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Zwei Interviews mit Selbstverlegern


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309 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 15:53

Es wird ja viel über Selbstverleger diskutiert. Die Veröffentlichungen via Amazon select explodieren ja auch förmlich.
In unserer Horrorliste 2012 findet man einige Werk:
http://vincent-preis...omane-2012.html

Selbstverleger (Self Publiher /SP) werden ja gerne in Grund und Boden verdammt. Dabei ist der Unterschied zwischen Kleinverlag und SP auch nicht immer besonders groß.
Wer steckt hinter dem Synonym Selbstverleger. Wir haben einmal zwei von ihnen interviewt:

Tim Svart:
http://vincent-preis...-tim-svart.html

Sean Beckz:
http://vincent-preis...sean-beckz.html

#2 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 17 Januar 2013 - 16:20

Hast Du mal Links? Wo sie von wem in Grund und Boden verdammt werden? Und worin siehst Du keinen Unterschied zwischen Kleinverlag und Selbstverleger?

#3 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 17 Januar 2013 - 16:35

Das Meiste, was SP verlegen, ist Müll. Egal, ob via DKZ oder als eBook via Amazon. Ich bin jetzt auf locker ein Dutzend eBooks bei Amazon gestoßen, die man mir zugeschickt hatte zum Verlegen. Man hat sie unlektoriert, 1:1 wie ich sie auch bekommen hatte, bei Amazon eingestellt. Wenn jemand diese "Leseproben" liest, dem muss unweigerlich entweder schlecht werden, oder er fängt an zu lachen. So etwas kauft doch aber niemand.

Bearbeitet von Guido Latz, 17 Januar 2013 - 16:42.


#4 My.

My.

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 16:42

Ja, ich denke auch, dass Selfpublisher kritisch zu betrachten sind. Die meisten haben einfach keine Ahnung von der Materie, nehmen nicht mal ein Buch oder eBook in die Hand, um sich anzuschauen, wie es die Konkurrenz schon von der Optik, vom Layout her macht. Von den rein textlichen Angelegenheiten noch gar nicht geredet (ich muss morgen einem Autor, der meinte, sein Buch sei etwas für mich, einen ausführlichen Abschuss - Absage passt nicht mehr - schreiben <seufz>). My.

#5 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 17 Januar 2013 - 16:46

Wobei es natürlich auch gute SP gibt. Aber es geht ja nicht um die Ausnahme, sondern um die Regel. Was ich vor allem an dieser Sorte SP vermisse, ist der Wille zur Einsicht. Zur Besserung. Zum Lernen. Man denkt, das, was man geschrieben hat, wäre genau so gut. Das müsste niemand bearbeiten. Das müsste so veröffentlicht werden. Das ist falsch. Ich bekam vor geraumer Zeit von einem Autor eine Mail mit einer Datei. Er hätte das, was der Lektor ihm zu seinen ersten Büchern geschrieben hätte, versucht zu berücksichtigen und den neuen Roman noch mal selbst durchgearbeitet. Ich möchte doch bitte die neue Version weiterleiten. HALLELUJA!

#6 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 16:54

Und worin siehst Du keinen Unterschied zwischen Kleinverlag und Selbstverleger?


Mancher Selbstverleger hat sich selbstständig gemacht und verlegt Bücher. Von der Qualität habe ich auch schon eine Menge Bücher gelesen, die Schrott waren (auch nach der Definition Schrott, die du anbringst).
Da gibt es schon Überschneidungen.
Ich will die SP Szene auch gar nicht pauschal verteidigen. Aber im Moment wird sie doch Recht pauschal abgewertet. Außerdem hat mich interessiert, was die so zu sagen haben. Das eine ebook von Sean Beckz habe ich übrigens kostenlos auf meinen Reader heruntergeladen (als er noch funktionierte) und bin nur wenige Seiten weit gekommen.Eingefügtes Bild

Nimm doch ein anderes Beispiel. BOD hat/hatte einen schlechten Ruf. Deswegen sind doch nicht alle Bücher die über BOD rauskommen Schrott. Nimm NOVA, die ersten Ausgaben erschienen doch auch über BOD.

