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Exodus 43 (Oktober 2021)

Exodus Science-Fiction Magazin Literaturzeitschrift Fanzine Grafik Kurzgeschichten

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25 Antworten in diesem Thema

#1 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben 19 November 2021 - 10:14

Exodus, Nr. 43 (Oktober 2021)

 

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Stories:

  • Aiki Mira: "Vorsicht synthetisches Leben"
  • Norbert Stöbe: "Das Ding"
  • Elena L. Knödler: "Der lange Weg zur Schöpfung"
  • Roman Schleifer: "IQ 187"
  • Christian Endres: "Cthulu Lucha Libre"
  • Willem Kucharzik: "Das verlorene Kapitel - Aus dem Tagebuch des Schiffsjungen"
  • Emil Kaschka: "Das Labyrinth"
  • Rolf Krohn: "Ganz am Rande"
  • Moni Schubert: "Department for Special Purposes"
  • Thomas Grüter: "Meine künstlichen Kinder"
  • Andreas Debray: "Copycabana"
  • Micro-SF-Stories von Volker Dornemann

Lyrik: Section:

  • Manfred Borchard, Volker Dornemann, Hans Jürgen Kugler, Simon & Garfunkel

Galerie:

  • Hubert Schweizer: Chronist der Unendlichkeit (mit einer Einleitung von Christian Seipp)

Comic:

  • Kostas Koufogiorgos: "Gegen die Barbaren"

Illustrationen:

  • Frauke Berger, Oliver Engelhard, Nicole Erxleben, Mario Franke, Kostas Koufogiorgos,Jaana Redflower, Stas Rosin, Hubert Schweizer, David Staege, Michael Vogt

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de

#2 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben 19 November 2021 - 10:37

Leseeindrücke 

 

Aiki Mira: "Vorsicht synthetisches Leben"

Zu seinem 40. Geburtstag bekommt Tom von seiner Frau ein Biosenti geschenkt. - Aiki Mira zeichnet in ihrer Geschichte mit detaillierter Betrachtung ein (unangenehm) vorstellbares Bild der nahen Zukunft. Dezent wird Gesellschaftskritik eingewoben, ohne die Geschichte zu dominieren. Der Fokus liegt auf Beziehung: Die von Tom zu seiner Frau, die von Tom zu seinem Biosenti Alfie, die in der Gesellschaft allgemein. Die Wendung und der Ausgang der Geschichte, insbesondere in Bezug auf das Ehepaar, hat mich überrascht.

(Tipp an das DSFP-Komitee!)  

 

Norbert Stöbe: "Das Ding"

Karlo erhält eines Tages ein seltsames (bio?)technisches Gebilde, ein Ding, zugeschickt, dass er nicht bestellt hat. Zunächst kann er wenig damit anfangen und ignoriert es, bevor sich sachte eine freundschaftliche, inspirierende Beziehung entwickelt. - Auch die Geschichte von Norbert Stöbe ist in näherer, vorstellbarer Zukunft angesiedelt und extrapoliert mit dem Mikrokosmos von Karlo treffend eine sich immer mehr isolierende, sozial vereinsamende und träge werdende Gesellschaft. Die wachsende Beziehung von Karlo zu dem Ding sowie die Auflösung dieser nicht zufällig entstandenen Begegnung sind eindringlich erzählt. Der Schluss selbst hat eine schöne, hoffnungsvolle Note, während das Gelesene im Gesamten nachdenklich stimmt.

(Tipp an das DSFP-Komitee!)  

 

(wird fortgesetzt)


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#3 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 19 November 2021 - 18:50

Ich habe die ersten vier Storys gelesen und bin auch Fan.

Aikis Story hängt hoch an Himmel des Kurzgeschichten-Jahres 2021 (und ich habe ca 90% der SF Kurzgeschichten gelesen, die hier in diesem Jahr erschienen sind) und auch "Das Ding" wartet mit einer Wendung auf, die mich überzeugt.

