Warum nicht? Unangepasste Individuen gibt es bekanntlich wie Sand am Meer.
…
Wer auch immer gelernt hat, das gesellschaftliche System für sich arbeiten zu lassen, ist in hohem Maße sozial angepasst.
Post #148
Nur die Bestangepassten können in solch eine Umwelt überleben, wo eine beständige Elimination unvorteilhafter Individuen sich immerfort ereignet.
Da wir hier die ganze Zeit auf bewaffneten Konflikten herumreiten, sehe ich deine Worte so, dass Kriege notwendig sind, um die „unangepassten Individuen“ in deiner Sicht der Evolution beständig zu eliminieren.
Wenn du morgen, einfach weil plötzlich Kriegsrecht herrscht, zur Armee eingezogen wirst und dir direkt an deinem ersten Tag eine Kugel einfängst, ist das also notwendige oder unabänderliche Evolution?
Obwohl du doch von dir selber behauptest, angepasst zu sein?
Würdest du dich nicht fragen, warum ein anderes angepasstes Individuum, vielleicht sogar der verstorbene Steve Jobbs, nicht eingezogen werden würde? Wäre er wegen seines Bankkontos vielleicht besser angepasst als du?
Du sagst, dass die künstliche Verknappung keine Evolution ist, sondern eine schnöde Tatsache, die sich auf die Evolution in deinem Sinne auswirkt. Ist es aber nicht möglich, vielleicht sogar wünschenswert, solche Tatsachen zu ändern?
Nach meiner Meinung ist deine Sicht auf die nachhaltige Bewirtschaftung von Ressourcen ist kurzsichtig.
Wenn ich eine Kuh habe und sie umgehend schlachte, habe ich für vielleicht vier Wochen Fleisch.
Lasse ich sie aber länger Milch geben, habe ich Rahm, Butter, Käse und irgendwann finde ich vielleicht ein männliches Tier, sodass ich Nachwuchs erhalte, den ich ebenfalls nutzen kann.
Das haben schon unsere Ur-Vorfahren erkannt, als sie allmählich sesshaft wurden und bestimmte Tiere domestizierten, Pflanzen kultivierten … sie haben die Tatsachen dahin gehend beeinflusst, dass es ihnen (und letztendlich uns allen heute) besser geht.
Haben wir jetzt schon einen Status quo erreicht, sodass wir uns einfach zurücklehnen und treiben lassen können?
Der Mensch ist deswegen dort, wo er jetzt ist, weil er ständig seine Grenzen erweitert hat.
Nachhaltiges Wirtschaften gehört dazu.
Und damit meinte ich keine Finanzprodukte, die du ins Spiel gebracht hast.
Das ist eine vollkommen andere Baustelle, die du da eröffnest, und von der hier keine Rede war.
Und auch hier eröffnest du wieder Nebenbaustellen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben.
Baustelle 1 (noch passend)
Wie Goethe im Faust I so treffend formulierte: „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum.“ Selbstverständlich ist die Nutzung eines regenerierbaren Systems in einer Weise, dass dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise regeneriert werden kann, wünschenswert. Aber die Welt ist bereits ein regenerierbares System. Sie war es immer und wird es auch bleiben. Die Frage ist nur, ob mit uns oder ohne uns. Und die Beantwortung dieser Frage ist eine Sache der Praxis und nicht der Theorie.
Baustelle 2 (bisher ohne Relevanz in der Diskussion)
Das kapitalistische System war bis dato in der Lage jede Kritik in sich aufzunehmen und daraus stärker hervorzugehen. Ansonsten ist nicht der Kapitalismus unser größter Unterdrücker, sondern die Natur selbst. Die chthonische Realität der Natur, die Grausamkeit der Biologie oder gar der Geologie, ist unser größter Feind. Der Mensch fing damit an, sich Behausungen zu bauen, weil er der Unbill der Natur nicht mehr ausgesetzt sein wollte. Was ich dir damit sagen will, ist Folgendes: Eine Ideologie ist gegen die Natur in etwa so wirksam, wie eine Zeitung gegen Atomwaffen hilft.