Vielleicht sollte man einen Empfehlungsordner aufmachen mit zu empfehlenden ebooks.

#7 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 17:13

Vielleicht sollte man einen Empfehlungsordner aufmachen mit zu empfehlenden ebooks.

Dazu müsste sie jemand freiwillig lesen. Eingefügtes Bild
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#8 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 17:43

Zum einen: Ich würde nie wagen, meine eigenen (alten) Sachen selbst zu verlegen (und auch nicht wagen, sie jemand anderem anzubieten). Dabei wüsste ich, wie ich sie in eine Form bringen würde, dass ich sie selbst akzeptierte, wären sie nicht von mir, sondern von jemand anderem. Aber ich weiß inzwischen einfach, was ich kann. Schreiben gehört nicht dazu. Jedenfalls, wenn es um Literatur geht. Zum anderen: Was von BoD kommt, ist nicht unbedingt BoD. Ich produziere (!) bei BoD, das ist aber auch alles; BoD hat hier die Rolle einer Druckerei, mehr nicht. Aber das ist ein Thema, das wir immer wieder durchkauen können, und am Ende kapieren 95,5 % der Bevölkerung doch nicht, was der Unterschied ist. My.

#9 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 18:32

Gegen SP ist nix einzuwenden, sonst würde ich das ja selbst nicht machen. Allerdings ist es ein Problem, die Perlen unter dem Schrott zu finden. Andererseits ist es das auch bei Klein- und Großverlagen - da ist es bloß korrekturgelesener Schrott, und vielleicht nicht ganz so viel (schließlich ist das finanzielle Risiko größer). Im SP-Bereich gibt es eine Menge schöne Sachen zu entdecken, z.B. die Backlist von Uwe Post - das sind alles Geschichten, die schon mal in kleinen Fanzines erhältlich waren. Ich sehe nichts Schlechtes darin, die wieder zugänglich zu machen. Dasselbe mache ich ja auch: Fast alles sorgfältig korrigiertes Material, das so schon mal in kleinen Auflagen zu lesen war. Das ändert leider nichts daran, dass manche Leute ihren abgelehnten Schrott rausblasen. Aber man muss es ja nicht kaufen. Fazit: Man muss als Leser schon genau hinsehen, was man da kauft.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#10 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 20:22

Dazu müsste sie jemand freiwillig lesen. Eingefügtes Bild


Macht z.B. gerade jemand mit "Das Schloß":
http://www.horror-fo...html#post109418

#11 Clauss-Hausen

Clauss-Hausen

    Cybernaut

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 20:48

(ich muss morgen einem Autor, der meinte, sein Buch sei etwas für mich, einen ausführlichen Abschuss - Absage passt nicht mehr - schreiben <seufz>).

My.

Kriege ich morgen ne email? Eingefügtes Bild

Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII

  • (Buch) gerade am lesen:Schuld und Suehne
  • (Buch) als nächstes geplant:vermutlich das Gleiche nochmal
  • • (Film) gerade gesehen: Escape from New York

#12 fictionality

fictionality

    Illuminaut

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 21:14

Also, wenn ich keine andere Wahl hätte, würde ich meine Bücher auch selbst verlegen. Für Umme oder etwas mehr als Umme, versteht sich. Bin kein Abzocker wie viele andere dieser sogenannten Autoren. Dass es gelesen würde, weiß ich mit Sicherheit. Zum Beispiel wurden einige meiner MegaFusion-Storys mittlerweile schon über 2500mal runtergeladen. Aber wenn man Geld haben will, sieht die Sache ganz anders aus. Faustregel: Dummheit zahlt für Dummes, Intelligenz ersäuft Intelligenz. In diesem Sinne: Prost!

