Er ist wieder da: Satire ... SF?
#31
Geschrieben 15 Dezember 2013 - 13:59
#32
Geschrieben 15 Dezember 2013 - 14:16
Das Böse verliert seine Faszination, wenn man es der Lächerlichkeit preisgibt.
Deshalb ist Satire eine der besten Waffen dagegen.
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der SFCD auf YouTube
die SFCD-Vereinsgeschichte
#33
Geschrieben 15 Dezember 2013 - 15:24
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#34
Geschrieben 15 Dezember 2013 - 23:17
Ich verteidige keine "nationale Gesinnung", sondern verwahre mich gegen schwachsinnige Erbschuldthesen.Dennoch fühle ich eine tiefe Schuld für das was in Deutschem Namen geschehn ist. Dieses Schuldgefühl existiert. Wenn Menschen wie der liebe Herr Hauboldt und andere ruhig schlafen können und noch ständig Energie aufbringen um Nationale Gesinnung wie und gegen was auch immer zu verteidigen ist das Ihre Sache. Schön für Sie.
Wenn Du Dich für etwas schuldig fühlst, an dem Du nicht beteiligt warst, ist das Dein Problem, nicht das Deiner Mitmenschen.
Bearbeitet von frankh, 16 Dezember 2013 - 11:28.
#35
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 07:38
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#36
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 08:08
Vermutlich gibt es dafür auch eine Diagnose ...
Das war nicht nötig.....
#37
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 08:43
Das finde ich allerdings auch. Immerhin hast du niemandem einen Vorwurf daraus gemacht, dass er die "Schuldfrage" (in Bezug auf die deutsche Geschichte des Dritten Reiches) nicht so sieht wie du.Das war nicht nötig.....
My.
#38
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 09:02
Ich bitte darum, anderen Forenmitgliedern so etwas nicht zu unterstellen.(...) und noch ständig Energie aufbringen um Nationale Gesinnung wie und gegen was auch immer zu verteidigen (...)
Und ich bitte auch darum, diese Art von Bemerkungen künftig zu vermeiden.(...) Vermutlich gibt es dafür auch eine Diagnose ...
Bitte beachtet die Forenregeln. Angriffe "ad hominem" werden nicht geduldet, auch nicht, wenn sie indirekt formuliert sind.
Bearbeitet von Valerie J. Long, 16 Dezember 2013 - 09:02.
#39
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 10:23
Meine Meinung:
Das Böse verliert seine Faszination, wenn man es der Lächerlichkeit preisgibt.
Deshalb ist Satire eine der besten Waffen dagegen.
ja, sehe ich auch so.
Tobias
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
- • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
-
• (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)
#40
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 11:18
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#41
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 11:28
Doch, Du hast ihn nur nicht bemerkt.Das finde ich allerdings auch. Immerhin hast du niemandem einen Vorwurf daraus gemacht, dass er die "Schuldfrage" (in Bezug auf die deutsche Geschichte des Dritten Reiches) nicht so sieht wie du.
My.
Es geht auch nicht um Schuld an sich, sondern um eine "Erbschuld", die A. postuliert. Die kann es aber nicht geben, so wie es auch keine Kollektivschuld geben kann, denn Schuld ist immer individuell.
Das Beeindruckende ist, daß es dieses psychische Phänomen (das ist vielleicht freundlicher ausgedrückt), diese für sich selbst wider alle Vernunft anzunehmen, offenbar nur hierzulande gibt.
Michael Klonovsky schreibt dazu: "Der Satz: "Ich bin stolz, Deutscher zu sein", gilt als unsinnig, weil sich ein Mensch auf fremde Verdienste nichts einbilden dürfe. Wie aber verhält es sich mit denen, die sich als Deutscher wegen vergangener fremder Untaten zu schämen vorgeben?"
ist entfernt
Das war nicht nötig.....
#42
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 11:55
Das kann ich für mich als eine Kernaussage dieses Threads mitnehmen, weil es zu meiner Ausgangsfrage zurückführt. Die Frage ist also, wie gut das vorliegende Buch in dieser Hinsicht gelungen ist.Aber wirklich gute Satiren sind selten, und vieles, was sich Satire nennt, ist einfach dämlich.
