Ein paar unangenehme (nitty gritty) Details.
Greif ich gern auf.
Kugelschale für Kugelraumer, mehr oder weniger längliche Rotationsellipsoide für Ei-, Zylinder- oder Stabrümpfe. Ich hab jetzt nur mal von Kugeloberflächen gesprochen, weil das der einfachste Fall ist.
Grundsätzlich kann jeder Schirm formvariabel ausgelegt werden - wenn das irgendeinen taktischen oder technischen Vorteil bringt.
Gasmoleküle und Schirme: das sollten wir erst auseinanderdröseln, denn es gibt "normalenergetische" und hyperenergetische Felder.
Normalenergetische Schirme wirken auf (die meisten) Gasmoleküle wie die stählerne Wand einer Druckflasche. Sie stellen ein Hindernis dar, das nicht (oder nur geringfügig durch Diffusion) überwunden werden kann. Kleine, schnelle Moleküle tun sich da erheblich leichter als große, schwere. Helium und Wasserstoff werden also vielleicht in geringen Spuren aus oder in einen abgeschirmten Bereich diffundieren können, Hexafluorid oder die komplexen Moleküle chemischer Kampfstoffe wohl eher nicht.
Ob eine Diffusion zu erwarten ist, hängt von der Feldstärke des Schirms und von Druck und Temperatur der Gase ab.
Normalenergieschirme militärischen Zuschnitts werden einen ungewollten Gasdurchtritt wohl komplett ausschließen.
Will ich den Bereich innerhalb des Schirms (passiv) belüften, so muß ich Strukturlücken schalten. Im Prinzip nichts anderes als das Öffnen eines (Dach)Fensters.
Nehmen wir hier gleich das sogenannte "Fußbodendilemma" mit dazu. Wenn ich einen Normalenergieschirm in feste (oder flüssige) Materie hinein ausdehne, seine Wirkungsschale also dort entstehen lasse, dann erfährt die Materie eine Art Kristallfeldverstärkung - allerdings nur, solange sie im Bereich des Schirmfelds verbleibt. Wasser beispielsweise verhält sich in einer NE-Schirmschale wie Eis, mehr noch - wie hochfester Panzerstahl, weil ja im Prinzip der Schirm überwunden werden muß, nicht so sehr das erstarrte Wasser. Das gilt sinngemäß für Holz, Erde, Sand, etc.
Die immer wieder erwähnte (nachträgliche) Kristallfeldverstärkung beruht auf genau diesem Prinzip: ein speziell konfigurierter NE-Schirm (mit besonders dicker Wirkungszone) wird in die Hüllenpanzerung hineinprojiziert. Nicht zu verwechseln mit der permanenten, metallurgischen Kristallfeldverstärkung, die während des Legierungsprozesses entsteht.
Wie schnell soetwas geht, also ob sich ein NE-Schirm dynamisch in Luft und Boden einbetten kann oder ob er eher Materie vor sich herschiebt, hängt von der Geschwindigkeit der Schirmquelle ab - und von der Leistungsfähigkeit der Schirmprojektoren und ihrer positronischen Komponenten.
Das könnte umgekehrt dazu führen, daß "langsame" Objekte einen NE-Schirm unbeschadet durchdringen können, während schnellere Objekte abgewiesen werden. Zumindest ist eine Konfiguration des Schirms in dieser Art denkbar. Man stelle sich eine im Leerraum geöffnete Schleuse vor. Die (relativ schnell) herumflitzenden Luftmoleküle werden vom Schleusenschirm abgewiesen, das langsam ankommende Beiboot kann diese Grenze passieren.
Ha - noch so ein Gedankenexperiment: ich stecke meinen Arm in den Wirkungsbereich eines NE-Schirms, der sodann aktiviert wird, was passiert? Kann ich den Arm wieder herausziehen? Nein, es sei denn, der Schirm erlaubt langsame Bewegungen innerhalb seiner Wirkungszone - etwa wie bei einem Schleusenschirm. Wenn das ein richtiger (Abwehr)NE-Schirm ist, dann werde ich außerdem merken, daß die Blutversorgung distal der Schirmgrenze ausfällt. Der arterielle Zustrom und venöse Abstrom kann die Schirmgrenze nicht passieren. Die Nerven werden noch eine Zeitlang arbeiten, denn hier wird ja nichts materielles geleitet. Allerdings wird der Arm schnell taub werden - und schließlich absterben.