Bearbeitet von fictionality, 17 Januar 2013 - 21:14.


#13 HMP †

HMP †

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 22:05

Die Indie- und SP-Gruppen bei Facebook sind gerade voll von solchen Diskussionen. Ich denke, ich muss dazu doch mal etwas schreiben.
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#14 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 17 Januar 2013 - 22:21

Ja, bitte. Ich kriege ja echt nix mit!

#15 HMP †

HMP †

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 22:47

Ja, bitte. Ich kriege ja echt nix mit!


Nun, zunächst einmal wollen oder können die Indies und SP nicht verstehen, dass der schlechte Ruf den sie haben, nicht an den guten unter ihnen liegt (wie wir hier ganz sicher auch welche haben), sondern an all dem Müll und Schrott, der veröffentlicht wird von jedem, der mal ein Buch gelesen hat und nun meint, er könne auch schreiben. Amazon & Co. machen das veröffentlichen ja mittlerweile so einfach.

Der Ruf wird geprägt von 99% - nicht von dem 1% Ausnahme.
Geschossen wird auf Verlage und alles, was der Meinung ist, die Indies und SP müssten selbst etwas tun, um das in den Griff zu bekommen. Wenn dann Amazon anfängt auszusortieren, dann ist Amazon der Böse. Niemand fragt nach dem Warum oder dem Körnchen Wahrheit, das hinter Artikeln oder anderem steckt, was Rang-Pushing, Fake-Rezensionen usw. anprangert. Es wird dann immer darauf verwiesen, dass Verlage und Verlagsautoren das auch machen. Anders gesagt: es wird sich mit den Fehlern anderer verteidigt.

Es stellt sich auch niemand die Frage, weshalb oder woran es liegen könnte, dass Genre-Literatur von Indies und SP gerade in den entsprechenden Communities kaum oder gar nicht wahrgenommen wird.

Reicht das mal oder willst Du mehr wissen?

Bearbeitet von HMP, 17 Januar 2013 - 23:00.

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#16 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 22:57

Mir reicht das. :-) Immer noch kein Grund, mich bei FB anzumelden. Dass man gegen Verlage schiesst, ist klar. Die haben ja keine Ahnung...

Bearbeitet von Guido Latz, 17 Januar 2013 - 22:58.


#17 HMP †

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 22:59

Mir reicht das.
:-)
Immer noch kein Grund, mich bei FB anzumelden.
Dass man gegen Verlage schiesst, ist klar. Die haben ja keine Ahnung...


Es ist nur ein Teil dessen, was ich verfolge, Guido. Ich denke, ich sollte ein Kolumne daraus machen.
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#18 lapismont

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Geschrieben 17 Januar 2013 - 23:00

Seit ich selbstverlegte Bücher, die mir zur Rezension angeboten werden, vorher anhand der Leseprobe auswähle, hat sich nicht nur die Menge veringert sondern auch die Trefferqurote interessanter Bücher erhöht. Allerdings war noch kein Buch dabei, das ich als verlagsgleich bezeichnen würde. Das bezieht sich allerdings ausschliesslich auf Prosa. Im Lyrikbereich gibt es quasi keine Alternative zum Selbstverlag oder der kostenlosen Online-Veröffentlichung. Der Großteil in Publikumsverlagen erschienener Lyrik ist Schrott.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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  • (Buch) gerade am lesen: Maxim Leo – Wir werden jung sein

