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EXODUS Nr. 46 (05/2023)


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324 Antworten in diesem Thema

#31 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 09:03

Meine Gedanken dazu: Es ist auch viel schwieriger, eine gute positive Story zu schreiben, für mich jedenfalls.

 

Warum?
 

Ich kriege das sowieso nicht hin, da ich (leider) die Tendenz habe, auf Negatives zu fokussieren. Die Corona-Pandemie hat das nicht verbessert.


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#32 Liza

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 09:17

Freut mich SEHR, dass das auch anderen aufgefallen ist (@ Uwe, Ralf, Yvonne), dass die Illustration für meine Geschichte mal wieder überkommene Stereotypen bedient. Ok, es wird in der Story nicht explizit gesagt, wie Ranya aussieht, aber nachdem sie durch Wüste und Dreck und Höhlen unterwegs ist, kann man sich ja vielleicht vorstellen, dass sie eher praktisch unterwegs ist und ein bisschen abgerissen aussieht. Mir gefällt der Stil des Illustrators, aber dieser hautenge super sexy Aufzug... arghhhhhh. Total daneben.

 

Die Story von Roland Grohs ging für mich auch gar nicht. Ich habe sie fertig gelesen, aber die nackten herumtanzenden Mädchen und die Schambehaarung. Sorry. Schreib mal lieber Porno. Das ist mehr ein Einblick in die unerfüllten erotischen Fantasien des Autors als sinnvolle Schreibe. 

 

Bei Aikis Geschichte war ich auch von der Schlange und der Klitoris etwas, ähm, überrascht, und sagen wir mal, ich habe ja auch mal von einer menstruierenden Astronautin geschrieben, also ich finde es auch gut, solche Themen casually einzubinden. Aber die ganze Geschichte kam mir etwas gehetzt und nicht rund vor, auch wenn einzelne Stellen sprachlich geglänzt haben. Das mit den Perspektivwechseln kann ich einfach nicht gut lesen, aber das hab ich ja auch schon gesagt, und scheinbar haben da andere kein Problem damit.



#33 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 09:28

Warum?
 

Ich kriege das sowieso nicht hin, da ich (leider) die Tendenz habe, auf Negatives zu fokussieren. Die Corona-Pandemie hat das nicht verbessert.

 

Früher (vor mehr als zehn Jahren) hatte ich viel mehr Humor in meinen Storys. Der ist einfach so "passiert". Das geschieht heutzutage hin und wieder auch, aber viel seltener.

 

Eine positive Story, die trotzdem Spannung hat und einen guten Bogen und alles, finde ich schwierig. Mir fallen meistens auch eher traurige oder schreckliche Dinge ein.

Aber klar, manchmal gibt es auch andere Storys: Ich weise alle, die keine Lust mehr auf das Trauer-Thema haben, auf meine nächste Weltenportal-Story hin, "die Geburtstagsparty" beinhaltet keine Tode. 


Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 23 Mai 2023 - 09:33.

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#34 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 09:42

Freut mich SEHR, dass das auch anderen aufgefallen ist (@ Uwe, Ralf, Yvonne), dass die Illustration für meine Geschichte mal wieder überkommene Stereotypen bedient. Ok, es wird in der Story nicht explizit gesagt, wie Ranya aussieht, aber nachdem sie durch Wüste und Dreck und Höhlen unterwegs ist, kann man sich ja vielleicht vorstellen, dass sie eher praktisch unterwegs ist und ein bisschen abgerissen aussieht. Mir gefällt der Stil des Illustrators, aber dieser hautenge super sexy Aufzug... arghhhhhh. Total daneben.

 

Die Story von Roland Grohs ging für mich auch gar nicht. Ich habe sie fertig gelesen, aber die nackten herumtanzenden Mädchen und die Schambehaarung. Sorry. Schreib mal lieber Porno. Das ist mehr ein Einblick in die unerfüllten erotischen Fantasien des Autors als sinnvolle Schreibe. 

 

Bei Aikis Geschichte war ich auch von der Schlange und der Klitoris etwas, ähm, überrascht, und sagen wir mal, ich habe ja auch mal von einer menstruierenden Astronautin geschrieben, also ich finde es auch gut, solche Themen casually einzubinden. Aber die ganze Geschichte kam mir etwas gehetzt und nicht rund vor, auch wenn einzelne Stellen sprachlich geglänzt haben. Das mit den Perspektivwechseln kann ich einfach nicht gut lesen, aber das hab ich ja auch schon gesagt, und scheinbar haben da andere kein Problem damit.

 

 

Illustrationen: Ich bin da auch schon aufgeschreckt, weil wir ja in der NOVA auch illustrieren. Nun bin ich auf der Hut. 

