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SF-Literaturpreise nicht für PERRY RHODAN ? (AN 280 & SOL 109)


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196 Antworten in diesem Thema

#31 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 21:02

Wenn es aber einer Kategorisierung bedarf, fände ich sinnvoll, sich am wichtigsten Genre-Preis überhaupt, dem HUGO Award, zu orientieren.


Beim Hugo Award gewinnen aber keine Serien wie ST oder SW bei den Literaturkategorien, oder?
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#32 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 21:02

Man darf nur dann nicht mitwählen, wenn eins der eigenen Werke nominiert ist.
Nominieren darf man immer. Nur nicht sich selbst. Oder was man selbst herausgegeben hat.


Aber ja, es wäre sinnvoller, wenn andere PR-Profis dazukommen, die Lust drauf haben, nicht gerade jemand, der eh schon zig andere Ehrenämter hat. ;-)
Ein bisschen zeitaufwändig ist es ja doch.

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#33 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 21:17

Beim Hugo Award gewinnen aber keine Serien wie ST oder SW bei den Literaturkategorien, oder?

Der Heftroman ist ein Spezifikum des deutschen Sprachraums, es gibt im angloamerikanischen Bereich keine vergleichbaren Serienphänomene wie bei uns.

Dass Romane zu StarTrek und StarWars den HUGO in einer Literaturkategorie gewonnen hätten, wüsste ich nicht (will es aber auch nicht ausschließen); es gibt aber auch nichts, was dagegenspricht. Bei der "Best Dramatic Presentation (Short Form)" - einer weiteren HUGO-Kategorie - werden zum Beispiel häufig einzelne Folgen von Fernseh- bzw. Streamingserien nominiert (2022 zum Beispiel Star Trek: Lower Decks: wej Duj oder 2018 Star Trek: Discovery: Magic to Make the Sanest Man Go Mad) und gewinnen auch (2022 zum Beispiel The Expanse: Nemesis Games).

Ich bin auch davon überzeugt, dass Perry Rhodan nahezu jedes Jahr (mindestens) einen HUGO gewinnen würde, wenn die Serie in den USA geschrieben werden würde - dort geht man mit großen Erfolgen anders um als in "good old Germany" ...


Bearbeitet von Bernard, 25 Februar 2023 - 21:21.

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#34 Jol Rosenberg

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    Temponaut

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 21:33

Danke für die Tipps. Ich habe mir nun Nummer 3195 gekauft und sie auf meinen Lesestapel getan. Bin gespannt auf das Experiment!


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#35 Peter-in-Space

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    Kenonaut

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 21:33

Okay, dann dürfte ich schon qua Geschäftsordnung nie mitnominieren bzw. mitstimmen, da ich sowohl Romane als auch Kurzgeschichten veröffentliche.

 

 

Ich kenne den Thread, verstehe aber nicht, was Du damit sagen möchtest. Dass es viele Verästelungen und Interna gibt, über die man diskutieren kann, und dass man viel Spezialwissen in Sachen Perry Rhodan ansammeln kann? Geschenkt - mindert aber nicht die Aussage, dass man nahezu jeden Rhodan-Roman auch als Nicht-Rhodan-Kenner lesen und seine Handlung so weit nachvollziehen kann, dass man seine Qualität bewerten kann. Und vielleicht ist auch ein Peter-in-Space brass erstaunt, wenn er erfährt, dass ich vermutlich die meisten in diesem Quiz gestellten Fragen ebenfalls nicht beantworten könnte - und ich habe nicht nur sämtliche in 2022 erschienenen Rhodan-Romane ohne Verständnisschwierigkeiten gelesen - es gibt auch niemanden, der in 2022 mehr davon geschrieben hat als ich.

 

Als Vergleich biete ich mein Lieblings-Franchise Dune. Der gleichnamige Auftaktband (deutsch Der Wüstenplanet) ist vielfach preisgekrönt, auch über die SF hinaus als literarisches Meisterwerk anerkannt, es gibt ein riesiges Fandom, kommerziell ist das Franchise ebenfalls extrem erfolgreich, und es hat erhebliche Wellen im Genre geschlagen - die SF, wie wir sie kennen, sähe ohne Dune anders aus. Ein solcher Triumph wäre sicher nicht gelungen, wenn man die zahlreichen weiteren Beiträge zum Dune-Universum kennen müsste, um das Buch zu verstehen. Sie erweitern aber das Verständnis - es ist ein Vergnügen, die Seitenpfade zu erkunden.

Im Podcast Spiceworld wurde jedes einzelne Kapitel des Schmökers detailliert besprochen. Ein solches Kapitel hat im Schnitt ca. 15 Seiten, ist also wahrlich nicht lang. Dennoch gibt es kaum eine Folge, die kürzer als zwei Stunden wäre. Die allermeisten Dune-Fans werden den Roman aber ohne Kenntnis des Podcasts und der dort thematisierten versteckten Spezifika des Dune-Universums und seiner Querverweise nach Pakistan oder ins antike Griechenland genießen - und diejenigen, die tiefer einsteigen wollen, finden dort gehaltvolle neue Einsichten. Damit wären sie auch für einen Quiz-Thread gerüstet, neben dem das Perry-Quiz in diesem Forum verblassen würde ...  :)

Da Du mich gerade mit Dune triggerst, kann ich nur zurückgeben, was ich schon im Komitee gesagt habe (meine Schöpfung, also auch meine Schöpfungshöhe incl. Kontrolle darüber):

wenn nur ein einstelliger Prozentsatz der Literaturkenner einen Deiner "Imagos" gelesen hätte, wüsste der deutsche Literaturkanoniker, wie deutsche SF abseits von PR aussieht. Egal welchen! Das wäre wirklich Konkurrenz zu den ganzen Fantasydingern deutscher Feder geworden.

 

Und das sage ich nicht, weil ich Dich und Deine Schreibe mag; es ist einfach so! Period.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#36 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 21:55

Der Heftroman ist ein Spezifikum des deutschen Sprachraums, es gibt im angloamerikanischen Bereich keine vergleichbaren Serienphänomene wie bei uns.
Dass Romane zu StarTrek und StarWars den HUGO in einer Literaturkategorie gewonnen hätten, wüsste ich nicht (will es aber auch nicht ausschließen); es gibt aber auch nichts, was dagegenspricht. Bei der "Best Dramatic Presentation (Short Form)" - einer weiteren HUGO-Kategorie - werden zum Beispiel häufig einzelne Folgen von Fernseh- bzw. Streamingserien nominiert (2022 zum Beispiel Star Trek: Lower Decks: wej Duj oder 2018 Star Trek: Discovery: Magic to Make the Sanest Man Go Mad) und gewinnen auch (2022 zum Beispiel The Expanse: Nemesis Games).
Ich bin auch davon überzeugt, dass Perry Rhodan nahezu jedes Jahr (mindestens) einen HUGO gewinnen würde, wenn die Serie in den USA geschrieben werden würde - dort geht man mit großen Erfolgen anders um als in "good old Germany" ...


Nach deiner Logik müssten die Serienromane den Hugo dominieren und genau das machen sie nicht. Es passiert genau das Gegenteil von dem was du behauptest.
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#37 Bernard

Bernard

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 23:50

Danke für die Tipps. Ich habe mir nun Nummer 3195 gekauft und sie auf meinen Lesestapel getan. Bin gespannt auf das Experiment!

Ich auch - viel Vergnügen bei der Lektüre!

 

 

wenn nur ein einstelliger Prozentsatz der Literaturkenner einen Deiner "Imagos" gelesen hätte, wüsste der deutsche Literaturkanoniker, wie deutsche SF abseits von PR aussieht. Egal welchen! 

Vielen Dank für die Blumen.  :)

 

 

Nach deiner Logik müssten die Serienromane den Hugo dominieren und genau das machen sie nicht. Es passiert genau das Gegenteil von dem was du behauptest.

Das kann ich nicht erkennen:

Etwas Vergleichbares zu den Heftromanserien des deutschsprachigen Raums gibt es in den USA nicht.

Dafür gibt es aber das Serienphänomen für Fernsehen und Streaming, was wiederum bei uns im SF-Bereich nicht vergleichbar vorhanden ist (womit ich nichts gegen Raumpatrouille Orion gesagt haben will - aber die hat nun mal ein paar Jahre auf dem Buckel  :) ). In den Kategorien, wo in den USA das Serienformat stark ist, sind die einzelnen Serienfolgen präsent, werden nominiert und gewinnen.
In den literarischen Kategorien gibt es durchaus Buchserien ("novel"), bei denen die einzelnen Folgen nominiert werden und gewinnen. 2016, 2017 und 2018 hat zum Beispiel N.K. Jemisin mit den drei Bänden der Broken-Earth-Trilogie gewonnen - also mit einem Auftakt-, einem Mittel- und einem Abschlussband.

