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Das schwarze Loch deutschsprachiger SF


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227 Antworten in diesem Thema

#91 ThK

ThK

    Temponaut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 16:18

Danke an @Mammut  für die Erwähnung. Ich betreibe da dieses nette kleine Projekt, in dem ich seit Jahren alle diese Blasen verbinde. Sämtliche Verlage, sämtliche Magazine, alles was in Deutschland Fantastik schreibt. Von Aster bis Zwengel sie waren da.  Wer sich wundert, was ich meine: Das sind diese Veranstaltungshinweise, die nur von wenigen eines Blickes gewürdigt werden. Gern kommt auch hinter vorgehaltener Hand der Hinweis: Hat keine Reichweite. Stimmt so nicht. Unsere Veranstaltungen werden zwar hier nicht groß wahrgenommen, aber sie reichen in Ecken, wo vieles aus dem Genre sonst gar nicht hinkommen würde. Was ich damit sagen wollte: Ich bemühe mich schon lange darum,all die Blasen zu verbinden, die es gibt. Und das merke ich auch auf Cons, denn ich komme keine drei Meter weit, ohne auf jemanden zu treffen, der schon mal bei mir gelesen hat.

Mir drängte sich nur immer der Verdacht auf, dass es auch so etwas wie eine Wahrnehmungsbereitschaft gibt, an der es zuweilen mangelt.

Wir sind auch lange davon weg, irgendwelche technischen Hürden überwinden zu müssen. Youtube reicht. WIr sind in diesem Jahr beim fünften virtuellen Literaturcon. Wir haben also drei Jahre Vorsprung vor Corona-Notwendigkeiten. Ich fühle mich also NICHT angesprochen, wenn es darum geht, mehr zu tun, um deutschsprachige Fantastik über die übliche Szene hinaus bekannt zu machen.



#92 BukTom BlochSF

BukTom BlochSF

    Limonaut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 16:28

Absolut richtig, was ThK hier schreibt!
Ich bestätige aus eigener Anschauung jedes Wort!
MfG
Burkhard Tomm-Bub, M. A. 
aka
BukTom Bloch (SL)
- Freie Bibliothek Pegasus in SL - 
:::::::::::::::::::::::::::::::
Danke an @Mammut  für die Erwähnung. Ich betreibe da dieses nette kleine Projekt, in dem ich seit Jahren alle diese Blasen verbinde. Sämtliche Verlage, sämtliche Magazine, alles was in Deutschland Fantastik schreibt. Von Aster bis Zwengel sie waren da.  Wer sich wundert, was ich meine: Das sind diese Veranstaltungshinweise, die nur von wenigen eines Blickes gewürdigt werden. Gern kommt auch hinter vorgehaltener Hand der Hinweis: Hat keine Reichweite. Stimmt so nicht. Unsere Veranstaltungen werden zwar hier nicht groß wahrgenommen, aber sie reichen in Ecken, wo vieles aus dem Genre sonst gar nicht hinkommen würde. Was ich damit sagen wollte: Ich bemühe mich schon lange darum,all die Blasen zu verbinden, die es gibt. Und das merke ich auch auf Cons, denn ich komme keine drei Meter weit, ohne auf jemanden zu treffen, der schon mal bei mir gelesen hat.

Mir drängte sich nur immer der Verdacht auf, dass es auch so etwas wie eine Wahrnehmungsbereitschaft gibt, an der es zuweilen mangelt.

Wir sind auch lange davon weg, irgendwelche technischen Hürden überwinden zu müssen. Youtube reicht. WIr sind in diesem Jahr beim fünften virtuellen Literaturcon. Wir haben also drei Jahre Vorsprung vor Corona-Notwendigkeiten. Ich fühle mich also NICHT angesprochen, wenn es darum geht, mehr zu tun, um deutschsprachige Fantastik über die übliche Szene hinaus bekannt zu machen.


* Libri amici - libri magistri! * SL-Blog: http://buktomblog.bl...-in-sl-ein.html

  • (Buch) gerade am lesen:Ja. ("am lesen" ist IMHO schlechter Stil, sorry)
  • • (Film) als nächstes geplant: Der Mann mit den Röntgenaugen

#93 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 16:44

 

Danke an @Mammut  für die Erwähnung. Ich betreibe da dieses nette kleine Projekt, in dem ich seit Jahren alle diese Blasen verbinde. Sämtliche Verlage, sämtliche Magazine, alles was in Deutschland Fantastik schreibt.

Was übrigens auch auf mein Hörbuch-Projekt zutrifft: www.letslisten.de // Wie gesagt, an uns(!) liegt es nicht. ;)

https://www.youtube....MG-ThsJ6Csq9Jqw


Bearbeitet von Frank, 10 Mai 2021 - 16:51.