 

Grohs: Worum ging es denn am Ende in der Story, ich bin ja versackt. Ich hatte Tallion damals von ihm zu Ende gelesen, mochte das aber auch nicht; und seine erste Story in der phantastisch!, aber die hat mir auch nicht gefallen. Die aus dem Haller habe ich auch zu Ende gelesen, die ging so. Sonst habe ich seine veröffentlichten Sachen seither nicht mehr zu Ende geschafft. Da gibt es so einen Ton, der mir nicht gefällt. 

Das mit den nackten Mädchen hatte für mich keine erkennbare inhaltliche Notwendigkeit. Wenn sie einfach nackt gewesen wären, okay, aber es wurde ja auch sehr stark beschrieben. Das fand ich befremdlich.

 

Aiki ist die Königex der Perspektivwechsel, ja, aber in dieser Story gab es doch nur ein erzählendes Ich ohne Perspektivwechsel?

 

Menstruation: War das bei den Schildkröten in der NOVA-Story aus 2021? Jedenfalls finde ich es durchaus positiv, wenn Menstruation erwähnt wird (je nachdem wie, aber dass es so selten Thema ist, nervt mich eher), denn das ist ja nun mal etwas, dass die Hälfte der Bevölkerung einen langen Teil des Lebens rund vier Tage im Monat in Atem hält. Erst recht, wenn's gerade schwierig ist, weil man als Astronautin irgendwo gestrandet ist, wo es keinen Tampon-Automaten gibt. 

Ich hatte letztens Mal einen Text, der die Wechseljahre thematisiert, den muss ich dringend noch einreichen. Das wäre dann auch mal wieder ein tendenziell positiver Text, der Uwes Vision von mehr positiven Texten zugute kommt.  :jumpgrin:


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#35 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 09:56

"Ein vierblättriges Kleeblatt" von Meike Braun:

 

Die hat mir auch sehr gut gefallen. Sie ist natürlich etwas düster, alleine schon die Tatsache, dass Tajos Eltern ihn wenig perfekt finden, ihn daher quasi "spenden" und lieber ein neues Kind machen, ist dunkeldüster wie Sau. 

Es fällt mir sehr leicht, mit Tajo mitzufühlen. Plus, es gibt schöne Details (Stichwort Daumennagel und Kirchenbank).

 

Die Idee, Tajo als präpubertierenden Jungen zu behalten und die Deutung am Ende, was das für seine selbstgewählte Ideniität bedeutet, fand ich gelungen.

Spoiler

Hier gibt es übrigens auch entblößte Körperteile, und siehe da, man kann das auch total nicht sexualisiert beschreiben und schon ist es einfach nur Umgebungsbeschreibung.

In der B-Story lese ich auch einiges über Freundschaft heraus, sei es zwischen den Geschwistern oder auch zwischen Tajo und Bruno.

 

Eine düstere Story, ja, aber mit versöhnlichem, hoffnungsvollem Ende.

 

Eschbach: Habe ich nicht gelesen, weil mir der Fantasy-Stil nicht liegt. Ich weiß, es spielt in der Zukunft und alles, musste ich aber trotzdem weglassen. Ich kann und will einfach nicht mehr jede Kurzgeschichte lesen.

Grohs: Dazu habe ich ja schon zu viel gesagt. 

 

Die End-of-Life-Schaltung von Uwe Hermann

Ich finde den Titel übrigens gut und nicht spoilernd. Für mich war die Auflösung der Geschichte nämlich eine andere.

Spoiler
Schade ist nur, dass die Prämisse am Ende so deutlich und klar vom Sohn der Hauptfigur formuliert wird, das wäre überhaupt nicht nötig gewesen und macht mir den Lesespaß etwas kaputt.
Ich finde es höchst unoriginell, einen Roboter Blechkasten zu nennen.
Richtig gut finde ich es, wie der alte Mann sich daran erinnert, wie sein Sohn bei der Einschulung war. Es ist gut, eine menschliche Komponente wie diese in einer Story zu haben. Wie bekloppt muss es sich irgendwann anfühlen, wenn ich alt bin und mein Kind (das jetzt noch total tollpatschig und trotzig ist) plötzlich der/die Vernünftige ist und sich in mein Leben einmischt? Das ist gut beobachtet und diese Art von Nähe zu den Gedanken der Figuren so (leider) in unserer Szene nicht üblich.
Ich mag auch die Schach-Szenen und dass der Sohn den Roboter vor dem Müll gerettet hat.
Kurz bevor der Sohn uns Lesenden die Geschichte quasi erklärt, hat die Story für mich ihren Höhenpunkt.

