Michael Böhnhardt schrieb am 22 Feb 2025 - 10:18:
Dass du diese Meinung haben und äußern kannst, ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen, egal ob Musk eng mit der aktuellen Regierung (in den USA) verbandelt ist oder nicht, ist das Kennzeichen einer offenen demokratischen Gesellschaft. Ich bin mir relativ sicher, dass du die auf X äußern kannst, und sie auch nicht gelöscht wird, wenn Musk persönlich darüber stolpern sollte.
Wenn man sich nun andererseits fragt, ob man all die Begriffe und Beschimpfungen, die die "Guten" kübelweise über Trump und Musk auskippen, jetzt auch gegenüber, sagen wir mal Habeck oder Baerbock verwenden dürfte, habe ich da doch meine Zweifel. (Nein, eigentlich habe ich da keine Zweifel ...)
Und auch wenn du es schwierig bis unmöglich findest, Musk anders einzustufen, kann man das trotzdem tun.
Was offensichtlich unmöglich geworden ist, ist, dass sich Menschen, die hier eine unterschiedliche Sichtweise haben, darüber sachlich und wertschätzend miteinander kommunizieren.
Das glaube ich ehrlich gesagt auch. Wenn einem wegen der Bemerkung "Schwachkopf" schon die Wohnung gestürmt wird. Man siehe auch den Umgang mit Reitschuster 2021.
simifilm schrieb am 22 Feb 2025 - 09:50:
Ich halte Musk nicht wegen seiner "gesprochenen Verbrechen" für einen gefährlichen Rechtsradikalen (die Vokabel "Nazi" verwende ich aus verschiedenen Gründen nur sehr selten), sondern wegen dem, was er seit Trumps Amtsantritt macht und von sich gibt. Auch hier: Das ist keine Vermischung verschiedener Sphären, sondern ergibt sich aus dem, was Musk sagt und tut.
Tatsächlich halte ich es angesichts von Musks jüngeren Aktivitäten für schwierig bis unmöglich, ihn anders als extrem rechts gerichteten, gegen den demokratischen Staat gerichteten Akteur einzustufen. Wie sonst soll man jemanden einordnen, der offen mit extrem rechten Parteien auf der ganzen Welt sympathisiert und aktiv Einrichtungen zertrümmert, die für den Schutz von Minoritäten, Umwelt, Gewaltentrennung und internationale Kooperationen zuständig sind?
Du wiederholst immer wieder deine Kritik an Musk, aber beziehst dich gar nicht auf meine Argumente. Zum Beispiel mal ein "oh, das mit SpaceX habe ich offenbar falsch gesagt", oder "ah, ich wusste nicht, dass er wirklich als Ingenieur mitwirkt". Warum nicht? Abgesehen davon: Ich halte viele Dinge, die Musk tut (Ausgaben massiv kürzen, das muss sein, weiß jeder, der ein bisschen Ahnung von Makroökonomie hat, die Schuldenblase in den USA ist brandgefährlich und viele der Ausgaben von USAID faktisch Verschwendung, Sozialversicherung auch in Teilen, Abschaffung der DEI Beauftragten. Kann man das Wie kritisieren? Bestimmt. Aber es ist eben nicht nur so oder so. Es ist übrigens auch nicht "unmöglich" ihn als "anders als extrem rechts" einzustufen, man kann ihn auch als extrem libertär sehen und das auch kritisieren.
Dreamer schrieb am 22 Feb 2025 - 10:47:
Edison hat Ideen anderer als seine eigenen ausgegeben bzw. mit Hetzkampagnen überzogen (Glühbirne, Stromkrieg etc.).
Ich weiß, darum habe ich ihn ja als vergleichbares Beispiel genannt: Er war Licht und Schatten, hat Dinge erfunden, aber sie vor allem auch zur Massenmarktreife gebracht, ohne ihn wäre es schwierig geworden. Gleichzeitig war er ein schwieriger Charakter und hat viele Fehler begangen. My point.
Bearbeitet von Joshua Tree, 22 Februar 2025 - 12:47.