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#94 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 21:03

Wenn das Thema ist "Warum ist deutschsprachige SF-Literatur international nicht sichtbarer?", stellt sich mir die Frage, ob SF hier ein Sonderfall ist oder nicht eh Normalität, sprich:

 

Ist Eurer Meinung nach deutschsprachige Literatur international sichtbarer als deutschsprachige SF-Literatur? Meinem Gefühl nach nicht.



#95 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 21:07

Ist Eurer Meinung nach deutschsprachige Literatur international sichtbarer als deutschsprachige SF-Literatur? Meinem Gefühl nach nicht.

 

Meinem Gefühl nach auch nicht. Aber nur weil es auch sonst nicht funktioniert, muss man das ja nicht als gegeben annehmen, oder? 


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#96 Frank

Frank

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 06:38

Aber nur weil es auch sonst nicht funktioniert, muss man das ja nicht als gegeben annehmen, oder?

 

Aber vielleicht regelt das dann wirklich einfach der Markt. Wenn ein SF-Buch im deutschen Raum - trotz gegebener, hoher Qualität - sich eben nur 100x verkauft, dann kommt es eben auch für eine englischsprachige Übersetzung kaum in Frage. Das wäre ja schon ein Fuß in der Tür: dass es für ein internationales Publikum überhaupt konsumierbar ist. Solche Übersetzungen kommen dann für größere Verlage vielleicht in Frage bzw. werden dann die Rechte von ausländischen Verlagen erst angefordert, wenn ein Werk "sichtbar" ist, bereits ein gewisses Publikum und Verkäufe (im eigenen Land) hat - auch angeregt durch Werbung und aktives Marketing. Das ist ja bei den meisten SF-Werken kaum gegeben.

Dirk van den Boom macht das ja alles selbst. Die Arbeit müsste dann von allen anderen Autoren eben auch geleistet werden ... ^^  

Und um die Sichtbarkeit der Autoren und deren Werke zu erhöhen, dafür kann JEDER von euch etwas tun - und sei es, einmal eine (Amazon-)Rezi zu schreiben. Die muss nicht einmal besonders hochtrabend und/oder lang sein. Aber das wäre a) generell motivierend und b) eben ein Tropfen mehr, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ich selbst habe seit einem Jahr nichts mehr geschrieben, weil für mich die Kosten-Nutzen-Rechnung einfach nicht mehr stimmt. Es ist so eine Schinderei und macht bekommt überhaupt nichts zurück ... *schnüff* (Das gilt btw. auch für letslisten.de; da habe ich jetzt auch seit Monaten nicht mehr dran gewerkelt. Auch das scheint aktuell viel Arbeit für die Katz zu sein: Hierfür sind Kommentare und Feedback jederzeit willkommen.)

 

Deshalb: Vielleicht erst einmal vor der eigenen Tür kehren. ;) *wegrenn*

 


Bearbeitet von Frank, 11 Mai 2021 - 06:48.

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#97 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 06:52

Aber vielleicht regelt das dann wirklich einfach der Markt. Wenn ein SF-Buch im deutschen Raum - trotz gegebener, hoher Qualität - sich eben nur 100x verkauft, dann kommt es eben auch für eine englischsprachige Übersetzung kaum in Frage. Das wäre ja schon ein Fuß in der Tür: dass es für ein internationales Publikum überhaupt konsumierbar ist. Solche Übersetzungen kommen dann für größere Verlage vielleicht in Frage bzw. werden dann die Rechte von ausländischen Verlagen erst angefordert, wenn ein Werk "sichtbar" ist, bereits ein gewisses Publikum und Verkäufe (im eigenen Land) hat - auch angeregt durch Werbung und aktives Marketing. Das ist ja bei den meisten SF-Werken kaum gegeben.

Dirk van den Boom macht das ja alles selbst. Die Arbeit müsste dann von allen anderen Autoren eben auch geleistet werden ... ^^  

Und um die Sichtbarkeit der Autoren und deren Werke zu erhöhen, dafür kann JEDER von euch etwas tun - und sei es, einmal eine (Amazon-)Rezi zu schreiben. Die muss nicht einmal besonders hochtrabend und/oder lang sein. Aber das wäre a) generell motivierend und b) eben ein Tropfen mehr, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ich selbst habe seit einem Jahr nichts mehr geschrieben, weil für mich die Kosten-Nutzen-Rechnung einfach nicht mehr stimmt. Es ist so eine Schinderei und macht bekommt überhaupt nichts zurück ... *schnüff* (Das gilt btw. auch für letslisten.de; da habe ich jetzt auch seit Monaten nicht mehr dran gewerkelt. Auch das scheint aktuell viel Arbeit für die Katz zu sein: Hierfür sind Kommentare und Feedback jederzeit willkommen.)