 

Ich beobachte diesen Autor nun schon seit drei Jahren (etliche Kurzgeschichten und ein Roman) und meiner Ansicht nach hat er einige Stärken, die zwar noch kein Alleinstellungsmerkmal sind, aber schon sehr hervorstechend:

  • er hat sehr oft eine irre gute menschliche Komponente in seinen Storys
  • es findet sich oft ein emotional ansprechender Humor in seinen Szenen, meistens dann, wenn er seine Figuren gut begriffen hat und sie uns Lesenden ebenso vermittelt und dann quasi mit ihnen scherzt

Manchmal fehlt mir ein wenig der Mut zur Lücke. Nichts erklären. Wir raffen das auch so. In einigen Geschichten (nicht hier!) verliert sich das Ende. Das hier ist wieder eine Story, die mir gut gefallen hat, die Story hätte aber mehr hergegeben, daher also nicht Top-4. Potenzial dafür hätte sie aber gehabt. Ich werde die Prosa von Uwe H. also weiterhin verfolgen. :-)


Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 23 Mai 2023 - 10:02.

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#36 Uwe Post

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 10:05

 

 

Witzigerweise habe ich bei Aiki das erzählende ich als männlich gelesen, Fakt ist, es wird gar nicht enthüllt

Das Geschlecht der Erzählfigur ist halt nicht relevant. Aber das ist nur eine der vielen offenen Fragen, die ja auch @fancy wahrgenommen hat. Gegen offene Fragen ist nichts einzuwenden! Aber nicht alle LeserX finden für sich konsistente Antworten. Deshalb erscheint mir vieles eben nicht plausibel: Alles ist sehr offen, aber die sich mir auftuenden Antworten ergeben kein konsistentesm plausibles Gesamtbild.

Die Frage ist halt: Warum sagt man bei der einen Geschichte, dass sie wegen der offenen Fragen im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt, aber bei einer anderen, dass sie zu vage und unbestimmt ist? Weil man durch die Sprache, Setting und das Thema an die Geschichte gebunden wird und sie Interesse weckt? Und das ist eben eine Kunst, die Aiki beherrscht.

 

 

 

Meine Gedanken dazu: Es ist auch viel schwieriger, eine gute positive Story zu schreiben, für mich jedenfalls. 

 

Das ist definitiv so, ja. Ich finde, dass sich mehr AutorX dieser Herausforderung stellen sollten.


Bearbeitet von Uwe Post, 23 Mai 2023 - 11:11.

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#37 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 10:12

Das Geschlecht der Erzählfigur ist halt nicht relevant. Aber das ist nur eine der vielen offenen Fragen, die ja auch @fancy wahrgenommen hat. Gegen offene Fragen ist nichts einzuwenden! Aber nicht alle LeserX finden für sich konsistente Antworten. Deshalb erscheint mir vieles eben nicht plausibel.

Die Frage ist halt: Warum sagt man bei der einen Geschichte, dass sie wegen der offenen Fragen im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt, aber bei einer anderen, dass sie zu vage und unbestimmt ist? Weil man durch die Sprache, Setting und das Thema an die Geschichte gebunden wird und sie Interesse weckt? Und das ist eben eine Kunst, die Aiki beherrscht.

 

 

Das ist definitiv so, ja. Ich finde, dass sich mehr AutorX dieser Herausforderung stellen sollten.

 

Ich gebe dir in allen Punkten recht (huch?)

 

Vor allem zum letzten: Da ich ja nun einige Storys untergebracht habe, spricht nichts dagegen, sich mal ein wenig mehr anzustrengen, Stichwort positive Storys. Nur manchmal wollen eben auch düstere raus. :-)

Ich finde die in Entfernte Verwandte (dicke Hirnkost-Anthologie) auch nicht zu düster, der Schluss ist durchaus hoffnungsvoll. Aber das lesen zurzeit ja nur Dieter und ich. 


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#38 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 10:26

Früher (vor mehr als zehn Jahren) hatte ich viel mehr Humor in meinen Storys.

 

Den Tipp mit dem Humor behalte ich im Hinterkopf. Meistens fürchte ich, dass mir dadurch eine Geschichte zu seicht wird, aber sch… drauf. Mehr Humor könnte nicht schaden. Ich mache mir eine geistige Notiz.


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#39 Frank Lauenroth

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 10:30

Meine Gedanken dazu: Es ist auch viel schwieriger, eine gute positive Story zu schreiben, für mich jedenfalls. Aber hin und wieder mache ich das (siehe nächstes Weltenportal).

 

Genau auf dem Trip bin ich derzeit. 

Also positive Storys schreiben (ob sie auch gut sind, wird man sehen).

Siehe dazu auch das nächste Weltenportal  ;) .


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#40 Uwe Post

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 11:14

 

 

Den Tipp mit dem Humor behalte ich im Hinterkopf. Meistens fürchte ich, dass mir dadurch eine Geschichte zu seicht wird

Na ja, schwarzer Humor, Satire, Sarkasmus ... seicht muss Humor nicht sein!

Und wenn eine "seichte" Story richtig gut unterhält, ohne großen Tiefgang, ist das auch nicht verkehrt!


