Gerade über die Kurzform erkennen wir das Talent von Nachwuchsautoren.
Da muss ich dir aus bitterer Erfahrung heftigst widersprechen. Ich kenne viele Kurzgeschichtenautoren, die wirklich richtig gute Kurzgeschichten schreiben, aber wenn sie Romane anfangen, dann liest es sich nach ein oder zwei guten Kapiteln so, als hätten die Leutchen noch nie in ihrem Leben etwas zu Papier gebracht. Grau-en-haft!
Viele Kurzgeschichten über längere Zeit zu schreiben, verhindert meiner Meinung nach eine positive Entwicklung zum Roman-Autor.
Ich habe in den letzten 5 Jahren gut ein Dutzend Romanverträge unterzeichnet, bei denen die Deadlines (mehrere pro Vertrag, weil ich als geduldiger Mensch auch mal eine Deadline um Monate nach hinten verschiebe!) von den Autoren nicht eingehalten wurden und letztendlich alles im Sande verlaufen ist. Was haben die Leutchen stattdessen gemacht? Richtig. Kurzgeschichten geschrieben und sich auf die Brust geklopft, dass sie es wieder in eine Anthologie geschafft haben.
Dabei haben sie die Chance, einen Roman veröffentlicht zu bekommen, einfach verstreichen lassen.
Wenn also jemand den DSFP, KLP oder DPP in der Sparte Kurzgeschichte gewinnt, dann muss ich denjenigen nicht automatisch als Autor für einen Roman haben.