Ich habe diesen Thread nun in Ruhe gelesen, Mariannes Shortys sehr genossen ... und war anschließend verblüfft, wie schnell hier alles aus dem Ruder lief.
Ich möchte
absolut wertfrei meine Meinung zu dem Ganzen sagen, und niemandem (
!) den schwarzen Peter zuschieben, denn die ganze Diskussion hätte sich erübrigt, wenn man nur mal genau hingesehen hätte.
Ming geht von vollkommen falschen Annahmen aus.
Diese Fehler / Missverständnisse führen wie bei einer mathematischen Gleichung, die mit falschen Variablen und / oder Konstanten arbeitet, zum Chaos.
Fehler 1, 2 und 3
Wieso Gesellschaftskritik? Was kann die menschliche Gesellschaft dafür, dass die Mammuts nach der letzten Eiszeit schlicht ausgestorben sind? Die Alien-Thusnelda hätte es eben stattdessen mal mit einer geräucherten Elefantenzunge versuchen sollen...
- Die Erzählerin war einzig auf der Suche nach einem Rezept. Daher glaube ich kaum, dass sie auf evolutionswissenschaftliche Nachweise für das Aussterben der Mammuts aus war. Sie hat in den Köpfen der Menschen nach dem Rezept gesucht, nicht nach dem Verbleib der pelzigen Urtiere.
- Der menschlichen Gesellschaft wurde in der Story mit keiner Silbe eine Mitschuld am Aussterben dieser Tiere angelastet.
- Die Gesellschaftskritik bezog sich auf den Einstieg, wo ein wenig Däniken (Die Götter aus dem All) humorvoll durchschimmert. Als die Erzählerin auf der Erde ankommt, ist bereits einige Zeit vergangen. Der Mensch hat aber außer technischen Spielereien nichts dazugelernt. Nach wie vor werden Kriege (als Massenklopperreien verniedlicht) ausgefochten.
Bereits hier ist die ganze "Gleichung" zum Scheitern verurteilt. Aber es wird noch schlimmer, als Ming ...
...
Fehler 4
Nun, dass Omnivore sich beständig und von Natur aus ums Essen streiten, ist IMHO eigentlich nicht sonderlich verwunderlich.
... begeht.
- Die Kriege, nicht zuletzt die Aktuellen, werden also aus Hunger geführt? Nicht aus Gier nach Erdöl, nicht aus religiösen Gründen? Mit keiner Silbe erwähnt die Erzählerin, warum die Kriege geführt werden. Die Annahme, das die Menschen sie aus Hunger führen, ist also falsch bzw. höchst subjektiv hineininterpretiert. Das wir alle ständig ans Essen denken, ist in meinen Augen eine Metapher für die unstillbare Gier, die einige wenige (die leider ein Zuviel an Macht in Händen halten) an den Tag legen.
Ich glaube kaum, dass es da noch um Kohldampf, Carnivore und räumliches Sehen geht
Durch diese Fehler / Missverständnisse ist Mings gesamte Argumentation in sich vollkommen unstimmig, die "Gleichung", die er versucht aufzustellen und zu beweisen, kann nie im Leben aufgehen.
Ich werfe ihm keineswegs vor, dass er Mariannes Worte bewusst missverstanden hat. Allenfalls könnte man ihm ein oberflächliches Lesen der Geschichte vorhalten.
Somit sind seine Worte keine nennenswerte Kritik, da nur der eine Geschichte kritisieren sollte, der sie auch wirklich gelesen hat.
Alles weitere, was auf diese beiden Postings von Ming folgte, hatte mit der Story nichts mehr zu tun und war eher ein verbitteter K®ampf ums letzte Wort.
Auch eine Art eine fehlerhafte Gleichung letztendlich zu belegen / aufzulösen
Auch ich habe für meine Story "Das Leuchten in der Ferne" aus der Anthologie "Prototypen und andere Unwägbarkeiten" so manchen "Verriss" abbekommen. Die war auch gesellschaftskritsch (hoffe ich doch
)
Aber allen Kritiken war gemein, dass die Rezensenten meine Story nicht nur gelesen, sondern auch über sie nachgedacht haben. Die jeweiligen Meinungen waren begründet, schlimmstenfalls vollkommen subjektive Geschmacksurteile, was für mich vollkommen in Ordnung ist.
Eine Geschichte ist immer subjektiv.
Auf beiden Seiten des Schreibtischs.
Wenn das nicht gegeben wäre, sollte ich besser auf Gebrauchsanweisungen umsatteln
Aber das, was hier in diesem Thread auf Seite 1 begonnen hat, war keine Kritik.
Mings erste Postings waren nicht fundiert begründet, thematisch und inhaltlich vollkommen an der Story vorbei, und daher auch seine folgenden Worte keine Aufregung wert.
Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft allenthalben nur noch auf solche Kritiken reagiert wird, die sich auch tatsächlich auf die jeweilige Story beziehen. Sollte das nicht gegeben sein, so liegt es an jedem selber, ob er den jeweiligen Kritiker auf seine Missverständnisse aufmerksam macht, oder ihn ignoriert.
Alles andere bewirkt eher, dass wir Sci-Fans und Autoren nach außen hin wie die Bewohner eines kleinen Dorfes wirken, die sich untereinander nie im Leben grün sein werden und nur dann zusammenhalten, wenn der große, böse Feind vor den Pallisaden steht.
Kurz:
Die spinnen, die Science Fiction Fans
Auch wenn dieser Post absolut wertfrei gemeint ist, wünsche ich allen einen ruhigen und besinnlichen vierten Advent.
LG
Dirk
Bearbeitet von Dirk, 17 Dezember 2011 - 17:34.