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#41 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 11:36

Zu Frick schweige ich jetzt mal, ich weiß nur noch, dass es am Ende biblisch wurde, das ging über meinen Kopf. In Rodenbüchers Geschichte habe ich erneut geschaut, konnte aber damit nicht viel anfangen.

Hornstein hatte gute Momente, aber eine Gesamtrezension traue ich mir auch hier nicht zu.

Es gibt fast 500 Kurzgeschichten pro Jahr und ich habe nun fast drei Jahre lang 80% davon gelesen, das mache ich ab sofort nicht mehr, wer mich auf den ersten Seiten nicht packt, wird nicht gelesen und ich betone gern erneut, dass ich einen ganz bestimmten Geschmack habe, der sicher von vielen anderen abweicht. 

Plus, ich fahre schon seit einer Weile nach dem Motto: Besser weniger Rezensionen, diese dann dafür gründlicher.

 

Brandzeichen von Thomas Grüter

Ich habe von Grüter vorher mindestens drei andere Geschichten (zwei andere aus der Exodus und eine aus einem Spektrum der Wissenschaft, glaube ich) gelesen, diese hier ist bisher mein persönlicher Liebling von ihm. 

Der Ich-Erzähler wird mir sofort sympathisch und nah, die Welt auch, ist unserer recht ähnlich, also near future. Ich hätte die Erklärung nicht gebraucht, warum Zeitslots für Vorträge bei Konferenzen begehrt sind, aber nun gut, vielleicht bin ich bei zu vielen Konferenzen. :-)

Die beruflich-freundschaftliche Beziehung zu Ellie (Dr. Wong) fand ich klasse, auch das Detail mit der Überwachung nett, genauso wie Phishing zum Tesla-Auto. Ellie ist außerdem in ihrer Härte gegenüber sinnlosen Anmachen empowernd, ein schönes Gegengift zu einigen weniger modernen Frauenfiguren anderer zeitgenössischer SF. 

Spoiler

Klar, das mit dem Hund und das letzte Wort der Story waren sicher ein wenig drüber, das war ein bisschen zu arg in Richtung Klamauk, beim Hund musste ich an MIB denken. 


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#42 Uwe Post

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 12:41

Meine Güte, sind wir beide uns diesmal einig, das könnte man ja fast als "weitestgehend" bezeichnen  :aliensmile:

Die Story von Thomas ist wirklich flott geschrieben, und "ein wenig drüber" ist eine wie ich finde sehr treffende Einschätzung.


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#43 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 12:46

Es herrschte weitestgehende Einigkeit bzgl. der neuesten Exodus Ausgabe zwischen Post und Tunnat

 

ja, das ist schon nicht immer so  :jumpgrin:


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#44 Uwe Post

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 12:58

Aber Vorsicht:

 

 

Das mit den nackten Mädchen hatte für mich keine erkennbare inhaltliche Notwendigkeit.

Die gab es auch bei den Schlangenklitoris nicht! Deshalb ist das nicht der entscheidende Kritikpunkt.

 

ABER das eine sind (allem Anschein nach) erotische Männerfantasien, das andere läuft auf Metoo-Aspekte raus. Deshalb die eher negativen Reaktionen auf das eine und die positiven auf das andere. Das ist dem Zeitgeist geschuldet, vor 50 Jahren wären die Reaktionen womöglich anders gewesen.

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass neulich ein Roman, in dem durchaus ähnliche Fantasien vorkommen, um ein Haar den KLP gewonnen hätte ...


Bearbeitet von Uwe Post, 23 Mai 2023 - 12:58.

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 13:05

Welchen meinst du, Athos?

Sowohl bei Athos als auch bei den Kempen-Romanen hat mich der ganze Sex nicht gestört, weil er zu den Figuren gehörte. Er hatte also für mich eine inhaltliche Notwendigkeit.

 

Das mit den Schlangen-Klitoriden war sehr nerdig und passte zur Person, ich habe gar nicht in Richtung metoo gedacht, aber streng genommen steht's ja im Text. 

 

Stimmt, ist Zeitgeist. Zum Glück. Ich habe allmählich keine Lust mehr auf wippende Brüste, Brustwarzen, die man durch den Stoff sieht oder Schmollmünder, große naive Augen oder ähnlichen Kram, davon habe ich jetzt in diesem Leben genug gelesen. 


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#46 Uwe Post

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 16:29

Endlich sind wir mal wieder nicht einer Meinung:

 

 

Sowohl bei Athos als auch bei den Kempen-Romanen hat mich der ganze Sex nicht gestört, weil er zu den Figuren gehörte. Er hatte also für mich eine inhaltliche Notwendigkeit.

Weißte, man kann doch nicht sagen, bei Athos "gehört es zu den Figuren", und ist "notwendig" (der Roman hätte auch anders funktioniert, schließlich ging es im Kern um die KI), und hier bei der fraglichen Story ist es irgendwie fehl am Platz, dass da nackte Mädchen tanzen und die Hauptfigur ihnen zwischen die Beine schaut? Vielleicht dient das dazu, die Hauptfigur zu charakterisieren?

