43 Antworten in diesem Thema

[Dyrnberg]

 ... ich bin erstaunt über den Mut, sich mit so wenig Sachkenntnis an die Öffentlichkeit zu wagen..

 

Das nennt man "Podcast".

 

 

 

 

Nein, ernsthaft: Ich finde es schön, dass sich Leser bewusst an für sie neue Genres (deutschsprachige Science Fiction) wenden. Das ist doch genau das, was man sich wünscht.

[FranzH]

Das stimmt auch wieder.

[Rezensionsnerdista]

Ist es wirklich Erkennungsmerkmal eines Podcasts, sich wild und ohne vorherige Recherche an Themen zu wagen?

[Dyrnberg]

Nein, deswegen der Smiley.

 

Aber so ganz falsch ist es auch wieder nicht, würde ich persönlich sagen, weil es schon viele Podcast-Formate gibt, die einfach "Laber-Formate" sind, oder? Da treffen sich in der Regel zwei Dudes und labern. Dagegen ist der verlinkte Podcast übrigens fast ein Gegenbeispiel, denn: Die haben ein paar Dinge recherchiert.

[FranzH]

Bin jetzt durch und ihr Gespräch über Sven Haupts Buch fand ich sehr interessant.
Wissenslücken (also: völlige Unkenntnis) haben sie bei aktueller deutscher SF, international scheinen sie einiges zu kennen.

[Rezensionsnerdista]

Ich habe dann die Folge zu Blade Runner angefangen, da wussten sie viel

[Starcadet]

Wenn Ihr wüsstet, wie wir 20 Jahre unsere Sendung "Area 64" bei Radio Darmstadt gemacht haben...   
 

[Rezensionsnerdista]

In den neunzigern habe ich ein sehr ahnungsloses Fanzine gemacht

Abee ich glaube, was uns hier wohl ärgert ist, wie unsichtbar die deutsche SF Szene bei Leuten ist, die sich sonst durchaus für SF interessieren und eigentlich Zielgruppe wäre

[Uwe Post]

Ich muss Franz zustimmen.

Ich habe es nicht geschafft, das ganz durchzuhalten. Das ist so ein unfundiertes (und damit meine ich nicht nur SF-Wissen) Geblubber, dann auch noch ungeschnitten (so einen Lapsus wie den mit dem KLP kann man doch nicht drinlassen!), das ist schwer zu ertragen. Mehrmals versichern sie einander, dass sie es spannend finden, dass dem anderen der Roman auch gefällt, ohne groß über die Gründe zu reden (außer, dass es am Ende "philosophisch" wird). Dann fangen sie an, die Handlung zu spoilern... nach über 20 Minuten. Hauptsächlich unterhalten sie sich darüber, wie spannend es ist, dass der Autor Buddhist und IT-Experte ist. Nun gut.

Dass sie einerseits gewissen Webseiten (KLP ist gemeint nehme ich an) vorwerfen, dass sie veraltet aussähen, andererseits aber die Sichtbarkeit von SF an der Auslage eines bestimmten Buchladens in Bonn-Bad Godesberg festmachen, finde ich schon fast unverschämt. Die Dotierung von SF-Preisen mit jener von allgemeinen Literaturpreisen zu vergleichen, ist nicht "erfrischend naiv", sondern einfach dumm. Wenn man "deutsche science fiction" googelt, ist der erste Treffer übrigens deutsche-science-fiction.de, wo sowohl die SF-Preise als auch viele Neuerscheinungen bestens sichtbar sind. 

Immerhin haben sie begriffen, dass die meisten Szeneverlage kein großes Werbebudget haben. Was für eine weise Erkenntnis!

Schlecht gemachte Cover kritisieren sie freilich zurecht.

 

Ist dieser Podcast eigentlich irgendwie erfolgreich? Wenn ja, wieso? Sind die anderen Folgen besser? Ich trau mich nicht, reinzuhören... klingt wie Zeitverschwendung.

Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juni 2023 - 10:09.

[ChristophGrimm]

Den Followerzahlen auf Instagram nach zu urteilen, ist das ein kleiner Podcast. Freilich sind mir die Zugriffzahlen nicht bekannt, ich bin nur durch den Hashtag #mysticverlag überhaupt darauf gestoßen.

 

 

Zugegeben: *Etwas* mehr Vorbereitung und Struktur hätte nicht geschadet.

Mit Suchbegriffen wie "Deutscher Literaturpreis Science-Fiction", "Deutscher Buchpreis Science-Fiction" oder "Deutscher Buchpreis SF" wird bei Google stets als erstes auf die Seite des DSFP und den dazugehörigen Wikipedia Eintrag verwiesen. Auf der ersten Trefferseite finden sich auch so nützliche Links wie Ãœbersicht über Science-Fiction-Literaturpreise – SF-Fan.de oder Hugo, Nebula, Seraph & Co.: Die zehn wichtigsten Preise für phantastische Literatur | TOR Online (tor-online.de). Also ja, selbst Unwissende könnten sich ohne große Mühen einen Ãœberblick verschaffen. 