#19 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 00:04

Ich bin ebenfalls Self Publisher bei Amazon-KDP. Aber da ich nur ein "Zum-Spaß-in-der-Freizeit-Schreiber" bin, nehme ich das gar nicht so ernst. Viel verdienen kann man da sowieso nicht, deshalb habe ich da auch keine großen Erwartungen. Hauptsache ist, dass es mir einfach Spaß macht. Wenn keiner meine Sachen haben will - nun, dann habe ich eben 'was falsch gemacht. Na und? Muss ich deshalb in Bitternis und Trübsal verfallen und die Welt mit wehleidigem Klagen langweilen? Nö. Muss ich nicht. Ich biete derzeit vier eBooks im Kindle-Shop an. Zwei davon werden nur wenig gekauft. Na und? Sie waren eben nicht gut genug. Daran ist niemand anderer schuld als ich selbst. Punkt. Die zwei anderen eBooks laufen dagegen richtig gut. Prima - damit hab' ich also 'was richtig gemacht, was mich natürlich erfreut. Muss ich deshalb mit stolzgeschwellter Brust herumlaufen? Nö. Muss ich nicht. Manche Indies und Self Publisher würden sich das Leben sehr erleichtern, wenn sie sich selbst nicht so wichtig nehmen würden. Was keiner haben will, das ist einfach zu schlecht. Punkt! Schuld daran sind nur die Autoren selbst, niemand sonst. Wenn's gekauft wird, dann hat man es richtig gemacht. So einfach ist das. :cheers: Kaffee-Pott

#20 Naut

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 08:14

Der Ruf wird geprägt von 99% - nicht von dem 1% Ausnahme.
Geschossen wird auf Verlage und alles, was der Meinung ist, die Indies und SP müssten selbst etwas tun, um das in den Griff zu bekommen.[...]

Obwohl ich Dir sonst zustimme, stellt sich mir hier spontan die Frage, was ich (als - na klar - SP der 1%) denn tun kann, um die 99% "in den Griff zu bekommen". Soll ich bei Amazon 1-Stern-Rezensionen zu all dem Schrott schreiebn, den ich versehentlich gelesen habe? Hab ich schon, hilft aber bekanntlich nicht.
Soll ich in Foren verkünden, wer meiner Meinung nach nicht schreiben kann? Haben schon ganz andere versucht, wird aber gern als "Kollegenschelte" ausgeschimpft.
Sorry, meiner Meinung nach ist das Problem systemimmanent, da kann niemand was dran tun - Amazon schon gar nicht, zumindest nicht, ohne sich selbst per Selbstzensur das Wasser abzugraben.
"Die Gesellschaft" muss sich einfach dran gewöhnen. Als Leser muss ich mir meine Peers eben suchen. So, wie ich auch die hinteren 980 Sender auf Astra nicht angucke, so muss man halt 99% der SP-Bücher ignorieren. Ich muss mir Kanäle suchen, die mir die Perlen aus dem Mist buddeln, wenn ich das nicht selbst machen will. Das können Kleinverlage sein, die für Qualität bürgen, oder eben unerschrockene Buchblogger, die den Grütz für mich vorfiltern.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#21 My.

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 08:21

Kriege ich morgen ne email? Eingefügtes Bild

Nein. Du nicht.

My.

#22 HMP †

HMP †

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:17

Obwohl ich Dir sonst zustimme, stellt sich mir hier spontan die Frage, was ich (als - na klar - SP der 1%) denn tun kann, um die 99% "in den Griff zu bekommen". Soll ich bei Amazon 1-Stern-Rezensionen zu all dem Schrott schreiebn, den ich versehentlich gelesen habe? Hab ich schon, hilft aber bekanntlich nicht.
Soll ich in Foren verkünden, wer meiner Meinung nach nicht schreiben kann? Haben schon ganz andere versucht, wird aber gern als "Kollegenschelte" ausgeschimpft.
Sorry, meiner Meinung nach ist das Problem systemimmanent, da kann niemand was dran tun - Amazon schon gar nicht, zumindest nicht, ohne sich selbst per Selbstzensur das Wasser abzugraben.
"Die Gesellschaft" muss sich einfach dran gewöhnen. Als Leser muss ich mir meine Peers eben suchen. So, wie ich auch die hinteren 980 Sender auf Astra nicht angucke, so muss man halt 99% der SP-Bücher ignorieren. Ich muss mir Kanäle suchen, die mir die Perlen aus dem Mist buddeln, wenn ich das nicht selbst machen will. Das können Kleinverlage sein, die für Qualität bürgen, oder eben unerschrockene Buchblogger, die den Grütz für mich vorfiltern.