Athos kolportiert mit den roten Lippen und dem roten Kleid und den hohen Schuhen letztlich ein genauso vorsintflutliches Frauenbild (und bei den männlichen Figuren, die drauf stehen, vorsintflutliches Männerbild) wie in der Story, bloß geht es einmal um Lippenstift und einmal um Genitalien. "Notwendig" war beides gewiss nicht. Dass man sich an der einen Stelle stößt und an der anderen nicht, ist natürlich individueller Geschmack. Aber vorsintflutlich ist sachlich betrachtet beides.

 

 

 

 ich habe gar nicht in Richtung metoo gedacht, aber streng genommen steht's ja im Text. 

Nicht nur streng genommen, sondern voll konkret  :happy:


Bearbeitet von Uwe Post, 23 Mai 2023 - 16:35.

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#47 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Mai 2023 - 16:37

Na dann ist ja gut, ich war schon beunruhigt!

;-)

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#48 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 24 Mai 2023 - 11:46

Die Rezension ist fertig. 

 

Wer hier mitliest, braucht eigentlich nicht zu gucken, hier war ich ausführlicher. In der Rezension habe ich die Storys, die mich nicht sofort gepackt haben, einfach ignoriert und auch sonst nur alles sprachlich ein wenig glatt gebügelt und Tippfehler korrigiert. 

 

Aber ich hab's mal beworben und schon den ersten Gelegenheits-Exodus-Leser zur Bestellung bewegt. 


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#49 fancy

fancy

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Geschrieben 24 Mai 2023 - 13:34

Das mit den Schlangen-Klitoriden war sehr nerdig und passte zur Person, ich habe gar nicht in Richtung metoo gedacht, aber streng genommen steht's ja im Text. 

 

Ich habe die Stelle jetzt extra noch zwei Mal gelesen. Mir erschließt sich der metoo Bezug nicht. Meiner Meinung nach geht es um die weibliche Lust, die lange verteufelt wurde. Was hat das mit metoo zu tun? Und wo steht das?

Bei metoo ging es um sexuelle Belästigung, Übergriffe, Vergewaltigung. Ich sehe hier keinen Bezug dazu und wäre dankbar, wenn ihr mich aufklären würdet. 

Im übrigen muss ich mich revidieren. Es könnte sein, dass dieses Thema, obwohl es nur nebenbei erwähnt wird, doch wichtiger genommen werden soll. Wahrscheinlich ist das sogar so, denn Aiki überlässt nicht viel dem Zufall.


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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#50 fancy

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Geschrieben 24 Mai 2023 - 15:33

Das Geschlecht der Erzählfigur ist halt nicht relevant. Aber das ist nur eine der vielen offenen Fragen, die ja auch @fancy wahrgenommen hat. Gegen offene Fragen ist nichts einzuwenden! Aber nicht alle LeserX finden für sich konsistente Antworten. Deshalb erscheint mir vieles eben nicht plausibel: Alles ist sehr offen, aber die sich mir auftuenden Antworten ergeben kein konsistentesm plausibles Gesamtbild.

Die Frage ist halt: Warum sagt man bei der einen Geschichte, dass sie wegen der offenen Fragen im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt, aber bei einer anderen, dass sie zu vage und unbestimmt ist? Weil man durch die Sprache, Setting und das Thema an die Geschichte gebunden wird und sie Interesse weckt? Und das ist eben eine Kunst, die Aiki beherrscht.

 

 

Das ist definitiv so, ja. Ich finde, dass sich mehr AutorX dieser Herausforderung stellen sollten.

Ja, für mich ist das eine Kunst, die Aiki beherrscht. Sie schafft es, dass ich mit den handelnden Personen mitfühle, sie verstehe, mich in sie hineinversetzen kann. Und all das, ohne dass sie mir ihre Gedankenwelt groß und breit erklärt. Bei ihr reichen wenige Worte. Ich habe keine Ahnung, wie sie das anstellt. Ob es nur an der wunderbaren Sprachbeherrschung liegt? Ich weiß es nicht. 

Meiner Meinung nach stehen bei Aiki die Personen im Mittelpunkt, nicht die Story drumherum. 

Wenn sie beides noch besser mit einander verknüpfen könnte ... Dann wird sie weitere Preise einheimsen. Zu recht. 


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#51 fancy

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Geschrieben 24 Mai 2023 - 15:50

Lisa Jenny Krieg - Die Todbringerin

Die Story hat mir sehr gut gefallen. Ausgefallene Figuren, gute Handlung und versöhnliches Ende. Was will man mehr. 

Zu den Bildern: Ich mag die Machart, die Farben und im Großen und Ganzen passen sie zur Story. Allerdings trägt sie in der Story eine Tunika und ist ziemlich schmutzig. 