Elenas Geschichte mag insgesamt etwas ruhiger sein, aber ich habe einige Sätze begeistert gelb markiert (ja, ich male in Büchern und Heften, ich bin Bibliothekswissenschaftlerin).

Romans Krimi war vom Aufbau super, die Auflösung hat mich eher enttäuscht. Da kenne ich ganz andere Geschichten von ihm mit super Pointe, beispielsweise die in der Mars-Exodus, die mich in 2020 komplett mitgenommen und überzeugt hat.

Nichtsdestotrotz, bisher scheint es selber für Exodus-Niveau sehr herauszustechen. Lese alsbald den Rest.

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#4 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 20 November 2021 - 08:27

Ich habe gestern die beiden nachfolgenden Storys gelesen:

  • Christian Endres: "Cthulu Lucha Libre"
  • Willem Kucharzik: "Das verlorene Kapitel - Aus dem Tagebuch des Schiffsjungen"
Das habe ich eher als Fantasy empfohlen. Ich meine, ich weiß, Lovecraft gehört irgendwie zu unserem Kanon (wobei die Story nicht viel mit Cthulhu zu tun hat) und Jules Vernes erst recht (die Story von Kucharzik hat starke Referenzen an Nemo und die Nautillus, um nicht zu sagen, Nemo ist eine der Figuren und es spielt auf der Nautillus). 
 
Obwohl beide Geschichten gut geschrieben sind, würde ich hier bei der Rezension lieber passen, da ich weder über Cthulhu, noch über 10.000 Meilen unter dem Meer sehr viel weiß und mich generell mit Rezensionen von Prosa schwer tue, die nah an der Fantasy ist.

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#5 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben 20 November 2021 - 22:53

Leseeindrücke (2)

Elena L. Knödler: „Der lange Weg zur Schöpfung“
Auf einer langen Reise durchs All kommen sich Sirius und Fornax näher - Ich stimme dir zu, Yvonne. Die Geschichte ist rein vom Plot etwas unspektakulär, hat mir jedoch trotzdem gefallen. Dieses Kammerspiel überzeugt sprachlich und mit der sich schön entwickelnden Beziehung von Sirius und Fornax.

Roman Schleifer: „IQ 187“
Ein junges Mädchen begeht mit einem Sprung aus einem Schulfenster scheinbar Suizid. Rätsel gibt ein Klassenkamerad auf, der dem Mädchen kurz vor dem Sprung etwas ins Ohr flüsterte - Gelungener Aufbau, schön geschrieben und ein gut weitergedachtes Deutschland 2045 fürs Kopfkino. Handwerklich mehr als solide. Die Auflösung des Krimis lässt mich hingegen unbefriedigt zurück. Habe ich irgendwas überlesen, was (wenn auch vage) auf diesen Schluss hinweist?


Bearbeitet von ChristophGrimm, 21 November 2021 - 19:39.

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#6 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 21 November 2021 - 06:27

Chris, und habe ich überlesen, was genau er ihr flüstert?


Ansonsten nein. Keine Ahnung.

Mir fehlt jetzt nur noch eine Story, aber die meisten Perlen lagen wohl am Anfang. Mehr später.

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#7 ChristophGrimm

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Geschrieben 21 November 2021 - 10:18

Chris, und habe ich überlesen, was genau er ihr flüstert?
Ansonsten nein. Keine Ahnung.
Mir fehlt jetzt nur noch eine Story, aber die meisten Perlen lagen wohl am Anfang. Mehr später.


Du liest schneller als ich ^^. Hab erst die Hälfte.
Zu Romans Story noch einer kurzer Nachtrag: Meiner Meinung nach hat die Story dasselbe Problem wie „Alibi“ von Agatha Christie. Man fühlt sich durch die Nähe zur Reflektorfigur betrogen, aber nicht gelungen an der Nase herumgeführt. Die Schlussinformation hätte ihren Niederschlag finden müssen.
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#8 Gast_fancy_*

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Geschrieben 21 November 2021 - 14:27

Mir haben die ersten beiden Geschichten auch sehr gut gefallen.