 

Deshalb: Vielleicht erst einmal vor der eigenen Tür kehren. ;) *wegrenn*

 

 

Wo finde ich da deine Amazon Rezension?

https://amzn.to/3oaqVd5

 

Ja, kehren kann ja jeder vor seiner Tür. Vor allem vor der eigenen.



#98 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 06:57

 

Aber nur weil es auch sonst nicht funktioniert, muss man das ja nicht als gegeben annehmen, oder?


Aber vielleicht regelt das dann wirklich einfach der Markt. Wenn ein SF-Buch im deutschen Raum - trotz gegebener, hoher Qualität - sich eben nur 100x verkauft, dann kommt es eben auch für eine englischsprachige Übersetzung kaum in Frage.

 


Das ist ja kein Phänomen, das irgendwie auf SF oder deutsche Kulturerzeugnisse beschränkt wäre. Wie viele deutsche, französische, indische, arabische oder russische Autorinnen, Filmemacher oder Sängerinnen setzen sich international durch? Von StanisÅ‚aw Lem, der im deutschen Sprachraum eine Zeit lang als das Nonplusultra anspruchsvoller SF gehandelt wurde, war auf Englisch nie auch nur annähernd so vollständig verfügbar wie auf Deutsch (und hat es auch nie auf nennenswerte Verkaufszahlen gebracht).

Und bevor sich jetzt jemand die Mühe macht, für jede Kategorie ein Beispiel zu finden - es gibt sicher für alles Beispiele, aber das sind Einzelfälle. Auf jeden Luc Besson oder Roland Emmerich (die beide letztlich zu "Hollywood-Regisseuren" wurden und gerade nicht als genuin französische bzw. deutsche Regisseure international erfolgreich sind), kommen Hunderte ebenso fähiger Filmemacher, denen der Erfolg verwehrt bleibt. Aus einer Reihe von Gründen ist es für nicht-englischsprachige Kulturprodukte schwierig, sich international durchzusetzen. Wobei nicht einmal die Sprache allein das Problem ist: Für einen britischen Autor ist es auch nicht leicht, in den USA Fuss zu fassen.

(Dieses Wochenende kam in einem Gespräch zufälligerweise die Frage auf, welche Klassiker des franko-belgischen Comics überhaupt auf Englisch erhältlich sind. Wie ich mittlerweile feststellen konnte, gibt es z.B. Gaston und Spirou ziemlich komplett in Übersetzung, ich glaube aber nicht, dass diese Reihen ausserhalb eines kleinen Zirkels bekannt sind).

 

Das alles ist natürlich kein Grund, sich nicht um bessere internationale Sichtbarkeit zu bemühen, aber es ist ein hartes Pflaster.


Bearbeitet von simifilm, 11 Mai 2021 - 07:01.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#99 Frank

Frank

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 07:05

Wo finde ich da deine Amazon Rezension?

https://amzn.to/3oaqVd5

 

Das hat andere Ursachen, dass ich diese spezielle Rezi dann nicht weiter gestreut habe ... Aber immerhin habe ich eine Kritik dazu geschrieben. :D Soll jetzt auch nicht die große Anklage sein; ich sage nur: Von nix kommt nix^^.


Bearbeitet von Frank, 11 Mai 2021 - 07:06.

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#100 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 07:40

Der Vollständigkeit halber hier die Antwort von TOR:

 

im Verlag sieht man kein kommerzielles Potential von SF-Anthologien

 

Empfehlungen:

- starke*n Herausgeber*in finden

- gutes repräsentatives Auswahlkonzept (nicht die eher zufällige Kompilation der Nominierungen)

- Zusage vom Goethe-Institut

- sonstige Förderung/Namen einholen

DANN Verlag ansprechen 

 

Das Vorgehen halte ich für einen gangbaren Weg, jedoch ...

 

Ungünstigerweise bleibt die Liste schon bei Punkt 1 hängen.

Wahrscheinlich ist damit ein international bekanntes Aushängeschild gemeint wie: HITCHCOCK PRÄSENTIERT

Also finden wir eine*n KG-affine*n Autoren*in, die zudem bereit ist, ihren/seinen Namen dafür herzugeben?

Andererseits könnte es eine Bauchpinselei für die/denjenigen sein, ihren/seinen Namen auf einem weltweit vertriebenen Buch zu finden  :P  

 

Punkt 2: ein völlig neues Auswahlkonzept? 

An einigen Stellen haben wir ja schon erwähnt, dass es gut ist, 2 verschiedene Auswahlverfahren zu haben.

