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SF-Autoren als Atheisten, Humanisten und Agnostiker

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39 Antworten in diesem Thema

#1 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

    Biblionaut

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Geschrieben 24 Februar 2012 - 19:57

(hpd) Es gibt erstaunlich viele Prominente, die sich als Atheisten, Humanisten und Agnostiker „outen“ – vor allem in angelsächsischen Ländern. Ihre Begründungen dafür sind oftmals unterhaltsam, klug und vorbildlich. Deshalb hat der hpd beschlossen, regelmäßig eine Auswahl zusammenzustellen, sortiert nach Zunft. Heute sind Autoren von Science Fiction Romanen und Fernsehserien an der Reihe. ....

Ein Artikel bei HPD von Fiona Lorenz

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/


#2 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 24 Februar 2012 - 20:10

Interessanter link, danke!
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#3 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 26 Februar 2012 - 09:47

Warum muss man sich als Atheist "outen" ? O.o Und warum erstaunt dass dann noch so viele... ? Und wieso ist es etwas besonderes, wenn ein "Promineter" Atheits ist? Schließlich sind das sehr viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#4 jeamy

jeamy

    Infonaut

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Geschrieben 26 Februar 2012 - 10:39

ich würde es nicht "outing" nennen, sondern "bekenntnis". und es ist wichtig, dass gerade "prominente" sich dazu bekennen. denn die meinung, dass der geistige horizont von atheisten sehr beschränkt ist, ist noch sehr weit verbreitet. z.b.:

Einen Konfessionslosen gab es noch nie in diesem Amt. Das ist kein Zufall. Der Bundespräsident sollte jemand sein, der über den Tag hinausdenkt und gesellschaftliche Zusammenhänge vor einem Horizont zu deuten vermag, der den Alltag übersteigt.

http://www.tagesspie...nt/6232778.html


einfach nur [...]

mostly harmless
jeamy

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»Das Leben ist das Resultat einer unvollkommenen Natur.«

Die Traumvektor Tetralogie ist kein Science-Fiction-Roman
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#5 methom

methom

    Teetrinkonaut

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Geschrieben 26 Februar 2012 - 11:06

Ich denke, in den US of A ist das Bekenntnis, nicht an Gott zu glauben, in manchen Gegenden sicherlich rufschädigend.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#6 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 26 Februar 2012 - 11:10

Vielleicht hat ja schon jemand von der Brights-Bewegung gehört, eine lose Vereinigung von Naturwissenschaftlern und Intellektuellen , die sich ausdrücklich auf ein naturalistisches Weltbild berufen und gegen religiösen Dogmatismus und geistige Intoleranz in Wort und Schrift vorgehen. Die Mitgliedsliste dieser Bewegung enthält viele bekannte Gesichter die sich durch ihre Veröffentlichungen eine Namen gemacht haben.


http://www.the-brights.net/


Auch in Deutschland gibt es Anhänger mit vielen (jedenfalls mir) bekannten Gesichtern.

http://www.giordano-...e/aufbau/beirat
http://gbs-muc.de/
http://www.bfg-muenchen.de/cms/

http://brights-deutschland.de/

Bearbeitet von Trurl, 27 Februar 2012 - 15:18.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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  • • (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
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#7 derbenutzer

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    Phagonaut

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Geschrieben 26 Februar 2012 - 12:19

Ich denke, in den US of A ist das Bekenntnis, nicht an Gott zu glauben, in manchen Gegenden sicherlich rufschädigend.

So ist es, Methom.

Mich erinnert das auch ein wenig an Sagans Roman "Contact". Als etwa Ellie Arroway zu einem Bestimmten Zeitpunkt die Gretchenfrage gestellt wird, gerät sie in Bedrängnis. Es fällt sowieso auf, dass in einigen US-Romanen zum Themenkreis SETI die religiöse Komponente sehr stark betont wird. MIr fallen momentan leider die Titel nicht ein, aber ich habe das in mehreren Romanen so empfunden.

Meistens war es ein populärer Fernsehprediger oder Reverend, der durchaus keine unwichtige Nebenfigur darstellte. Wahrscheinlich für den Ernstfall eines "Kontaktes" sind solche Szenarien – insbesondere für die USA – allemal ...

Ich muss mal in den alten Threads hier stöbern, bei Jorges Auflistungen sollte sich da was finden lassen.