Zu Baustelle 1
Du sagst viel, ohne wirklich etwas zu sagen.
Dieser Teil deiner Antwort ist nach meinem Gefühl eine leere Worthülse.
Da ist nichts Erhellendes drin, sondern einfach eine Tatsache, die aber unserer Diskussion nichts Neues beiträgt.
Zu Baustelle 2
Und wieder springst du auf die sozial-politische Schiene, die doch mit dem Thema, dass ich angeschnitten habe, nichts zu tun hat.
Ich fragte dich, was unangepasste Individuen sind und wie deiner Meinung nach in einem evolutionstechnischen Sinne mit ihnen zu verfahren sei.
Du antwortest im ersten Abschnitt mit einem implizitem Vorwurf an mich, dass ich das kapitalistische System nicht leiden mag oder nicht verstanden habe.
Dann springst du auf das Feld einer mythologischen Weltanschauung, verrührst sie emsig mit einem Teil der menschlichen Entwicklung und folgerst daraus, dass meine Worte, bzw. meine Kritik an deinen Worten, einer schwammigen Ideologie folgen, die du aber nicht konkret benennen kannst oder willst.
Ist der Wille bestimmte Tatsachen zu ändern oder naturgegebene Gesetzmäßigkeiten zum eigenen Vorteil zu nutzen, ideologisch?
Das der Mensch sich Häuser baute ist eine Änderung der Tatsache, dass er bis dato den Unbillen der Natur ausgesetzt war.
Dass heute eine Grippe nicht mehr zu 99 % tödlich endet, ist eine Veränderung von Tatsachen.
Waren die Menschen, die an der Änderung dieser Tatsachen gearbeitet haben, unangepasste Individuen, die einfach nicht wahrhaben wollten, dass sich zurücklehnen und treiben lassen der richtige Weg ist?
Ohne dich dabei anzugreifen, werfe ich dir m Gegenzug vor eine Ideologie zu vertreten.
Deine Gedanken dienen tatsächlich nicht der Verschleierung von bestehenden Machtverhältnissen.
Aber sie rechtfertigt diese, womit Marx deine Gedanken dann doch wieder als Ideologie bezeichnen würde.
Dass du ausgerechnet eine Rede des verstorbenen Steve Jobbs als Beweis anführst, finde ich unpassend. Man soll nicht schlecht über Verstorbene reden, aber der Kult, den er um sich selber herum aufgebaut hat, ist nach meiner Auffassung hochgradig ideologisch.
Auch er hat die Macht, die ihm zur Verfügung nicht unbedingt verschleiert, allenfalls schön geredet.
Aber gerechtfertigt har er sie eben genau dadurch.
Durch seine schön geredete, tränendrüsendrückende Erfolgsstory.
Ich persönlich kenne
Die Hermannsschlacht von Heinrich von Kleist aus dem Jahr 1808 nicht. Aber wie du selber sagst, ist Tussi ein Schimpfwort.
Ergo ist es eine unangemessene Wortwahl, wenn man etwas relativ objektiv beurteilen will.
Unangemessen, wie ich finde.
Korrekt und daher wird die Gesellschaftskritik auch nicht von der Alien-Thusnelda vorgetragen, sondern von der Autorin selbst. Die Alien-Thusnelda weiß rein gar nichts über die Menschen und will auch gar nichts darüber wissen, die Autorin dagegen schon. Sie will, dass die Menschen endlich aufhören, sich so zu verhalten, wie Menschen sich nun einmal so verhalten, weil es ihre Natur ist. Marianne Sydow sollte wissen, dass das schlicht unmöglich ist.
Und hier verstehst du nach meinem Gefühl etwas vollkommen falsch.
Die Erzählerin WILL NICHT, dass der Mensch sich anders verhält.
Die Erzählerin VERSTEHT NICHT, dass der Mensch sich immer noch nicht weiterentwickelt hat.