Und ehrlich gesagt fällt mir da nix besseres ein.

Es wäre auch eine Herabsetzung der Preise, deren Nominierungen nicht zu verwenden (aber das wäre ein anderes Thema)

 

Punkt 3: Zusage vom Goethe-Institut

Ich fürchte, hier haben wir das Schuster-Voigt-Problem (das eine nicht ohne das andere)

Sicherlich würde sich das Goethe-Institut (bzw. deren Vertreter)leichter zu einer Kooperation bereit finden, wenn schon alles sicher eingetütet ist

 

Punkt 4: Förderung? Hat da jemand eine Idee?

 

Womit wir beim Punkt 5 sind: dem Verlag, der in dem Herausgeben einer solchen Antho KEIN Risiko, sondern eine Chance sieht (vielleicht auf internationale Kontakte, eine gewisse Popularität und ggf. internationale Folgeaufträge)

 

Ziemlich viele 'wenn's'  :(   


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 11 Mai 2021 - 07:41.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#101 Bernard

Bernard

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:02

Das ist ja kein Phänomen, das irgendwie auf SF oder deutsche Kulturerzeugnisse beschränkt wäre. Wie viele deutsche, französische, indische, arabische oder russische Autorinnen, Filmemacher oder Sängerinnen setzen sich international durch? Von StanisÅ‚aw Lem, der im deutschen Sprachraum eine Zeit lang als das Nonplusultra anspruchsvoller SF gehandelt wurde, war auf Englisch nie auch nur annähernd so vollständig verfügbar wie auf Deutsch (und hat es auch nie auf nennenswerte Verkaufszahlen gebracht).

 

Das kommt extrem auf den Bereich an. Von einem Musikstudenten, der sich auf Gitarre spezialisiert hat, habe ich mir zum Beispiel sagen lassen, dass Spanien und Deutschland die beiden Länder seien, in die man gehen müsse, wenn man auf Weltklasseniveau Gitarre lernen wolle (das Gespräch ist allerdings 15 Jahre her). Im Bereich der klassischen Literatur sind Hermann Hesse und Franz Kafka Namen von weltweiter Bedeutung - wer sich für Hochliteratur interessiert, kennt die. Im Comicbereich zeigt Japan, wie man mit einem eigenen Stil international erfolgreich sein kann.

 

 

Die rege Übersetzungstätigkeit im deutschsprachigen Raum ist ein weiteres Phänomen, das auch im Literaturbetrieb stark diskutiert wird. Der deutschsprachige Markt scheint groß genug zu sein, um Übersetzungskosten einzuspielen, und das Publikum scheint eine starke Präferenz zu haben, Geschichten in seiner Muttersprache aufzunehmen. Das ist z.B. in Skandinavien grundlegend anders, dort liest bzw. schaut man oft lieber im englischsprachigen Original. Das bleibt dann aber eben oft auch bei Englisch, Werke aus anderen Sprachen haben es auch dort schwer - die bekommt man eher auf Deutsch ...

In den USA als größtem englischsprachigen Markt wiederum gibt es 1) eine große Grund-Begeisterung für alles, was dort entsteht und 2) eine andere Kultur bei Übersetzungen. Bei Filmen zum Beispiel gibt es die starke Auffassung, dass sie durch Synchronisierung "Intensity" verlören, weswegen man oft lieber untertitelt. Das wiederum ist aber vergleichsweise anstrengend für das Publikum.

 

Ich glaube, der grundlegende Schritt, um als "deutschsprachiges SF-Biotop" international erfolgreich zu sein, ist eine große und aktive deutschsprachige SF-Szene. Dazu wiederum müsste die SF-Szene sehr viel positiver - oder, wie Uwe vielleicht formulieren würde: begeisterter - sein. Einfach Sachen gut finden, die hier gemacht werden, die Qualität herausstellen (hier kann ich gern noch mal PERRY RHODAN als auch international herausragendes Phänomen nennen - es ist ein Witz, wie wenig das sichtbar gemacht wird). Was nicht heißt, dass es hier nicht auch Schrott gibt. Der kann gern unter den Tisch fallen, aber darauf herumreiten muss man auch nicht.

Wenn man den Eindruck hat, es macht Spaß, in der SF-Szene mitzumachen, und man kann dort tolle Sachen entdecken und erleben, ist das ein Weg, um Leute dafür zu interessieren.

 

Meine Prognose nach über 30 Jahren Fandom: Es wird nicht passieren, die Meckerkultur wird weiter andauern. Einzelne werden fantastische Sachen machen, und an denen werde ich mich auch weiterhin freuen, aber es wird keine tragfähige Fan-Szene für deutschsprachige SF geben. Nichts, was annährend mit der Manga-Szene in Japan vergleichbar wäre. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.


im Verlag sieht man kein kommerzielles Potential von SF-Anthologien

 

 

Das hatte ich befürchtet, aber, ganz im Ernst: Danke für den Versuch.


