Genau, wir lesen am liebsten, das, was wir mögen. Ich hab auch bestimmte Texte, die ich aus Gefühlsgründen nicht anfasse und auch, weil ich von der schreibenden Person prinzipiel nichts lese.
Magazine und KI-Texte
#31
Geschrieben 23 März 2023 - 12:40
- • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau
#32
Geschrieben 23 März 2023 - 13:43
#33
Geschrieben 23 März 2023 - 13:56
Lesen und Schreiben ist ja auch Kommunikation, und Kommunikation mit einer KI ist notwendigerweise etwas einseitig, weil die Intention des Senders fehlt.
Denkst Du? Die Intention der/des Schreibenden ist doch selten klar, meist sogar unbekannt.
- • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau
#34
Geschrieben 23 März 2023 - 14:00
Hallo Naut,
Lesen und Schreiben ist ja auch Kommunikation, und Kommunikation mit einer KI ist notwendigerweise etwas einseitig, weil die Intention des Senders fehlt.
naja, wie heißt es doch so schön ... "Die Botschaft entsteht im Empfänger" (siehe dazu Roman Jakobson bzw. auch Shannon/Weaver). Ja, natürlich sendet ein Sender, und das, das Senden, also das bewusste, macht eine KI (noch) nicht, insofern entsteht im Zusammenhang mit die Botschaft die Botschaft unabhängig vom Sender a la Chat GPT. Aber sie entsteht. Ja, das scheint einseitige Kommunikation. Womit ich bei der zuvor ins Spiel gebrachten "Seele" in Texten bin ... Was auch immer da an Seele empfunden wird, hat doch nur insofern etwas mit dem Sender zu tun, als dass er/sie/es sich bemüht hat, den Text so zu verfassen, dass in mir bzw. den Leser*innen (geschafft, die *-Verweigerer sind raus) etwas ensteht, Bilder, Gefühle und Gedanken. Kurz gesagt: Das an Seele, was ein text zu haben scheint, entsteht in mir. Und kann dem völlig widersprechen, was beim Verfassen angepeilt war.
Noch scheinen "KI"-verfasste Texte nicht das Niveau zu haben, das mich anspricht, wie ich aus dem Experiment einer Lyrikerin erfahren habe. Ich kann mit Lyrik eigentlich nichts anfangen, aber selbst für mich als Unwissenden gab es doch einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Text der Lyrikerin und dem nach ihren Vorgaben von der "KI" verfassten Text.
Und, ach ja, so ganz einseitig ist die Kommunikation ja doch nicht ... Denn noch gibt es ja einen Arbeitsauftrag an die "KI" und den arbeitet die ab. Die Kommunikation findet also gewissermaßen zwischen der Person statt, der der "KI" die Instruktionen gegeben hat, und den Empfängern. Das ließe sich durchaus mit der Situation im Bereich Arztroman vergleichen: Da wird gesagt "Schreibe einen Arztroman" und dann wird der gemäß der Vorgaben an das Genre geschrieben. Entsprechend kann natürlich auch ein "KI"-generierter Text voll der Intentionen sein ...
Viele Grüße
Tobias
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
- • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
-
• (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues
#35
Geschrieben 23 März 2023 - 14:05
Hallo Lapismont,
Denkst Du? Die Intention der/des Schreibenden ist doch selten klar, meist sogar unbekannt.
eheheeeee, ich erinnere an die Schule mit "Was will uns der Autor damit sagen?". Denn er/sie/es möchte uns ja etwas sagen. Das ist dann die Intention. Und natürlich kann man der auf die Spur kommen. Okay, bei Romanen um die Rettung des Universums durch den dritten Hilfsschrauber eines rostigen Eisfrachters besteht die Intention vielleicht nur aus vier Buchstaben, nämlich G und E und L und D. Aber auch das ist eine Intention.
Mit vergnügten Grüßen
Tobias
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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• (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues
#36
Geschrieben 23 März 2023 - 14:44
Denkst Du? Die Intention der/des Schreibenden ist doch selten klar, meist sogar unbekannt.
Tobias hat das schon erklärt, und das sind ja alles keine neuen Gedanken: Bei aller Kommunikation entsteht eine mehr oder weniger große Übereinstimmung in den internen Modellen von Sender und Empfänger durch Interdependenz. Gäbe es diese nicht, wäre jede Form von Kommunikation unmöglich, wäre sie perfekt, dann wäre das das Ende aller Missverständnisse (und damit wohl das Ende der Geschichte ).
Und Tobias hat auch schon den nächsten Schritt erklärt: KI-generierte Texte können als Werkzeug des Kunstschaffens benutzt werden, genau wie ein Pinsel und ein Textverarbeitungsprogramm. Somit kommt die Intention des Senders wieder ins Spiel, und sei es nur in der Rolle des Redakteurs, Kurators oder, wie es neu heißt, des Prompt Engineers. Fehlt dieser Sender, und damit die Intention, dann verliert die Botschaft jegliche Bedeutungsdimension und ist damit keine Kommunikation mehr ("Was will uns dieser Text sagen?" - "Gar nix.")