 

Aber, Uwe, mal ganz ehrlich: Soooo "unnötig" sind die Informationen (Bonner, ITler, Buddhist, promoviert in kognitiver Hirnforschung) nun auch nicht, verraten sie doch, was in Svens Werke (bewusst und unbewusst) einfließt. In Bezug auf seine philosophischen Gedankengänge und die Grundhaltung seiner Werke ist die Erwähnung des Buddhismus jetzt nicht gerade uninteressant. (In seinem Debüt "Der elektrische Engel" sind die buddhistischen Einflüsse im Ãœbrigen noch stärker verarbeitet). Das kann neugierig machen. Genrefremd: Die Biografie von Bachytar Ali war für mich ein Auslöser, "Der letzte Granatapfel" zu lesen. 

 

Die Bemerkung bezüglich Bonner Buchläden: Hier höre ich hauptsächlich Bedauern bzw. eine verpasste Chance heraus. Es ist aber eben nicht jeder Buchladen das Otherland. Ich bin sicher, hätte sich die Leiche von Verlag etwas gemuckt, wäre "Die Sprache der Blumen" in einigen Buchläden gelandet. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass die Bonner Buchläden und Ortsblätter nicht abgeneigt gewesen wären, hätte Sven einige Klinken geputzt. (Ja, Selbstpräsentation ist nicht sein Ding. Weiß ich nur zu gut *seufz*). 

[Uwe Post]

 

 

Aber, Uwe, mal ganz ehrlich: Soooo "unnötig" sind die Informationen (Bonner, ITler, Buddhist, promoviert in kognitiver Hirnforschung) nun auch nicht, verraten sie doch, was in Svens Werke (bewusst und unbewusst) einfließt

Schon klar, aber ich würde eine "richtige" Vorstellung des Autors erwarten, das war keine. Total unstrukturiert.

 

 

 

 

Es ist aber eben nicht jeder Buchladen das Otherland. 

Eben. Es ist doch illusorisch, anzunehmen, dass mehr Sven Haupt gelesen werden würde, wenn der in ein paar mehr Buchhandlungen im Regal stehen würde.

 

Selbstpräsentation, und das ist ja gerade der Knackpunkt, sollte bei Buchvermarktung Aufgabe des Verlages sein. Der Kampf um Aufmerksamkeit ist für Szeneverlage aber nunmal nicht zu gewinnen, und selbst für einen geschickten Klinkenputzer ist nicht viel zu machen. Deshalb ist jemand, der an einer Nischenliteratur wie der SF interessiert ist, gezwungen, sich aktiv umzuschauen - und zwar im Netz. Ich habe einfach nicht den Eindruck gehabt, als hätten die Macher des Podcasts das begriffen.

Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juni 2023 - 11:58.

[Rezensionsnerdista]

Sie haben immerhin Werbung in ihrem Podcast (die ich aber vorgespult habe), kriegt die jede*r? Daher dachte ich, dass der Podcast vielleicht etwas größer wäre, auch von der Art und Weise, wie sie mit Fachbegriffen um sich werfen. Es kam mir aber eher so vor, als würden sie im Nachgang gar nicht schneiden.

Ich schneide immer recht lange und beim Podcast-Programmpunkt in Berlin beim MetropolCon kam heraus, dass die anderen Anwesenden es genauso handhaben. Ich dachte, es sei immer so (nun, Ausnahmen gibt's natürlich).

 

Ich habe selbst mal einen freundlichen Witz über die KLP-Webseite gemacht, aber man darf auch echt nicht die bemerkenswert übersichtliche Struktur vergessen oder wie genial schnell sich das alles aufbaut und angeordnet ist, ich finde das doch eher genial strukturiert. However!

 

Jedenfalls, ja, Uwe, ich glaube, die anderen Folgen sind nicht ganz so ahnungslos, kenne aber bisher nur eine weitere, weil ich speziell nach SF geschaut hatte.

[Uwe Post]

Die sind ja nichtmal auf die Idee gekommen, in den Amazon-Bestsellerlisten zu schauen. Dann wären sie sofort auf die extrem erfolgreichen Leute wie Joshua Tree oder Brandon Q. Morris gestoßen, wobei man bei denen, wenn man keine Ahnung hat und nicht recherchiert, wegen der englisch klingenden Namen nicht drauf kommt, dass sie Deutsche sind.

[Rezensionsnerdista]

Moin, inzwischen haben Alex und Frank vom Leseschwäche-Podcast auch über Stille zwischen den Sternen gepodcastet, ich hab's mir eben ergoogelt. Es ist immer noch im Gespräch, dass ich sie oder sie mich mal einladen ...

 

Die Folge muss ich mir nachher beim Joggen mal anhören