#43
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 12:00
In meinen Augen ist Satire eine der intelligentesten Formen der Auseinandersetzung mit einem Thema; was allerdings auch bedeutet, dass sie sehr anspruchsvoll ist. Und je heikler das Thema, desto schwieriger wird's. In diesem Sinne: Man kann sich über alles lustig machen — wenn man es kann. Aber wirklich gute Satiren sind selten, und vieles, was sich Satire nennt, ist einfach dämlich.
Da hast Du Recht.
Wenn sich jemand heute Hitler als literarische Figur schnappt, frag ich mich sofort, warum? Gibt es noch neue Aspekte?
Ich finde Hitler als Person nicht interessant genug, um Spekulationen darüber zu lesen, wie es ihm heute ginge.
Er ist eine historische Figur und für mich auch nur in diesem Zusammenhang von Interesse.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
- • (Buch) gerade am lesen: Maxim Leo – Wir werden jung sein
#44
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 12:14
Da hast Du Recht.
Wenn sich jemand heute Hitler als literarische Figur schnappt, frag ich mich sofort, warum? Gibt es noch neue Aspekte?
Ich finde Hitler als Person nicht interessant genug, um Spekulationen darüber zu lesen, wie es ihm heute ginge.
Er ist eine historische Figur und für mich auch nur in diesem Zusammenhang von Interesse.
aber ja, es gibt neue Aspekte. Nämlich die fröhlich grassierende Lust "Politisch Inkorrektheit" sein zu wollen (manche behaupten auch, man muss so sein) und damit einem Populismus Futter zu liefern, den wir bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten. Denn das ist ja das perfide an "Er ist wieder da" - Hitler hat nichts Neues im Repertoire und funktioniert doch schon wieder. Natürlich kann man sagen, ist ja bloß Fiktion. Aber es gibt sie, die Populisten, die mit einfachen, möglichst laut rauskrakelten "Wahrheiten" auf Stimmenfang gehen. Und mit den uns allgegenwärtig umgebenden Medien haben die eine wirklich große Spielwiese, um zu krakelen.
Mit anderen Worten: Für mich geht es in dem Roman nicht um Hitler, sondern um uns.
Viele Grüße
Tobias
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#45
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 12:28
Mit anderen Worten: Für mich geht es in dem Roman nicht um Hitler, sondern um uns.
Viele Grüße
Tobias
Was fügt es dem Hitlerbild hinzu, wenn ich aus ihm ein Rollenklischee mache? Wenn ich ihm zum Symbol eines xbeliebigen Populisten mache?
nee, überzeugt mich nicht.
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Saramee
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#46
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 13:23
Da hast Du Recht.
Wenn sich jemand heute Hitler als literarische Figur schnappt, frag ich mich sofort, warum? Gibt es noch neue Aspekte?
Ich finde Hitler als Person nicht interessant genug, um Spekulationen darüber zu lesen, wie es ihm heute ginge.
Er ist eine historische Figur und für mich auch nur in diesem Zusammenhang von Interesse.
Hitler wäre als Person durchaus interessant — wenn man etwas Interessantes damit macht. Aber die Tendenz, ihn einfach zu einer geifernden Schiessbudenfigur zu machen (wobei ich nicht weiss, ob das für das hier eigentlich besprochene Buch zutrifft), finde ich langweilig (und ja, um hier mal ganz altmodisch zu argumentieren: es ist auch tendenziell verharmlosend. Wäre Hitler bloss ein schreiender Spinner gewesen, wäre er kaum so erfolgreich gewesen).
Mal eine steile Behauptung: Gute Satire schmerzt. Sie mag lustig sein, aber sie sollte einem nicht erlauben, sich bequem zurückzulehnen, sondern das vielbeschworene Lachen, das im Hals steckenbleibt, erzeugen.
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#47
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 13:32
Möglicherweise ist Amtranik aktiver (oder jedenfalls nicht ausgetretener) Katholik? Für die hat die "Erbschuld" eine ganz andere Bedeutung <veg>.Es geht auch nicht um Schuld an sich, sondern um eine "Erbschuld", die A. postuliert. Die kann es aber nicht geben, so wie es auch keine Kollektivschuld geben kann, denn Schuld ist immer individuell.
