Eher ein Erfahrungsbericht
Tja, was soll ich sagen... ich stimme dieser Review zu mindestens 95% vorbehaltlos zu.
Ja gut, ich habe halt die ersten Kapitel nicht so schlimm gesehen...
Aber das mit der Naivität bzgl. der gesamtpolitischen Lage ist
exactly right.
Ein weiteres Problem war der Pathos-Overkill, speziell in dem Moment, als Rhodan sich in die AETRON... "argumentierte" - zum Glück gibt's noch keine Multimedia-Bücher, sonst wäre das Gegeige und Geblechblase in jenem Moment unerträglich gewesen.
Am fiesesten war allerdings Mercants Gespräch mit seinen beiden Kollegen - das war wirklich, wirklich schlecht.
Wirklich schlecht!
Insgesamt letztlich doch eine kleine Enttäuschung, weil ich mein Urteil über Borschs Fähigkeiten wohl ein wenig revidieren muß. PR 2500 schob ich ja fast ausschließlich Feldhoff in die Schuhe, und daß er die undankbaren Vatrox-Romane abbekam, dafür konnte er ja nun auch nicht ausschließlich alleine etwas.
Aber das hier ist komplett auf seinem Mist gewachsen.
Zweifellos, Borsch hat immernoch mehr Talent im kleinen Finger, als etwa Anton und Ellmer zusammengenommen - aber am Ende des Tages ist's dann doch deutlich weniger, als ich mir in einem ersten Anflug guter Hoffnung... ähm... erhofft habe.
Whatever...
In Schulnoten wäre das hier wohl immernoch eine Drei, wenn auch mit Tendenz zum Minus.
Ideen waren da, gute Momente waren da - Sue war schon in Ordnung, Pounder auch, Bully sowieso; und es ließ sich, Verzeihung, "flüssig lesen".
Schade halt, daß unterm Strich mehr Chancen vergeben als genutzt wurden; speziell was das
world building angeht. Da hatte z.B. Schätzing in
Limit einen
deutlich besseren Job gemacht - und Schätzing wird man ja wohl noch als Referenz heranziehen dürfen; wenn man selbst
sowas für "außer Reichweite" für Schemaliteratur hält, dann weiß ich's auch nicht. Ich komme ja nun nicht mit Literaturnobelpreisträgern an.
Anyway; man sollte sich vielleicht einmal überlegen, ob das Geld für den Fernsehwerbespot nicht vielleicht besser in ein bißchen Recherche investiert gewesen wäre. Warum nicht mal mit ein, zwei Politikwissenschaftlern fabulieren? Sollten sich doch welche finden lassen.
Oh, well...