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#102 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:13

Im Bereich der klassischen Literatur sind Hermann Hesse und Franz Kafka Namen von weltweiter Bedeutung - wer sich für Hochliteratur interessiert, kennt die. Im Comicbereich zeigt Japan, wie man mit einem eigenen Stil international erfolgreich sein kann.


Das sind ja nicht unbedingt die aktuellsten Autoren. Und wenn es Kafka, der in den Augen vieler einer der wichtigsten Autoren des angehenden 20. Jahrhunderts ist (bei Hesse kann man sich streiten), nicht schafft, ein internationales Publikum zu finden, wer soll es dann schaffen? Kafka, Hesse, Thomas Mann und vielleicht noch Robert Musil oder Günter Grass - das wären für mich nun just die Ausnahmen, die die Regeln bestätigen.
 

Bei Filmen zum Beispiel gibt es die starke Auffassung, dass sie durch Synchronisierung "Intensity" verlören, weswegen man oft lieber untertitelt. Das wiederum ist aber vergleichsweise anstrengend für das Publikum.


Das wiederum deckt sich nur sehr begrenzt mit meiner Wahrnehmung. Ein "foreign language film" (was effektiv als Genrebezeichnung gelten kann, so absurd das im Grunde auch ist) hat es an sich schon mal schwer, weil er ausserhalb von Festivals und einigen Arthouse-Kinos in den grossen Metropolen nirgends gezeigt wird. Die Gruppe derer, die (vollkommen zurecht) Synchronisationen nicht mögen, dürfte da kaum der entscheidende Faktor sein.
 


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#103 Uwe Post

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:15

Um mal meine eigene Frage teilsweise zu beantworten:

Fans sind begeistert. Fans gibt's zumindest hier im Forum aber nicht allzu viele. Anderswo aber schon: Freilich kann man die jüngeren, mehrheitlich weiblichen Buchbloggerinnen belächeln, weil sie lautstrk Dinge toll finden, die hier in der Luft zerrissen werden würden - aber eins steht mal fest: Sie werden uns überleben.


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#104 simifilm

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:20

Um mal meine eigene Frage teilsweise zu beantworten:
Fans sind begeistert. Fans gibt's zumindest hier im Forum aber nicht allzu viele. Anderswo aber schon: Freilich kann man die jüngeren, mehrheitlich weiblichen Buchbloggerinnen belächeln, weil sie lautstrk Dinge toll finden, die hier in der Luft zerrissen werden würden - aber eins steht mal fest: Sie werden uns überleben.

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#105 Bernard

Bernard

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:24

Kafka, Hesse, Thomas Mann und vielleicht noch Robert Musil oder Günter Grass - das wären für mich nun just die Ausnahmen, die die Regeln bestätigen.
 

 

Wenn wir 5 deutschsprachige SF-Autoren (oder gern auch -Autorinnen) hätten, die im Bereich der SF international ebenso erfolgreich wären wie Kafka, Hesse, Mann, Musil und Grass im Bereich der Hochliteratur, wäre ich sehr zufrieden.  :wink2:


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#106 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:30

Wenn wir 5 deutschsprachige SF-Autoren (oder gern auch -Autorinnen) hätten, die im Bereich der SF international ebenso erfolgreich wären wie Kafka, Hesse, Mann, Musil und Grass im Bereich der Hochliteratur, wäre ich sehr zufrieden.  :wink2:

Aber dazu müsstest du erst einmal Autoren dieser Qualität haben. Wobei Qualität freilich nur ein Faktor ist. Unter diesen fünf sind drei Nobelpreisträger, und es ist sicher kein Zufall, dass vier der fünf genannten Namen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen; was die Gründe sind, warum sich diese Autoren international etablieren konnten, müsste man genauer anschauen, aber sicher funktioniert der Buchmarkt heute völlig anders als vor 80 oder 100 Jahren.


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#107 Bernard

Bernard

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:42

Aber dazu müsstest du erst einmal Autoren dieser Qualität haben. Wobei Qualität freilich nur ein Faktor ist. Unter diesen fünf sind drei Nobelpreisträger, und es ist sicher kein Zufall, dass vier der fünf genannten Namen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen; was die Gründe sind, warum sich diese Autoren international etablieren konnten, müsste man genauer anschauen, aber sicher funktioniert der Buchmarkt heute völlig anders als vor 80 oder 100 Jahren.