Weiters wäre denkbar, daß nicht nur die makroskopische Bewegung von Materie vom Schirm geblockt wird - auch die Eigenbewegung der Moleküle könnte betroffen sein. Das würde bedeuten, daß in der Schirmschale eingeschlossene Materie auskühlt. Wasser z. B. könnte nach einiger Zeit tatsächlich zu Eis erstarren. Durch Schirmfelder kristallverstärkte Hüllen würden ebenfalls auskühlen - was die Infrarotsignatur beträchtlich vermindern würde. Nicht unbedingt ein Nachteil...
Schauen wir uns mal die hyperenergetischen Felder an.
Ich hab mir schon vor Jahrzehnten ein paar Gedanken dazu gemacht. Die in der Literatur beschriebenen Effekte sind - nun ja, zwiespältig. Daher hab ich die diversen Hyperfelder aus zwei (oder drei) Komponenten zusammengesetzt. Sozusagen von innen nach außen haben wir:
1. eine sogenannte Speicherzone, die ankommende Energien wie ein Schwamm aufsaugt und in den dem Schirmmedium verwandten Hyperraumbereich abstrahlt. Arkonidische Hyperfelder entsorgen den Inhalt ihrer Speicherzonen in den normalraumnahen Hyperraum, in den Bereich, in dem auch Transitionen stattfinden. Halbraum- und HÜ-Felder strahlen in die Librationszone ab, Paratronfelder in weit entfernte Hyperraumbereiche.
2. die sogenannte Reflexzone. Hier werden ankommende Energien abgewiesen, solange sie eine bestimmte Flächenbelastung nicht über- oder unterschreiten. Je nach Konfiguration kann normales Licht passieren, ein energiereicher IR-Laserpuls hingegen nicht.
Hyperenergetisch orientierte Belastungen können (im Gegensatz zum NE-Schirm) ebenfalls abgewehrt werden. Was ja der eigentliche Sinn der Hyperschirme ist. Hier kommt eine weitere Komplikation hinzu: die Manifestation im Millikalup-Bereich. Ein im hohen Millikalupbereich angesiedelter Schirm (z. B. Paratron) wird mit Belastungen im niedrigen MK-Bereich (z. B. Desintegratorstrahlung) ein leichtes Spiel haben. Umgekehrt wird ein arkonidischer Hy-Schirm mit dem Wirkungskegel einer Intervallkanone kaum etwas anfangen können, der Anteil der abgewehrten und abgespeicherten Intervallfront wird irrelevant gering sein.
3. käme bei höherwertigen Schirmtypen (Halbraum, HÜ, Paratron) noch eine Transportzone hinzu, die einen immer höheren Prozentsatz der ankommenden Energien direkt und ohne Kapazitätsgrenze in den "schirmnahen" Hyperraum abstrahlt, noch bevor eine Belastung auf die Reflex- oder Speicherzone wirken kann.
Der sogenannte "Fußbodeneffekt" ist bei Hyperschirmen weitaus haariger als bei NE-Schirmen. Sowohl Reflex- als auch Transportzone wirken ausgesprochen destruktiv auf stabile Materie, selbst Gasmoleküle werden von manchen Schirmtypen bei Kontakt vernichtet (ev. HÜ, sicherlich Paratron). Allerdings kann die isolierte Speicherzone in Materie integriert werden, mit ähnlichen Effekten wie im Fall des NE-Schirms. Man müßte den Schirm (etwa bei gelandeten Schiffen) in zwei Hälften teilen, wobei nur die obere, "atmosphärische" Hälfte die komplette Schichtung aufweist. Die in die "Lithosphäre" abgetauchte Hälfte ist freilich jetzt viel leichter angreifbar, da ihr der Filter durch Transport- und Reflexzone fehlt. Aber besser als nix. Durchgraben kann man sich durch so einen Schirmteil nicht, atomar sprengen ist auch ziemlich sinnlos. Auch die stärkste (herkömmliche) Kernwaffendetonation setzt doch nur Normalenergie frei, die auf Hyperfelder aus strukturellen Gründen nicht wirken kann.
Die in der Gobi gelandete GOOD HOPE kann sich also im Schutz ihres arkonidischen Hyperschirms ziemlich sicher fühlen.
Wie heißt es so schön auf alt-arkonidisch:
Ein starker Schirm die She'Huhan - ein gute Wehr und Waffen!
Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 27 September 2013 - 17:57.