 

Die Bilder finde ich allesamt auch sehr gelungen und Stas Bild zu Aikis Story ist echt total süß!



#9 ChristophGrimm

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Geschrieben 21 November 2021 - 15:08

Mir haben die ersten beiden Geschichten auch sehr gut gefallen.
 
Die Bilder finde ich allesamt auch sehr gelungen und Stas Bild zu Aikis Story ist echt total süß!


Mich wundert nicht, warum Aiki und Norbert den Auftakt bilden. Die „Pastiches“ von Christian Endres (Lovecraft/Shogoth) und Willem Kucharzik (Jules Verne) empfand ich als mau. Gerade von Christian bin ich sonst deutlich Besseres gewohnt.
Mal schauen, ob die zweite Hälfte im Gesamten wieder besser ist.

Leseeindrücke Zwischenspiel: „die Galerie“
„Hubert Schweizer - Chronist der Unendlichkeit“: Eines der Highlights einer jeden EXODUS Ausgabe ist die einem Künstler gewidmete Werkschau, die mir dieses Mal besonders gut gefällt. In Hubert Schweizers Gemälden verliert man sich gerne für eine Weile.

Leseeindrücke Zwischenspiel: Grafiken
Generell wieder schöne Begleitungen zu jeder Story.


Bearbeitet von ChristophGrimm, 21 November 2021 - 19:40.

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#10 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 November 2021 - 06:14

Plus, bei den beiden Stories war der SF Anteil sehr niedrig, oder?

Klar Anspielungen auf Lovecraft und Vernes, aber eigentlich mehr Fantasy/ Horror als SF


Zu Christian kann ich noch sagen, dass Sprache und Stil sehr angenehm sind und die Story zumindest besser war als die in der phantastisch!, in der sie den Weihnachtsmann abgemurkst haben

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#11 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 November 2021 - 12:50

Ok, ich bin jetzt durch! Die letzte Story war auch ganz witzig, gegen Ende hin habe ich aber den Faden verloren. Ich gehe mal eine Notizen durch und mache eine Rezension von den meisten Storys darin.

 

Die Story von Aiki habe ich nochmal gelesen und fand sie beim zweiten Mal wieder ebenso gut. Habe noch mehr coole Details entdeckt.


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#12 ChristophGrimm

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Geschrieben 23 November 2021 - 11:26

Emil Kaschka: "Das Labyrinth"

Im Mittelalter bzw. in einer Fantasy-Parallelwelt des europäischen Mittelalters ist der junge Adelssohn Egon von einem Heckenlabyrinth fasziniert, dass sich nahe der heimischen Burg erstreckt - Der Fantasy-Beitrag von Emil Kaschka ist im Stile eines Märchens/Erzählung geschrieben und wirkt im Gesamten verwirrend auf mich. Sollte die schwache Pointe des "Entscheide dich" wirklich alles sein, was die Story ausmacht?

 

Rolf Krohn: "Ganz am Rande"

Vor der Küste Italiens zeigt sich eine dunstartige Erscheinung in Form einer menschlichen Frau - Endlich wieder Science-Fiction im Science-Fiction-Magazin ;). "Ganz am Rande" hat für meinen Geschmack einen zu gemächlichen Einstieg. Die Idee der zeitlichen Verschiebung ist nicht neu, hat jedoch mit dem Zeitecho einen charmanten Einfall. Sprachlich sehr angenehm und ein gut pointierter Schluss. Im besseren Sinne Durchschnitt.

 

Moni Schubert: "Department for Special Purposes"

In Sprüngen wird die Lebensgeschichte von Jake erzählt, der in Jugendtagen den Vorfall in Roswell mitbekommt. - Das Gute vorweg: Die Autorin versteht ihr Handwerk. Sprachlich und strukturell sauber. Im Hinblick auf die Geschichte: Man kann das Rad nicht neu erfinden, aber daran ist absolut nichts originell. Weder die Tatsache, dass Alien Technologie im 20. Jahrhundert für Fortschritte gesorgt haben soll, noch die "überraschende" Pointe. 