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#8 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 27 Februar 2012 - 13:11

denn die meinung, dass der geistige horizont von atheisten sehr beschränkt ist, ist noch sehr weit verbreitet.


O.O ''

Nun, dann muss ich diesem Klischee wohl entsprechen....
DAS habe ich nicht gewusst... ja noch nicht einmal geahnt. Zugegeben, ich bin gerade sogar sehr überrascht.
Zugegeben, ich interessiere mich nicht dafür, was irgendwelche Religiöse bzgl. ihrer Weltanschauung meinen oder sagen... aber das es "allgemein verbreitet" ist das Atheisten eher "geistig beschränkt" sind, ist mir vollkommen neu.

Hat ja glatt was Mittelalterliches ....

So, nun aber ernst:

Der Artikel im Tagesspigel: Is das Realsatire? O.o
Kann das einer ernst meinen?

Bearbeitet von Galax, 27 Februar 2012 - 13:19.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

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#9 fahrenheit.451

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    Infonaut

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Geschrieben 27 Februar 2012 - 14:18

Der Artikel im Tagesspigel: Is das Realsatire?


Realsatire. Leider.
(Wobei es nach meinen Erfahrungen eher religiöse Menschen sind, die zu einem vernagelten Weltbild neigen, als die Atheisten.)
  • • (Buch) als nächstes geplant:Shazim. Der verborgene Plan
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#10 jeamy

jeamy

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Geschrieben 27 Februar 2012 - 15:44

Kann das einer ernst meinen?


ja.

http://www.kath.net/...il.php?id=29190

http://episodenfisch...reas-laun-dumm/

mostly harmless
jeamy

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#11 Galax

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    Giganaut

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Geschrieben 28 Februar 2012 - 01:58


ja.

http://www.kath.net/...il.php?id=29190

http://episodenfisch...reas-laun-dumm/



Auweh...

Habe ich schonmal erzählt, dass ich BEWEISEN kann, dass es keinen Gott gibt? ;)

Also: WENN es einen Gott GÄBE... dann würden täglich Blitze auf Kirchen und andere "Gotteshäuser" rauschen

.. ah was, stündlich :D

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#12 Naut

Naut

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Geschrieben 28 Februar 2012 - 07:45


ja.

http://www.kath.net/...il.php?id=29190

http://episodenfisch...reas-laun-dumm/

Erschütternd. Launs arrogantes, intolerantes Gewäsch, getarnt als wohlwollende Botschaft, sollte eine Beledigung für jeden ehrlichen Christen sein.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#13 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 20 März 2012 - 02:15

Der Thread mag jetzt schon älter sein, aber ich habe mal wieder im Netz einen altbekannten Grund entdeckt, warum meiner bescheidenden Meinung nach die Kirche ein großes Übel in unserer Welt darstellt: http://orf.at/stories/2110561/ Ich fand das beim lesen so erschütternd, dass ich es einfach nicht für mich behalten konnte ... und da fiel mir dieser Thread ein.

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#14 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 12:17

Komisch, für mich ist es völlig normal, nicht an einen Gott zu glauben, he, und ich habe immerhin in Physik promoviert. Und dann habe ich das gefunden:

http://www.welt.de/k...-Preussens.html

Einerseits macht mich das durchaus stolz. Aber wer zum Teufel ist dieser Martin Mosebach, der glaubt, wir würden den Mond mit der Stange weiterschieben?
  • • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#15 Trurl

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 13:56

Hallo Heidrun, danke für den Link. Ich finde Stellungnahmen 150%er Christen wie Martin Mosebach, die ihre relgiösen Überzeugungen so exponiert vertreten immer sehr amüsant. Eigentlich interessiert mich nicht was gläubige Christen über Menschen zu sagen haben, die nicht ihren Glauben vertreten. Aber in dem Interview sind ein paar "nette" Aussagen, die ich zitieren möchte. Besonders schön fand ich folgende Bemerkung:

Für die Christen ist es immer schlimm, wenn Menschen die Verbindung zu Christus verlieren. Weil sie davon überzeugt sind, dass diese Verbindung die Fähigkeit, Mensch zu sein, erst zur Vollendung bringt. Diejenigen, die religiös unmusikalisch sind – wie man das heute so flott formuliert –, sind in ihrer Vollausbildung als Menschen beeinträchtigt. Unglaube ist ein Mangel. Ein Leben in völliger Abkehr von Gott ist eine reduzierte Existenz. Die seelische und auch die rationale Fülle des Menschseins ist dann nicht gegeben, wenn die Verbindung zum Schöpfer verödet ist.