Insgesamt führt mich das zu der Auffassung, dass keine Berührungsängste mit Serienformaten bestehen, und dass auch kommerziell sehr erfolgreiche Reihen (wie Star Trek) immer wieder zumindest nominiert werden, wenn nicht gar gewinnen (Game of Thrones hat nach meiner Erinnerung ebenfalls ab und zu gewonnen, auf jeden Fall war es nominiert - im internationalen Bereich zählt Fantasy ja als Unterkategorie der SF).


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#38 Peter-in-Space

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 00:29

Vielen Dank für die Blumen.  :)

Wir haben es schon besprochen - BuCon '18 oder '19


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#39 lapismont

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 09:07

Ich bezweifle ja stark, dass ein einzelner Heftroman an einen der Broken-Earth-Bände herankommt.
Und fällt Dir eigentlich auf Bernhard, wie kosequent Du hier due Konkurrenz ausklammerst?
Zu meiner Lesezeit war MX die qualitativ bessere Serie.

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#40 Bernard

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 09:25

Und fällt Dir eigentlich auf Bernhard, wie kosequent Du hier due Konkurrenz ausklammerst?
Zu meiner Lesezeit war MX die qualitativ bessere Serie.

Hat die Konkurrenz einen Marktanteil von 75% an der SF in Deutschland? Prägt sie das SF-Fandom in gleichem Maße (siehe hierzu die Ausführungen in den Artikeln - ein Aspekt: Die PERRY RHODAN-Fanzentrale hat ca. 1000 Mitglieder, der SFCD ca. 300)?

Wenn jemand über "Sport in Deutschland" berichtet, muss der Fußball vorkommen, ansonsten wird der Kern verfehlt. Der Vollständigkeit halber sollte auch Wasserball erwähnt werden - aber wenn Wasserball fehlt, ist das Versäumnis weniger gravierend, als wenn Fußball fehlt.

 

Wenn Maddrax besser war (oder ist) als Perry Rhodan - gut, freut mich, dass da herausragende Sachen geschrieben werden. Hat das in den Shortlists bzw. Nominierungslisten von KLP oder DSFP oder gar in Titelgewinnen einen Niederschlag gefunden? Haben diese Preise hier als Seismographen fungiert, die die interessierte Szene auf die herausragende Qualität von Maddrax hingewiesen haben? Wurde mit Blick auf Maddrax das Ziel verwirklicht, die deutschsprachige Science-Fiction in ihrer Gesamtheit zu erfassen?


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#41 lapismont

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 09:39

Offensichtlich war die Qualität der Serien nie ausreichend. Also weiter dran arbeiten!

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#42 Jordan

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 09:48


Ich bin auch davon überzeugt, dass Perry Rhodan nahezu jedes Jahr (mindestens) einen HUGO gewinnen würde, wenn die Serie in den USA geschrieben werden würde - dort geht man mit großen Erfolgen anders um als in "good old Germany" ...

Ich bin relativ sicher, dass ein Text, dessen Hauptfiguren alte weiße Männer sind, zur Zeit bei den Hugos so wenig Chancen hat wie ein Schneeball in der Sonne... :P

 

Ich für meinen Teil glaube, dass PR für die allermeisten Leser ein nettes Nebenbei darstellt, daher gibt es kein Prestige irgendeiner Art. Zumal ich die Leser in der Masse auch eher als passiv-konsumierend einschätze. Klar gibt es da einige hundert sehr aktive Fans, die Cons, Stammtische, die PRFZ, Youtube-Beiträge und anderes auf die Beine stellen, aber auf die geschätzten 60.000 wöchentlichen Käufer verliert sich das eher und überschneidet sich auch. Und oft findet das Fansein halt in der eigenen Blase statt - nicht nur bei PR, bei anderen SF-Universen wie z.B. Battletech-Spieler habe ich das gleiche erlebt. Es gibt da im Fandom wenig Bestreben, sich mit SF-Fans anderer Couleur auszutauschen und so für die eigene Serie "zu trommeln". Und das wirkt sich dann letztendlich z.B. auch auf die Besetzung des DSFP-Kommitees aus.

 

Dazu kommt: Nach meiner Einschätzung entstehen bei der PR-Serie die Texte unter einem hohen Zeitdruck für die Autoren. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass Andreas Eschbach für seinen letzten Roman kaum vier Wochen vom Erhalt des Exposes bis zum Verkaufstermin hatte. Ich mag mich täuschen, aber solche Bedingungen - auch wenn hier sicher eine Ausnahme vorliegt - erschweren sicher das Erstellen von Texten, die sich dann mit Romanen messen sollen, deren Autoren zumindest diesen Druck nicht haben und deshalb länger an ihnen feilen können.

 

Schließlich müssen die PR-Romane nach den Gesetzen einer Endlosserie funktionieren. Gewisse Handlungsmuster sind vorgegeben und können auch nicht verändert werden, um den Verkaufserfolg nicht zu gefährden. Das macht Romane oder Teile von ihnen mitunter vorhersehbar. Das wiederum scheint mir keine gute Voraussetzung zu sein, um als bester Roman des Jahres ausgezeichnet zu werden.

 

Das muss natürlich nicht heißen, dass es in Ausnahmefällen nicht gelingen mag, einen hervorragenden Text vorzulegen, und bei den Titelbildern oder Kurzgeschichten spielt es sicher keine Rolle. Aber da braucht man dann wieder jemanden, der diese Perlen im Blick hat und sie zumindet vorschlagen kann, denn soweit ich die Staturen des DSFP verstanden habe, ist es möglich, im Einzelfall auf Vorschlag eines Kommiteemitglieds die "keine Heftromanserien"-Regel außer Kraft zu setzen.

 

Was die Außenwirkung des KLP, DSFP oder anderer Genrepreise angeht: Die ist meiner Wahrnehmung nach nicht vorhanden. Wer die Preise auf dem Schirm hat, der weiß auch um die herausragenden Rolle von Perry Rhodan. Wer sie nicht kennt, wird meiner Meinung nach auch nicht durch die Nominierung oder gar den Gewinn eines solchen Preises bzw. den Wikipediaeintrag dazu animiert, sich näher mit der Serie zu beschäftigen.

Ich glaube, die Serie hat doch mal eine ganze Zeit ihre Kategorie beim Deutschen Phantastik Preis dominiert. Ich wüßte nicht, dass dadurch eine große Wirkung nach außen entstanden ist, lasse mich aber gern eines besseren belehren.



#43 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 10:24

Disclaimer: Ich nominiere nie, da ich das Gefühl habe, viel zu wenig zu lesen. Dennoch finde ich die Debatte spannend.

 

Im Grunde ist der Essay - so mein Verständnis - als eine Art kritische Anfrage zu verstehen an all jene, die derartige Preise nominieren und vergeben: "Habt Ihr Perry Rhodan im Blick? Oder schließt ihr das Perryversum quasi von vornherein aus? Wenn ja: Warum?"

Und diese Fragen kann man ja durchaus stellen - sie zwingen ja nicht zu zukünftigen Nominierungen.

Zur Qualität von Perry Rhodan kann ich nichts sagen: Ich bin - thesenhaft zugespitzt - ein "klassischer" Sci-Fi-Leser der ab 1980 geborenenen Generation, sprich: Ich hatte noch nie einen Perry Rhodan in der Hand. (Was mit jeder Menge Vorurteilen zu erklären ist. Und der "Angst", nicht genügend Zeit zu haben.)

- Bei all den genannten "Schwierigkeiten", sich mit Blick auf eine Preisvergabe einer Serie anzunähern, möchte ich einen Gedanken ergänzen: Mit Blick auf "Worldbuilding" würde ich einen eigenständigen Roman immer erstmal höher bewerten als einen Roman innerhalb einer Serie. Die Begründung ist augenscheinlich, nehme ich an. Eine Serie übernimmt das vorgegebene Worldbuilding bzw. muss sie übernehmen; ein Roman wie "Hologrammatica" hat dies alles selbst zu leisten. Eventuell ist diese subjektive Bevorzugung völliger Bullshit, da ja auch Romane in der Regel nichts ganz neu erfinden und meist auf früheren Ideen aufbauen oder sie verarbeiten und - ganz wichtig - da ja "Worldbuilding" nun wirklich nicht alles ist, was einen guten Roman ausmacht. Dennoch: So wäre mein Gefühl.

- Gibt es eigentlich einen Perry Rhodan Preis? Bei dem die Community sagt: Das war der beste Beitrag zum Perryversum in diesem Jahr!

- Im Grunde scheint es mir bei der Debatte nicht um Außenwirkung zu gehen. Ich tippe mal drauf, dass so ein Preis an den Verkaufszahlen wenig ändert. Die Frage scheint mir eher zu sein: Ist das, was wir hier tun, halbwegs fair? [Und diese Frage kann ich nicht beantworten, denn: Siehe oben.]