Ich kann Dir keine Lösung nennen. Das ist auch die Antwort, die ich auf Facebook dazu gegeben habe, als ich als Nicht-Betroffener gefragt wurde. Ich muss daher aber über eine Lösung auch nicht nachdenken. Was ich für mich als Lösung gefunden habe ist, dass ich Indie- oder SP-Veröffentlichungen nicht lese. Dazu bringen Verlage einfach zu viel an gutem, was mich interessiert.

Denn was Du am Ende schreibst, ist eben auch ein Teil des Problems: welche Blogs, welche Portale, welche Websites, welche Foren beschäftigen sich schon groß mit solchen Veröffentlichungen (ich rede jetzt in erster Linie von Phantastik, da ich aus anderen Genres wenig bis gar nichts lese. Sachbücher sind ein anderes Thema, die würde ich mir aber nie als Datei zulegen, weil ich da noch einmal völlig unterschiedliche und andere Ansprüche habe.)

Solange dann solche Dinge das Licht der Leseöffentlichkeit erblicken, wird sich an dieser meiner Einstellung auch nichts ändern:
http://www.amazon.de...58494858&sr=8-3

Dafür soll ich dann noch 3,5 € bezahlen? Niemals!

Ich weiß nicht, welchen Weg die Indies und SP, die es ... sagen wir so verdienen, finden, sich aus dieser Masse abzuheben und wahrgenommen zu werden- Doch wie gesagt, darüber muss ich auch nicht nachdenken.

Ein falscher Weg ist sicher, darauf hinzuweisen, dass auch bei Verlagen hin und wieder Müll erscheint. Ist so, ja. Und? Sich mit den Fehlern anderer zu verteidigen ist keine Lösung. Es zeigt nur, man hat keine Argumente mehr und will vielleicht auch gar nicht über eine Lösung nachdenken.

Andere werden dann Lösungen finden. Entweder wie ich für mich selbst oder es werden Lösungen von außen gefunden. Über die man sich dann heftigst auslässt und verdammt. Auf die Frage: "Was schlagt ihr als Betroffene vor?" kommen dann entweder oben genannte Verteiduungsversuche oder ähnliches. Ein eigener Vorschlag kommt nicht.

Welche Möglichkeit habe ich als Leser, bei den unzähligen Indie- und SP-Publikationen auf Amazon und Co. herauszufinden, wo der Weizen, wo die Spreu ist? Es kann keine Lösung sein, sich durch hunderte von Leseproben zu wühlen um vielleicht eine Perle zu finden. Dazu habe ich zu wenig Zeit. Ich verstehe Deinen Vorschlag, über unerschrockene Buchblogger zu gehen. Doch auch die (ebenfalls Aussage auf Facebook) greifen diese Werke immer seltener auf. Weil die die leidvolle Erfahrung gemacht haben (und kennen wir die nicht in der einen oder anderen Form alle?), dass zwar Feedback für das Buch erwünscht wird ... aber bitte doch nur positives! Ich verstehe Buchblogger, wenn sie irgendwann keine Lust mehr haben, sich permanent anfeinden zu lassen, einfach weil sie richtigerweise sagen: "Das Buch ist Müll!"
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#23 Naut

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:23

Mein volle Zustimmung, Holger. Es gibt keine offensichtliche Lösung und es ist sinnlos, als SP darüber zu lamentieren. Entweder, man nimmt die (teils berechtigte) Kritik am Schrott hin (und zieht sich den Schuh eben nicht an), oder man ist nicht zum SP geschaffen. Dann muss man halt die Verleger von seinen Qualitäten überzeugen. Alles froody!
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#24 Valerie J. Long