Der Vergleichsmaßstab wären in der SF die internationalen Werke der SF - nicht die Nobelpreisträger, sondern tendenziell eher die HUGO- und NEBULA-Gewinner. Und da kann die deutschsprachige SF durchaus mithalten - nicht in jedem Preis-Jahrgang, aber in manchen. Dennoch haben wir (in der Romankategorie) diese Preisträger nicht. Wir haben noch nicht einmal Nominierungen (in der Romankategorie). Weil wir kaum Übersetzungen in den internationalen Markt hineinbekommen. Weil wir - so meine These - keine lebendige SF-Szene haben, die positiv und offensiv auch nach außen wirkt, die auf internationalen Panels Flagge zeigt und damit auch die internationalen Einkäufer begeistern und interessieren (die zumindest auf den WorldCons durchaus im Publikum zu finden sind - etwa der Lektor, der George R. R. Martins "Song of Ice and Fire" eingekauft hat). Womit wir beim Ausgangsposting dieses Diskussionsfadens wären.

Was wir haben, ist ein SF-Film, der international bekannt und anerkannt ist und auch auf internationalen Panels immer wieder diskutiert und als Referenz herangezogen wird: Metropolis. Aber das ist tatsächlich eine Ausnahme - und lange her.


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#108 Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 08:44

Das hatte ich befürchtet, aber, ganz im Ernst: Danke für den Versuch.

 

Wie wir hier oben so sagen: Dafür nich.  B-)


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#109 Mammut

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 10:00

Danke an @Mammut  für die Erwähnung. Ich betreibe da dieses nette kleine Projekt, in dem ich seit Jahren alle diese Blasen verbinde. Sämtliche Verlage, sämtliche Magazine, alles was in Deutschland Fantastik schreibt. Von Aster bis Zwengel sie waren da.  Wer sich wundert, was ich meine: Das sind diese Veranstaltungshinweise, die nur von wenigen eines Blickes gewürdigt werden. Gern kommt auch hinter vorgehaltener Hand der Hinweis: Hat keine Reichweite. Stimmt so nicht. Unsere Veranstaltungen werden zwar hier nicht groß wahrgenommen, aber sie reichen in Ecken, wo vieles aus dem Genre sonst gar nicht hinkommen würde. Was ich damit sagen wollte: Ich bemühe mich schon lange darum,all die Blasen zu verbinden, die es gibt. Und das merke ich auch auf Cons, denn ich komme keine drei Meter weit, ohne auf jemanden zu treffen, der schon mal bei mir gelesen hat.

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Wir sind auch lange davon weg, irgendwelche technischen Hürden überwinden zu müssen. Youtube reicht. WIr sind in diesem Jahr beim fünften virtuellen Literaturcon. Wir haben also drei Jahre Vorsprung vor Corona-Notwendigkeiten. Ich fühle mich also NICHT angesprochen, wenn es darum geht, mehr zu tun, um deutschsprachige Fantastik über die übliche Szene hinaus bekannt zu machen.

 

Das wäre vielleicht was hier für gewesen:

http://www.kurd-lass...langjaehrig.htm

 

Vielleicht etwas für nächstes Jahr?



#110 Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 10:28

Das wäre vielleicht was hier für gewesen:

http://www.kurd-lass...langjaehrig.htm

 

Vielleicht etwas für nächstes Jahr?

 

ThK war bereits mal im Rennen http://www.kurd-lass...Sonderpreis.htm

 

Aber das war auch auch ein Jahrgang mit starker Konkurrenz. 


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#111 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 13:10

Um mal meine eigene Frage teilsweise zu beantworten:
Fans sind begeistert. Fans gibt's zumindest hier im Forum aber nicht allzu viele. Anderswo aber schon: Freilich kann man die jüngeren, mehrheitlich weiblichen Buchbloggerinnen belächeln, weil sie lautstrk Dinge toll finden, die hier in der Luft zerrissen werden würden - aber eins steht mal fest: Sie werden uns überleben.


Man könnte einiger dieser „jungen, mehrheitlich weiblichen Blogger“ auch einfach nett fragen, ob sie bereit wären, ein Rezi-Exemplar anzunehmen. An- statt belächeln ist nicht verkehrt ;)
Das betrifft vielleicht weniger die Bloggerinnen, die nur Titel wie „Zimsternküsse“ oder „Strip this heart“ ganz toll finden, sondern die, die (auch) SF lesen. Da gibt es gar nicht so wenige.

Dass Buchblogger vermehrt weiblich sind, ist nun keine Überraschung und spiegelt lediglich den Markt.
Männliche Blogger - die vermehrt klassisch bei „männlichen“ Genre wie Krimis, Thrillern oder eben SF bleiben - gibt es im Übrigen auch nicht wenige.

