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Artikelreihe: Die Unvergessenen

Film Phantastik unvergessen

14 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 13:24

Karin Reddemann startet mit einer neuen Artikelreihe: Die Unvergessenen!

 

In ihr sollen besondere KünstlerInnen und Klassiker geehrt werden, die sich fest in unser Gedächtnis brannten. Zu Beginn geht es um ein Lied und einen ganz besonderen Film:

Hush †¦ Hush †¦ Wiegenlied für eine Leiche

Hush, Hush, sweet Carlotte †¦

So gut! †¦

Carlotte, don†™t you cry †¦

So wahnsinnig gut! †¦

Hush, Hush, sweet Charlotte †¦

So verdammtverdammtverdammt gut! †¦

He†™ll loves you till he dies.


Bearbeitet von lapismont, 19 Juni 2020 - 13:26.

Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#2 lapismont

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Geschrieben 16 Juli 2020 - 18:04

Hollywood 1931, Premierenfeier. Taft raschelt, Gläser klirren, die Luft trägt Tabak und schweres Parfum. Jemand raunt. »Ist das nicht der?« Irgendwer zögert, nickt. »Der Unheimliche. Das Monster.« Irgendwo auf dem Film-Olymp, nur zwei, drei Wimpernschläge später, eine weitere lange Nacht. Jemand sagt: »Da. Endlich.« Alle heben die Köpfe. Einige flüstern. »Karloff the Uncanny.« Andere rufen. »Er ist es. The Master of Horror.« Und er lächelt, verneigt sich, der Mann, den eine einzige Rolle zur Ikone der Populär-Kultur gemacht hat, zu einem der ganz Großen des Finster-Genres. Boris Karloff. Frankensteins Monster. Karloff the Uncanny Artikel von Karin Reddemann


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#3 lapismont

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Geschrieben 03 August 2020 - 17:17

Die Geschichte von dem Mann, der eine Fliege übersah und starb, wurde bereits erzählt. Wäre das nicht der Fall, müsste man sie erfinden. Die Idee ist so brillant, dass jeder gute Autor von ihr träumen sollte. Aber selbst in seinen kühnsten Flügen wird er es nicht hinkriegen, eine Geschichte von einem Mann erzählen zu können, der eine Fliege übersah und starb, die der von George Langelaan gleich kommt. Nahe, etwas näher kommt. Vielleicht? Geht nicht. Die Fliege hat bereits Tinte geschluckt. Ganz edle. Die beste. Dort, wo es die gibt, würden wir gern denken. Und schreiben. Die Fliege: Der ganz große Ekel Artikel von Karin Reddemann


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#4 lapismont

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Geschrieben 11 August 2020 - 17:51

Zwei Filmgiganten buhlten, einer verlor und gilt trotzdem als der große Sieger. Den verdienten Lorbeerkranz für Freaks, Meisterstück der Kino-Geschichte, hat weder Regisseur Tod Browning noch Irving Thalberg von MGM sich jemals aufsetzen dürfen. Jahrzehnte mussten verstreichen, bevor man (und vielleicht auch Rivale United Pictures) begann, sich tief und tiefer zu verbeugen. Freaks: Ein Meisterwerk und seine wundersamen Helden Artikel von Karin Reddemann


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#5 lapismont

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Geschrieben 07 September 2020 - 17:01

Zu dominant. Zu desillusionierend. Zu echt. Amerika hat ihn nicht gemocht, den großen, guten, bösen Film von der unvergänglichen Sterbemelodie eines untergegangenen Traums. Der Mythos vom freien, fairen, anständigen Westen hing mit Spiel mir das Lied vom Tod (im Original: C†™era una volta il West, englischer Titel: Once Upon a Time in the West) am italienischen Galgen, da hockte niemand mit dem Gewehr hinter einem Baum, um den Strick mit der Kugel durchzufeuern. Spiel mir das Lied vom Tod Artikel von Karin Reddemann


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#6 lapismont

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Geschrieben 06 Oktober 2020 - 19:00