Es besteht nach meiner Meinung ein großer Unterschied zwischen WOLLEN und NICHT VERSTEHEN.
Der Mensch kann nicht gegen seine Natur handelt. Wer so was fordert, will einen anderen Menschen. Was daraus folgt, kann man am 20. Jahrhundert exemplarisch lernen.
Diese Forderung stellen die Kirchen dieser Welt schon seit Urzeiten.
Sie haben nur den Vorteil einer unglaublichen guten Marketingabteilung, die, ähnlich wie du, viel sagt, ohne wirklich etwas zu sagen, viel fordert, ohne wirklich etwas als Gegenleistung anzubieten
Ein persönliches Wort, das bitte nicht als Angriff zu verstehen ist:
Ich persönlich finde, dass du in einer Diskussion zu viel in Themenfeldern herumhüpfst und dich immer wieder um konkrete Antworten drückst.
Das ist nur mein ganz persönlicher Eindruck und soll kein Angriff gegen dich sein.
Es scheint einfach deiner Natur zu entsprechen dich nicht festzulegen. Ob von Geburt an, oder durch deinen ominösen Job gefördert, weiß ich nicht.
Aber es ermüdet ungemein, wenn man nach A fragt, und als Antwort Zitate zu B, C, oder F erhält, die dann auch noch entsprechend mit eigenen Worten untermauert werden.
Um es salopp zu sagen, bekommt man von dir auf eine Frage die mit Ja oder Nein einfach zu beantworten wäre, eine Antwort, die einer verkürzten Doktorarbeit gleichkommt.
Das ist meiner Meinung nach der Grund, warum der ganze Thread hier aus dem Ruder gelaufen ist.
Dazu kommt, dass du vorne etwas aufbaust, das du im nächsten Satz / nächsten Post mit deinem Hintern wieder umwirfst.
Stichwort:
Unangepasste Individuen.
Sie müssen entfernt werden bzw. hemmen die Evolution, die über sie hinweg fegt (sorry, aber das klang in meinen Ohren sehr braun, wenn man Kriege als evolutionstechnische Tatsache bezeichnet), sie sind überall (klingt fast ein wenig paranoid), dann wieder sind es Menschen, denen man nacheifern sollte (Steve Jobbs) …
Ja was denn jetzt?
Fleisch, Fisch oder doch Geflügel?
Dazu kommt deine Neigung in den Worten deiner Diskussionspartner Dinge zu sehen, die nicht da sind.
Stichwort:
Ideologie.
Ich verbreite keine Ideologie und ich hänge keiner Ideologie an.
Ich stelle einfach nur Tatsachen, die du als gottgegeben ansiehst, in Frage.
Das tun Menschen schon seit Urzeiten.
Mit großem Erfolg für alle, wie ich hinzufügen möchte, denn wenn nie ein Mensch die Tatsache infrage gestellt hätte, dass eine Grippe tödlich ist, gäbe es heute keine Schutzimpfungen.
Wenn kein Mensch sich jemals gefragt hätte, warum wir unbedingt im Freien frieren müssen, gäbe es heute keine Häuser.
Wenn niemals jemand darüber nachgedacht hätte, dass zumindest ein Grundmaß an Bildung für alle zum Vorteil der Gesamtheit gereichen würde … hättest du dann heute den Posten, den du nach eigener Aussage besetzt?
Ming, irgendwie habe ich das Gefühl, das wir beide niemals auf keinen grünen Zweig kommen werden.
Es ging einzig um eine kleine Geschichte, die Spaß machte und in der berechtigte Kritik (eine Infragestellung) durchschimmerte.
Du hast daraus einen Exkurs gemacht, der so viele Themenfelder berührt, dass ich sie nicht alle aufzählen möchte.
Ich überlasse dir gerne das letzte Wort, den ich bin es müde, ständig hin und her zu hüpfen, ohne dabei den kern der Sache zu berühren.
Dirk