Hitler an sich bzw. als Person ist auch nicht das Thema, sondern sein Name als Aufhänger. Man beschäftigt sich ja nicht mit der Person Hitlers, sondern mit dem, was er seinerzeit repräsentierte, und nachfolgend mit der Frage, was wäre wenn sich das, was damals geschah, weiterentwickelt hätte (und wenn ja, wie), oder was wäre wenn sich das, was damals geschah, heute ereignen würde usw. usf. Auch die Hitler-"Lesungen" von Serdar Somuncu haben sich nicht mit Hitler als Person beschäftigt, sondern mit dem, was er in "Mein Kampf" schrieb (und dabei natürlich schon Rückschlüsse auf die Person vorgenommen, aber eigentlich ging es ihm um das Buch [und seine oftmals verquere Einordnung in der heutigen Zeit]).Wenn sich jemand heute Hitler als literarische Figur schnappt, frag ich mich sofort, warum? Gibt es noch neue Aspekte?
Ich finde Hitler als Person nicht interessant genug, um Spekulationen darüber zu lesen, wie es ihm heute ginge.
Er ist eine historische Figur und für mich auch nur in diesem Zusammenhang von Interesse.
My.
#48
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 14:23
Bearbeitet von Amtranik, 16 Dezember 2013 - 14:24.
#49
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 14:33
Scheinbar auch ein Kernthema der neuen Biografie des Monsterkanzlers von Ullrich (wurde letztens in der ZEIT vorgestellt).Wäre Hitler bloss ein schreiender Spinner gewesen, wäre er kaum so erfolgreich gewesen).
In seinem letzten Post (#41) oben schrieb frankh:
Das mit dem "nur hierzulande" glaube ich nicht. Wenn du geschrieben hättest "hier für so viele Jahrzehnte am Stück", vielleicht; aber es war nun mal auch eine sehr extreme Fehlleistung der Deutschen unter den Nazis damals. -- Den Begriff "psychisches Phänomen" hast du m.E. unzulässig erweitert. Ein Beispiel: Ich musste mich in einer stark irisch-beeinflussten, also engl.-sprachigen, Schule die letzten 6 Jahre bis zum "Abitur" mit meinem Deutschsein etwas intensiver auseinander setzen. Weil ich "der Deutsche" war, und das war meist deutlich auf den Krieg bezogen. Wenn mir also nahe liegt wie mit der Historie dieser Zeit umgegangen wird, ist das sicherlich auch in Einbezug meiner Psyche. Aber das gilt für so vieles Andere auch. Letztendlich wirkt die Welt auf uns, und wir auf die Welt...Das Beeindruckende ist, daß es dieses psychische Phänomen (das ist vielleicht freundlicher ausgedrückt), diese für sich selbst wider alle Vernunft anzunehmen, offenbar nur hierzulande gibt.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#50
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 17:32
Nein, da kann ich Dir nicht folgen. Mitgefühl ist das eine. Davon kann es nie zuviel geben.Wieso kann man dann nicht auch eine Mitschuld fühlen? Sich schämen ein Mensch zu sein, wenn Menschen solche Dinge tun wie Holocaust, Sklaverei, Euthanasie etc etc. Jede Art von Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten. Homosexuelle, Frauen, Farbige, Juden, - such Dir was aus.
Schuld oder Scham sind etwas anderes. Jeder ist für das verantwortlich, was er selbst tut oder unterlässt, nicht für die Handlungen von Dritten, noch dazu zu einem Zeitpunkt, an dem er noch nicht einmal am Leben war.
Was mich aber noch viel mehr ärgert als ungerechtfertigte Selbstvorwürfe, ja regelrecht anwidert, ist die Selektivität des Gedenkens hierzulande.
Vielleicht war es ja in den 50er und 60er Jahren anders, daß man sich selbst als Opfer sah und die NS-Verbrechen ignorierte.
Heute aber sieht man (zumindest offiziell und in den Medien) ausschließlich die NS-Verbrechen und ignoriert alle anderen Opfer z. B. der größten und brutalsten Massenvertreibung der Weltgeschichte.
Das hat nichts mit Aufrechnung zu tun, denn die jeweiligen Täter- und Opferkollektive waren andere, und das Gedenken an die einen nimmt den anderen nichts weg.