 

Uwe Post - Der Flaschenwal

Ich habe die Story gerne gelesen, aber das Ende hat mich irgendwie nicht überzeugt. Was wahrscheinlich an mir liegt, weil ich für mache Art Humor einfach nicht empfänglich bin. Der Wächter der "Grünen Welt" lädt die Kinder ein, die blaue kennenzulernen. Ist das ein Fehler oder auch wieder eine schräge Art Humor? 

 

Maike Braun - Ein vierblättriges Kleeblatt

Top! Schöne Story, gut erzählt. Sympathische Figuren, Happy End. Gefiel mir sehr gut und das Bild passte total perfekt dazu. 

 

 


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
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#52 Uwe Post

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Geschrieben 25 Mai 2023 - 09:49

 

 

Bei metoo ging es um sexuelle Belästigung, Übergriffe, Vergewaltigung. Ich sehe hier keinen Bezug dazu und wäre dankbar, wenn ihr mich aufklären würdet. 

Das #metoo-Hashtag wurde meiner Erfahrung nach (und laut Wikipedia) teils ausgeweitet auf Diskriminierung und Ungleichberechtigung von Frauen. Dieses Thema wird m.E. in dem Dialog in Aikis Geschichte angesprochen, daher hatte ich das womöglich nicht ganz zutreffende Hashtag verwendet, weil es mir als erstes in den Sinn kam. Vermutlich wäre "Diskriminierung" der treffendere Begriff gewesen. Und ganz gewiss steht das Thema nicht zufällig in der Story, sondern weil es Aiki am Herzen liegt. Einen Zusammenhang mit dem Gesamt-Plot sehe ich allerdings nicht. Aiki schreibt nah an den Figuren über Dinge, die ihnen (und AutorX) gerade wichtig erscheinen. Ich denke, dass das in bisschen Richtung stream of conciousness geht, ein Schreibstil, der es darauf anlegt, eine große Nähe zwischen Figuren und Lesern zu schaffen. Naturgemäß tritt dann der Plot oft etwas in den Hintergrund, weil der im Rahmen der Story gar nicht mehr so wichtig ist.

 

Der Wächter der "Grünen Welt" lädt die Kinder ein, die blaue kennenzulernen. Ist das ein Fehler oder auch wieder eine schräge Art Humor? 

 

Nein. Das ist schlicht ein Fehler, da muss natürlich "grün" stehen. Ist weder mir, noch meinen Testlesern, noch dem EXODUS-Lektorat, noch den bisher anderen LeserX aufgefallen   :bigcry:

Diese Story ist weitgehend frei von "postschem" Humor, der Dir ja nicht liegt. Der Schluss enthält keine versteckte, humorige Wendung, die Dir entgangen sein könnte, es ist schlicht und einfach ein rundes (da es den Wal vom Anfang aufgreift) Happy-End.


Bearbeitet von Uwe Post, 25 Mai 2023 - 09:52.

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#53 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 25 Mai 2023 - 10:04

Nein. Das ist schlicht ein Fehler, da muss natürlich "grün" stehen. Ist weder mir, noch meinen Testlesern, noch dem EXODUS-Lektorat, noch den bisher anderen LeserX aufgefallen   :bigcry:

Diese Story ist weitgehend frei von "postschem" Humor, der Dir ja nicht liegt. Der Schluss enthält keine versteckte, humorige Wendung, die Dir entgangen sein könnte, es ist schlicht und einfach ein rundes (da es den Wal vom Anfang aufgreift) Happy-End.

 

Hatte ich auch so verstanden (kein postscher Humor) und der Fehler war auch mir nicht aufgefallen. Daher schicke ich oft meine Storys zu Marianne zum Testlesen, sie hat einen nützlichen Monk im Kopf (und ich bin schusselig).

 

Kürzlich habe auch ich einen Fehler in einem bereits gedruckten Text entdeckt (Name falsch), ich habe aber festgestellt, dass das außer mir noch niemand gemerkt hat.


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#54 fancy

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Geschrieben 25 Mai 2023 - 12:38

Das #metoo-Hashtag wurde meiner Erfahrung nach (und laut Wikipedia) teils ausgeweitet auf Diskriminierung und Ungleichberechtigung von Frauen. Dieses Thema wird m.E. in dem Dialog in Aikis Geschichte angesprochen, daher hatte ich das womöglich nicht ganz zutreffende Hashtag verwendet, weil es mir als erstes in den Sinn kam. Vermutlich wäre "Diskriminierung" der treffendere Begriff gewesen. Und ganz gewiss steht das Thema nicht zufällig in der Story, sondern weil es Aiki am Herzen liegt. Einen Zusammenhang mit dem Gesamt-Plot sehe ich allerdings nicht. Aiki schreibt nah an den Figuren über Dinge, die ihnen (und AutorX) gerade wichtig erscheinen. Ich denke, dass das in bisschen Richtung stream of conciousness geht, ein Schreibstil, der es darauf anlegt, eine große Nähe zwischen Figuren und Lesern zu schaffen. Naturgemäß tritt dann der Plot oft etwas in den Hintergrund, weil der im Rahmen der Story gar nicht mehr so wichtig ist.