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:27

Obwohl es hier offensichtlich einige Mit-SP gibt und, wie ich annehme, die übrigen Diskussionsteilnehmer das auch wissen, geht es gleich zu Beginn mit einer vollen Breitseite los. Das tut schon weh. Was soll ich gegen "99% Schrott" tun? Der Schrott ist da, keine Frage - aber ich kann nicht einmal sagen, ob es wirklich 99 oder vielleicht doch nur 77 Prozent sind. Die Behauptung steht unbewiesen, unbeweisbar, unwiderlegbar da. In dieser Form ist es, auch wenn ich euch nicht zu nahe treten möchte, reines Werfen mit Dreck. Man wird schon den Richtigen treffen, die Chance ist groß. Richtig. Gilt das auch für die Anwesenden? Als SP brauche ich ein wirklich dickes Fell. Ich kann mich nur damit trösten, dass die Titel nach der Übersetzung aus meiner Muttersprache ins Englische immer noch gut genug sind, um von einem Verlag angenommen zu werden.

Bearbeitet von Valerie J. Long, 18 Januar 2013 - 09:28.


#25 Mammut

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:35

Zum anderen: Was von BoD kommt, ist nicht unbedingt BoD. Ich produziere (!) bei BoD, das ist aber auch alles; BoD hat hier die Rolle einer Druckerei, mehr nicht. Aber das ist ein Thema, das wir immer wieder durchkauen können, und am Ende kapieren 95,5 % der Bevölkerung doch nicht, was der Unterschied ist.

My.


Das ist mit kindle self publishing aber das gleiche. Die machen nix anderes, als eine Plattform (Druckerei und Veröffentlichungsplattform) zur Verfügung zu stellen. Wieviel Arbeit der einzelne vorher in die Druckvorlage steckt, ist da nicht ersichtlich.

#26 Valerie J. Long

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:42

@Naut: Ich habe mal in die Steampunk-Chroniken reingeschnuppert. Das lohnt sich.

#27 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:45

Was ich für mich als Lösung gefunden habe ist, dass ich Indie- oder SP-Veröffentlichungen nicht lese.


Weil Du das halt "riechst"; "Du" hast Indie- und SP-Veröffentlichungen bereits in eine bestimmte Schublade gesteckt. Du erkennst sie am Preis, am Cover, am Klappentext, an der fehlenden Angabe eines Verlages. Natürlich gibt es gute "Indie"-Autoren. Ich habe da zum Beispiel ein paar im Auge, die nehmen NICHT alberne Cent-Beträge, die orientieren sich an ihren BoD-PB; _und die Leute kaufen auch diese_. Die turnen aber NICHT in irgendwelchen Foren rum und kriegen Weinkrämpfe wegen nix. Die stellen ordentliche eBooks her, rufen einen Preis auf - und die Leute kaufen es, weil die sehen, dass diese Autoren sich Mühe gegeben hat.

Wir reden hier also über eine bestimmte Gruppe von SP - nicht über alle. Über die Masse, aber nicht über alle. Und die Ausnahmen werden halt gekauft. Nicht die Masse (wobei Amazon natürlich immer Sieger ist).

Bearbeitet von Guido Latz, 18 Januar 2013 - 09:46.


#28 HMP †

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:50

Die Behauptung steht unbewiesen, unbeweisbar, unwiderlegbar da. In dieser Form ist es, auch wenn ich euch nicht zu nahe treten möchte, reines Werfen mit Dreck. Man wird schon den Richtigen treffen, die Chance ist groß. Richtig. Gilt das auch für die Anwesenden?


Valerie, für eine meiner Kolumnen (http://www.fantasygu...de/12436.0.html) habe ich mir um die 50 Leseproben (wahllos, nicht nur Phantastik) durchgekämpft. Seit dem sind noch viele weitere dazu gekommen (weil ich in der Regel die in Foren etc. angepriesenen Bücher einfach mal ... "anprüfen" möchte.). Es hat sich am Verhältnis nichts geändert. Mach Dir einfach mal die Mühe und suche Dir wahllos 100 Amazon-Veröffentlichungen. Die Betonung liegt auf wahllos. Also nicht nach Genre und auch nicht nach "den Autor kenne ich".

