Andreas Eschbach lässt außerdem gerne denen den Vortritt, die es nötiger haben, habe ich mal gehört (unbestätigtes Gerücht).
Die Statistik dürfte beim KLP eine gewisse Rolle spielen. Genauer: Die hohe Zufallvarianz bei kleinen Grundgesamtheiten. Unmathematisch ausgedrückt: Bei nur einer Handvoll nomininierender Personen kann eine Kleinigkeit über Nominierung oder Nichtnominierung entscheiden. Ein hypothetischer Leser X könnte kurz vor Abgabe der Nominierungen erkrankt sein und daher hat er es nicht geschafft, seine Lieblingsstory aus Nova oder Tiefraumphasen aufzustellen. Die Bullet-Leser waren zur fraglichen Zeit aber alle quietschlebendig. Aufgrund der kleinen Zahl der nötigen Stimmen für eine Nominierung - 4 oder 5 vielleicht, wer es besser weiß, mag mich korrigieren - kann jede einzelne Stimme entscheidend sein.
Hinzu kommt der systematische Einfluss, z.B. aufgrund der Gewohnheiten der Herausgeber. Die Tiefraumphasen-Herausgeber haben offenbar nicht nominiert, die von EXODUS schon. (Der vom GOLEM auch, aber dass das einen Unterschied macht, werden wir nicht mehr erleben
)
Auch hier sind ein, zwei Stimmen Unterschied ausschlaggebend für Nominierung oder eben nicht.
Bei den Kurzgeschichten finde ich überhaupt nichts dabei, für welche zu stimmen, die man selbst herausgegeben hat. Man findet sie ja offensichtlich gut, sonst hätte man sie nicht gebracht, und man schustert sich ja nicht selbst den Preis zu. Fairerweise stimmt man natürlich auch für gelungene Werke in anderen Sammlungen - so man sie denn gelesen hat, und das ist einer der größten Haken. Wer zuhause keinen wackligen Noch-zu-lesen-Turm stehen hat, soll mal laut "hier" schreien...
Ich für meinen Teil habe da Nachholbedarf - und stellte vorhin bestürzt fest, dass weder "Bullet" noch "Tiefraumphasen" als E-Books verfügbar sind. Die jeweiligen Verlagschefs mögen hiermit zur Kenntnis nehmen, dass ihnen damit je ein Käufer durch die Lappen gegangen ist. Ich bin da vielleicht nicht alleine. Gerade in der SF sind E-Books beliebt, habe ich gehört. Es ist eigentlich ein Unding, keines anzubieten. Ach ja: Und "Bullet" habe ich beim Dort.con auch nirgendwo als Papier kaufen können. Auch irgendwie komisch, ist doch der größte SF-Con des Jahres gewesen, oder? Okay, vielleicht waren alle Exemplare vergriffen.
Es sind wirklich sehr viele Faktoren, die eine Nominierung verhindern oder begünstigen können. Die wenigsten davon haben mit Lobbyismus zu tun, denke ich. Einige können wir selbst beeinflussen. Zum Beispiel, indem möglichst viele Leute nominieren. Auch die, die nur ein bisschen was gelesen haben. Dasselbe gilt übrigens auch für die Abstimmung selbst: Man muss nicht alles gelesen haben, man kann auch lediglich ein einziges Werk bewerten.
Wie bei jeder Wahl gilt: Hingehen, nicht zuhause bleiben und meckern!
(Die Seifert-Geschichte habe ich übrigens auch vermisst... und, ja, ich HABE sie nominiert)