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#13 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 November 2021 - 17:41

Ja, in einige Geschichten habe ich auch vergeblich einen nennenswerten SF Anteil gesucht.

Es kommen aber noch zwei, die ganz gut sind. Wenn auch nicht so gut wie die ersten beiden

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#14 Gast_fancy_*

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Geschrieben 24 November 2021 - 11:14

Mir geht es so, dass mir die Story von Norbert Stöbbe immer noch im Kopf herumgeistert. Irgendwie konnte ich mir vorstellen, dass es manchen Menschen so gehen könnte. 



#15 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 24 November 2021 - 14:13

Moin,

 

ich arbeite gerade an einer Rezension auf meinem Blog, in dem ich vor allem Aikis Geschichte sehr genau auseinandernehme. Mal zu den Geschichten, zu denen ich hier noch nichts gesagt habe: 

 

Emil Kaschka: "Das Labyrinth"
 
Bei dieser Geschichte bin ich nicht sicher, ob ich sie komplett verstanden habe. Ein bisschen musste ich an "Vor dem Gesetz" von Kafka denken, was ich auch nie verstanden habe, aber irgendwie immer gut fand.
 
Hier würde ich gern nur einen Satz herausgreifen:
 
"Wer aus dem Labyrinth findet, ist unsterblich ... schreibt er in sein Buch. Es ist Nacht und sein Mantel zu dünn ... oder bereit zu sterben. Aber das ist dasselbe."
 
Das Labyrinth scheint eine Allegorie zu sein. Was mir ganz gut gefallen hat, ist außerdem, das oft andere Sinne angesprochen wurden, wie Geruch oder Geschmack. Auch wenn die Dinge manchmal nach Dingen riechen oder schmecken, die ich mir nicht ganz vorstellen kann. Was vermutlich Absicht ist.
 
 
 
Rolf Krohn: "Ganz am Rande"
 
Hier sind jene im Vorteil, die eher Augentiere sind (ich bin eher auditiv). Der Ich-Erzähler ist ein Künstler und was so visuell beschrieben wird hier in bemerkenswerten Details, war an mich ein bisschen verschwendet. Ich habe mich dann an Ausdrücken wie "Farbrezept für mein Bild" erfreut.
 
 
Moni Schubert: "Department for Special Purposes"
Oft schon habe ich (auch öffentlich) in Frage gestellt, ob es eine gute Idee ist, in Kurzgeschichten lange Zeitspannen zu behandeln. Ein bisschen aufs Dach bekommen habe ich da durchaus auch schon, weil mir Autor:innen versicherten, das sei schon in Ordnung, es gäbe ja auch die eher weiter gefasste Erzählung, in der man das dürfe. Nun, dann sagen wir mal, das hier ist eine Erzählung, die sich von 1941 bis 2023 erstreckt.  Ich sehe auch ein, dass es für die Geschichte und die durchaus beachtenswerte Pointe notwendig war, das genauso zu erzählen. Es führt nur (zumindest in diesem Fall für mich dazu), dass ich immer wieder aus dem Erzählfluss herausgerissen werde.
 
 
Thomas Grüter: "Meine künstlichen Kinder"
Die Story hat mich wieder voll mitgenommen. Sie war leicht gruselig, was wohl an den beiden künstlichen Kindern liegt, die mir eben aufgrund jener Künstlichkeit etwas suspekt waren. Auch wenn es um diese Kinder primär wohl gar nicht geht, sondern mehr um die Beziehung der Hauptfigur zu Susan, die einst seine Partnerin war. Der Schluss war böse und gut erzählt.
 