Und wie ich in der Kolumne auch schrieb:
"Es gibt auch gestandene (Print-)Autoren, die ab und zu mal so nebenbei ein E-Book in Eigenregie veröffentlichen. Unabhängig davon, ob mir die Geschichte nun gefällt oder nicht, kann ich zwei Dinge dazu sagen. Zum einen wird man von diesen Autoren nicht überall mit penetranter Werbung überfallen und zum anderen legen diese Autoren an ihr Eigenregiewerk dieselben Maßstäbe an, die ein Verlag an ihr Manuskript anlegen würde. Das merkt der Leser."

Insofern: Von Anwesenden nehme ich stark an, dass sie Ansprüche an ihre Werke haben, die der Leser auch bemerken soll.

Es gibt auch Indies und SP, die ich ernst nehme und beachte oder zumindest wahrnehme. Ich habe aber manchmal das Gefühl, dass eine Vogel-Strauß-Politik betrieben wird: Betrifft mich nicht - interessiert mich nicht!

Wir reden hier also über eine bestimmte Gruppe von SP - nicht über alle. Über die Masse, aber nicht über alle.


Das ist es, was ich immer vergeblich in die Waagschale werfe. Die Masse prägt das Bild - nicht die Minderheit. Nur leidet die Minderheit dann unter diesem Bild.
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#29 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 09:56

Das ist es, was ich immer vergeblich in die Waagschale werfe. Die Masse prägt das Bild - nicht die Minderheit. Nur leidet die Minderheit dann unter diesem Bild.


Das glaube ich nicht. Diese Minderheit hat ja meist ein halbwegs vernünftiges Cover, für das man sich nicht schämen braucht, die Leseproben sind okay und bei Preisen von 11,99 oder 13,99 wird niemand dem das Buch von Amazon denken ("Oh, ein verzweifelter Selbstverleger, der meint, sein Werk ist nicht mehr als 2,99 wert").

Ich finde einen Preis von 11,99 und mehr für ein eBook auch ... überdenkenswert. In den Fällen, die ich meine, kommt der Preis aber zustande, weil die gedruckten Ausgaben via BoD kamen/kommen z.B. und bei 15,99 oder mehr lagen; die schon früher gekauft wurden. Jemand, der sich einen Reader für 79 bis 249 (?) EUR kauft, der kauft auch eBooks die teurer sind als 2,99. Echt. Wirklich. Ja-ha.

#30 HMP †

HMP †

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Geschrieben 18 Januar 2013 - 10:04


Das glaube ich nicht. Diese Minderheit hat ja meist ein halbwegs vernünftiges Cover, für das man sich nicht schämen braucht, die Leseproben sind okay und bei Preisen von 11,99 oder 13,99 wird niemand dem das Buch von Amazon denken ("Oh, ein verzweifelter Selbstverleger, der meint, sein Werk ist nicht mehr als 2,99 wert").

Ich finde einen Preis von 11,99 und mehr für ein eBook auch ... überdenkenswert. In den Fällen, die ich meine, kommt der Preis aber zustande, weil die gedruckten Ausgaben via BoD kamen/kommen z.B. und bei 15,99 oder mehr lagen; die schon früher gekauft wurden. Jemand, der sich einen Reader für 79 bis 249 (?) EUR kauft, der kauft auch eBooks die teurer sind als 2,99. Echt. Wirklich. Ja-ha.


Für eine kleine, sehr spezielle Gruppe von SP gebe ich Dir Recht.

Ich persönlich finde eine Preis von 3,50 € für ein 31seitiges E-Book (das nicht als BoD erschien) bereits überdenkenswert. Du nicht?

Und Ädith: Nun kostet das Buch noch 0,00 €.

Bearbeitet von HMP, 18 Januar 2013 - 10:08.

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