Wer den Film noch nicht kennt, sollte jetzt nicht weiterlesen!
So, jetzt habe ich das Mega-Filmwunder auch endlich gesehen: Stars Wars Episode 7. Was soll ich sagen? In der ersten Hälfte des Films kam bei mir durchaus das gute, alte Star-Wars-Feeling auf, was mich positiv überrascht hat. In der zweiten Hälfte beschäftigte ich mich allerdings zunehmend mit der immer platter werdenden Story und den teilweise krassen Logikfehlern. Handwerklich ist der Film, wie nicht anders zu erwarten, sehr gut gewesen - vor allem in 3D rockt die Weltraumgeschichte. Was aber die Logikfehler und den fehlenden Einfallsreichtum der Macher betrifft, muss ich sagen, dass ich mich zum Ende des Film geärgert habe.
Space-Rentner Mr. Ford (Han Solo), der seine Rolle in meinen Augen bloß runtergespielt hat, landet auf dem Todesplaneten des "First Order" und will den Generator sprengen. Also die dritte Superwaffe der Bösewichte, die einfach gerne schlecht bewachte Superwaffen bauen und damit Planeten in die Luft jagen, dachte ich. Gesagt, getan, die Superwaffe schießt erst einmal - 5 Planeten gehen in Flammen auf und die Neue Republik ist fast weg vom Fenster (Was für eine Republik!). Dann finden die Rebellen den Starkiller jedoch, fliegen mit fünf X-Wings los (vorher bitte den Generator sprengen) und am Ende fliegt traditionell alles in die Luft.
"Das war es jetzt?", dachte ich beim Hinausgehen aus dem Kino. Das war jetzt der ganze Hype um Star Wars? Eine derart platte, einfallslose und vielfach unlogische Geschichte?
Die Rebellen laufen munter durch die Mega-Kampfstation, klettern am Rande gähnender Abgründe herum und es kommt sogar zu einem laaangen Vater-Sohn-Gespräch - ohne Sturmtruppenangriff!! Meine Frage: Gibt es im Inneren des Super-Todessterns Kameraüberwachung? Oder gibt es die bloß bei C & A und beim KIK? Wie ernst kann man eine Macht nehmen, die sich am laufenden Band ihre Superwaffen sprengen lässt?
Ich weiß, man hat versucht, einen Spagat zwischen Alt-Fans und dem SW-Nachwuchs zu machen, da man Episode 4 inhaltlich kopiert hat. Aber hat das sein müssen? Und dann mit solchen Logikfehlern? Da hätte der Stoff, den die Romane des "Erweiterten SW-Universums" geliefert haben, aber deutlich bessere Filmvorlagen zu bieten gehabt. Die Neue Republik und das Imperium scheinen in der Disney-Space-Welt außerdem so gut wie nicht als ernstzunehmende politische Systeme zu existieren. Die einen sind immer noch Strauchdiebe mit ein paar geklauten X-Wings und die anderen noch immer übermächtige und ebenso dumme Böslinge mit Giga-Todeswaffen of Death.
Da lobe ich mir die Fortsetzungsromane, die dem SW-Universum deutlich liebevoller Leben eingehaucht haben als Episode 7, auch wenn sie keinesfalls alle lesenswert sind.
Fazit: Man kann sich den Streifen ansehen. Gutes Popcorn-Kino, aber kein wirkliches Highlight. Wer Wert auf gut durchdachte Drehbücher legt, sollte jedoch nicht allzu viel erwarten.
Bearbeitet von alexandermerow, 11 Januar 2016 - 23:24.