Daß die Umweltschützer in ihrem missionarischen Eifer blind und taub genug sind, ... die Verknappung der Seltenen Erden (schon seit langem bekannt) zu übersehen/um eines Effekts willen in Kauf zu nehmen, ist schlimm genug. Von den EU-Leuten mit der großen Übersicht vom Nordkap bis Malta sollte man mehr Umsicht erwarten dürfen! Die Folgekosten ... lassen sich überhaupt noch nicht absehen.
Die Hersteller müssen die Preise für Energiesparlampen erhöhen. Hat aber nix mit dem Verbot der 60W zu tun. Reine Kostenanpassung.
http://www.faz.net/a...r-30494919.html

War - wie gesagt - bekannt und zu erwarten. Natürlich konnten die EU-
Politiker das nicht voraussehen - das ist auch nicht ihre Aufgabe. Sehr wohl aber die der fähigen und hochgebildeten EU-Beamten, die den Politikern zuarbeiten. Woraus sich die Frage ergibt: haben sie´s wirklich nicht gewußt? Dann sind sie halt für ihren Job nicht fähig genug. Oder haben sie´s gewußt und trotzdem die Klappe gehalten? Was sind sie dann?
Ich habe nichts gegen die EU an sich - ganz im Gegenteil. Aber ich habe was gegen Lobbyisten, die sich auf Kosten des "kleinen Mannes" und der "kleinen Frau" gesundstoßen und jede Umsicht vermissen lassen. Ich habe was gegen staatlich und überstaatlich sanktionierte Abzocke der Bevölkerung. Ich bin gegen eine staatlich und überstaatlich betriebene Wirtschaftspolitik, die sich einseitig an den Interessen der Konzerne und des globalen Finanzmanagements orientiert, das Gewinne maximiert und Arbeitsplätze minimiert. Die in diesen Kreisen offensiv gelebte und propagierte Devise "Gewinn kommt vor Verantwortung!" ist nicht nur verwerflich, sondern dumm und wird den europäischen Gedanken letztendlich nicht fördern, sondern ihn vernichten.
Denn durch eine so ausschließlich am globalen Geldvermehrungsdenken orientierte Politik wird mitnichten das friedliche Zusammenleben der Völker Europas in Frieden, Freiheit, Gleichheit und Wohlstand gefördert, sondern es werden in gefährlich leichtfertiger Weise genau diese Erwartungen zerstört, enttäuscht, ins Gegenteil verkehrt. Die Zahl derer, die permanent in Angst um die nackte Existenz leben müssen, wächst rasant. Die Folge: eine immer schneller fortschreitende Radikalisierung der Bevölkerung. Beispiel Dänemark: die dänische Bevölkerung hat zweimal über den Euro abgestimmt und ihn zweimal abgelehnt. Die dritte Abstimmung hätte bedeutet, daß Dänemark den Euro nicht hätte einführen können. Also hat man diese dritte Abstimmung gar nicht erst durchgeführt, sondern ganz "demokratisch" über die Köpfe der Bürger hinweg die Einführung des Euro
beschlossen. Und jetzt wundert man sich, daß ein beträchtlicher Teil der solcherart entmündigten Dänen sich politisch umorientiert. Nicht, daß ich das gut finde, ganz im Gegenteil. Aber es war zu erwarten! Und es wird weitergehen, in anderen Ländern und in noch viel radikalerer Weise.
Das Leben in Europa wird für zu viele Bürger einfach zu teuer - das geht auf die Dauer nicht gut. Es geht vor allem dann nicht gut, wenn man den Willen der Bürger permanent ignoriert und ihnen ständig um die Ohren haut, daß sie bloß zu dämlich sind, um all die großartigen Segnungen der EU-Verordnungen zu verstehen. Es funktioniert schon überhaupt nicht, wenn man ihm Dinge wie E 10 und die Energiesparlampen per überstaatlicher Verordnung ohne Rücksicht auf Verluste
aufzwingt. Druck erzeugt Gegendruck, Zwang gebiert Widerstand. Wissen die fähigen und hochgebildeten Eurokraten das etwa nicht, all diese fleißigen Beamten, die den Politikern
zuarbeiten. Von einem Politiker kann man selbstverständlich nicht erwarten, daß er weiß, was Seltene Erden sind und woher die Industrie Europium, Terbium und Yttrium kriegt (vorwiegend aus China, und auch das ist nicht erst seit gestern bekannt), aber ihre Fachreferendare usw - die sollten es zumindest
recherchieren! Rechtzeitig. Und ihren Abgeordneten zur Kenntnis bringen. Auch rechtzeitig! Das wenigste, was sie hätten tun können: sich die Osram-Lobbyisten zur Brust nehmen und verhindern, daß sie den Hohn und den Spott den ohnehin mittlerweile auf äußerste gereizten Bürgern nicht in dieser unverschämten Weise in Gesicht blasen!
Mal ganz nebenbei: Was macht ein Hartz IV-Empfänger, wenn er eine neue Lampe braucht? Was machen die Kinder von Hartz IV-Empfängern, wenn sie ihre Schularbeiten im Dustern machen müssen? Eine Kerze anzünden? Auch Kerzen sind heutzutage teuer und verbrauchen sich schnell, und ich habe als Kind oft genug bei Stromsperre mit Kerzenlicht leben (und lesen) müssen. Das ist nicht romantisch - das ist armselig und macht sauer, depressiv und schlechte Augen! Ganz abgesehen davon, daß Kerzen Sauerstoff aufzehren und Kohlendioxyd abgeben - toller Fortschritt für den Umweltschutz...
