bei Foltom.de, im Gästebuch, Eintrag Nr. 395 von Mr. X ist eine Stellungsnahme von Intrag veröffentlicht
Ich glaube, bei dieser Stellungnahme wurde der wichtigste Punkt übersehen:
"War es ein Fehler, einen kleinen Hobbyverlag als Großunternehmen präsentieren zu wollen ..."
Selbst wenn deutsche Leser ungefähr nach einer Anthologie dieses Genres bei Amazon suchen, dann tun sie es bestimmt nicht unter den englischsprachigen Büchern.
Ja, diese Skurrilität fiel mir auch gerade auf; dass man bei Amazon, wenn man nach dem Verlag "Intrag" sucht, gar nichts findet, es sei denn, man ruft den Punkt "englischsprachige Bücher" auf.
Ich dachte nur, ich könnte das als Visitenkarte benutzen. z.B. einem Kleinverlag, der schon eine Kurzgeschichte von mir abgedruckt hat, auch ein komplettes Manuskript vorlegen. Bzw.es in meiner Vita angeben.
Ganz Allemein zu dem Thema: Veröffentlichungen bei nicht explizit unseriösen Verlagen kann man wohl immer als "Visitenkarte" in der Vita angeben. Ich würde davon ausgehen, dass der Lektor so was auch ohne Rücksprache richtig einordnen kann. Die wirklich großen Verlage kennt man alle; so viele gibt es davon nicht. Von den professionellen, mittelständischen Verlagen dürfte man auch alle explizit kennen, die irgendwie für den Bereich relevant sind. Die Namen von unseriösen Verlagen hat man wohl auch gehört, wenn man sich in dem Bereich bewegt, ebenso die Namen der "hervorstechenden" Kleinverlage. Wenn man dann einen unbekannten Verlag auf der Vita sieht, dürfte man es automatisch als "Kleinstverlag" einstufen. Und ich gehe davon aus, dass die fest angestellten Lektoren in Verlagen das alles gewiss nicht schlechter beurteilen können als ich
Das Problem mit Intrag ist allenfalls, dass dieser Name nun auch in zwielichtigem Umfeld genannt ist und dass das auf die Vita eines Autors abfärben kann. Ich kann das zwar differenzieren und unterscheide sehr genau, dass die Probleme mit Intrag eher in der Werbung lagen, nicht im Umgang mit den Autoren. Aber wenn ein Lektor jetzt ein paar Gerüchte über Intrag hört und in einem Jahr dann den Namen "Intrag" in einer Vita liest, wüsste ich auch nicht, was er sich dann dabei denkt. Vielleicht nur noch: "Intrag - mit dem Verlag war doch was nicht ganz so koscher ...?" Dass die Wellen dieses Skandals als Anekdote die "große Verlagswelt" erreichen, halte ich für durchaus wahrscheinlich. Da ich allerdings am Montag einen Abgabetermin habe, werde ich die Gelegenheit nutzen und diesen Punkt stichprobenartig überprüfen
Also, ich wüsste jetzt nicht mehr zu sagen, ob Intrag noch ein positiver Eintrag für die Vita ist oder "verbrannt". Aber vielleicht sollte man es lockerer sehen: Wann entscheidet schon mal ein Titel in der Vita allein über den Erfolg einer Verlagsbewerbung
Und im übrigen denke ich immer noch, dass man als junger, unerfahrener Autor durchaus auch bei schlechteren Adressen als Intrag hätte landen können.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)