Da sind wir ja plötzlich beim Thema eines anderen Threads †¦ Es ist eine Sache, wenn man sagt, dass für die Partei das Geschlecht keine Rolle spielt. Es ist eine ganz andere Sache, daraus abzuleiten, dass man sich mit dem Thema Geschlecht überhaupt nicht beschäftigen muss.
Danke für das Argument. das ist tatsächlich streitbar. Wenn man sich die Kommentare unter den beiden Artikeln durchliest, stößt man genau auf dieses Problem. Viele der Kommentatoren halte die Geschlechterdiskussion für obsolet Der Feminismus habe seine Ziele erreicht, die Gesellschaft habe einen Punkt erreicht, da das Geschlechterproblem nur noch in den Köpfen der alten Kämpfer besteht.
Liebe Leute, verfallt jetzt nur nicht auf die Idee, diese Stimmung mit ideologischen Kanonen zu beschießen.
Letzteres ist im besten Fall naiv. Deine Argumentation gleicht jener, die die Schuld, dass Frauen in hohen Positionen nach wie vor dünn gesät sind, primär bei den Frauen selbst sehen. Vielleicht gibt es aber ja - trotz der angeblichen "Geschlechtslosigkeit" der Partei - Gründe, die zum niedrigen Frauenanteil führen.
Ja, das ist möglich. Das mag an den Themen liegen, oder an den gesellschaftlichen Randbedingungen, die Frauen von der Politik abhalten.
Alles Punkte, die diskutabel sind, aber wenig mit Frauenfeindlichkeit innerhalb der Piratenpartei zu tun haben.
Das Argument, dass Frauen selbst verantwortlich sind, hat zumindest deutlich liberale Ansätze. Andererseits ist die Frage berechtigt, wo denn die Frauenbewegung ist, wenn Frauenfeindlichkeit ein so akutes Problem ist?
Und die von den Piraten propagierte "Geschlechts-Agnostik" wirst Du kaum erreichen, wenn am Ende nur Männer die Politik machen.
Weil es nicht darum geht wessen Geschlecht der Politiker ist. Sind wir eine Republik oder nicht? Mitmachen kann doch jeder? Oder etwa nicht?
Der Vergleich hinkt ja schon ganz am Anfang: Eine Partei hat nun einmal eine ganz andere Aufgabe und sollte auch einen anderen Wirkungskreis haben als ein Online-Forum. Die Frage ist ja durchaus berechtigt, ob eine Partei, in der grössere Bevölkerungsgruppen massiv untervertreten sind, überhaupt in der Lage sein kann, für eben diese Gruppe eine sinnvolle Politik zu gestalten.
Wie willst du eine totale Gleichberechtigung aller in einer Gruppe erreichen? Warum muss ausgerechnet das Geschlecht als Ballancemerkmal herhalten? Warum nicht das Alter? Das hat doch ähnlich Interessendivergenzen.
Hm?
Wo liegt der Unterschied?
A. Der Staat Berlin übernimmt sämtliche Kosten des ÖPNV aus Haushaltsmitteln. Alle Berliner Bürger dürfen mehr Steuern zahlen, auch die, die keinen Bock auf ÖPNV haben.
B. Alle Berliner Bürger werden zum Erwerb einer "virtuellen" Jahreskarte gezwungen. Auch die, die keinen Bock auf ÖPNV haben.
Sozialismus. Diebstahl. In beiden Fällen. Klaube mit mir keine Worte.
Verkehr ist Stadtaufgabe. Kosten dafür tragen die Bürger. Wenn man es als politisch sinnvoll erachtet, den ÖPNV zu stärken und den Individualverkehr einzuschränken, ist der jederzeit frei verfügbare Zugang zu öffentlichen Verkehrsmittel sinnvoll.
Das hat mit Sozialismus nichts zu tun.
Jedenfalls halte ich die Förderung des ÖPNV für sinnvoller, als den Ausbau der Stadtautobahn.
Und wenn ich grad sehe, dass der Papst Sendezeit in der ARD erhält, halte ich das Engagement der Piraten für noch wichtiger.