Die MTK arbeitet bei mir dem Prinzip nach ähnlich wie ein Fiktivtransmitter - nur, dass die Ladung am Ziel "hochgeht". Entsprechend kann die MTK nach Lust und Laune alle möglichen Dinge verschiessen, u.a. Behälter mit STOG-Säure (was ungefähr der Art und Weise entspräche, wie sie von den Woolvers später eingesetzt wurde). Eine Obergrenze sollte man allerdings einführen.
Die MTK – von Gleissner & Schwenk CDS – Cosmic Defence Systems
ein Synonym für Präzision und Feuerkraft.
Ich nehme an, wir reden hier von einem Waffensystem, das man wohl nur aus der Sicht eines Kampfroboters als „tragbar“ bezeichnen kann. Das könnte einem ÜSMG oder einer 20 mm Kanone entsprechen.
Schreiten wir zu Kalibrierung – und werfen wir dazu ein flüchtiges Auge auf die Funktionsweise eines Transformsystems. Es entsteht ein einpoliges Transmitterfeld mit einem gewissen Residualeffekt, der dafür sorgt, daß das in den Hyperraum geschleuderte Objekt an Ende der „Flugstrecke“ nicht in alle fünf Dimensionen evaporiert, sondern halbwegs kontrolliert in den Normalraum zurückfällt. Halbwegs kontrolliert heißt: ein gut konstruierter Sprengkopf wird nach der Rematerialisation noch funktionsfähig sein, eine ausreichend stabile Sprengladung wird nicht schon im Moment der Entmaterialisation hochgehen.
Daher eignet sich das Transformsystem auch so schlecht zur Beförderung von Personen. Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, einen Menschen mit 250 kg Treibladungspulver aus einer 16-Zoll Kanone abzuschießen.
Um ein Gefühl für die Reichweite zu bekommen, definieren wir erstmal die Maximalenergie, die das System (also die MTK eines Kampfroboters) pro Abschußvorgang aufnehmen kann – sagen wir mal die Energie von 20 Gramm Vergleichs-TNT, das wären ca. 92 Kilojoule. Diese Energie wird grob gesagt zwischen Verpackungs- und Transportkomponente aufgeteilt.
Die Leistungsaufnahme der „Verpackungsanlage“ ist durch ihre MMK – die maximale Massenkapazität – beschränkt. Angenommen, die beträgt 40 Kilojoule und reicht gerade aus, um ein 175 Gramm schweres Objekt abstrahlfertig zu machen.
Damit verbleiben 52 Kilojoule für den Abstrahlvorgang. Da die in den Hyperraum verbrachte Transformladung keinerlei Massenträgheit mehr besitzt, ist für die Reichweite einzig und allein die der Abstrahleinrichtung zugeleitete Energie verantwortlich.
Legen wir fest, daß die Reichweite bei 52 Kilojoule 500 km beträgt. Angenommen, wir hätten ein Geschütz, dessen Abstrahleinheit den doppelten Energiebetrag verarbeiten könnte, dann ergäbe sich daraus eine Reichweite von 707 km. Warum nicht 1000 km? Hyperraumeffekt. Frag net, glaubs. Is so wie mit der Relativitätstheorie. Sticht immer.
Übrigens: so richtig schwere Transformgeschütze speisen die Energie von acht Kilotonnen Vergleichs-TNT in ihre Abstrahleinheit ein. Daraus ergibt sich eine Reichweite von 10 Millionen Kilometer. Die Reichweite wächst wegen des Hyperdrags nur mit der Quadratwurzel des Energiebetrags.
Um diese Energiemenge aufnehmen zu können, braucht man selbstverständlich eine entsprechend große Abstrahleinheit – im Maßstab 740 : 1 vergrößert.
Die Abstrahleinheit der Robotwaffe ist ca. 10 cm lang und durchmißt 3,5 cm. Die eines 4000 Gigatonnen-Brummers (Baujahr 2110) mißt 74 Meter bei einem Durchmesser von 26 Metern.
Die „Verpackungseinheit“, also der scheer’sche Zustandswandler, hat in der Robotwaffe die Abmessungen einer 0,33 Liter Getränkedose. Da dessen Leistungsaufnahme linear mit der verpackten Masse steigt, mißt der Zustandswandler beim 4000 Gigatonnengeschütz 3,4 mal 1,9 Meter, da er Massekonzentrationen von bis zu fünf Tonnen verarbeiten muß. Dazu benötigt er ca. 570 Megajoule, das entspricht ca. 124 kg Vergleichs-TNT.
Hier sieht man schön, wie bei zunehmender Leistung die Proportionen der einzelnen Komponenten kippen können – das hat man oft bei komplexen Hypertechnikanwendungen.
Zurück zur Robotwaffe:
Wir brauchen noch einen kräftigen Fusionsreaktor, der unter anderem unseren Pulsspeicher auflädt, der wiederum seine Energie (hier maximal 92 Kilojoule) innerhalb einer Picosekunde entlädt – das entspricht einem Lichtweg von 0,3 mm. In dieser Zeit muß Entmaterialisation, Abstrahlung und Rematerialisation stattgefunden haben – oder aus dem Transformschuß wird nix. Das ist keine allzu triviale Aufgabe, da der Energiestoß zeitgleich alle hyperenergetischen Komponenten der Waffe erreichen muß. Die Entladung erfolgt also fraktioniert, die am weitesten entfernten Komponenten werden zuerst beschickt. Das ist deutlich komplexer als die synchrone Zündung der Implosionsladungen in einer Plutonium-Bombe.