 



#44 FranzH

FranzH

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 10:38

Ich bezweifle ja stark, dass ein einzelner Heftroman an einen der Broken-Earth-Bände herankommt.
 

 

Volle Zustimmung!

(.... und das sage ich, obwohl ich in ein oder zwei Jahren mein 50-jähriges PR-Lesejubiläum erreiche!)
 
Ich möchte noch betonen, dass das Komitee nichts gegen Trilogien oder kürzere Serien hat. (Wir haben ohnehin nichts gegen gute SF.)
Dirk van den Boom wurde mit diversen Trilogien nominiert (z.B. 2021, 2020, 2019, 2018) und hat 2017 mit dem ersten "Skiir" Band gewonnen. Ivan Ertlov war 2022 mit "Stargazer 1" (so nenne ich es jetzt mal) nominiert, Richard Sachs mit den "Sax Chroniken Band 1" im Jahre 2020. Das wir auch nichts gegen PR-Autoren haben, sieht man z.B. an der Nominierung von Christoph Dittert 2021.
 
Endlosserien sind problematischer für unseren Jurypreis, dazu wurde schon einiges gesagt, aber diese Diskussion verläuft ohnehin teilweise im Kreis. 
Das gilt auch für die Prozentzahlen, die hier in Bezug auf Eigenständigkeit und Verständlichkeit von PR-Heften hier, sowie für den Anteil von PR am "Biotop" der deutschen SF herumschwirren.
Bei diesen Zahlen fehlt mir in der Regel die wissenschaftliche Grundlage, sie kommen mir alle sehr hypothetisch vor.


#45 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 10:48

Wie diese Zahlen entstanden sind, die ja auch in den Artikeln genannt werden, würde mich auch interessieren. Da werden immer wieder 75% benannt, aber ich habe nicht begriffen: 75% wovon?


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#46 Amtranik

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 10:58

Ich muss hier jetzt auch mal eingreifen und einiges klarstellen.

Es geht hier ja nicht primär um die Eigenständigkeit von Romanheften, sondern warum laut Bernds Wahrnehmung zu wenig Perry Rhodan prämiert wird. Sein Vorwurf. Es wird zu wenig beachtet. Wie auch zuletzt von Jordan richtig bemerkt, ist dieser Vorwurf schon deswegen absurd, weil wir in den Statuten eindeutig die Endlosserien ausnehmen. Warum also wird hier immer noch von 75 % geredet oder einer absichtlichen Ignoranz das Wort geredet? Ganz davon abgesehen, dass auch dass jeder Grundlage entbehrt. Bevor ich darauf eingehe noch ein Wort zu den von Bernd angenommenen 85 % eigenständig lesbaren Heftromanen. Ich halte es für sehr nachvollziehbar, dass jeder noch so gute im Rhodankosmos eingebettete Einzelroman durch die Wegnahme der Exposeleistung, des Überbaus und seiner Bedeutung laufenden Zyklus so viel verliert, dass es schlicht nicht mehr für eine Nominierung reicht. Das jedenfalls erscheint mir aufgrund meines Kenntnisstandes als die wahrscheinlichere Variante, neben der bereits erwähnten allgemein bekannten und niemals verheimlichten Regel, dass bei uns Heftromane in Endlosserie keine Berücksichtigung finden.

Doch kommen wir mal zu dem Punkt der irgendwie im Raume steht, ganz ähnlich wie ja die Vorwürfe in jüngerer Zeit Preise wie KLP und DSFP hätten über die Jahre Frauen absichtlich diskriminiert, denn wie sonst könnte es erklärlich sein, dass so wenige weibliche Preisträger existieren? Ist es wirklich so, dass Perry Rhodan von den Mitgliedern des DSFP Preiskomitees weniger beachtet werden als andere Publikationen? Dazu hole ich ein klein wenig aus.
Wie ja sicher allgemein bekannt sein dürfte, unterscheidet sich unser Komitee Preis von den anderen vor allem auch dadurch, dass nominierte Werke von allen vergleichend gelesen werden müssen, es somit einen fairen Wettbewerb gibt. Aber wie sieht die Arbeit vor dem einmal im Jahr stattfindenden Nominierungsprozess aus?
Es gibt eine Vielzahl an Publikationen, die kein einzelner Leser und sei er noch so fleißig alleine bewältigen könnte. Ein Komitee versucht dies durch Teamwork auszugleichen. Unser Anspruch, unsere Zielmarge, wenn man so will, war von jeher, zu erreichen, dass jedes Werk, jede Publikation im Durchschnitt von 2 Komiteemitgliedern vor der Nominierung gelesen wurde. Wie gesagt, ein Durchschnittswert. Wir müssen alle nominierten Werke gleich behandeln, anders als bei den anderen Preisen, wo man nominiertes auch schlicht nullen kann, nicht weil man den Roman oder die Kurzgeschichte schlecht fand, sondern weil man sie eventuell gar nicht gelesen hat.
Aber bei der Arbeit über das Jahr sind wir natürlich den gleichen Marktmechanismen unterworfen wie alle anderen auch. Und daher wird es nie absolute Fairness und Chancengleichheit geben. Wie meine ich das? Als vor 3 Jahren der damals noch ganz frisch dem Komitee beigetretene Roland für den etwas unscheinbaren Roman mit merkwürdigem Cover und völlig unbekanntem Autor warb, hatte außer ihm Sven Haupts Sprache der Blumen niemand sonst gelesen. In diesem Jahr und 2 DSFP Gewinne später, hat Sven Haupt einzig dank seines Bekanntheitsgrades und Reputation, ohne dass man groß werben muss, viele Leser, die sich für seinen neuesten Roman interessieren, während andere weiterhin hoffen müssen, dass ihr Werk einem Einzelmitglied des Komitees so gut gefällt, dass er Werbung macht, weil der Roman ansonsten vermutlich keinen weiteren Leser haben wird. Sogar der KLP scheint mittlerweile auf Sven aufmerksam geworden zu sein. Ich hoffe nur hier endet die Parallele zu Andreas Eschbach. Wie gesagt, hier treffen an die 200 Publikationen pro Jahr auf 10–15 Leser eines Komitees.
Wir haben in diesem Jahr ein fleißiges Komitee wie nie und sind laut Exceltabelle auf einem guten Weg unser absolutes Ideal sogar zu erreichen und stehen bei einem Schnitt von 1,94 Lesern pro Werk bei den Romanen, was eine enorme Leistung darstellt. Und jetzt vergleichen wir das mal mit Perry Rhodan. Derzeit haben wir auch dank Bernd, der Sabine zu PR gebracht hat, tatsächlich 3 aktive Leser der Serie, d. h. die lesen neben ihrer Komiteearbeit jede Woche ihren PR-Roman. Darüber hinaus haben wir noch mindestens 2 Ex Leser, zu denen ich auch zähle. Perry Rhodan hat also gemessen am Durchschnitt der 1,94 aller übrigen Werke bereits eine überdurchschnittlich hohe Beachtung. Und das, obwohl die Serie formal gar nicht Nominierungsberechtigt ist. Vorwürfe in Richtung Ignoranz oder zu wenig Beachtung gehen also völlig fehl und sind unangebracht.
Nehmen wir jetzt noch der Vollständigkeit halber andere Werke hinzu. Dann gab es in den letzten gut 30 Jahren nicht mehr als eine Handvoll eigenständige Werke aus dem Hause Perry Rhodan. Allen voran die 4 Space-Thriller. Und siehe da, einer davon hat unseren Preis sogar gewonnen. Daneben zähle ich noch 2 Werke, die als Silberband herauskamen, Hubert Haensels Reginald Bull und Alaska Saedelaere Romane, Kosmoschroniken genannt, die 5 Kurzromane der Autorenbibliothek, den Eschbach Rhodan Roman von vor 2 Jahren, mit Abstrichen Jupiter, weil der in einem dicken Band veröffentlicht wurde, aber da gibt es 3 Autoren. Alle anderen Taschenbuchreihen, es waren glaube ich 6? An der Zahl sind wiederum Fortsetzungswerke, die kaum eigenständig lesbar oder bewertbar waren. Nimmt man also die wirklich relevanten Werke und setzt sie in Relation, so ist ein DSFP Preisgewinn, gar nicht so schlecht. Vor allem angesichts der Konkurrenz.



#47 lapismont

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 11:13

Und 2022 war ein starker Roman-Jahrgang, bin sehr auf die beiden Nominierungslisten gespannt.

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#48 Bernard

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 12:25

Und oft findet das Fansein halt in der eigenen Blase statt - nicht nur bei PR, bei anderen SF-Universen wie z.B. Battletech-Spieler habe ich das gleiche erlebt. Es gibt da im Fandom wenig Bestreben, sich mit SF-Fans anderer Couleur auszutauschen und so für die eigene Serie "zu trommeln". 