#fürmehrmänneraufbookstagram
#männermitbuchmittwoch

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de


#112 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 13:17

Um mal meine eigene Frage teilsweise zu beantworten:

Fans sind begeistert. Fans gibt's zumindest hier im Forum aber nicht allzu viele. Anderswo aber schon: Freilich kann man die jüngeren, mehrheitlich weiblichen Buchbloggerinnen belächeln, weil sie lautstrk Dinge toll finden, die hier in der Luft zerrissen werden würden - aber eins steht mal fest: Sie werden uns überleben.

Euch überlebt auch der Nachwuchs. :bighlaugh: :bighlaugh: :bighlaugh: :bighlaugh: :bighlaugh: :bighlaugh: :bighlaugh: :bighlaugh:

 

Aber um auch mal was konstruktives beizutragen:

Ja es gibt BloggerInnen, die SciFi lesen. Aber die sind extrem überlastet, da mehr geschrieben als gelesen wird. (Auch wenn vieles von dem, was sich SF schimpft garkeine SF ist)
Und die meisten Blogger gucken ja auch, dass sie mit dem Buch, welches sie vorstellen, besonders viele Likes einfahren können.
Auch der Grund, warum sie alles radikal super finden:
Positive Gefühle bringen positive resonanzen, in allen Bereichen. Da haben lustige unproblematische Geschichten die ein Wohlgefühl hinterlassen immer die Nase vorn und sind stets ein Gewinn.
Das tiefsinnge Drama hat grundsätzlich das Nachsehen, wenn die kreativ pointierte Satire zum herzhaften Lachen einlädt.

Und mit diesem Wohlgefühl und tausend Herzen und "ich liebe euch all, weil ihr alle so toll seid" arbeiten die meisten Blogs.

Mir als Pseudo-Vulkanier verunsichert derlei auch nach 10 Jahren noch immer. ;)


Bearbeitet von Galax, 11 Mai 2021 - 13:25.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

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#113 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 13:26

Und hier trifft Alt auf Jung und das ist zugleich Chance:

 

Der SFCD könnte ein Label herausgeben: Zertifizierte*r SF-BuchBlogger*in mit Logo etc. (nach einer Bewerbungsphase und 5 hochwertigen SF-Rezensionen kann der/die Blogger*in sich bewerben)

 

Das könnte die Blogs aufwerten und gleichzeitig deren Ausrichtung in Richtung SF manifestieren

 

Auf der SFCD Website gibt es fortan eine Page mit Verlinkungen zu allen Blogs (SF-Subseiten - das müssten die Blogger dann vielleicht einrichten).

 

So ergäbe sich ein Netzwerk, welches gleichzeitig die Sichtbarkeit der Blogs erhöhen und die Anzahl der Rezensionen vervielfachen würde.


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 11 Mai 2021 - 13:28.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#114 Bernard

Bernard

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 13:59

 

Der SFCD könnte ein Label herausgeben: Zertifizierte*r SF-BuchBlogger*in mit Logo etc. (nach einer Bewerbungsphase und 5 hochwertigen SF-Rezensionen kann der/die Blogger*in sich bewerben)

 

 

Um ein Gefühl für die Größenordnungen zu vermitteln:

Mein YouTube-Kanal hat ca. 2.000 Abonnenten und ist damit ein eher kleiner Kanal. Große Buchblogger können das Zehnfache und mehr haben.

Der SFCD hat ca. 300 Mitglieder. Solange sich dieses Verhältnis nicht umkehrt, bezweifle ich, dass eine Zertifizierung durch den SFCD attraktiv wäre.

Man könnte aber vielleicht einige Buchblogger, die im Bereich der SF aktiv sind, auf den DSFP aufmerksam machen und sie einladen, in der Jury mitzuwirken.


www.bernardcraw.net
www.robertcorvus.net
  • (Buch) gerade am lesen:Perry Rhodan
  • (Buch) als nächstes geplant:Adam und Ada
  • • (Buch) Neuerwerbung: Die Reise zum Mittelpunkt der Zeit
  • • (Film) gerade gesehen: Dune 2

#115 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 14:10

Um ein Gefühl für die Größenordnungen zu vermitteln:

Mein YouTube-Kanal hat ca. 2.000 Abonnenten und ist damit ein eher kleiner Kanal. Große Buchblogger können das Zehnfache und mehr haben.

Der SFCD hat ca. 300 Mitglieder. Solange sich dieses Verhältnis nicht umkehrt, bezweifle ich, dass eine Zertifizierung durch den SFCD attraktiv wäre.

Man könnte aber vielleicht einige Buchblogger, die im Bereich der SF aktiv sind, auf den DSFP aufmerksam machen und sie einladen, in der Jury mitzuwirken.