Da man aber als Mensch nicht NICHT kommunizieren kann, können wir gar nicht anders als im Rauschen des analogen Fernsehbildes eben das Gesicht Jesu zu erblicken, oder, in diesem Fall, die Intention der KI (die es nicht gibt). Wir sehen also quasi eine Massenhalluzination von Sinn, wo keiner ist, oder - wahrscheinlicher - einen synthetisierten, kondensierten Sinn auf Basis einer kollektiven Datensammlung durch OpenAI & co.
Dieses Halluzinieren von Sinn ist es übrigens, was ich mit "Semantomorph" meinte, als ich das Wort vor fast 20 Jahren erfand.
Bearbeitet von Naut, 23 März 2023 - 14:45.
#37
Geschrieben 25 März 2023 - 21:14
Ich bin da aber auch zwiegespalten, weil ich Midjourney beispielsweise mag, als KI Bildgenerator. Ist ja im Prinzip auch nichts anderes.
Bisschen widersprüchlich, muss ich zugeben.
Mich überzeugen die Resultate. Die haben schon teilweise Hollywood-FSX-Qualität.
#38
Geschrieben 26 März 2023 - 10:00
Da ich es nicht besser ausdrücken kann als Naut, halte ich die Klappe, außer, dass ich erneut vehement nach neuem, von Dir generierten Textcontent verlange, gerne zu dem vorliegenden Thema.
Bearbeitet von Uwe Post, 26 März 2023 - 10:00.
#39
Geschrieben 26 März 2023 - 10:29
Ich blätter mal durch meine Storyideen!
#40
Geschrieben 26 März 2023 - 11:16
Ich blätter mal durch meine Storyideen!
Hauptsache nix mit Elfen-KI!
- • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau
#41
Geschrieben 26 März 2023 - 13:42
Du bringst mich da auf eine Idee ...Hauptsache nix mit Elfen-KI!
#42
Geschrieben 30 März 2023 - 08:46
Da ich es nicht besser ausdrücken kann als Naut, halte ich die Klappe, außer, dass ich erneut vehement nach neuem, von Dir generierten Textcontent verlange, gerne zu dem vorliegenden Thema.
Ich unterstütze diesen Wunsch!
Andere Frage: Seid Ihr sicher, dass wir hier alle mit echten Personen diskutieren? Ist eine KI vielleicht bereits ... im Raum?
Bearbeitet von Frank Lauenroth, 30 März 2023 - 08:47.
†In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
#43
Geschrieben 30 März 2023 - 09:04
Ist eine KI vielleicht bereits ... im Raum?
Halt die Fresse, HAL!
My.
#44
Geschrieben 30 März 2023 - 14:53
Andere Frage: Seid Ihr sicher, dass wir hier alle mit echten Personen diskutieren?
Also ich bin echt. Aber das würde eine KI wohl auch von sich behaupten, oder?
#45
Geschrieben 30 März 2023 - 19:47
Sie drehen die Schildkröte auf den Rücken. Es ist heiß. Sie helfen nicht.Also ich bin echt. Aber das würde eine KI wohl auch von sich behaupten, oder?
#46
Geschrieben 31 März 2023 - 10:53
Sie drehen die Schildkröte auf den Rücken. Es ist heiß. Sie helfen nicht.
Genau das würde eine KI antworten
#47
Geschrieben 31 März 2023 - 10:56
In dem Fall eher Decker, aber bei dem ist das ja auch nicht so klar ...Genau das würde eine KI antworten
#48
Geschrieben 31 März 2023 - 11:25
In dem Fall eher Decker, aber bei dem ist das ja auch nicht so klar ...
Er heißt Rick Deckard.
Quelle: https://de.wikipedia...ki/Blade_Runner
Fragen aus dem Voight-Kampff-Test entlarven allenfalls Replikanten.
"Was heißt: Ich helfe nicht?"
He, die Passage mit dem gekochten Hund ist doch besser.
Oder: "Ich werde Ihnen von meiner Mutter erzählen." Tja, ein Blade Runner braucht eine gute Kranken- und Lebensversicherung. Letztere für die Hinterbliebenen.
- • (Buch) gerade am lesen:David Weber: Honor Among Enemies; Exodus 44
- • (Buch) als nächstes geplant:Unsere Freunde von Epsilon Eridani
-
• (Film) Neuerwerbung: Ghost in the Shell: Stand Alone Complex 2nd Gig
#49
Geschrieben 31 März 2023 - 21:44
#50
Geschrieben 06 April 2023 - 09:03
Decker, Deckard, ... war wohl eine implantierte Erinnerung. Dann lade ich mir eben die ganze Wikipedia in den Exokortex, dann passiert so was nicht mehr.
Das war schlagfertig.
- • (Buch) gerade am lesen:David Weber: Honor Among Enemies; Exodus 44
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