...

Was die Außenwirkung des KLP, DSFP oder anderer Genrepreise angeht: Die ist meiner Wahrnehmung nach nicht vorhanden.

Das nehme ich auch so wahr. Die Frage ist nun: Ist dieser Zustand befriedigend?

Meine Idealvorstellung ist, dass es eine aktive Science-Fiction-Szene in Deutschland gäbe. Sprich: Es gibt nicht nur vereinzelte Rezensionen zu einzelnen Werken, sondern eine rege Diskussion mit gegenseitiger Bezugnahme zu aktuellen Werken der Science-Fiction, und wenn man auf Conventions geht, kann man mit dem Großteil der Anwesenden über die bedeutendsten Werke der vergangenen Jahre in Austausch treten, weil sie eben diese Werke gelesen haben. Mit anderen Worten: Einer der Schlüssel wäre ein Kanon.

Im Grunde wäre ein Genre-Preis prädestiniert, einen solchen Kanon zu schaffen. Das ist gegenwärtig nicht der Fall, der KLP erfüllt diese Funktion nicht, der DSFP noch weniger. Das finde ich bedauerlich, weil uns (als Szene) dadurch diverse Möglichkeiten verloren gehen.

Durch Inklusion von Perry Rhodan würde die Reichweite mindestens vervierfacht, was ja schon mal nicht schlecht wäre. Dass Rhodan auch in der Altersstruktur jünger und in der Geschlechterverteilung der Fanbase diverser ist als der SFCD, wäre ein weiteres Positivum.

Man kann natürlich sagen: "Ist doch egal - irgendwer (ein größtenteils anonymes Gremium) schenkt dir 1000 Euro, wenn du gewinnst. Bedank dich höflich - und ansonsten ignoriere die doch und lass die ihr Ding machen." Das scheint unter den SF-Schaffenden (über Rhodan hinaus) eine verbreitete Einstellung zu sein - aber ich glaube, wir (als SF-Szene) könnten besser sein ...

 

 

Dazu kommt: Nach meiner Einschätzung entstehen bei der PR-Serie die Texte unter einem hohen Zeitdruck für die Autoren. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass Andreas Eschbach für seinen letzten Roman kaum vier Wochen vom Erhalt des Exposes bis zum Verkaufstermin hatte.

Die vier Wochen sind tatsächlich eine Ausnahme, üblich sind 6 Wochen. Wenn wir mal bei den 4 Wochen bleiben, sind das über den Daumen 160 Arbeitsstunden (ja, jetzt höre ich alle Selbständigen lachen ...) für 120 Normseiten, was etwa 100 Taschenbuchseiten entspricht. Also müsste man etwa eine Seite pro eineinhalb Stunden schreiben.

Die Zeit für Lektorat, Korrektorat ist extra, geht also nicht von den 4 bzw. 6 Wochen ab.

Recherche und Handlungsplanung dagegen sind innerhalb dieser Zeit zu leisten, aber hier kommen die Exposés und Datenblätter ins Spiel, die viel abnehmen. Das ist wirklich gut zu schaffen ...

In meinem Fall ist es so, dass ich einen Heftroman für gewöhnlich in 7 Tagen schreibe (um da den nächsten Einwand abzufangen: Auch, wenn ich bei Publikumsverlagen veröffentliche: Ich werde besser, je schneller ich schreibe - das merke ich an den Rückmeldungen zu den entsprechenden Passagen aus dem Lektorat). In den 6 Wochen, die ich normalerweise für einen Rhodan habe, kann ich auch einen 500-Seiten-Roman schreiben, der in einem Publikumsverlag erscheint.

Also: Die Zeit ist nicht knapp.

Hinzu kommt, dass die Bezahlung pro Seite bei Rhodan im Branchenvergleich sehr gut ist. Für mich die beste Bezahlung (pro Seite) überhaupt - und ich stand siebenmal auf der Spiegel-Bestsellerliste. Bei anderen Kolleginnen und Kollegen dürfte der Vorsprung eher größer sein.

Bei den Kurzgeschichten (bei Rhodan meist Stellaris) ist das noch extremer: Für meine (allerdings längere) Rhodan-Kurzgeschichte bekam ich das Achtfache dessen, was mir ein Magazin für eine andere Kurzgeschichte gezahlt hat - und oft bekommt man für seine Kurzgeschichten lediglich ein Belegexemplar.

Bezahlung übersetzt sich für Autorinnen und Autoren oft in Schreibzeit ... Kann man den Hauptjob um einen Tag pro Woche reduzieren, den man dann ins Schreiben stecken kann? Eine solide finanzielle Basis ermöglicht auch ein gründliches Lektorat und ein ebensolches Korrektorat.

Alles Punkte, die dafür sprechen, dass die Qualität bei Rhodan höher sein müsste als irgendwo sonst auf dem deutschsprachigen SF-Markt.

 

 

Gewisse Handlungsmuster sind vorgegeben und können auch nicht verändert werden, um den Verkaufserfolg nicht zu gefährden. Das macht Romane oder Teile von ihnen mitunter vorhersehbar. Das wiederum scheint mir keine gute Voraussetzung zu sein, um als bester Roman des Jahres ausgezeichnet zu werden.

Bei Handlungsmustern ist das nicht der Fall - es gibt das Bad End ebenso wie das Happy End, die Tragödie ebenso wie die Komödie, die Ensemble-Geschichte ebenso wie die einsame Heldin ... you name it.

Dennoch hast Du insofern einen Punkt, dass manche Motive bei Rhodan keine Rolle spielen, und wenn man die sucht, wird man dort nicht fündig, insbesondere:

- Near Future-Stoffe mit starkem Gegenwartsbezug (einen allegorischen Gegenwartsbezug kann natürlich prinzipiell jede Geschichte bieten)

- Kommentare zu tagespolitischen Ereignissen

- Explizite Erotik

- Exzessive Gewaltdarstellung

- den großen Bereich der Climate Fiction (wenn Millionen Planeten besiedelt sind, wird eine Ökokatastrophe auf einem einzelnen Planeten zwangsläufig zu einer Randnotiz)

 

 

Zur Qualität von Perry Rhodan kann ich nichts sagen: Ich bin - thesenhaft zugespitzt - ein "klassischer" Sci-Fi-Leser der ab 1980 geborenenen Generation, sprich: Ich hatte noch nie einen Perry Rhodan in der Hand.

Das kann ich subjektiv bestätigen, da fällst Du (nach meiner Wahrnehmung) tatsächlich in eine Lücke. Die Geburtsjahrgänge ab Mitte der 1990er scheinen wieder etwas stärker in der Fanbase vertreten zu sein - ab da auch mit auffällig höherem Frauenanteil. Es mag an Rhodans starker Social-Media-Präsenz liegen.

 

 

Eine Serie übernimmt das vorgegebene Worldbuilding bzw. muss sie übernehmen;

Prämiert werden sollen bei KLP und DSFP die qualitativ hochwertigsten Werke. Wenn das Ergebnis zählt, müsste irrelevant sein, wie viel Aufwand von wem hineingesteckt wurde. Also "death of the author" - das Werk steht für sich allein und wird für sich allein beurteilt.

Vielmehr liegt umgekehrt die Vermutung nahe: Wenn ein Worldbuildung seit über 60 Jahren von einer Vielzahl von Personen vorgenommen, weiterentwickelt und von einer starken Fanbase über Rückmeldungen überprüft und geschärft wurde - dann ist es vermutlich ziemlich ausgereift und erwiesenermaßen tragfähig ...

 

 

- Gibt es eigentlich einen Perry Rhodan Preis? Bei dem die Community sagt: Das war der beste Beitrag zum Perryversum in diesem Jahr!

Gab es mal und wurde auch mit Neuauflagen in einem Sonderformat kombiniert, gibt es aber aktuell nicht.

 

 

Bei diesen Zahlen fehlt mir in der Regel die wissenschaftliche Grundlage, sie kommen mir alle sehr hypothetisch vor.

Das sind sie auch - aber begründete Hypothesen, denn zum Beispiel die Mitgliedszahlen der PRFZ und des SFCD sind ja öffentlich zugänglich, die Verkaufszahlen kennt man zumindest größenordnungsmäßig.

 

 

Wie diese Zahlen entstanden sind, die ja auch in den Artikeln genannt werden, würde mich auch interessieren. Da werden immer wieder 75% benannt, aber ich habe nicht begriffen: 75% wovon?

Im Wesentlichen:

- Größe der Fanbase (Vereine/ Vereinsmitglieder), Conventions (Anzahl und Besucherzahl), Fanzines, Foren, FB-Gruppen ...)

