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Der US-amerikanischer semi-biographischer Überlebenswestern von Alejandro G. Iñárritu aus dem Jahr 2015 basiert auf den (im Original) gleichnamigen Roman von Michael Punke und dürfte wohl mit Abstand die bestgegrunzte Oscar-prämierte Leistung von Leonardo DiCaprio sein. Der Film als solcher ist als eine epische Fabel voller ungewöhnliche Gnade und atmosphärische Resonanz aufgebaut, wo die Hauptrolle inmitten von Schweiß, Dreck und rohes Fleisch eine Art innere Transzendenz vollzieht. Wobei interessanterweise die wahre Hauptrolle die Natur spielt, die sowohl im Monumental-Stil als auch im erzählerischen Totalstillstand erbarmungslos, erhaben und grausam dargestellt wird.
St. Vincent
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Der US-amerikanischer Spielfilm von Theodore Melfi aus dem Jahr 2014 ist dagegen ganz andersgeartet. Einerseits ist es gefüllt mit Klischees, wodurch ein sentimentaler Schlupf entsteht, den man schon einmal gesehen hat, aber anderseits so mitten aus dem Leben, dass es in seiner Tragik schon weh tut. Dem Film gelingt es immer wieder alle gefährlich sentimentalen Untiefen zu umschiffen und zeigt einen zum Leben erweckten mürrischen alten Einzelgänger, der den Geist der offerierten Freundschaft und Gemeinschaft zu ergreifen versucht.