»Ach, wäre ich nur aus Stein. Wie du.«   Dieser traurige Wunsch rührt mich damals wie heute. Ich war ein Kind, und mein ganzes Mitgefühl galt einem Mann, der mich zuvor ganz furchtbar geängstigt hatte. Der Mann sah schrecklich aus. Er war schwerfällig, hässlich, missgestaltet, isoliert hinter dicken Kirchenmauern wie eine Bestie im Käfig. Er hieß Quasimodo. Er war der Außenseiter, der Bucklige, das Krummbein, der Einäugige, das taube »Stück Cyclop«. Ein »zerbrochener und schlecht zusammengefügter Riese«. Er war »Der Glöckner von Notre Dame«. Quasimodo - Der Glöckner von Notre Dame Artikel von Karin Reddemann


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#7 lapismont

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Geschrieben 06 Dezember 2020 - 14:02

Früher war alles anders. Früher, das war die Zeit zwischen Dampfmaschine, immer noch zuviel Lametta und Smartphone. Grob geschätzt. Früher gab es den Weihnachtsvierteiler um viertel nach acht im ZDF, wir guckten Wettlauf nach Bombay und Der schwarze Bumerang, und wenn wir nicht rechtzeitig vor dem Fernseher hockten, sahen wir halt nur die halbe Show. Ohnegleichen: Ein Aschenbrödel namens LibuÅ¡e Artikel von Karin Reddemann


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#8 lapismont

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Geschrieben 19 Dezember 2020 - 18:12

Geister haben ihre Geschichten. Unheimliche, unglaubliche, unsterbliche Geschichten. Wer an Geister glaubt oder zumindest die Möglichkeit ihrer Existenz in Erwägung zieht, hat definitiv bessere Karten als der Skeptiker und der Leugner. Taucht solch ein Geist tatsächlich mal auf, fällt der Verfechter des durchaus (Un-)möglichen nicht gleich aus allen Wolken. Weil er eh insgeheim einkalkuliert hat, dass einer aus dem Jenseits auftauchen könnte. A Christmas Carol: Von Geistern, Geiz und großem Glück Artikel von Karin Reddemann


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#9 lapismont

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Geschrieben 30 April 2021 - 18:31

Zeit für einen neuen Artikel:
 
 
Nie wieder in einem Sarg zu erwachen, herauszuklettern und Angst zu machen †¦ für einen Horror-Darsteller klingt das nach einem irritierend frommen Wunsch. So was wird im Drehbuch ja nun immer mal wieder verlangt, schwierig, da eine anständige Alternative zu finden. Barbara Steele alias (für Fans!) Barbric Steele, ehrfürchtig auch Queen of Terror, Miss Dracula oder The World†™s Reigning Horror Queen genannt, verkündete exakt das Anfang der 1970er Jahre in einem Interview:

»I swear I†™m never going to climb out of another coffin as long as I live.«

Sie hielt Wort. Das war und bleibt bedauerlich.

Barbara Steele: Miss Dracula forever

Artikel von Karin Reddemann


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#10 lapismont

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Geschrieben 03 Juni 2021 - 13:17

Vincent Price wurde im Rotwein ertränkt. Es geschah, als blauschwarzer Nebel über der Themse hing, Herbstregen raunte und der Big Ben die Mitternacht weckte. So ungefähr war das, vielleicht auch anders, als die erste Horrorfilmrolle eines der berühmtesten Genre-Darsteller überhaupt im Kasten war.