- Verkaufte Exemplare (letzte veröffentlichte Zahl bei Rhodan: 60.000 pro Woche in der Hauptserie, macht knapp 3 Millionen pro Jahr, plus Nebenserien, plus Einzelveröffentlichungen, plus weitere Formate; im Vergleich dazu der Jahresbestseller Belletristik 2022 lt. Börsenblatt: 450.000 Exemplare (allerdings nur Print) - und die bestverkauften SF-Titel liegen weit darunter; um auf die Bestsellerliste zu kommen, reichen in einer normalen Woche 5000 verkaufte Exemplare - die meisten SF-Bücher schaffen das nicht)

Nebenfaktoren:

- Behandlung in größeren Medien (FAZ, arte, 2DF ...)

- wissenschaftliche Arbeiten

- Präsenz in anderen Formaten (Rhodan tauchte mal im Tatort auf etc.)

 

 

..., weil wir in den Statuten eindeutig die Endlosserien ausnehmen.

Beim KLP können Heftromane nominiert werden, auch Rhodan, das ist geklärt.

Beim DSFP ist die Frage, ob dieser Satzungsartikel dem Anspruch im Wege steht, die deutsche Science-Fiction abzubilden - und falls das so sein sollte und so bleiben soll, ob die Benennung des Preises dann glücklich gewählt ist.

 

 

Ich halte es für sehr nachvollziehbar, dass jeder noch so gute im Rhodankosmos eingebettete Einzelroman durch die Wegnahme der Exposeleistung, des Ãœberbaus und seiner Bedeutung laufenden Zyklus so viel verliert, dass es schlicht nicht mehr für eine Nominierung reicht. 

Das vermute ich auch - aber ich alte die Wegnahme für unsinnig. Wenn das Werk zählt, ist egal, wie es zustande gekommen ist - insbesondere, wie viele Autorinnen und Autoren daran beteiligt waren und wie sie konzeptionelle, schreiberische und redigierende Tätigkeiten aufgeteilt haben. Das lässt sich im Zweifel auch bei keinem Nicht-Serien-Buch sagen (Recherchedienstleistungen können ebenso zugekauft werden wie fact checking etc.).


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#49 lapismont

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 12:47

Halten wir fest: Perry Rhodan verkauft sich gut, gewinnt aber keine Preise. Wir wissen nicht genau warum das so ist und haben keine Idee, wie wir das ändern können.

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#50 Bernard

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 12:56

Halten wir fest: Perry Rhodan verkauft sich gut, gewinnt aber keine Preise. Wir wissen nicht genau warum das so ist und haben keine Idee, wie wir das ändern können.

:biggrin2:

Dass es sich gut verkauft, darf gern so bleiben.

Was die Preise angeht:

- KLP: Die Rhodan-Macher dafür sensibilisieren, dass der Preis ihre Aufmerksamkeit wert ist und sie entsprechend nominieren können/sollen

- DSFP: Die bestehenden Jurymitglieder dafür sensibilisieren, was ihnen an Qualität und Außenwirkung entgeht, wenn sie Rhodan deutlich weniger beachten, als die SF-Fans im Allgemeinen das tun, und in der Rhodan-Fanbase für die Mitarbeit beim DSFP werben


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#51 Peter-in-Space

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 13:06

Ich habe eben noch einmal nachgeschaut, "Verleger" war selbst als Behauptung verwegen. Nun bin ich verlegen!


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#52 Jol Rosenberg

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 15:43

Vielen Dank Bernard für die Einblicke. Ich zitiere dich hier mal, um auf die Punkte einzugehen.

 

 

Das nehme ich auch so wahr. Die Frage ist nun: Ist dieser Zustand befriedigend?

Meine Idealvorstellung ist, dass es eine aktive Science-Fiction-Szene in Deutschland gäbe. Sprich: Es gibt nicht nur vereinzelte Rezensionen zu einzelnen Werken, sondern eine rege Diskussion mit gegenseitiger Bezugnahme zu aktuellen Werken der Science-Fiction, und wenn man auf Conventions geht, kann man mit dem Großteil der Anwesenden über die bedeutendsten Werke der vergangenen Jahre in Austausch treten, weil sie eben diese Werke gelesen haben. Mit anderen Worten: Einer der Schlüssel wäre ein Kanon.

 

Da haben wir sehr verschiedene Sichtweisen. Ich finde die Idee eines Kanons schon bei e-Literatur schwierig, einfach weil Geschmack so verschieden ist und weil Kanonisierung meist marginalisierte Gruppen systematisch ausschließt. Bei SF bin ich enorm froh, dass wir so eine Diversität von Lesevorlieben und Hintergründen haben.

 

 

Die vier Wochen sind tatsächlich eine Ausnahme, üblich sind 6 Wochen. Wenn wir mal bei den 4 Wochen bleiben, sind das über den Daumen 160 Arbeitsstunden (ja, jetzt höre ich alle Selbständigen lachen ...) für 120 Normseiten, was etwa 100 Taschenbuchseiten entspricht. Also müsste man etwa eine Seite pro eineinhalb Stunden schreiben.

Die Zeit für Lektorat, Korrektorat ist extra, geht also nicht von den 4 bzw. 6 Wochen ab.

Recherche und Handlungsplanung dagegen sind innerhalb dieser Zeit zu leisten, aber hier kommen die Exposés und Datenblätter ins Spiel, die viel abnehmen. Das ist wirklich gut zu schaffen ...

In meinem Fall ist es so, dass ich einen Heftroman für gewöhnlich in 7 Tagen schreibe (um da den nächsten Einwand abzufangen: Auch, wenn ich bei Publikumsverlagen veröffentliche: Ich werde besser, je schneller ich schreibe - das merke ich an den Rückmeldungen zu den entsprechenden Passagen aus dem Lektorat). In den 6 Wochen, die ich normalerweise für einen Rhodan habe, kann ich auch einen 500-Seiten-Roman schreiben, der in einem Publikumsverlag erscheint.

Also: Die Zeit ist nicht knapp.

Hinzu kommt, dass die Bezahlung pro Seite bei Rhodan im Branchenvergleich sehr gut ist. Für mich die beste Bezahlung (pro Seite) überhaupt - und ich stand siebenmal auf der Spiegel-Bestsellerliste. Bei anderen Kolleginnen und Kollegen dürfte der Vorsprung eher größer sein.

Bei den Kurzgeschichten (bei Rhodan meist Stellaris) ist das noch extremer: Für meine (allerdings längere) Rhodan-Kurzgeschichte bekam ich das Achtfache dessen, was mir ein Magazin für eine andere Kurzgeschichte gezahlt hat - und oft bekommt man für seine Kurzgeschichten lediglich ein Belegexemplar.

Bezahlung übersetzt sich für Autorinnen und Autoren oft in Schreibzeit ... Kann man den Hauptjob um einen Tag pro Woche reduzieren, den man dann ins Schreiben stecken kann? Eine solide finanzielle Basis ermöglicht auch ein gründliches Lektorat und ein ebensolches Korrektorat.

Alles Punkte, die dafür sprechen, dass die Qualität bei Rhodan höher sein müsste als irgendwo sonst auf dem deutschsprachigen SF-Markt.

 

Wirklich? Ich dachte gerade das genaue Gegenteil. Einfach weil ich allein für das Durchdenken meiner Stoffe Monate, meist sogar Jahre brauche. Ich weiß, Leute schreiben verschieden, aber so viele Leute, die in 6 Wochen wirklich Dinge tief recherchieren und durchdenken können, wird es nicht geben, fürchte ich. Ich bin aber auch eine von den Personen, die zwei Berufe haben - solche Personen sind als Autor*innen von PR außen vor, ebenso wie welche, die aufgrund von Erkrankungen und Behinderungen oder auch einfach nur dem Vorhandensein von Familie nicht in 6 Wochen 120 Seiten schreiben können. Das kann man Professionalisierung nennen - man kann aber auch fragen, ob es nicht eine systematische Aussiebung privilegierter Stimmen bedeutet.

Ich finde das alles nicht per se ein Problem. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, was ich ganz persönlich prämieren würde, wenn ich bei einem Preis mitmachte, wäre es schon wichtig. Weil ich da eben nicht nur auf gute Unterhaltung schaue, sondern vor allem auch auf Tiefe und das Aufnehmen gesellschaftlich relevanter Themen. Vielleicht sehen das andere Leute ähnlich?

Ein toller Serienkosmos ist natürlich eine Sache für sich, aber bei einem Heftroman wüsste ich, dass ich den nicht dem Einzelheft zugute halten kann. Aber wenn ich begeistert genug wäre, würde ich vielleicht trotzdem für eine Nominierung werben.

 

 

 

Im Wesentlichen:

- Größe der Fanbase (Vereine/ Vereinsmitglieder), Conventions (Anzahl und Besucherzahl), Fanzines, Foren, FB-Gruppen ...)