Au weia. Da fühle ich mich gleich ziemlich unvollständig und reduziert ... so als Mensch gesehen.
Aber was ich nicht verstehe ist, warum nur müssen alle anderen Menschen, die nicht das glauben (wollen), an das man selbst glaubt immerzu als krank denunziert werden? Ich behaupte doch aucht, dass Leute krank sind, nur weil sie partout an etwas Unerkennbares glauben wollen. Seufz.

Schön ist auch diese Aussage:

Entweder die Religion besitzt die Wahrheit über das Wesen des Menschen, seine Herkunft und sein Ziel – oder sie besitzt sie nicht. Und wenn sie diese Wahrheit besitzt, muss man nicht über sie sprechen wie über eine Kaufhoffiliale, die Kunden verliert, sodass sich der Filialleiter fragt, woran das wohl liegen kann. Die Wahrheit unterliegt nicht einer Mehrheitsabstimmung. Es ist gut für den, der sie erkennt, es ist schlecht für den, der sie nicht erkennt. Die Wahrheit ist auf Zustimmung nicht angewiesen.

Wahr gesprochen, leider entspricht seine Wahrheit nicht meiner, das ist Pech für ihn.

Da sind noch andere schöne Aussagen von ihm, aber ich kann sie ja nicht alle zitieren, wo führt das hin. Aber eines hat mich dann bei dieser weltweiten Statistik über den Glauben und Nicht-Glauben an einen persönlichen Gott im Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland doch verwundert: in Ost-Deutschland glauben nur 8,2%, in West-Deutschland 32% an einen persönlichen Gott. Soweit so gut. An keinen Gott und nie geglaubt haben in Ost-Deutschland 46,1% Eingefügtes Bild in West-Deutschland aber nur 4,9% Eingefügtes Bild! Da bin ich hier im Wessi-Land ja fast alleine Eingefügtes Bild! Wie das? Anderen Umfragen zu Folge soll es in Deutschland angeblich so um die 30% Atheisten geben. Wo sind sind die nun alle hin? Das können doch nicht alles "Ossis" Eingefügtes Bild sein? Oder etwa doch? Eingefügtes Bild

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 08 Mai 2012 - 13:56.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#16 lapismont

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 14:15

Es gibt ja auch noch Agnostiker. Was soll ich auf die Frage antworten "Glaubst Du an Gott?"

Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#17 Trurl

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 15:08

Die Agnostiker sind ja die "wachsweichen" Eingefügtes Bild, die sich nicht festlegen wollen (man könnte auch sagen, redlicherweise), während die Atheisten, diejenigen sind, die klar sagen "ich glaube nicht", auch wenn man zur Existenz eines übernatürlichen Wesens genau genommen keine Aussagen machen kann. Man sollte also die Atheisten sehr einfach feststellen können. Die Antwort auf die Frage "Glaube ich an Gott?" mit Ja, Nein, oder Nein, aber ich bin nicht sicher, trennt genau Gott-Gläubige also Deisten von Atheisten und Agnostikern, im Gegensatz zur Frage "Bist du spirituell?" die vielleicht auch ein Agnostiker mit Ja beantworten würde.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 08 Mai 2012 - 15:09.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#18 Pogopuschel

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 17:06

... "Glaube ich an Gott?" ...


Gott sei dank nicht. Eingefügtes Bild

#19 lapismont

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 17:26

Die Agnostiker sind ja die "wachsweichen" Eingefügtes Bild, die sich nicht festlegen wollen (man könnte auch sagen, redlicherweise), während die Atheisten, diejenigen sind, die klar sagen "ich glaube nicht", auch wenn man zur Existenz eines übernatürlichen Wesens genau genommen keine Aussagen machen kann. Man sollte also die Atheisten sehr einfach feststellen können. Die Antwort auf die Frage "Glaube ich an Gott?" mit Ja, Nein, oder Nein, aber ich bin nicht sicher, trennt genau Gott-Gläubige also Deisten von Atheisten und Agnostikern, im Gegensatz zur Frage "Bist du spirituell?" die vielleicht auch ein Agnostiker mit Ja beantworten würde.

