Jetzt arbeite ich auch mal die einzelnen Beiträge auf:
Die Redaktion: Editorial etc.
Inhalt: Nova hatte Probleme, aber es wird sich einiges ändern. Hilscher als Co-Herausgeber geht, auch der Amrûn-Verlag verabschiedet sich.
Fazit: Interessant, vor allem, was zwischen den Zeilen steht. Da gab es wohl divergierende Vorstellungen von Herausgebern und Verlag.
Dirk Alt: Die totale Obsoleszenz (I: Michael Wittmann)
Inhalt: Eine Journalistin interviewt den letzten Archivar, bevor das letzte ARCHIVE geschlossen wird. Der händigt ihr einen Speicherkristall mit brisanten Aufnahmen einer wichtigen Demo der Vergangenheit aus. Doch der Redakteurin fehlen Abspiel-gerät und Interesse.
Fazit: Die Obsoleszenz physikalischer Archive in Zeiten der Cloud ist ein interessantes Thema. Ebenfalls schön herausgearbeitet, dass man nur die Dinge wahrnimmt, von denen man weiß, dass es sie gibt oder von denen man weiß, wie man an sie herankommt. Ende unbefriedigend - auch wenn genau das wohl beabsichtigt war. Die durchgehende indirekte Rede nervt, auch wegen vieler falscher Konjunktive.
Die Eva-Pflug-Gedächtnisfrisur auf Wittmanns Illu rührt an.
Gustavo Bodoni: Die zehnte Umlaufbahn
Inhalt: Eine interplanetarische Entität lebt von gewissen interplanetarischen Energiemustern. Da entwickelt sich eine Lebensform auf Planet III, die genau diese Muster im Übermaß über das gesamte Sonnensystem verbreitet.
Fazit: Hm. Nicht kapiert, worum es ging. Aber auch nicht das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben.
C.M. Dyrnberg: Intervention (I: Chris Jasczuk)
Inhalt: Der Ich-Erzähler arbeitet als Müll-IT-Techniker auf einer Station. Und bestraft ebenso phantasievoll wie prinzipientreu Menschen, die sich unanständig verhalten.
Fazit: Idee im SF-Umfeld ungewöhnlich, sehr schön aufgebaut mit Wechsel Verhörszenen und Rückblenden, flüssig geschrieben, nette Pointe.
Illu? 4 Köpfe. Und man weiß, wer die sein sollen.
Markus Hammerschmitt: Entkoppelt
Inhalt: Der Ich-Erzähler heuert als Schmuckeremit beim Superreichen von Staeden an. Bedingung: er muss sein Gehirn vom Netz entkoppeln lassen.
Fazit: Geschichte einer Entwöhnung vom Netz, der Wieder-Entdeckung der eigenen Individualität und der Freuden des real life. Klare, präzise Sprache, dabei durchaus poetisch, starke Bilder. Ein Highlight!
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 Oktober 2022 - 11:06.