- Verkaufte Exemplare (letzte veröffentlichte Zahl bei Rhodan: 60.000 pro Woche in der Hauptserie, macht knapp 3 Millionen pro Jahr, plus Nebenserien, plus Einzelveröffentlichungen, plus weitere Formate; im Vergleich dazu der Jahresbestseller Belletristik 2022 lt. Börsenblatt: 450.000 Exemplare (allerdings nur Print) - und die bestverkauften SF-Titel liegen weit darunter; um auf die Bestsellerliste zu kommen, reichen in einer normalen Woche 5000 verkaufte Exemplare - die meisten SF-Bücher schaffen das nicht)

Nebenfaktoren:

- Behandlung in größeren Medien (FAZ, arte, 2DF ...)

- wissenschaftliche Arbeiten

- Präsenz in anderen Formaten (Rhodan tauchte mal im Tatort auf etc.)

 

Danke für die Erklärung der 75%. So wie ich als noch relativer Neuling in der deutschen SF-Szene die Preise verstanden habe, sind das keine relevanten Faktoren. Weder der KLP noch der DSFP nominiert den Text mit der größten Fanbase oder den Text mit den meisten Medienerwähnungen. Und sie verstehen sich auch nicht als Bestsellerlisten. Und rein statistisch ist es natürlich schwierig, weil du hier selbst offenlegst, dass du Äpfel mit Birnen vergleichst. Das wäre in etwa so, als würde ich sagen, Jol Rosenbergs Texte machten 75% der deutschen psychotherapeutisch geschulten queeren Autor*innen aus, die ein Aquarium zu Hause haben und regelmäßig auf Schreibklausuren fahren. Das sind doch alles verschiedene Grundgesamtheiten: wissenschaftliche Arbeiten, Medienpräsenz, Verkaufszahlen - was soll dabei herauskommen, das alles zusammenzuwerfen und dann eine Zahl zu behaupten, die nicht errechnet werden kann?

Ich ging bislang immer davon aus, du würdest das ähnlich wie Theresa Hannig mit ihren Geschlechterlisten machen: Im Jahr x erschienen y Romane, davon sind z% im PR-Kosmos. Auch das wäre eine irrelevante Zahl, weil man ja nur die Texte zählen dürfte, die nominiert werden können. Aber schon das wäre kompliziert genug zu errechnen.

 

However: Es gab eine nachvollziehbare Behauptung (die darüber, dass die PR-Texte fast alle allein stehen könnten), die werde ich für mich prüfen. Beim Rest habe ich das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen. Mir stößt es auch auf, dass du klingt, Bernard, als hättest du wenig Wertschätzung für die Arbeit der Personen, die die Preise vergeben und das finde ich eine schwierige Basis für eine Diskussion.


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#53 Bernard

Bernard

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Geschrieben 26 Februar 2023 - 18:35

Ich finde die Idee eines Kanons schon bei e-Literatur schwierig, einfach weil Geschmack so verschieden ist und weil Kanonisierung meist marginalisierte Gruppen systematisch ausschließt. Bei SF bin ich enorm froh, dass wir so eine Diversität von Lesevorlieben und Hintergründen haben.

Das haben wir gemeinsam: Die Vielfalt der Science-Fiction ist auch für mich ein wesentlicher Grund, aus dem sie mein Lieblingsgenre ist.

Dennoch ist eine Kanonisierung aus meiner Sicht sinnvoll, weil sie eine Verständigung - ein Miteinander statt eines Nebeneinanders - erlaubt: Man hätte damit eine gemeinsame Basis, könnte bestimmte Texte als bekannt voraussetzen und auf dieser Basis eine Diskussion beginnen, wenn man sich etwa auf einem Con trifft. Das schließt natürlich nicht aus, dass es trotzdem jeder und jedem freisteht, andere Werke als die kanonisierten besonders gelungen zu finden - dafür ließe sich auch dann leichter leidenschaftlich diskutieren, wenn es einen gemeinsamen Bezugspunkt gäbe. Ich würde mir wünschen, dass wir einen Preis hätten, der diesen Bezugspunkt Jahr für Jahr schafft. Möglicherweise ist bekannt, dass ich eine Videoreihe mit dem Ziel habe, sämtliche Gewinnerromane (deutschsprachig) des KLP zu besprechen - das ist mein Beitrag dazu, die Referenzpunkte anzuspielen und auch die Preisträger-Romane (mitunter kritisch) zu würdigen.

 

 

Wirklich? Ich dachte gerade das genaue Gegenteil. Einfach weil ich allein für das Durchdenken meiner Stoffe Monate, meist sogar Jahre brauche. Ich weiß, Leute schreiben verschieden, aber so viele Leute, die in 6 Wochen wirklich Dinge tief recherchieren und durchdenken können, wird es nicht geben, fürchte ich.

Um einige große Referenzen unter den Schnellschreibern anzuführen: Franz Kafka, Georges Simenon, Stephen King. Es gibt auch Langsamschreiber von sehr hoher Qualität - zwischen Entstehungsdauer und Qualität des Ergebnisses besteht keine Korrelation.
Und in das Durchdenken des Weltenbaus sind bei Rhodan nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte geflossen - und das von mehr als einer Person ...  :)

 

 

...  Personen, die zwei Berufe haben - solche Personen sind als Autor*innen von PR außen vor, ebenso wie welche, die aufgrund von Erkrankungen und Behinderungen oder auch einfach nur dem Vorhandensein von Familie nicht in 6 Wochen 120 Seiten schreiben können. Das kann man Professionalisierung nennen - man kann aber auch fragen, ob es nicht eine systematische Aussiebung privilegierter Stimmen bedeutet.

Diese Sorge kann ich Dir nehmen:

- Wim Vandemaan, Exposéautor (was allgemein als der aufwändigste Job im Rhodan-Orchester gilt): Familienvater, Hauptberuf Lehrer, macht neben Rhodan auch professionelle Beiträge für Rundfunk, Fernsehen und Kino.

- Christian Montillon, Exposéautor: Familienvater, schreibt außer für Rhodan auch - als Christoph Dittert - für Die drei ??? und eigenständige Romane (in diesem Diskussionsfaden wurde darauf hingewiesen, dass einer davon auch für den DSFP nominiert wurde).

- Verena Themsen, Technik- und Lore-Expertin: Mutter, Hauptberuf Physikerin (arbeitet in einem Labor).

- Oliver Fröhlich: Hauptberuf Finanzbeamter, schreibt auch für die in diesem Diskussionsfaden gelobte Serie Maddrax.

- Leo Lukas: Familienvater, schreibt eigenständige Krimis, Hauptberuf Kaberettist.

- Ich selbst: Habe in den meisten Jahren neben Rhodan 2 - 3 Romane in Publikumsverlagen veröffentlicht.

Nicht alle, aber viele Kolleginnen und Kollegen bei Rhodan haben also sowohl ein Familienleben als auch einen weiteren Beruf - es ist demnach vereinbar. Und zwar deswegen, weil Rhodan nahezu ideale Arbeitsbedingungen für Schriftstellerinnen und Schriftsteller bietet.
Für die Kurzgeschichten (Stellaris) gibt es übrigens keine vergleichbaren Zeitvorgaben. Sie werden meist auch nicht von Teamautoren verfasst.

 

Selbst, wenn diese Vereinbarkeit nicht gegeben wäre und spezielle, schwierig zu erfüllende Eigenschaften notwendig wären, um bei Rhodan mitzuschreiben: Wenn ein Preis für das beste Werk ausgelobt wird, muss allein dieses Werk begutachtet werden - ohne Ansehen der Person, die es geschaffen hat.

 

Danke für die Erklärung der 75%. So wie ich als noch relativer Neuling in der deutschen SF-Szene die Preise verstanden habe, sind das keine relevanten Faktoren. Weder der KLP noch der DSFP nominiert den Text mit der größten Fanbase oder den Text mit den meisten Medienerwähnungen. Und sie verstehen sich auch nicht als Bestsellerlisten. Und rein statistisch ist es natürlich schwierig, weil du hier selbst offenlegst, dass du Äpfel mit Birnen vergleichst.

Kannst Du diese Einschätzung bitte erläutern?

Ich lege exakt das Kriterium an, das sich KLP und DSFP auf die Fahnen geschrieben haben: Aus der Gesamtheit der in deutscher Sprache veröffentlichten Science-Fiction-Werke eines Jahres die Besten herauszustellen. Dafür, welche Beiträge die deutschsprachige Science-Fiction prägen, sind Verbreitung (Marktdurchdringung) und Impulskraft (Fanbase, mediale Rezeption) die besten Indikatoren, die mir einfallen. Gibt es bessere?