LG Trurl


nö, ich muss dann antworten "Die Frage ist irrelevant" oder "Interessiert mich nicht" oder "Habe keine Meinung". Nix mit Festlegung. Ich kann Dir auch nicht sagen, ob ich ein schwarzes Loch liebe.

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#20 simifilm

simifilm

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 17:31

Die Agnostiker sind ja die "wachsweichen" Eingefügtes Bild, die sich nicht festlegen wollen (man könnte auch sagen, redlicherweise)


Nix wachsweich. Das ist erkenntnistheoretisch gesehen die einzige mögliche Antwort. Alles andere ist Glauben — ob das nun die Existenz oder die Nicht-Existenz Gottes ist.

(Und das sage ich als im Herzen überzeugter Atheist).

Bearbeitet von simifilm, 08 Mai 2012 - 17:32.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#21 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 20:00

"Glaube ich an Gott?"


Gott sei dank nicht. Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild Irgendwo sitzt jetzt ein alter Mann mit langem, weißem Rauschebart und denkt sich "Herrichnochmal..."

Also ich halte es ja in dieser Beziehung mit Douglas Adams:

"Am Anfang wurde das Universum erschaffen.
Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.
Viele Völker glauben, es wurde von sowas Ähnlichem wie einem Gott erschaffen, allerdings meinen die Jatravartiden auf Viltwodl VI, dass ein Wesen namens Großer Grüner Arkelanfall das ganze Universum einfach ausgeniest hat."

Douglas Adams, 'Das Restaurant am Ende des Universums'

Ich finde, dass diese Theorie eine wunderbare Erklärung dafür bietet, was vor dem Urknall war - nämlich ein Niesreiz. Außerdem, warum sich Gott seitdem nicht mehr hat blicken lassen - er gehört nicht zu den Leuten, die nach dem Schnäuzen nochmal ihr Werk auf dem Taschentuch begutachten. Und Apropos Taschentuch: eine Erklärung für die Existenz von mehreren Paralleluniversen liefert es auch. Eingefügtes Bild

Spaß beiseite, ich finde es durchaus bewundernswert, wenn Menschen aus ihrem Glauben in schwierigen Situationen Kraft schöpfen können. Aber bewunderswert meine ich zweideutig. Einerseits kann der Glaube an Wunder für manche Menschen bestimmt einen Wert besitzen, andererseits kann ich mich über den Wert des Glaubens bei manch anderen Menschen nur wundern.

Auf jeden Fall - und da liegt die Statistik vollkommen richtig - könnte ich, als Ossi, die Zahl der gläubigen Menschen, die ich bisher kennengelernt habe, selbst dann noch an einer Hand abzählen, wenn ich vierzig Jahre an einer Kreissäge getischlert hätte.Eingefügtes Bild

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#22 Trurl

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 23:14

Nix wachsweich. Das ist erkenntnistheoretisch gesehen die einzige mögliche Antwort. Alles andere ist Glauben — ob das nun die Existenz oder die Nicht-Existenz Gottes ist.

Ich weiß, ich meinte auch nur, dass mir die Agnostiker immer etwas unentschlossen vorkommen, und der erkenntnistheoretisch begründete Zweifel nur eine Ausflucht dafür ist, sich nicht auf eine konkrete Überzeugung festlegen zu müssen. Als erkenntnistheoretische Position mag der Agnostizismus die richtige philosophische Antwort auf die Gottesfrage zu sein, aber emotional kann und sollte man sich schon eindeutig positionieren, auch als Agnostiker. Ich finde man kann erkenntnistheoretischer Agnostiker sein und gleichzeitig emotionaler Atheist (oder "gläubiger" Atheist Eingefügtes Bild). Und wenn ich es mir überlege entspricht das genau meiner Haltung.