Das 20. Jahrhundert ist eine Aneinanderreihung von Katastrophen, vom 1. Weltkrieg über den Musa Dagh, die Massaker der Bolschewisten in Russland, die Auslöschung der Kulaken in der Ukraine, den 2. Weltkrieg mit dem organisierten Massenmord an den Juden Osteuropas, die Gewaltexzesse bei der Vertreibung, der chinesischen "Kulturrevolution" mit Millionen Opfern usw. usf.
An all dem hat nicht nur eine Person schuld, sondern eine Geisteshaltung, die Individuen in Kollektive einteilt (Klassen, Rassen, Nationalitäten) und deren Sanktionierung/Vernichtung als "Klassenfeind", "Bolschewist" oder "Volksschädling" legitimiert.
Die Einteilung von Opfern in "würdige" und "weniger würdige" ist eine Vorstufe davon, denn sie ist ebenso anmaßend wie selbstgerecht.
Niemand von uns weiß, wie er sich unter den damaligen Verhältnissen selbst verhalten hätte, und deshalb reagiere ich gelegentlich allergisch auf bestimmte Äußerungen, die vielleicht gar nicht so gemeint sind.
#51
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 18:26
.
Heute aber sieht man (zumindest offiziell und in den Medien) ausschließlich die NS-Verbrechen und ignoriert alle anderen Opfer z. B. der größten und brutalsten Massenvertreibung der Weltgeschichte.
Das hat nichts mit Aufrechnung zu tun, denn die jeweiligen Täter- und Opferkollektive waren andere, und das Gedenken an die einen nimmt den anderen nichts weg.
.
Siehst Du. Das Du es nötig findest noch einmal explicit auf die Folgen des von Deutschland angezettleten Krieges auch für die Deutschen hinzuweisen, zeigt mir wohin bei Dir der Hase läuft. Dies ist entlarvender als irgend eine lange Rede oder Manifest das Du von Dir geben könntest. Mir zumindest sind die Grenzen vor den beiden Weltkriegen und danach bekannt. So what?
Soweit ich weiß, wurde zunächst mal Land erobert und die Bevölkerung zu großen Teilen massakriert. Bewußt Ihres Essens beraubt weil es egal war ob und wieviele dort verrecken, man wollte das Land ja schliesslich nach dem Krieg besiedeln. Tja, Pech gehabt und die Sache ging nach hinten los. Ich hätte es ehrlich gesagt unnormal gefunden, hätte sich kein Volkszorn gegen Deutsche nach der Niederlage erhoben - es zeigt doch nur das Menschen unter den richtigen Voraussetzungen überall und in jeder Sprache sprechend zu allem fähig sind.
Nein - ich brauche keine Bemitleidung der Vertriebenen der ehemaligen deutschen Ostgebiete. Man könnte polemisch anmerken das die Leute ( Zitat Göbbels ) es ja selber so gewollt haben. Man hätte sich ja akitv gegen Hitler und den Krieg zur Wehr setzen können. ( Ist schwer was? ) Wer Wind säht wird den Sturm ernten. Wer sieht wie die Deutsche Armee im Osten gehaust hat, der kann nicht ernsthaft sich wundern das der Hase 1945 anderherum lief und schon gar nicht,, ist es nötig dafür "Sondermitleid" einzufordern. Die einfachen Menschn zahlen immer die Zeche. Se la Vie.
Bearbeitet von Amtranik, 16 Dezember 2013 - 18:27.
#52
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 18:49
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
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(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#53
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 20:48
Was fügt es dem Hitlerbild hinzu, wenn ich aus ihm ein Rollenklischee mache? Wenn ich ihm zum Symbol eines xbeliebigen Populisten mache?
nee, überzeugt mich nicht.
ich habe den Roman teils auch so verstanden, dass Hitler wohl auch heute so funktionieren würde, wie er damals funktioniert hat. Das kann man, wenn man denn von einem Roman, in dem Hitler die Hauptfigur ist, etwas ergänzendes zum Hitlerbild erwartet, durchaus als Ergänzung zum Hitlerbild verstehen. Vor allem, weil die Figur Hitler in dem Roman kein Rollenklischee ist, sondern Hitler. Okay, für die, die mit ihm Geschäfte machen, sieht er nur aus wie Hitler und redet wie Hitler, denn Hitler ist ja tot. Aber selbst wenn er nicht so aussähe wie Hitler, redet er wie Hitler. Benutzt die gleichen "Argumente" wie damals. Der Hitler in "Er ist wieder da" ist kein Klischee. Dafür hat Vermes viel zu gut gearbeitet. Er hat Hitler in unsere Zeit geholt - und spielt durch, wie er - Hitler - wieder wirkt.