 

Mir stößt es auch auf, dass du klingt, Bernard, als hättest du wenig Wertschätzung für die Arbeit der Personen, die die Preise vergeben und das finde ich eine schwierige Basis für eine Diskussion.

Das Gegenteil ist richtig: Ich befasse mich sachlich mit diesen Preisen und mache Vorschläge, ihre Wirkung zu vergrößern. Dafür bekomme ich sogar halb-scherzhafte Hinweise aus dem Kollegenkreis (über Rhodan hinaus): "Robert, so viel Aufmerksamkeit wie durch deine Diskussion haben diese Preise noch nie erhalten - ignoriere die doch einfach und außer einem kleinen Club der Eingeweihten wird ihnen keiner Bedeutung beimessen." Dass ich hier und an anderer Stelle mitdiskutiere, liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass wir - als SF-Szene - es besser machen können, und dass wir alle davon profitieren würden - und auch daran, dass ich sehr wohl sehe, wie viel Aufwand in den DSFP fließt, weswegen ich ihm eine höhere Wahrnehmung wünschen würde. Das wiederum hat aber entscheidend damit zu tun, ob in der betrachteten Menge alle relevanten Werke enthalten sind.
Nebenbemerkung: Bei einem Jury-Preis wird die Relevanz zudem häufig durch die Persönlichkeiten der Jury-Mitglieder hergestellt (man schaue zum Beispiel, mit welchem Zeremoniell die/der jeweilige Juryvorsitzende der Berlinale vorgestellt wird und dann ihrer-/seinerseits die Mit-Jurorinnen und -Juroren präsentiert). Ich verstehe, dass es auch Nachteile durch die Offenlegung der Namen gibt, weil man als Jurymitglied dann möglicherweise von verschiedenen Seiten genervt wird. Wenn diese Möglichkeit jedoch ausscheidet, wäre es noch wichtiger, Zweifel daran zu zerstreuen, dass die Gesamtheit der relevanten SF erfasst wird.

Zum Abschluss ein Gedanke des "Literaturpapstes" Marcel Reich-Ranicki: "Literaturkritik versagt auch dort, wo sie große Erfolge nicht erklärt." Er hat mit dieser Devise die Qualitäten von Schillers Die Räuber und Goethes Leiden des jungen Werther hervorgehoben. Ich mache das im Feld der SF für Perry Rhodan.


Bearbeitet von Bernard, 26 Februar 2023 - 18:49.

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#54 Jol Rosenberg

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Geschrieben 03 März 2023 - 15:35

Über deinen Beitrag habe ich nun ein paar Tage nachgedacht. Ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass die Sichtbarkeit der beiden Preise KLP und DSFP über das engere Fandom hinaus erschreckend gering ist. Vor allem verglichen mit der doch sehr großen Arbeit, die die Ausrichtenden, Abstimmenden und Komitees sich damit machen. Es wäre in unser aller Sinne, das zu verbessern und dafür zu sorgen, dass über die Preise auch neue Leserschaft gewonnen werden kann. Nur leider habe ich nicht die geringste Idee, wie das zu bewerkstelligen wäre. Die Idee deiner Videoreihe finde ich auf jeden Fall super und werde mal reinschauen. Du hast ja offenbar auch eine Idee, wie sich das ändern würde, wenn öfter mal PR auf der Nominierungsliste stünde. Weihst du mich ein?

So oder so: Für Ideen, die deutsche Sf aus der Schmuddelecke zu holen, bin ich immer zu haben.

 

Vielen Dank auch für die Einblicke in die Leute, die bei PR schreiben. Ich finde das total spannend, auch weil es sich von der Art, wie ich schreibe, so sehr unterscheidet. Ich kenne eine Heftromanschreiberin und denke, wenn wir uns austauschen, immer wieder, dass das ein ganz anderes Arbeiten ist. Andere Voraussetzungen, ein anderer Rahmen und auch andere benötigte handwerkliche Fähigkeiten. Vielleicht probiere ich das ja auch irgendwann mal aus und kann dann noch mehr darüber sagen. Neugierig bin ich schon, vor allem auf die Arbeit in einem Team. Schreiben ist ja an sich eine schrecklich einsame Sache.

 

 

 

Aus der Gesamtheit der in deutscher Sprache veröffentlichten Science-Fiction-Werke eines Jahres die Besten herauszustellen. Dafür, welche Beiträge die deutschsprachige Science-Fiction prägen, sind Verbreitung (Marktdurchdringung) und Impulskraft (Fanbase, mediale Rezeption) die besten Indikatoren, die mir einfallen. Gibt es bessere?

 

Aber ja. Wobei die Fragestellung schon maßgeblich ist. Du fragst: "Welche Beiträge prägen die deutschsprachige Science-Fiction?"

Ich verstand die Frage, die die Preise beantworten, bislang so: "Welcher Text (KG, Roman ...) ist der beste des Jahrgangs xy?"

 

Das sind sehr verschiedene Fragen. Du fragst nach dem Impact, ich dachte bislang, die Preise versuchten nach literarischer Qualität zu fragen. Wenn man sich Sven Haupt anschaut, dessen Romane in zwei Jahrgängen gewannen, haben die Texte meinem bescheidenen Einblick nach keine große mediale Rezeption oder Marktdurchdringung. Jeder in einem Publikumsverlag erschienene Text hat da sicher höhere Zahlen zu bieten. Aber sie haben die Komitees oder meisten Abstimmenden überzeugt oder im Schnitt die meisten Punkte bekommen. Ich finde, es spricht für die Preise, dass die Texte trotzdem eine Chance hatten/haben.

Natürlich ist mir bewusst, dass allein schon deine und meine Fragen sehr verschieden beantwortet werden können. Ich könnte die Frage, was die SF prägt, aufgrund meiner eigenen Vorlieben so beantworten, dass ich auf die progressivsten Texte schaue. Du schaust wahrscheinlich auf die verbreitetsten Texte. Beides scheint valide.

Und "Der beste Text"? Nun, da ist Geschmack sicher maßgeblich beteiligt. Ist der Text mit der besten Idee der beste? Oder geht es eher um Sprache? Um Progressivität? Oder um handwerkliche Finesse? Um emotionale Berührung und überzeugende Protas oder um gute Unterhaltung?

Ich kann nur sagen, was mir wichtig ist. Aber ich denke mal, in der Gesamtheit von abstimmenden Personen wird es da sicher unterschiedliche Gewichtungen geben (was ja auch gut ist). Und trotzdem wird, wer gewinnt, auch davon abhängen, wer sich in welchen Jahren an den Abstimmungen beteiligt.


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 03 März 2023 - 17:21.

Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#55 Peter-in-Space

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Geschrieben 03 März 2023 - 15:51

Das haben wir gemeinsam: Die Vielfalt der Science-Fiction ist auch für mich ein wesentlicher Grund, aus dem sie mein Lieblingsgenre ist.

...

Kann ich mich da einfügen?

 

Ich mag gerne Erzählungen, die mich irgendwo abholen. Es muss nicht meine Komfortzone sein, zuweilen ist es sogar recht hinderlich, wenn eine Erzählung dieses bedient.

 

Ich habe so einen Favoritenkreis an "geborenen Erzähl*xen", und 2 von jenen Autoren kennt ihr besser als ich, allerdings jedx für sich. Ich bin nur ein Fan, der vor dieser Wortgewalt steht und "Ah" sagt.


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#56 Galax

Galax

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Geschrieben 03 März 2023 - 17:16

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ohnehin unterbesetzte Gremium, dass nie schafft, alles aus einem Jahr zu lesen Zeit und Kapazität hat, Endlosserien zu bewerten.

Und wenn ja was? Ne Szene? Nen Kapitel? Nen Abschnitt? Eine Episode - aber nur auszugsweise? Einen einzelnen Handlungsstrang abgekoppelt vom Rest, um mit den abgeschlossenen Werken eines Jahres mithalten zu können?

 

Und dann noch gegen all die anderen Endlosserien, die ja oft dem Trash nahestehen. Quasi ein Garant, dass PR immer gewinnen wird ;) So wie PR bei all den anderen Preisen wie dem DPP immer gewinnt. Also einfach den DSFP oben drauf, um die jährliche Preissammlung zu komplettieren? ;)

Kapier ich nicht, was der Initiator dieser Idee sich verspricht?


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#57 Bernard

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Geschrieben 04 März 2023 - 00:31

Du hast ja offenbar auch eine Idee, wie sich das ändern würde, wenn öfter mal PR auf der Nominierungsliste stünde. Weihst du mich ein?

So oder so: Für Ideen, die deutsche Sf aus der Schmuddelecke zu holen, bin ich immer zu haben.

