Helfen Science-Fiction-Filme in Krisenzeiten, unsere Gegenwart besser zu verstehen?
#1
Geschrieben 10 Februar 2017 - 15:42
Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the Merciless- • (Buch) gerade am lesen:Adam Christopher - Age Atomic
- • (Buch) als nächstes geplant:Adam Christopher - Dunkelheit in Flammen
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• (Buch) Neuerwerbung: Annie Jacobsen - 72 Minuten bis zur Vernichtung: Atomkrieg – ein Szenario
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• (Film) als nächstes geplant: The Trouble with Being Born
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• (Film) Neuerwerbung: The Lost King
#3
Geschrieben 10 Februar 2017 - 16:22
Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the Merciless- • (Buch) gerade am lesen:Adam Christopher - Age Atomic
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#4
Geschrieben 10 Februar 2017 - 17:31
Ohne Mings Artikel-Link eines Blicks zu würdigen, möchte ich die Frage bejahen. Heutzutage nimmt SF und auch Fantasy jene Rolle ein, die früher Märchen und Sagen zukam: sie gewähren uns erst den Abstand, von dem aus wir die Probleme des Lebens klarer zu erkennen vermögen.
- • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
- • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln
#5
Geschrieben 12 Februar 2017 - 12:48
Ja, ganz sicher. Wie Claudia Schwartz schreibt, geht es bei der SF weniger um Vorhersage, sondern um Reflektion bzw. Umstrukturierung der Gegenwart um sie besser zu bewältigen. Wir extrapolieren einen Aspekt unserer Realität, um zu analysieren und zu verstehen, was er für die Gegenwart, und vielleicht auch für die Zukunft bedeutet.
#6
Geschrieben 12 Februar 2017 - 13:05
Ja, ganz sicher. Wie Claudia Schwartz schreibt, geht es bei der SF weniger um Vorhersage, sondern um Reflektion bzw. Umstrukturierung der Gegenwart um sie besser zu bewältigen. Wir extrapolieren einen Aspekt unserer Realität, um zu analysieren und zu verstehen, was er für die Gegenwart, und vielleicht auch für die Zukunft bedeutet.
Dafür bedarf es aber keiner SF. Das kann ich mit jeglicher Form von Literatur extrapolieren.
Schreibt die Dame aber auch:
[color=rgb(10,10,10);font-family:'PT Serif', Georgia, 'Century Schoolbook L', serif;font-size:17px;background-color:rgb(245,245,245);]Jede Gesellschaft neigt offenbar dazu, die eigene Epoche als grösste Zeitenwende zu betrachten. Sci-Fi kann dann im besten Fall ein weites intellektuelles Spielfeld sein, ist oft aber auch trivial und plakativ. Dann wird es zum Genre für Alarmisten und Fatalisten. [/color]
SF soll auf jeden Fall mehr bieten als der Spiegel der Gegenwart.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#7
Geschrieben 12 Februar 2017 - 13:48
Dafür bedarf es aber keiner SF. Das kann ich mit jeglicher Form von Literatur extrapolieren.
Mit "realistischer Literatur" (was immer man darunter auch versteht), wird es sehr viel schwieriger aktuelle Entwicklunguen zuzuspitzen, weil man dann schnell bei Szenarien landet, die in dieser Form (noch) nicht möglich sind. Die Stärke der SF besteht gerade darin, dass sie die Dinge über das Heutige hinaus treiben kann.
SF soll auf jeden Fall mehr bieten als der Spiegel der Gegenwart.