 
Andreas Debray: "Copycabana"
Phantasievoll, originell und sehr überzeugend im ersten Drittel - und schwerer zu folgen gegen Ende hin. Ich finde diese "Service-Center"-Situation des Ich-Erzählers zu Beginn der Geschichte sehr unterhaltsam und die Ideen bezüglich Rechenaufwand der sogenannten "Open World" (die weniger offen ist, als man meinen möge), sowie die Überlegungen dazu, warum die Zeit als älterer Mensch scheinbar so schnell vergeht, hochinteressant. Dann wird die Story allerdings recht abgefahren. Trotzdem, gute Story, ich habe einige neue Ideen zur SF herausgelesen, oder zumindest neue Teil-Ideen oder eine neue Art, damit umzugehen. Ein neuerliches Lesen würde sich auch hier lohnen. (Die Story von Aiki habe ich zweimal gelesen.)
 
 
 
 
Ich bin gespannt, was ihr noch so zu sagen habt. Ich bin schon drin in "Am Anfang war das Bild" und habe dort die ersten drei Storys gelesen.

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#16 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 26 November 2021 - 12:24

So, ich habe dann mal eine Rezension dazu gemacht und veröffentlicht. LG Yvonne


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#17 ChristophGrimm

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 10:35

Die letzten beiden Geschichten haben mich ebenfalls wieder abgeholt. Thomas Grüters Beitrag fand ich besonders stark; er teilt sich in dieser Ausgabe wohl den "dritten Platz" mit Elena L. Knödler. Insgesamt sicher nicht die stärkste EXODUS, aber mit vier Highlights und einem guten Mittelfeld insgesamt doch ein Lesevergnügen gewesen.

 

Meine zusammenfassende Rezension / Besprechung:

https://christophgri...sion-exodus-43/


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#18 Tostan

Tostan

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 14:35

Roman Schleifer: „IQ 187“
Ein junges Mädchen begeht mit einem Sprung aus einem Schulfenster scheinbar Suizid. Rätsel gibt ein Klassenkamerad auf, der dem Mädchen kurz vor dem Sprung etwas ins Ohr flüsterte - Gelungener Aufbau, schön geschrieben und ein gut weitergedachtes Deutschland 2045 fürs Kopfkino. Handwerklich mehr als solide. Die Auflösung des Krimis lässt mich hingegen unbefriedigt zurück. Habe ich irgendwas überlesen, was (wenn auch vage) auf diesen Schluss hinweist?[/quote]

Hi, Christoph.

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, die Stories hier zu besprechen.

Hilf mir, dem Autor der Story, mal bitte:

wieso ist ein 12jähriger, der mordet, damit sein Vater sich für ihn Zeit nimmt, keine Pointe?

ad astra

Roman

#19 Tostan

Tostan

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 14:38

Nachtrag: oder stört dich, dassfür dich das Ende nicht vorbereitet war?

#20 Gast_fancy_*

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 15:04

Hallo Tostan,

 

ich bin zwar nicht Christoph, aber ich lass dir mal hier, was ich zu deiner Story schreiben werde: 

IQ 187 von Roman Schleifer mit Illustrationen von Frauke Berger
 
Ein zwölfjähriges Mädchen ist aus dem Fenster im vierten Stock seiner Schule in den Tod gesprungen. Bevor es das tat, hat ihr ein Mitschüler etwas ins Ohr geflüstert. Alaska Jansen wird mit der Klärung des Falles beauftragt und kann sich somit von seinem freien Tag, den er am Wannsee mit Musik und ausgelassenen Leuten verbringen wollte, verabschieden. Auf dem Video, das den Vorgang wiedergibt, sieht es so aus, als hätte der Junge, das Mädchen hypnotisiert und daher befragt Alaska einen angesehenen Psychotherapeuten, der mit Hypnose arbeitet.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, weil ich auch in ihr wieder ein Stück Gesellschaftskritik sehe. Ein Junge aus guten Haus, der einen IQ von 187 hat, weiß sich nicht anders zu helfen, als jemanden in den Tod zu schicken um, - Achtung Spoiler - die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen.
Werden nicht wirklich heutzutage viele Kinder behandelt wie kleine Erwachsenen, die ihre Aufgabe zu erfüllen haben, die fleißig lernen, dem Leistungsdruck standhalten und ihre Freizeit vorm PC verbringen müssen? Gibt es noch gemeinsame Zoo Besuche mit den Eltern?
 