Die deutsche SF ist nicht in der Schmuddelecke, das ist nur eine Innenwahrnehmung einiger Akteure. Das denken manche Leute, die Fantasy schreiben, ebenso, und gut im Gedächtnis ist mir auch eine Autorin historischer Romane, die meinte: "Ihr in der Fantasy werdet ja immer bewundert - wir gelten nur als Wurmfortsatz der romantischen Literatur".

Eine Grundvoraussetzung für eine größere Wahrnehmung der Preise ist eine Steigerung von deren Relevanz, und dafür ist es wichtig, dass man darauf vertrauen kann, dass auch wirklich das drin ist, was drauf steht. Wenn zum Beispiel draufsteht: "Die besten Kurzgeschichten bzw. Romane der deutschsprachigen SF in diesem Jahr", dann ist notwendig, dass auch (möglichst) die Gesamtheit der deutschsprachigen SF geprüft wurde - in jedem Fall aber das, was die SF im jeweiligen Jahr geprägt hat. Wenn nur geprüft wurde, was gerade mal 25% der SF-Fans erreicht hat, dann ist die Relevanz entsprechend geringer.

Ein weiterer Effekt ist, dass die Chance bestünde, dass das (vergleichsweise) sehr große Rhodan-Fandom die Preise mit Interesse verfolgen würde, wenn eigene Pferdchen im Rennen wären. Das wäre dann auch für die weiteren Pferdchen im Rennen gut ...

 

Ich habe in einem anderen Zusammenhang (anderer Preis) mal mit einem Buchhändler darüber gesprochen, wieso er die Titel der Shortlist nicht auf einem Präsentiertisch ausstellt. Sinngemäß hat er geantwortet: "Weil ich keinen der Titel, keinen Autor und keine Autorin auf der Liste kenne."

Ich habe gefragt, ob eine solche Shortlist denn nicht gerade die Funktion hätte, auf bisher unbekannte Titel aufmerksam zu machen.

Schon - aber um die Relevanz zu beurteilen, hält er Ausschau nach bekannten Orientierungspunkten. Wenn in einer Liste mit 10 Titeln 7 zu finden sind, die in seinem Laden gut laufen, dann scheint diese Liste ein Umfeld abzubilden, das für seine Klientel interessant ist. Ergo werden vermutlich auch die übrigen 3 Titel relevant sein und einen Blick lohnen. Bei einem umgekehrten Verhältnis geht er davon aus, dass die Kriterien der jeweiligen Jury nicht mit denen seiner Kundschaft übereinstimmen, ergo ist der Preis für ihn irrelevant.

 

 

Das sind sehr verschiedene Fragen. Du fragst nach dem Impact, ich dachte bislang, die Preise versuchten nach literarischer Qualität zu fragen.

Tun sie und sollen sie.

Wenn aber die Geschichten um Rhodan die SF seit über 60 Jahren prägen und nach dieser Zeit noch immer über 60.000 Leute (wenn man eBook und Hörbuch dazu nimmt) jede Woche ihren Geldbeutel zücken, um zu erfahren, wie es weitergeht - dann sollte man sich schon anschauen, was dran ist an diesem Phänomen ...

Wir haben schon diskutiert, dass die Arbeitsbedingungen bei Rhodan für SF-Schriftsteller im Grunde traumhaft sind (Bezahlung, Unterstützung, Zuarbeit, Feedback etc.). Ich sehe keinen Faktor, der verhindern sollte, dass aus diesen sehr guten Bedingungen auch sehr gute Literatur entsteht. 60.000 (und mehr) Leute stimmen mir da jede Woche zu. Für jemanden, der die SF-Szene beobachtet (wie es ein Preiskommitee tut), wäre es seltsam, das zu ignorieren.

 

 

Und "Der beste Text"? Nun, da ist Geschmack sicher maßgeblich beteiligt. Ist der Text mit der besten Idee der beste? Oder geht es eher um Sprache? Um Progressivität? Oder um handwerkliche Finesse? Um emotionale Berührung und überzeugende Protas oder um gute Unterhaltung?

Ich kann nur sagen, was mir wichtig ist. Aber ich denke mal, in der Gesamtheit von abstimmenden Personen wird es da sicher unterschiedliche Gewichtungen geben (was ja auch gut ist). Und trotzdem wird, wer gewinnt, auch davon abhängen, wer sich in welchen Jahren an den Abstimmungen beteiligt.

Was mir am KLP ebenso wie am DSFP gut gefällt, ist der Umstand, dass es jeweils eine Laudatio je Gewinnertitel gibt. Das schafft Transparenz darüber, nach welchen Kriterien das Gewinnerwerk als herausragend bewertet wurde. Wenn ich eine solche Laudation lese, kann ich einschätzen, ob diese Kriterien auch für mich Relevanz besitzen (oder vielleicht sogar im Gegenteil abschrecken, sodass aus einer Leseempfehlung möglicherweise eine Lesewarnung wird - wenn etwa ein Actionfeuerwerk gelobt wird, jemand aber keine actionreichen Romane mag).
Ich hätte auch - theoretisch überlegt - nichts gegen Preise, die ein deutlich engeres Feld betrachten: Nur SF mit einer bestimmten politischen Ausrichtung, nur SF von jungen Autoren, nur SF von queeren Schreibenden, nur Near Future SF etc. Das sollte dann aber auch sofort für das interessierte Publikum erkennbar sein - am besten am Namen des Preises. KLP und DSFP sind für mich gerade deswegen interessant, weil sie so integrativ sind/ die komplette deutschsprachige SF abbilden wollen.

 

 

Kann ich mich da einfügen?

 

Ich mag gerne Erzählungen, die mich irgendwo abholen. Es muss nicht meine Komfortzone sein, zuweilen ist es sogar recht hinderlich, wenn eine Erzählung dieses bedient.

Ich glaube, diese Offenheit für eine Vielzahl von Ideen ist in der SF-Fanbase weit verbreitet - ein Grund, wieso ich mich darin so wohl fühle. ????

 

 

Und wenn ja was? Ne Szene? Nen Kapitel? Nen Abschnitt? Eine Episode - aber nur auszugsweise?

Eine Geschichte - genau wie bei jeder anderen Geschichte auch.

 

 

So wie PR bei all den anderen Preisen wie dem DPP immer gewinnt. 

Der DPP wurde von 1999 bis 2019 vergeben, dabei hat Rhodan dreimal gewonnen. Das ist schwerlich "immer" ...

 

 

Kapier ich nicht, was der Initiator dieser Idee sich verspricht?

Relevanzsteigerung der Preise für Publikum und Ausgezeichnete, Zusammenführung der SF-Szene.



Um mal eine Außensicht zu bieten:

Heute ging ein interessanter Podcast online, in dem Dr. Michael Blume interviewt wird. Er spricht etwa eine Stunde über die kulturelle Strahlkraft von Perry Rhodan, auch aus seiner Perspektive als Theologe und Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus. Er ist übrigens laut Interview jemand, der die Serie nicht kontinuierlich liest, sondern ab und zu zu ausgewählten Heften greift - offenbar ohne (relevante) Verständnisprobleme ...


www.bernardcraw.net
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#58 ShockWaveRider

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Geschrieben 04 März 2023 - 01:31

 

Um mal eine Außensicht zu bieten:

Heute ging ein interessanter Podcast online, in dem Dr. Michael Blume interviewt wird. Er spricht etwa eine Stunde über die kulturelle Strahlkraft von Perry Rhodan, auch aus seiner Perspektive als Theologe und Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus. Er ist übrigens laut Interview jemand, der die Serie nicht kontinuierlich liest, sondern ab und zu zu ausgewählten Heften greift - offenbar ohne (relevante) Verständnisprobleme ...

 

Sample size:1

Und Helmut Schmidt wurde als lebenslanger Kettenraucher 96 Jahre alt.

 

Gruß

Ralf 


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#59 Amtranik

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Geschrieben 04 März 2023 - 08:55

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Und Helmut Schmidt wurde als lebenslanger Kettenraucher 96 Jahre alt.

 

Gruß

Ralf 

Vielen Dank Ralf. :thumb:



#60 Naut

Naut

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Geschrieben 04 März 2023 - 09:09

Ich verstehe und bewundere die Idee, die Robert hier wortreich verteidigt. In einer Welt, in der sich PR-Leser für SF und SF-Leser für PR interessierten, wäre sie ein großer Erfolg.

Allein, ich vermute, dass wir nicht in dieser Welt leben. Ich denke, dass die meisten Leser von PR so gut wie nie ein Werk der SF außerhalb zur Hand nehmen. Und ebenso lesen Fans allgemeiner SF niemals lange PR.
Ich weiß, dass es Ausnahmen gibt, sogar zahlreiche, ich treffe sie auf Cons und im Internet. Aber gemessen an der Gesamtzahl sind sie Ausnahmen, und allein werden sie, so meine Vorstellung, diese Idee nicht zum Erfolg führen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen


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