LG Trurl
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#23 simifilm

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    Cinematonaut

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Geschrieben 09 Mai 2012 - 05:21

Ich weiß, ich meinte auch nur, dass mir die Agnostiker immer etwas unentschlossen vorkommen, und der erkenntnistheoretisch begründete Zweifel nur eine Ausflucht dafür ist, sich nicht auf eine konkrete Überzeugung festlegen zu müssen. Als erkenntnistheoretische Position mag der Agnostizismus die richtige philosophische Antwort auf die Gottesfrage zu sein, aber emotional kann und sollte man sich schon eindeutig positionieren, auch als Agnostiker. Ich finde man kann erkenntnistheoretischer Agnostiker sein und gleichzeitig emotionaler Atheist (oder "gläubiger" Atheist Eingefügtes Bild). Und wenn ich es mir überlege entspricht das genau meiner Haltung. LG Trurl


"Erkenntnistheoretischer Agnostiker sein und gleichzeitig emotionaler Atheist" beschreibt ziemlich genau meine eigene Position. Dennoch sehe ich das mit der angeblichen Unentschlossenheit etwas anders. Dein Vorwurf ist ja, dass Agnostiker sich um eine klare Positionierung drücken, dass sie nicht Manns genug sind, um Stellung zu beziehen. Man kann das aber auch in die völlig entgegengesetzte Richtung drehen: Ist es nicht viel anspruchsvoller und anstrengender zu sagen, dass man sich in diesem Punkt nicht entscheiden kann, dass man gewillt ist, diese Unsicherheit bewusst hinzunehmen. Braucht es nicht einiges, um auf die Dauer eine derartige Offenheit zu ertragen?

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#24 lapismont

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Geschrieben 09 Mai 2012 - 06:57

Aber eigentlich ist es doch genau der Gedanke, dass man sich gar nicht entschließen muss. Für mich ist es einfach nicht relevant, ob es Götter gibt oder nicht. Mich interessiert auch die Antwort auf die Frage nicht, da es keinerlei Auswirkungen auf mein Leben hätte, könnte die Existenz von Göttern geklärt werden. Es wäre einfach der nächste Punkt auf der Liste unnützen Wissens.

Bearbeitet von lapismont, 09 Mai 2012 - 06:57.

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#25 Trurl

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Geschrieben 09 Mai 2012 - 22:31

"Erkenntnistheoretischer Agnostiker sein und gleichzeitig emotionaler Atheist" beschreibt ziemlich genau meine eigene Position. Dennoch sehe ich das mit der angeblichen Unentschlossenheit etwas anders. Dein Vorwurf ist ja, dass Agnostiker sich um eine klare Positionierung drücken, dass sie nicht Manns genug sind, um Stellung zu beziehen. Man kann das aber auch in die völlig entgegengesetzte Richtung drehen: Ist es nicht viel anspruchsvoller und anstrengender zu sagen, dass man sich in diesem Punkt nicht entscheiden kann, dass man gewillt ist, diese Unsicherheit bewusst hinzunehmen. Braucht es nicht einiges, um auf die Dauer eine derartige Offenheit zu ertragen?

Die Frage ist, ob diese Offenheit tatsächlich besteht oder nur eine Behauptung ist. Ich glaube, dass im Grunde auch der Agnostiker ein Atheist im Herzen ist, der das entweder aus intellektueller Redlichkeit nicht zugeben mag oder sich in der Pose gefällt über den oftmals sehr dogmatisch wirkenden Atheisten erhaben zu sein.


Aber eigentlich ist es doch genau der Gedanke, dass man sich gar nicht entschließen muss. Für mich ist es einfach nicht relevant, ob es Götter gibt oder nicht. Mich interessiert auch die Antwort auf die Frage nicht, da es keinerlei Auswirkungen auf mein Leben hätte, könnte die Existenz von Göttern geklärt werden. Es wäre einfach der nächste Punkt auf der Liste unnützen Wissens.

Ist es wirklich nicht relevant ob es transzendente Wesen gibt, die unser Leben bestimmen? Wenn das tatsächlich so wäre, würde das schon Einfluss haben. Dann wäre unser Leben nicht allein vom Zufall bestimmt. Mich würde das schockieren, weil ich dann nicht mehr das Gefühl hätte volle Kontrolle über mein Leben zu haben und ich mich als Marionette höherer Mächte empfinden müsste. Ich fühle mich ganz wohl bei dem Gedanken, dass keine bewußte Instanz mein Leben insgeheim steuert.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 09 Mai 2012 - 22:32.