Die Illustrationen von Frauke Berger haben was Mangamäßiges, sind leicht und locker und gefallen mir auch sehr gut.
 
Liebe Grüße 
 
Marianne


#21 ChristophGrimm

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 15:35

Nachtrag: oder stört dich, dassfür dich das Ende nicht vorbereitet war?


Ja, das ist mein wesentlicher Kritikpunkt. Es ist natürlich eine Pointe. Sie kommt für mich nur unvorbereitet. (Es sei denn, ich habe einen feinen Hinweis überlesen).
„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de

#22 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 03 Dezember 2021 - 06:19

Hallo zusammen, hallo Tostan,

 

Roman, da du mir ja die Frage auf einem anderen Kanal ebenfalls gestellt hast, habe ich nochmal genau nach meiner Formulierung in der Rezension geschaut. Da steht:

"nur dass mich persönlich die Pointe diesmal eben gar nicht mitgenommen hat."

 

Das impliziert, dass es durchaus eine Pointe gab - eben die von dir erwähnte - aber die hat mir nicht gefallen und außerdem hat sie mich nicht mitgenommen. Das sind ja zwei verschiedene Dinge. Eines ist persönlich:

Mir persönlich gefällt es nicht, dass ein Zwölfjähriger mordet, um endlich die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen. Ich finde es auch nicht glaubwürdig.

 

Das andere, es hat mich nicht mitgenommen:

Obwohl mir die Pointe persönlich nicht gefällt, hätte sie mich mitnehmen und überzeugen können, wäre die Geschichte irgendwie anders gewesen. Aber der Fokus lag sehr auf dem Ermittler und dem gesprochenen Satz, der nicht aufgezeichnet wurde (btw. - wurde der gelöst und ich habe den übersehen?). Ich saß also völlig auf der falschen Fährte. Und zwar nicht im positiven Sinn. Ich sehe nicht, wie ich eine Chance gehabt hätte, hier mitzuraten (was ich bei einem klassischen Krimi normalerweise kann oder ich habe zumindest den Aha-Effekt am Ende).

Es ging ja vorher gar nicht um den Jungen, den lernen wir ja erst in der letzten Szene kennen. Und wieso gerade dieses Mädchen? Es ist jetzt zwar eine Weile her, dass ich die Geschichte gelesen habe, aber für mich hat das lose Enden.

 

Wenn es ihm "nur" um die Aufmerksamkeit ging, dann fehlen mir massiv Hinweise darauf, warum gerade jetzt, warum gerade dieses Verbrechen etc.. Warum nicht etwas total anderes?


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#23 Tostan

Tostan

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Geschrieben 03 Dezember 2021 - 23:03

Ja, das ist mein wesentlicher Kritikpunkt. Es ist natürlich eine Pointe. Sie kommt für mich nur unvorbereitet. (Es sei denn, ich habe einen feinen Hinweis überlesen).

Da habe ich lange mit mir gerungen. Am Ende - wie gelesen - habe ich mich dafür entschieden, dass es dem Leser wie der Hauptfigur gehen soll. Du stehst mit offenen Mund da und fragst dich: WTF.

Und das die Hauptfigur keinen Hinweis darauf erkennen konnte, konnte das der Leser auch nicht.
Schade, das es für dich nicht funktioniert hat.



#24 Tostan

Tostan

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Geschrieben 03 Dezember 2021 - 23:07

Hallo zusammen, hallo Tostan,

 

Roman, da du mir ja die Frage auf einem anderen Kanal ebenfalls gestellt hast, habe ich nochmal genau nach meiner Formulierung in der Rezension geschaut. Da steht:

"nur dass mich persönlich die Pointe diesmal eben gar nicht mitgenommen hat."

 

Das impliziert, dass es durchaus eine Pointe gab - eben die von dir erwähnte - aber die hat mir nicht gefallen und außerdem hat sie mich nicht mitgenommen. Das sind ja zwei verschiedene Dinge. Eines ist persönlich:

Mir persönlich gefällt es nicht, dass ein Zwölfjähriger mordet, um endlich die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen. Ich finde es auch nicht glaubwürdig.