Vincent Price: Ein Mann, ein Name, eine Legende

Artikel von Karin Reddemann


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#11 lapismont

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Geschrieben 25 Oktober 2021 - 12:44

Der Ur-Wunsch ist die Ur-Angst: Tote zurück ins Leben zu holen, wo, wie und weiß (nur) der Deibel warum auch immer, ist im Normalfall eine heikle Angelegenheit. Und riecht gewaltig nach Ärger. Wer sich traut, muss damit rechnen, dass ganz gehörig was schiefgeht. Denn merke gut: »Sometimes dead is better.« Wohl wahr. Zombies würden das in lichten Momenten, - die sie bekanntlich nur noch arg selten haben -, seelenvoll unterstreichen. Louis Reed, Vater des kleinen Gage, der seinen toten Jungen wieder aus der Erde gräbt, um †¦, mit Sicherheit auch. Für ihn kommt die Erkenntnis zu spät. Für die King-Fangemeinde rund um den Globus kommt sie im Friedhof der Kuscheltiere so ordentlich, wie vom König gewohnt: Hammermäßig gut.

Friedhof der Kuscheltiere: Sometimes dead is better

Artikel von Karin Reddemann


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#12 lapismont

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Geschrieben 22 Dezember 2022 - 21:22

Es war einmal ein Schriftsteller, der ein Weihnachtsmärchen erzählte. Es handelt von einem Mann namens George Bailey aus Bedford Falls, der sich am Heiligabend in den Fluss stürzen will, weil er keinen Sinn mehr sieht. Wie der letzte, absolute Versager kommt er sich vor. Und in seinem ganzen Jammer und Kummer meint er, dass es den Menschen in seiner Stadt, die geliebte Ehefrau und die gemeinsamen Kinder eingeschlossen, ohne ihn viel besser gehen würde. Aber dann taucht ein seltsamer Fremder auf und öffnet ihm auf schon recht wundersame Art die Augen. Der geheimnisvolle Retter entpuppt sich als Engel, der sich seine Flügel noch verdienen muss, indem er Gutes tut. Im speziellen Fall einen Mann, der sich dummerweise umzubringen gedenkt, wieder seinen gescheiten Weg zurück in das Leben finden zu lassen. In ein so seliges, harmonisches, wunderbares Leben, dass man vor lauter Rührung herzhaft gähnen möchte. Aber schön ist es eben doch.

Die Weihnachtsgeschichte hinter der Weihnachtsgeschichte

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#13 lapismont

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Geschrieben 04 März 2023 - 16:09

Es gibt da etwas, das muss vorweg raus. Sofort. Etwas teuflisch Nettes über Dennis Lehane. Seine Art, zu schreiben, ist einfach nur gut. Verdammt gut. Shutter Island ist ein immens packender, literarischer Psycho-Höllen-Trip, ohne Schlachter und Schlitzer, aber gleichwohl mit kochendem Blut der ganz besonderen Gruppe geschrieben.

Shutter Island: Trip in die Finsternis

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Geschrieben 08 März 2023 - 14:48

Dracula hat Christopher Lee weltberühmt gemacht. Unvergesslich ist dieses erste Bild von ihm. Wir warteten auf ihn mit der Gewissheit, dass die Sonne vorerst nicht aufgehen würde. Dass er uns Furcht einjagen würde. Dass es vernünftiger wäre, ihn nicht in unsere Gedanken zu lassen. Aber wir warteten. Wir, die schreiben würden, ahnten noch nicht, dass er uns diktieren könnte, wie so viele Schatten der Angst es in all den Jahren taten.

Schauspielurgesteinsbösewicht: Sir Christopher DRACULA Lee

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Geschrieben 24 November 2023 - 20:11

Kreischende Frauen sind zweckgebundene Stimmwunder. Ohne sie wären die meisten Horrorfilme deutlich leiser. Optisch auch unschöner, das nebenbei. Schreiende Frauen sind oft überirdisch attraktiv. Denen steht es gut zu Gesicht, wenn sie die Augen (visuell wichtig) und dann den Mund aufreißen, um akustisch loszulegen. Im Alltag ist das nicht so, aber wir begeben uns auch nicht zuerst in Garderobe und Maske, bevor wir uns genötigt sehen, laut, sehr laut zu werden. Schreien ist ausgesprochen effektiv. Immer. Weil man es HÖREN kann.

Scream Queens: Eins, zwei, Schrei!

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