 

Ich will hier keine Lanze für den SFCD brechen, aber ein Verein, der bereits 1955 gegründet wurde und sich auf die Fahne geschrieben hat, die SF zu fördern, jährlich (dotierte) Preise und Publikationen herausgibt, sollte durchaus in der Lage sein, so etwas wie ein Zertifikat vergeben zu dürfen, ganz gleich wie viele Follower ein Blog oder ein YouTube-Kanal hat.

 

Den Gedanken mit der Jury finde ich allerdings gut. 

Der Ruf nach Verjüngung wurde ja auch schon anderenorts laut.


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 11 Mai 2021 - 14:10.

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#116 Galax

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 15:34

man köntte (und sollte) sich in der Bloggerszene mal umhorchen, wer sich denn nebenher als Blogger in Verbindung mit dem SFCD zur verfügung stellen möchte. Wird es nicht viele geben.

Ich erinnere mal ganz nebenbei an Uwe sein Projekt "deutsche science fiction" - da haben wir dies alles doch schon; Ein Blog, der regelmäßig aus der SF-szene berichtet, wenn auch etwas selektiv.
Gefühlt scheint dieser und der Fantasyguide die einzigen beiden zu sein, die sich dem hier geforderten widmen.


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#117 Uwe Post

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 16:02

 

 

Mein YouTube-Kanal hat ca. 2.000 Abonnenten und ist damit ein eher kleiner Kanal

Du bist ein ziemlich bekannter Autor. Den SFCD kennt (fast) nur der SFCD. Das ist nicht zu vergleichen.

Zuvorderst braucht es Durchhaltevermögen, um regelmäßig ansehnlichen Inhalt zu produzieren. Und natürlich auch Zeit. Daran mangelt es mir z.B. für das erwähnte deutsche-science-fiction.de; heute schaffe ich es nichtmal mehr, wichtige Neuerscheinungen zu posten, von Rezensionen ganz abgesehen (falls jemand dabei unterstützen will: gerne melden).

 

 

Positive Gefühle bringen positive resonanzen, in allen Bereichen. Da haben lustige unproblematische Geschichten die ein Wohlgefühl hinterlassen immer die Nase vorn und sind stets ein Gewinn.

Das tiefsinnge Drama hat grundsätzlich das Nachsehen, wenn die kreativ pointierte Satire zum herzhaften Lachen einlädt.

Und mit diesem Wohlgefühl und tausend Herzen und "ich liebe euch all, weil ihr alle so toll seid" arbeiten die meisten Blogs.

Korrekt.

 

Wobei durchaus auch mal differenziert wird, es ist nicht alles gleich super toll, manches auch nur mitteltoll  :happy:

Die Frage muss aber gestattet sein, ob man so mehr Leute dazu bringt, die fraglichen Bücher zu lesen, oder mit der knackigen Kritik, die beispielsweise hier in den Lesezirkeln häufig zu beobachten ist. Man kann das im Grunde nicht vergleichen, schon klar - aber die Antwort dürfte auf der Hand liegen.

 

Womit ich keinesfalls eine Lanze brechen möchte für den ganzen eher mittelmäßigen, oberflächlichen Kram, der verzapft wird. Aber wenn sich das Zeug zehnmal besser verkauft als die von der Kritik sagen wir mal "höchst differenziert" betrachteten Bücher von Autoren wie etwa meiner Wenigkeit, dann kann man diesen Mechanismus nicht ignorieren.

 

Vom SFCD erwarte ich da allerdings keine Impulse.


Bearbeitet von Uwe Post, 11 Mai 2021 - 16:04.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#118 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 16:11

Vom SFCD erwarte ich da allerdings keine Impulse.

 

Schau mal, in welchem Unter-Thread wir uns hier befinden.

Ich hoffe doch, dass hier jemand vom Verein insgeheim mitliest, der quasi ein Best-of der hier geäußerten Ideen mitnimmt.  :unsure:


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#119 Frank

Frank

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 17:32

Daran mangelt es mir z.B. für das erwähnte deutsche-science-fiction.de; heute schaffe ich es nichtmal mehr, wichtige Neuerscheinungen zu posten, von Rezensionen ganz abgesehen (falls jemand dabei unterstützen will: gerne melden).

 

Ist eben müßig. Man macht es, um es zu machen.


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#120 Frank

Frank

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 18:13

Vielleicht sollte sich jeder einmal die Frage stellen: "Was kann ich selbst dafür tun, um die deutsche SF, die mir am Herzen <3 liegt, in Deutschland(!) ein wenig bekannter zu machen ...?" Danach erst die Weltherrschaft. ;)


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