 

Das andere, es hat mich nicht mitgenommen:

Obwohl mir die Pointe persönlich nicht gefällt, hätte sie mich mitnehmen und überzeugen können, wäre die Geschichte irgendwie anders gewesen. Aber der Fokus lag sehr auf dem Ermittler und dem gesprochenen Satz, der nicht aufgezeichnet wurde (btw. - wurde der gelöst und ich habe den übersehen?). Ich saß also völlig auf der falschen Fährte. Und zwar nicht im positiven Sinn. Ich sehe nicht, wie ich eine Chance gehabt hätte, hier mitzuraten (was ich bei einem klassischen Krimi normalerweise kann oder ich habe zumindest den Aha-Effekt am Ende).

Es ging ja vorher gar nicht um den Jungen, den lernen wir ja erst in der letzten Szene kennen. Und wieso gerade dieses Mädchen? Es ist jetzt zwar eine Weile her, dass ich die Geschichte gelesen habe, aber für mich hat das lose Enden.

 

Wenn es ihm "nur" um die Aufmerksamkeit ging, dann fehlen mir massiv Hinweise darauf, warum gerade jetzt, warum gerade dieses Verbrechen etc.. Warum nicht etwas total anderes?

Diese Fragen hätte man nach der Enthüllung klären können - ich habe mich dagegen entschlossen, eben, weil es dem Leser wie dem Ermittler gehen sollte.
Ich verstehe deine Überlegungen.
Schade, das es diesmal für dich nicht funktioniert hat.


 

Hallo Tostan,

 

ich bin zwar nicht Christoph, aber ich lass dir mal hier, was ich zu deiner Story schreiben werde: 

IQ 187 von Roman Schleifer mit Illustrationen von Frauke Berger
 
Ein zwölfjähriges Mädchen ist aus dem Fenster im vierten Stock seiner Schule in den Tod gesprungen. Bevor es das tat, hat ihr ein Mitschüler etwas ins Ohr geflüstert. Alaska Jansen wird mit der Klärung des Falles beauftragt und kann sich somit von seinem freien Tag, den er am Wannsee mit Musik und ausgelassenen Leuten verbringen wollte, verabschieden. Auf dem Video, das den Vorgang wiedergibt, sieht es so aus, als hätte der Junge, das Mädchen hypnotisiert und daher befragt Alaska einen angesehenen Psychotherapeuten, der mit Hypnose arbeitet.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, weil ich auch in ihr wieder ein Stück Gesellschaftskritik sehe. Ein Junge aus guten Haus, der einen IQ von 187 hat, weiß sich nicht anders zu helfen, als jemanden in den Tod zu schicken um, - Achtung Spoiler - die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen.
Werden nicht wirklich heutzutage viele Kinder behandelt wie kleine Erwachsenen, die ihre Aufgabe zu erfüllen haben, die fleißig lernen, dem Leistungsdruck standhalten und ihre Freizeit vorm PC verbringen müssen? Gibt es noch gemeinsame Zoo Besuche mit den Eltern?
 
Die Illustrationen von Frauke Berger haben was Mangamäßiges, sind leicht und locker und gefallen mir auch sehr gut.
 
Liebe Grüße 
 
Marianne

 

Danke, Marianne, für die Rückmeldung. :-)



#25 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 04 Dezember 2021 - 06:45

Moin Moin,

da bin ich ja fast ein wenig erleichtert, ich dachte schon, ich hätte alle möglichen wichtigen Details überlesen.

LG Yvonne

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#26 Birgit

Birgit

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Geschrieben 28 Dezember 2021 - 14:18

Die Geschichte IQ 187 fand ich auch die bemerkenswerteste in dieser Ausgabe.

Insgesamt fand ich Exodus 42 jedoch gelungener als die neueste Ausgabe. Schönere Grafiken und auch mehr gute Geschichten.





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