist es sowas von egal das uns viele Leute im Dorf fast meiden. Dann hab ich vor Denen meine ruhe :-)

Sicherlich hab ich auch mal Phasen wo ich denke "bringt ja eh nix", aber irgend wie rappel ich mich imemr wieder auf.

lothar

[valgard]

Sollen wir jetzt für Gaddafi spenden weil er alles verloren hat!? lothar

[Anubizz]

Warum nicht? Er wollte doch nur das Beste für sein Volk, pflegte enge Kontakte zu seriösen Politikern und leistet jetzt männlichen Widerstand. Durch und durch unterstützenswert also. Wie konnten die Menschen in Libyen sich von den gleichgeschalteten Qualitätsmedien, von der bösen Nato, vom MI6 und von al-Qaida nur zu einem Aufstand gegen diesen gutherzigen Vater des Vaterlands überreden lassen? Haben sie wohl vergessen, wie gut es ihnen unter Brother Leader ging, und hatten auch noch die Unverschämtheit, ihre Revolte mit einer Demonstration gegen zu hohe Mieten zu beginnen.

Frank W. Haubold schrieb am 29.08.2011, 08:11:

Such man zum Beispiel nach "MI 6 libya al qaeda" erfährt man eine Menge interessanter Dinge. Gleiches gilt für "libya qatar troops" und vieles andere.

Klar, solche Suchbegriffskombinationen führen zu den erstaunlichsten Ergebnissen. Gebe ich z.B. »11. September CIA Verschwörung« ein, werde ich sofort objektiv und unvoreingenommen darüber informiert, wer wirklich hinter dem WTC-Anschlag steckt. Und wenn ich nach »NASA Mondlandung Fake« suche, dann kommen erstaunliche Tatsachen und wissenschaftlich überprüfbare Informationen ans Tageslicht, dass man sich sofort fragt, warum sie noch nicht zensiert worden sind. Oder sind sie das vielleicht schon? In den Qualitätsmedien liest man schließlich nichts über solche verborgenen Wahrheiten...

Bearbeitet von Anubizz, 02 September 2011 - 11:24.

[simifilm]

Anubizz schrieb am 02.09.2011, 12:15:

Klar, solche Suchbegriffskombinationen führen zu den erstaunlichsten Ergebnissen. Gebe ich z.B. »11. September CIA Verschwörung« ein, werde ich sofort objektiv und unvoreingenommen darüber informiert, wer wirklich hinter dem WTC-Anschlag steckt. Und wenn ich nach »NASA Mondlandung Fake« suche, dann kommen erstaunliche Tatsachen und wissenschaftlich überprüfbare Informationen ans Tageslicht, dass man sich sofort fragt, warum sie noch nicht zensiert worden sind. Oder sind sie das vielleicht schon? In den Qualitätsmedien liest man schließlich nichts über solche verborgenen Wahrheiten...

Ich bin da wohl auch ganz gleichgeschaltet und verblödet, aber ich tendiere tatsächlich dazu, den Korrespondenten meiner Leib-und-Magen-Zeitung mehr zu vertrauen als irgendwelchen Blogs.

[Diboo]

Frank W. Haubold schrieb am 31.08.2011, 19:09:

Den Link mußte ich noch anbringen, nur, falls es jemanden interessiert:

Eigentümlich frei

FWH

Ach, ach, früher war eifrei mal richtig lesenswert. Aber das Magazin scheint endgültig zum Hort diverser Verschwörungstheoretiker verkommen zu sein. Aber auch André muss seine Miete zahlen, vermute ich mal.

[hkoerner]

Und noch ein Fundstück zum Thema:

http://www.ef-magazi...folter-und-mord

[simifilm]

hkoerner schrieb am 01 Feb 2012 - 16:30:

Und noch ein Fundstück zum Thema:

http://www.ef-magazi...folter-und-mord

Ach ja …