Hatte ich das nicht geschrieben?Das sollte zumindest glaubwürdig daherkommen.
Da stimme ich voll und ganz zu. Wenn jemand ohne weitere Erklärung etwas schreibt, was den allgemeinen Erfahrungen widerspricht (und das möchte ich nicht nur auf die Naturwissenschaften und das Genre SF beschränken), dann ist das unsinnig. Allerdings besteht gerade beim science FICTION die Möglichkeit, für viele derartige Dinge eine plausible, wenn auch fiktive Erklärung zu geben (wie z.B. den bereits genannten Antigravgenerator, der den Apfel nach oben fallen lässt), damit die Welt in sich wieder stimmt. Nur darüber sollte sich der Autor Gedanken machen und Entsprechendes hinschreiben. Dabei muss das Ganze gar nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet sein. Es sollte dem Leser nur eine Idee gegeben werden, warum es anders ist, als er es kennt. Gefährlich wird so etwas immer, wenn Dinge verwendet werden, die hinreichend bekannt sind. Wenn statt von Laserstrahlen einfach nur von neuartigen Energiestrahlen oder statt von supraleitenden Heizwiderständen von supereffizienten Heizelementen geschrieben wird, dann ist das Problem damit umgangen.Aber wenn man behauptet, der Apfel vom Baum fiele nach oben, ohne dass man vorher einen Antigravitationsmatte installiert hat, dann ist das einfach Unfug. Was beim Apfel einfach ist, ist bei den anderen Beispielen nicht ganz so offensichtlich. Die Atmosphäre auf dem Mars ist zu dünn, um Menschen von den Füßen zu reißen, auf Höhe Uranus ist die Sonne weniger hell als der Mond hierzulande, und Heizwiderstände haben nun mal einen hohen Widerstand, im Gegensatz zu Supraleitern, die fast keinen haben. Aus Erfahrung weiß ich, wie unglaublich schwierig es ist, einen Laserstrahl so sichtbar zu machen, dass man ihn fotografieren kann (hat mich und den Fotografen vier Stunden gekostet). Das sind Dinge, die man in fünf Minuten bei Wikipedia nachlesen kann. Wer sie falsch macht, schlampt ebenso wie jemand, der nicht darüber nachdenkt, warum sein Textverarbeitungsprogramm so komische Wellenlinien unter manchen Wörtern macht.
Das ist die Gefahr, wenn eine allzu bekannte Umgebung gewählt wird. Auf einem vollständig fiktiven Planeten wäre das gar kein Problem. Aber gerade darin sehe ich den großen Vorteil von SF, dass man sich eine Welt für seine Geschichte wählen kann, die nicht der uns bekannten entspricht.Angefangen bei John Carter, über Heinleins Stranger in a Strange Land, bis hin zu den ersten Perry-Rhodan-Gehversuchen, hat die SciFi zu Mars und Venus viel hinzulernen müssen...
Bearbeitet von FrankS, 26 Juni 2013 - 18:02.