Dass sich daraus durchaus Vergleiche zu Populisten unserer Zeit ziehen lassen, ist meine Deutung. Vermes spielt mit den Worten Hitlers, wirft sie uns als Leser vor, und wir, wir können schauen, wie reagieren wir drauf. Und darauf schließt sich für mich die Frage an, wie wir auf Populismus reagieren.
VG
Tobias
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Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
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#54
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 21:06
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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#55
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 21:23
Bearbeitet von T.H., 16 Dezember 2013 - 21:25.
Phantastische Grüße,
Thomas
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#56
Geschrieben 16 Dezember 2013 - 21:24
Man könnte polemisch anmerken das die Leute ( Zitat Göbbels ) es ja selber so gewollt haben. Man hätte sich ja akitv gegen Hitler und den Krieg zur Wehr setzen können. ( Ist schwer was? ) Wer Wind säht wird den Sturm ernten.
Genau diese Mischung aus Selbstgerechtigkeit, selektivem Mitgefühl und Pseudomoral meinte ich.
Schade um jedes weitere Wort.
Bearbeitet von frankh, 16 Dezember 2013 - 22:04.
#57
Geschrieben 17 Dezember 2013 - 08:31
selektivem Mitgefühl
Das stimmt so einfach nicht und ist aus der Luft gegriffen. Weder bin ich Selbstgerecht, noch verteile ich mein Mitgefühl selektiv. Es ging mir schlicht nicht um Mitgefühl, sondern um Schuld und Sühne. Um Moral - ist es moralisch vertretbar über das Grauen Witze zu reissen? Bringt es ein besseres und tieferes Verständnis für die Greuel und Untaten das ganze auf Humoristische Weise anzugehn? Darum ging es.
Um auf den Dir so wichtigen Teil zurück zu kommen, nur das folgende:
Man kann spekulieren wie die Weltgeschichte verlaufen wäre, hätte das Deutsche Reich nicht angefangen andere freie Völker Europas zunächst mittels Erpressung und später mit Gewalt zu erobern.
Alle unschuldigen Opfer schrecklicher Kriege verdienen unser Mitleid.
Aber leider ist nun mal wahr lieder Frank Hauboldt und das wirst Du nicht leugnen wollen.
In diesem Zusammenhang ist festzuhalten woher der Ursprung diesen Übels und Greuels kam. Der nahm seinen Ursprung in Deutschland, von Deutschem Boden aus, in Deutschem Namen und vom Deutschen Volke das mit Überwältigender Mehrheit Ihrem Führer gefolgt ist. Es kam weder aus Russland, noch Tschechien oder Polen. Man muss also die Vertreibung Deutscher aus Ihrer Heimat als Folge von Kriegstreiberei sehn und als Folge von Kriegsverbrechen der Deutschen und nicht als Folge "höherer Gewalt" einer ungerechtigkeit unseres Volkes gegenüber oder wegen des bösen Bolchewismus oder was auch immer sonst Dir im Kopfe herumschweben mag.
#58
Geschrieben 17 Dezember 2013 - 09:11
#59
Geschrieben 17 Dezember 2013 - 09:57
#60
Geschrieben 17 Dezember 2013 - 10:19
Hitler war kein Einzeltäter. Ihn heute als HITLER zu verwenden ohne NSDAP, Industrie etc. ist nix weiter als Quark. Sorry, aber so seh ich as.
Die Industrie, zumindest die Medienindustrie in dem Teilsegment Fernsehen, spielt schon eine sehr tragende Rolle in dem Roman. Es ist also durchaus etwas mehr als Quark vorhanden
Und, ja, auch die sind da, die ihn toll finden, die sich im andienen, so wie damals Göbbels etc.
Vermes hat wirklich gründlich gearbeitet. Und den möglichen Raum (= Seiten) nach meinem Empfinden sehr gut genutzt.
Viele Grüße
Tobias
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