Zusätzlich brauchen wir einen ebenfalls kräftigen Andruckabsorber, damit sich die Waffe durch den Trägheitsschock nicht selbst zerstört.
Als Vorstellungshilfe, um diesen MTK-Typ visualisieren zu können: eine kleinere Taschenlampe (so ein Teil mit 21 LED) als Abstrahlungseinheit, dahinter die 0,33 l Dose, dahinter wiederum ein größerer Feuerlöscher, der die restlichen Komponenten symbolisiert. Gesamtgewicht ca. 25 kg ohne Magazin. Das wiederum kann man sich als Trommel mit 14 cm Durchmesser und 11 cm Länge vorstellen – enthält 30 Schuß der 20 mm Transformmunition. Bei voller Beladung wiegt es zwischen drei und sechs Kilogramm, je nach Munitionsart. Das Magazin ist fraktionierbar, also in bis zu fünf Sektoren unterteilbar, die unterschiedliche Munitionsarten aufnehmen können. Z. B. 6 x HHe, 18 x STOG-Säure, 6 x Hyperschock-Generator.
Als Munition kann man sich 20 mm Granaten vorstellen – nur die Geschosse, ohne ihre Treibladungshülsen. STOG-Säure Granaten könnten somit etwa 10 ml Säure enthalten, bei einem spezifischen Gewicht von 1,35 Gramm/cm
3 wären das – richtig – 13,5 Gramm. 37 dieser Granaten reichen aus, um einen Haluter im Zustand maximaler struktureller Verhärtung komplett aufzulösen.
Denken wir uns dazu zwei Gramm polymeren Stickstoff als kalte Zerlegerladung, dann erhalten wir im Ziel einen ausreichend fein zerstäubten STOG-Säure Nebel, eine gelbgrüne Wolke mit etwa einem Meter Durchmesser. Das Zeugs pickt wie Napalm und selbst ein millimetergroßer Tropfen kann sich durch zwei Zentimeter Arkon-T-Stahl fressen – oder durch drei Meter Stahlbeton. Natürlich nur, wenn keine Kristallfeldintensivierung (im Grunde genommen ein in feste Materie eingebrachter Normalenergieschirm) im Spiel ist.
Fusionsladungen im 20 mm Kaliber erreichen maximal (dank Hyperraum-Pulszapfung) etwa 150 Megatonnen TNT. (Wem das unerhört viel vorkommt, der ziehe zum Vergleich den Raketenwerfer auf Deck eins des PALADIN-Roboters heran. Dessen Kaliber ist deutlich kleiner als der Kopf von Dart Hulos…)
150 Megatonnen in 500 km Entfernung – das geht schon. Der Feuerball bleibt hinter dem Horizont, etwa eine halbe Stunde später hört man den Knall (mäßig laut, wie fernes Donnergrollen) und verspürt einen leichten Windstoß.
Ja, richtig - die Kadenz der MTK. Ich würde sagen, sechs Schuß pro Sekunde sind kein unfrommer Wunsch...
Wächter und Verheerer sind der Konstruktion nach mehr als 10.000 Jahre alt und daher im Prinzip veraltet. Mit der Steuerung sieht es anders aus, obwohl auch hier das Prinzip ähnlich alt ist.
Äh - ja. So kann man argumentieren. Dann halten wir fest, daß das Metall der Fremden gegen Desintegratorstrahlung empfindlich ist. Allerdings bedeutet alt nicht unbedingt veraltet. Lemurit ist 50.000 Jahre alt - und erreicht bessere Widerstandswerte als Terkonit!
In weiterer Folge könntest Du dann die Lichteffekte der Staubexplosionen beschreiben (= heller, gelbweißer Blitz), wenn das vaporisierte Metall mit dem Luftsauerstoff reagiert. Vielleicht könntest Du auch durchblicken lassen, daß "Strahlschüsse" als dicht komprimierte Energiepakete auf ihr Ziel treffen - wie man das heute schon mit Laserpulsen macht. Da stopft man auch ein paar hundert Joule in eine Nanosekunde... Wir ersparen uns damit das knallpeinliche Energiegebrunze á la Star Trek.
NB: Bei Sensoren sollte man schon eine Unterscheidung von Aktiv- und Passivsensoren machen. Das Baby fährt im Stealth-Modus nur mit Passivsensoren, um Entdeckung zu vermeiden, aber unter Verzicht auf eventuelle zusätzliche Erkenntnisse.
Edit: Immerhin war wohl einer der Aktivsensoren dafür verantwortlich, dass Schneckzilla ein attraktives Schneckenweibchen auf der anderen Seite des Zauns vermutete.
Ja - eh. Die Sensoren (= Augen und Ohren) des Kampfroboters können wie ihre organischen Vorbilder rein passiv arbeiten, allerdings auch jederzeit als aktiv-Sensor (= Sonar, Radar) über die gesamte Bandbreite eingesetzt werden.
Z. B. könnte eine aktive Infraschallortung von der Riesenschnecke als Paarungsruf mißverstanden worden sein...
Bearbeitet von LĂĽy Piötlerc, 17 März 2013 - 20:47.