 

Nein. Das ist schlicht ein Fehler, da muss natürlich "grün" stehen. Ist weder mir, noch meinen Testlesern, noch dem EXODUS-Lektorat, noch den bisher anderen LeserX aufgefallen   :bigcry:

Diese Story ist weitgehend frei von "postschem" Humor, der Dir ja nicht liegt. Der Schluss enthält keine versteckte, humorige Wendung, die Dir entgangen sein könnte, es ist schlicht und einfach ein rundes (da es den Wal vom Anfang aufgreift) Happy-End.

Stimmt, die Gedanken zur Lust der Frau stehen in keinem Zusammenhang zum sonstigen Plot. Müssen sie meiner Meinung nach aber auch nicht. Es gibt immer Nebenstränge.

Ja, die große Nähe zwischen ihren Figuren und dem Leser schafft Aiki in meinem Fall immer. 

Fehler passieren, das geht uns allen hin und wieder so. *Taschentuch reich*

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, Uwe: Ich habe diese Story gerne gelesen, sie hat mir vom Stil her gefallen und dass der Wal am Ende ein Happy-End darstellen sollte, habe ich auch kapiert. Ich habe nur irgendwie ein Problem damit, dass der Wal das Meer ja nicht reinigt, denn die nützlichen Gegenstände entlässt er ja doch wieder ins Meer, womit seine "Arbeit" eigentlich witzlos ist. Es sei denn, es führe immer ein Boot hinter ihm her, das die nützlichen Gegenstände einsammelt, aber davon schreibst du nichts. 

 

@Yvonne: Der Monk lässt grüßen. ;-) Du merkst dafür andere Dinge, die mir durch die Lappen gehen. 


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
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#55 ChristophGrimm

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Geschrieben 26 Mai 2023 - 07:19

Aiki Mira „Hier leben nur die Enkel von Elon Musk“
Als die Erde durch Seuchen lebensbedrohend wird, können einige (vermutlich superreiche oder aus anderen Gründen privilegierte) Menschen auf den Mond flüchten. Die erzählende Person - (Ich hatte sie weiblich gelesen, bis mir aufgefallen ist, dass Aiki bei der Ich-Perspektive kein Geschlecht oder Identität nennt. Chapeau) - führt in ihrer (noch) sicheren Isolation Ferngespräche.

Diese Geschichte ist an Trostlosigkeit kaum zu überbieten: Während die Menschen auf der Erde beschäftigt offenbar ihrem unvermeidlichen Ende entgegensehen, so sind auch für „die Enkel von Elon Musk“ unbeschäftigt die Tage gezählt. Bis zum Ende wird überlebt, aber nicht gelebt. Die Aussage ist bitter und zynisch: Wenn unsere Grundlage verschwindet, macht Reichtum keinen Unterschied mehr. Die „Armen“ verrecken im Slum, die „Reichen“ eben im goldenen Käfig. Für mich wird diese Prämisse auf das Leben eines Menschen heruntergebrochen, der sich mit den Anrufen verzweifelt von dem unvermeidlich Kommenden abzulenken versucht. Es ist Aikis erzählerisches Talent, uns den Prota nahe zu bringen, um die Aussage emotional zu verstärken.
Der Wechsel der Gesprächspartner hat mich etwas aus der Geschichte gerissen: Gerade, weil das erste Gespräch lange dauert und das zweite recht kurz ausfällt, empfand ich es eher unpassend. Vom inhaltlich Gesagtem sehe ich keinen Grund für den Wechsel. im Gegenteil: Für mich hätte der Abschied eine stärkere Wirkung gehabt.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 26 Mai 2023 - 07:20.

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#56 Uwe Post

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Geschrieben 26 Mai 2023 - 09:14

 

 

dass der Wal das Meer ja nicht reinigt, denn die nützlichen Gegenstände entlässt er ja doch wieder ins Meer, womit seine "Arbeit" eigentlich witzlos ist. Es sei denn, es führe immer ein Boot hinter ihm her, das die nützlichen Gegenstände einsammelt, aber davon schreibst du nichts. 

Das schreib ich nicht, weil es logisch ist, dass die Flaschen von einem (unbemannten, solarbetriebenen) Schiff eingesammelt werden (und weil die Kinder es nicht wissen können; vor allem geht es den Kindern und damit der Hauptfigur in erster Linie um das Leben des Wals, nicht um das, was er tut und warum - das ist letztlich auch eine moralische Priorisierung)  :happy:

 

Übrigens ein interessanter Aspekt, diese unterschiedlichen Herangehensweisen beim Lesen: Die eine Leserin stellt sich bei der einen Geschichte das Ungesagte konsistent selbst vor und vermisst nichts. Die andere Leserin vermisst in einer anderen Geschichte eine Information, ohne die das beschriebene Geschehen unnütz wäre, weil nicht explizit erwähnt ... 