Nächster Punkt: Beamte. Beamte an sich, hier bei uns, ganz normale Beamte. Sie sind die
Basis aller Aufgaben, die der Staat zum Wohle seiner Bürger zu meistern hat. Sie verdienen von vornherein weniger als gleichwertige Kräfte in der freien Wirtschaft. Die vielgerühmten Zulagen, die sie erhalten, sind der Rede nicht wert (mein Mann hat zur Wende an den Wochenenden Begrüßungsgelder ausgezahlt und ganze 3.- DM pro Tag dafür bekommen - plus einer Tasse Tee zwischen den Schichten). Beamte haben dorthin zu gehen, wo sie gerade gebraucht werden. Sie dürfen nicht streiken. Sie verdienen in den unteren Besoldungsstufen
lächerlich wenig Geld (fragt mal einen beamteten Briefträger, was der kriegt!) Und wenn sie manchmal übergenau und allzu penibel beim Bürger rüberkommen, dient vielleicht folgendes zum Verständnis: wenn ein stinknormaler Bürger besoffen durch den Rinnstein kriecht, kommt er in die Ausnüchterungszelle, und damit hat es sich. Ein Beamter dagegen hat hinterher ein Disziplinarverfahren am Hals, das ihn seine gesamte finanzielle Existenz inkl. Krankenversicherung und Altersversorgung kosten kann. Solche Verfahren drohen ihm bei jeder Art von Fehlverhalten, und sei es bloß, daß er mit seiner Freundin nicht in die Disco kommt und dem Türsteher eine plättet (es gibt auch junge Beamte!). Und die Beamten kämen die Regierung auch nach ihrer Pensionierung überhaupt nicht teuer, wenn sich die Regierungen der BRD von Anfang an an ihre Verträge gehalten hätten. Die Beamten haben nämlich sehr wohl in eine Altersversorgung eingezahlt, und das nicht zu knapp - sie haben einfach weniger Geld gekriegt. Dieses Geld, das man ihnen bei ihrer Besoldung vorenthielt, sollte vom Staat angespart werden, hätte Zinsen gebracht und ein Vermögen gebildet, aus dem man die Pensionen bis auf den heutigen Tag zahlen könnte, ohne den Steuerzahler auch nur im geringsten damit zu belasten. Aber dieser Vertrag wurde unterlaufen. Man brauchte Geld für andere Zwecke. Das hat man diesem Pensionstopf entnommen, bis er leer war. Und nun ist es futsch. Wie so vieles andere.
Ja: ich
bin sauer. Ich bin es aus tiefstem Herzen. Was dieser Staat und diese EU ihren Bürgern zur Zeit zumuten, ist ungeheuerlich. Wer angesichts all dieser Mißstände
nicht sauer ist, hat wahrscheinlich einfach nur genug Geld, kann sich das Bier leisten, um sich den Frust von der Leber zu spülen, und den Auslandsurlaub, um per zeitweiligem Tapetenwechsel das ganze Gewese mal zu vergessen und festzustellen, daß es zu Hause doch auch ganz schön ist. Aber ein sehr großer Teil der Bevölkerung kann sich das eben nicht leisten und frißt seinen Frust in sich hinein. Und immer mehr werden wütend und aggressiv. Und die Politik und die EU gießen E 10 ins Feuer und kippen Quecksilber hinterher!
Das ist es, was mich so sauer macht! Der Verlust der 60 W-Birne ist nur ein
Anlaß. Einer unter vielen. Nicht aber die
Ursache. Die Ursache - das sind zum größten Teil EU-Verordnungen, die nicht nur in mir Angst vor der Zukunft machen, Angst vor dem endgültigen finanziellen Aus. Da haben wir z.B. noch die Heiz-Anlagen-Verordnung. Und die Dämm-, Abdichtungs-, Energiespar- und sonstigen Kleinigkeiten, die in wenigen Jahren ins Stadium der
gesetzlichen Verordnungen treten werden, die man zwangsweise durchsetzen wird. Dann werden die Bänker absahnen, daß ihre Konten vor Fett aus den Nähten platzen, sie werden sich die Hände reiben, die Investoren werden sich bei den Zwangsversteigerungen Grundstücke und Häuser gleich dutzendweise unter den Nagel reißen. Und ein großer Teil der heutigen Noch-Häusle-Besitzer, die sich bin dahin ohne staatliche Hilfszahlungen irgendwie per Eigenleistung und Selbstversorgung über die Runden wurschteln, werden der Sozialhilfe anheim fallen. Und das alles im Namen einer Art von "Umweltschutz", die in Wirklichkeit nichts anderes als ein gewaltiges, globales, von reichen, wohlgebildeten Lobbyisten gefördertes Konjunkturprogramm für einzelne Industriezweige ist (von denen jeder bedenkenlos jede erdenkliche Umweltschweinerei begeht, wenn es sich denn nur ordentlich rentiert).
Hilf Himmel, wie soll man denn da
nicht sauer werden?
Ach, ich weiß, ganz einfach: Nicht lesen, nicht hören, nicht denken, sich nicht allzu gründlich informieren, keine Verordnungen lesen. Einfach nur leben.
Ich beneide jeden, der das schafft!