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#26 Pogopuschel

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 01:34

Ist es wirklich nicht relevant ob es transzendente Wesen gibt, die unser Leben bestimmen? Wenn das tatsächlich so wäre, würde das schon Einfluss haben. Dann wäre unser Leben nicht allein vom Zufall bestimmt. Mich würde das schockieren, weil ich dann nicht mehr das Gefühl hätte volle Kontrolle über mein Leben zu haben und ich mich als Marionette höherer Mächte empfinden müsste. Ich fühle mich ganz wohl bei dem Gedanken, dass keine bewußte Instanz mein Leben insgeheim steuert.


Die blaue oder die rote Pille?

#27 lapismont

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 06:40


Ist es wirklich nicht relevant ob es transzendente Wesen gibt, die unser Leben bestimmen? Wenn das tatsächlich so wäre, würde das schon Einfluss haben. Dann wäre unser Leben nicht allein vom Zufall bestimmt. Mich würde das schockieren, weil ich dann nicht mehr das Gefühl hätte volle Kontrolle über mein Leben zu haben und ich mich als Marionette höherer Mächte empfinden müsste. Ich fühle mich ganz wohl bei dem Gedanken, dass keine bewußte Instanz mein Leben insgeheim steuert.

LG Trurl


Hervorhebung von mir. Du siehst ja selbst das Spekulative. Solange mir kein Gott auf die Füße tritt, komme ich auch ganz ohne seine Bekanntschaft aus. Und wenn er mein Leben brav aus der transzendenten Unsichtbarkeit heraus lenkt, ist das zum einen eh nicht änderbar und zum anderen offensichtlich keine Einschränkung für mich. Bestenfalls macht er seinen Job und ich meinen.
Mir sind Götter schnuppe und vermutlich ich ihnen auch.

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#28 Trurl

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 09:15

Die blaue oder die rote Pille?

Eingefügtes Bild Ich sollte die blaue nehmen, aber ich bin ja ein genauso neugieriger Idiot wie Neo, der alles genau wissen will.


Hervorhebung von mir. Du siehst ja selbst das Spekulative. Solange mir kein Gott auf die Füße tritt, komme ich auch ganz ohne seine Bekanntschaft aus. Und wenn er mein Leben brav aus der transzendenten Unsichtbarkeit heraus lenkt, ist das zum einen eh nicht änderbar und zum anderen offensichtlich keine Einschränkung für mich. Bestenfalls macht er seinen Job und ich meinen.
Mir sind Götter schnuppe und vermutlich ich ihnen auch.

Ich sehe es im Prinzip genauso. Solange die Unsicherheit besteht, ist ja auch alles in Butter und ich kann mir einbilden, dass ich nicht am Draht hänge, bzw. dass die Person, die den Draht lenkt, jemand ist der nach festen, unveränderlichen Regeln vorgeht, die wir erkennen können. Unsere Welt ist ja offenbar genauso gestaltet, dass alles in der Schwebe ist und wir nicht wissen, ob die Katze lebt oder schon tot ist, bevor wir nachschauen, oder es uns jemand sagt. Aber danach ist alles anders. So wie bei Matrix. Es ist es ein Unterschied ob wir meinen ein Spiel nach festen unveränderlichen Regeln zu spielen oder ob wir wissen, dass im Hintergrund noch andere Spieler da sind, die die Regeln im Spielverlauf möglicherweise willkürlich ändern. Ich würde so eine Welt nicht mögen.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#29 Heidrun

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Geschrieben 11 Mai 2012 - 11:37

Wenn es einen Gott gäbe, dann wäre er mir so unsympathisch (man sehe sich nur mal die 10 Gebote an oder die endlosen Metzeleien des Alten Testaments), dass ich schon aus Verstocktheit nicht an ihn glauben würde. Mit diesem Egoisten möchte ich nicht für alle Ewigkeit im Himmel eingesperrt sein. Trotzdem habe ich ein paar Freunde, die (ostdeutsche!) Christen sind. Wir versuchen, uns gegenseitig nicht zu missionieren. Gibt es eigentlich im Westen radikale Atheisten, die in den Fußgängerzonen stehen und antikirchliche Literatur verteilen?
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#30 lapismont

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Geschrieben 11 Mai 2012 - 11:55

Wenn es ihn gäbe, bräuchtest Du nicht mehr an ihn zu glauben, Du weißt ja dann, dass er da ist.
Eingefügtes Bild

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