Ich glaube, dass eigentlich keine Kunstform mehr sein kann als eine Reflexion der Gegenwart. Und jeder Zukunftsentwurf ist immer untrennbar mit dem Moment seiner Entstehung verbunden.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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#8
Geschrieben 12 Februar 2017 - 14:05
Na ja. Satire wird z.B. oft als Spiegel verwendet um mal ein Beispiel zu bringen. Die Stärke von 1984 besticht aus meiner Sicht nicht im Spiegel der damaligen Gegenwart ( Überwachungstaat der Nazis und Stalinisten) sondern in dem Gedankenexperiment, wie man über Sprache das Denken einer Gesellschaft lenken kann und das ist mehr als die reine Reflexion der Gegenwart. Als Basis für Gedankenexperimente bietet die SF einen guten Boden, als reiner Spiegel der aktuellen Geschehnisse doch eher weniger. Der Cyberpunk damals war doch ein gutes Beispiel dafür wie ich finde.Mit "realistischer Literatur" (was immer man darunter auch versteht), wird es sehr viel schwieriger aktuelle Entwicklunguen zuzuspitzen, weil man dann schnell bei Szenarien landet, die in dieser Form (noch) nicht möglich sind. Die Stärke der SF besteht gerade darin, dass sie die Dinge über das Heutige hinaus treiben kann. Ich glaube, dass eigentlich keine Kunstform mehr sein kann als eine Reflexion der Gegenwart. Und jeder Zukunftsentwurf ist immer untrennbar mit dem Moment seiner Entstehung verbunden.
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#10
Geschrieben 12 Februar 2017 - 16:11
Na ja. Satire wird z.B. oft als Spiegel verwendet um mal ein Beispiel zu bringen. Die Stärke von 1984 besticht aus meiner Sicht nicht im Spiegel der damaligen Gegenwart ( Überwachungstaat der Nazis und Stalinisten) sondern in dem Gedankenexperiment, wie man über Sprache das Denken einer Gesellschaft lenken kann und das ist mehr als die reine Reflexion der Gegenwart. Als Basis für Gedankenexperimente bietet die SF einen guten Boden, als reiner Spiegel der aktuellen Geschehnisse doch eher weniger. Der Cyberpunk damals war doch ein gutes Beispiel dafür wie ich finde.
Ich sage nicht, dass nur SF das kann, aber sie kann es sehr geht. Zudem sehe ich eine grosse Nähe zwischen SF und Satire; Dystopien sind letztlich immer auch Satiren (wobei nicht unbedingt lustige).
Was 1984 sehe ich das ähnlich wie Ulrich; der Roman (der ebenfalls eine Satire ist) ist in meinen Augen ein sehr schlechtes Beispiel für deinen Standpunkt. Der Roman ist sehr direkt mit Orwells persönlicher Frustration mit den politischen Entwicklungen seiner Gegenwart verbunden und speist sich zu einem grosse Teil aus diesen.
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#11
Geschrieben 12 Februar 2017 - 16:50
Was 1984 sehe ich das ähnlich wie Ulrich; der Roman (der ebenfalls eine Satire ist) ist in meinen Augen ein sehr schlechtes Beispiel für deinen Standpunkt. Der Roman ist sehr direkt mit Orwells persönlicher Frustration mit den politischen Entwicklungen seiner Gegenwart verbunden und speist sich zu einem grosse Teil aus diesen.
Wahrscheinlich hast du Recht. Mir persönlich hat aber 1984 gerade das geboten, was ich gerade in der SF als interessantestes Element empfinde: Eine neue Welt zu beschreiben. Und dies ist Orwell doch mit dieser Zukunftsgesellschaft und ihrer Entwicklung mehr als gelungen, oder sehe ich das falsch?
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#12
Geschrieben 12 Februar 2017 - 17:05
Wahrscheinlich hast du Recht. Mir persönlich hat aber 1984 gerade das geboten, was ich gerade in der SF als interessantestes Element empfinde: Eine neue Welt zu beschreiben. Und dies ist Orwell doch mit dieser Zukunftsgesellschaft und ihrer Entwicklung mehr als gelungen, oder sehe ich das falsch?
Ob du das als gelungen empfindest, kannst ja nur du beurteilen.
Abgesehen davon, dass man ohnehin nichts erfinden kann, was sich nicht irgendwie aus der eigenen Erfahrung speist - wenn man bei 1984 den ganzen politisch-historischen Aspekt ausblendet, wird der Roman in meinen Augen weitaus weniger interessant.
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#14
Geschrieben 16 Februar 2017 - 17:14
@ Zeitreisender: ist zwar Botanik , doch an der Rinde erkennt man es erst ganz zuletzt. Der beste Marker bei Krankheit sind die Blätter. Die Rinde wiederum zeigt die Sorte des Baumes an (besonders wenn die Blätter unerreichtbar sind! Hach, welch tiefe Symbolik!
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