Bearbeitet von Uwe Post, 26 Mai 2023 - 09:59.

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Geschrieben 26 Mai 2023 - 09:45

Das schreib ich nicht, weil es logisch ist (und die Kinder es nicht wissen können)  :happy:

 

Ich finde es auch gut, nicht alles zu schreiben, in der SF Szene ist es viel zu verbreitet, den Erklärbar herauszuholen und ich kann ihn allmählich nicht mehr sehen bzw. lesen 


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#58 Uwe Post

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Geschrieben 26 Mai 2023 - 10:02

Genau. Als moderner SF-Autor kann ich mir erlauben, nicht alles zu erklären, und solange das Beschriebene nicht widersprüchlich ist, sondern nur unvollständig, darf ich hoffentlich hoffen, dass sich die geschätzte Leserschaft den Rest einfach dazu denkt  :happy:  (zumal, wie hier, die meisten Handlungsträger gar nicht den kompletten Überblick haben)


Bearbeitet von Uwe Post, 26 Mai 2023 - 10:02.

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Geschrieben 26 Mai 2023 - 10:06

Genau. Als moderner SF-Autor kann ich mir erlauben, nicht alles zu erklären, und solange das Beschriebene nicht widersprüchlich ist, sondern nur unvollständig, darf ich hoffentlich hoffen, dass sich die geschätzte Leserschaft den Rest einfach dazu denkt  :happy:  (zumal, wie hier, die meisten Handlungsträger gar nicht den kompletten Überblick haben)

 

Manchmal habe ich sogar richtig viele Bedenken, wenn ich so viele Leerstellen wage. Letztens hatte ich so eine Story, aber alle Testlesenden haben dazu nichts gesagt und die Herausgeberin hat's auch so angenommen und wollte im Lektorat keine weiteren Erklärungen.

Ich glaube, oft bilden wir uns auch nur ein, dass alles toterklärt werden muss.


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#60 fancy

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Geschrieben 26 Mai 2023 - 13:21

Das schreib ich nicht, weil es logisch ist, dass die Flaschen von einem (unbemannten, solarbetriebenen) Schiff eingesammelt werden (und weil die Kinder es nicht wissen können; vor allem geht es den Kindern und damit der Hauptfigur in erster Linie um das Leben des Wals, nicht um das, was er tut und warum - das ist letztlich auch eine moralische Priorisierung)  :happy:

 

Übrigens ein interessanter Aspekt, diese unterschiedlichen Herangehensweisen beim Lesen: Die eine Leserin stellt sich bei der einen Geschichte das Ungesagte konsistent selbst vor und vermisst nichts. Die andere Leserin vermisst in einer anderen Geschichte eine Information, ohne die das beschriebene Geschehen unnütz wäre, weil nicht explizit erwähnt ... 

Noch interessanter wird es, wenn wir wissen, das beide Leserinnen ich bin. ;-) 

Nee, im Ernst: Das ist mir auch aufgefallen und ich habe mich auch gefragt, warum das so ist. 

Für mich war es einfach nicht schlüssig, dass vorne Plastik reinkommt und hinten auch wieder welches raus. 

 

Wäre der Wal einfach nur ein lebendiges Tier, hätte ich gut verstanden, dass es den Kindern wichtig ist, dass er lebt. Aber wahrscheinlich lebt er für die Kinder irgendwie. 

Ich hätte es wahrscheinlich eher akzeptiert, wenn der Wal etwas Nützlichere als gerade Plastikflaschen produziert hätte. (Kleidung z. B.) 

 

Aber nachdem ich die Einzige bin, die sich daran stört, kannst du das Argument vernachlässigen. ;-) 

 

Ebenfalls interessant finde ich in dem Zusammenhang übrigens auch, dass du über deinen Text schreibst: 

Genau. Als moderner SF-Autor kann ich mir erlauben, nicht alles zu erklären, und solange das Beschriebene nicht widersprüchlich ist, sondern nur unvollständig, darf ich hoffentlich hoffen, dass sich die geschätzte Leserschaft den Rest einfach dazu denkt   :happy:  (zumal, wie hier, die meisten Handlungsträger gar nicht den kompletten Überblick haben)

 

und bei Aiki fehlende Erklärungen so kommentierst: 

Hinter der intensiven Sprache bleiben viele Warum-Fragen offen. Ich mag dann auch nicht wie Du diese Fragen für mich beantworten und das Ergebnis dann "großartig" finden, das ist ein sehr starker subjektiver Beurteilungseinfluss!  

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