Wofür steht denn Bester? Bester ist frei interpretierbar. Es gibt weder für den DSFP noch den KLP irgendwelche Kriterien, nachdem die Romane bewertet werden, oder?
Die völlige Subjektivität in Bezug auf die Qualität von Literatur zu postulieren, ist ein Offenbarungseid, der infrage stellt, ob es überhaupt Literaturpreise geben sollte ...
PR ist seit 1962 auf dem Markt und hat eigentlich keine Autoren herausgebracht, oder gibt es Nenneswerte, die abseits von PR große Erfolge hatten (temporäre Ausschläge kann man gerne weglassen).
Die Aussage zu den Autoren ist satirisch gemeint, oder?
Die "erste Welle" mit Darlton, Scheer, Mahr etc. hat auch außerhalb der Serie die damalige (Taschenbuch-)SF geprägt.
Wenn man in den letzten Jahrzehnten schaut, wer bei PERRY RHODAN mitgemischt hat, kommt man auf eine Fülle von Namen, ohne die die deutschsprachige SF auch außerhalb von RHODAN komplett anders aussähe, als sie es tut: Ziegler, Schwarz/Zietsch, als Gastautoren eben Eschbach, Kinkel (historischer Roman), Heitz (Fantasy), Perplies, bei NEO Plaschka, und wenn ich ein bisschen länger nachdenken würde, fiele mir bestimmt noch ein Dutzend ein.
"Innovativ" hingegen könnte sehr wohl ein Entscheidungskriterium sein (zumindest für einige). ... Nicht unbedingt das, was man automatisch mit Perry Rhodan verbindet (was nicht heißt, dass es sowas dort prinzipiell nicht gibt).
Dem stimme ich zu. Gerade bezogen auf die von Dir genannten Themen KI und Transhumanismus kann niemand ernsthaft behaupten, dass das bei PERRY RHODAN keine zentralen Motive wären - das Gegenteil ist richtig. Es lohnt sich also, hinzuschauen.
Aber wenn das doch Romane sind, die eigentlich nur eine Variation des Vorgängerromans ist, ist das wirklich preiswürdig?
Nein, eine pure Variation fände ich nicht preiswürdig. Es hat aber ja auch niemand behauptet, dass jeder RHODAN-Beitrag preiswürdig wäre.
Meines Erachtens soll ja die Leistung des Autoren bewertet werden und natürlich das Werk selbst, auch in Hinsicht auf, ist es bahnbrechend und tonangebend. Ob es bahnbrechend und tonangebend ist, sieht man aber erst im Nachhinein. Zu behaupten, das wenn man die in der Vergangenheit Erfolgreichen auszeichnet, man das Bahnbrechende honoriert, scheint mir ein wenig wie die selbst erfüllende Prophezeiung.
Es sollte überhaupt keine Rolle spielen, was in den Vorjahren gewesen ist. In dieser Diskussion entsteht aber der Eindruck, dass es ein Nachteil wäre, in der Vergangenheit erfolgreich gewesen zu sein.
Natürlich wäre überraschend, wenn jemand, der wie Eschbach in der Vergangenheit so häufig ausgezeichnet wurde, auf einmal einen solchen Leistungsabfall hätte, dass er noch nicht einmal unter die Nominierten gehören würde ... So etwas kann passieren, aber wahrscheinlich ist es nicht.
Die diesjährigen KLP Preisträger sind eine Verbeugung an die Vergangenheit: ...
Ich reibe mir in diesem Diskussionsfaden schon die ganze Zeit die Augen, wenn ich "Vergangenheit" lese. PERRY RHODAN ist die Gegenwart der deutschsprachigen SF. Wenn im Taschenbuch oder Hardcover über die gesamte Lebensdauer des Buchs auch nur ein Zehntel der wöchentlichen(!) Leserschaft von PERRY RHODAN erreicht wird, knallen die Sektkorken - erst recht in der Science-Fiction (dass es auch am Buchmarkt Ausreißer nach oben gibt, die diese Zahlen weit hinter sich lassen, ist unbestritten). Der Roman, der den Kurd-Laßwitz-Preis gewonnen hat, ist ein Werk des Jahres 2019. Das merkt man am Schreibstil, am Inhalt etc. Er wäre gar nicht denkbar ohne die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. In diesem Forum liest es sich beinahe, als würde man glauben, das Heft Nr. 1 aus dem Jahre 1961 sei ausgezeichnet worden ... Es kann doch kein Hinderungsgrund sein, dass sich in diesem Werk Science-Fiction und Historie - im realweltlichen wie im Serien-Sinne - mischen? Das ist doch in der SF seit jeher etabliert ...
Was ich mich aber frage: Wenn das PR-Universum doch preiswürdige Einzelromane hervorbringt - ich glaube hier einfach Bernard, habe aber selbst keinen echten Einblick -, warum schaffen es die PR-affineren Abstimmungsberechtigten dann nicht, diese auch regelmäßig auf die Liste zu bringen? Wenn ich es auf der KLP-Website richtig erkenne, haben in den den letzten Jahren etwa 55 bis 77 Personen in der Kategorie "bester Roman" abgestimmt. In der ersten Nominierungphase dürften es doch nicht viel mehr sein. Das gesamte PR-Team müsste doch vollumfänglich abstimmungsberechtigt sein und ist so groß, dass es nicht mal eine koordinierte Aktion mit vorheriger Absprache bräuchte.