Hallo zusammen,
ich habe mal 11/2023 geschrieben, es kann auch sein, dass es noch im Oktober klappt.
Im EXODUS-Newsletter wurde nun bekannt gegeben, welche Storys wir erwarten können:
Geschrieben 02 August 2023 - 12:23
Hallo zusammen,
ich habe mal 11/2023 geschrieben, es kann auch sein, dass es noch im Oktober klappt.
Im EXODUS-Newsletter wurde nun bekannt gegeben, welche Storys wir erwarten können:
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 02 August 2023 - 12:38
Meinst du, das dauert wirklich noch bis 2024?
Bist du aber pessimistisch!
findet
Ralf
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Geschrieben 02 August 2023 - 12:40
Meinst du, das dauert wirklich noch bis 2024?
Bist du aber pessimistisch!
findet
Ralf
Upps, ja, ich korrigiere das mal (zum Glück kann ich ja meine eigenen Fehler jetzt korrigieren)
Edit: Da Michael und ich das Thema noch länger hatten, habe ich die entsprechenden Postings nun in einem hierzu passenden Thread verschoben.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 27 Oktober 2023 - 06:51
Die Ausgabe müsste in etwa drei Wochen im Briefkasten sein
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 27 Oktober 2023 - 11:51
Freu!
freut sich
Ralf
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Geschrieben 25 November 2023 - 14:05
Geschrieben 25 November 2023 - 15:37
Hier noch nicht!
*unruhigmitdenfussscharr*
unruhig mit dem Fuß scharrender Gruß
Ralf
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Geschrieben 25 November 2023 - 15:45
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 26 November 2023 - 07:47
Gestern habe ich nach neugierigem Durchblättern, Vorwort lesen und so dann die erste Story gelesen, zunächst allerdings nur einmal (und die würde ein zweites Lesen mit darin-herummalen vermutlich verdienen):
Michael Schneiberg: Die Frau in der Wand
Um meine Gedanken jetzt mal gleich in ein vernünftiges Verhältnis zu setzen, nachdem ich ja erst kürzlich die Biokalypse gelesen habe:
Hier habe ich eine echte Story mit echten (teilweise rätselhaften) Figuren, einen hervorragenden Weltenbau, der mich neugierig macht und der nicht in dicken Klumpen Infodumps vermittelt wird, sondern so ungefähr beim Spazierengehen.
Sprachlich fand ich es auch ansprechend, es ist mein Erstkontakt zu Schneibergs Prosa und mir sind beim ersten Lesen auch keine Phrasen oder langweiligen Sätze aufgefallen.
Daher würde ich sie schon noch mal lesen, weil der Inhalt schon relativ komplex daherkommt und ich so nach dem ersten Lesen mit dem Schluss noch nicht ganz befriedigt bin. Aufgrund des Niveaus der Story würde ich diese Verantwortung aber erstmal bei mir selbst suchen.
Gut finde ich, dass es sich bei der Frau in der Wand nicht um eine KI handelte, auch wenn der Protagonist Fabian das vielleicht einen Tick zu lange vermutet. Ich war bei der Fremdsprache raus - ich kann mir nicht vorstellen, dass eine KI eine Sprache mal konnte und dann irgendwie teilweise verlernt, das klang mir doch zu menschlich.
Ein Pluspunkt ist für mich, dass in der Story eine gewisse Spannung aufkam.
Bei der Dynamik zwischen den beiden war für mich noch nicht alles ganz stimmig, da muss ich noch mal ran. Zudem die Story auch nicht gerade kurz ist. Ich habe gehört, dass die meisten Storys in der Ausgabe richtig lang sind. Mal schauen.
Bin gespannt! Jedenfalls weiß ich gleich in der ersten Geschichte: Yeah, ich bin in der Exodus-Qualität!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 26 November 2023 - 12:51
Hans Jürgen Kugler: Mach hin!
Das letzte Mal, als ich eine Geschichte von diesem Autor rezensiert habe, die mir weniger zugesagt, habe ich erst eine riesige Liste der Prosa gemacht, die ich von ihm mag. Das spare ich mir jetzt mal. Diese sehr kurze Geschichte (zwei Seiten) greift nicht wirklich nach den am schwersten erreichbaren Früchten. Das ist vermutlich auch Absicht, vermutlich wollten die Herausgeber die oft doch eher längeren Storys dieser Ausgabe ein wenig auflockern.
Ein explizit unsympathischer Protagonist rast über die Autobahn und flucht dabei ziemlich ... zeitgenössisch. Man ahnt bald, worauf es hinausläuft. Und wird nicht enttäuscht. Der Mensch sitzt längst im Rollstuhl im Krankenhaus ("sabbernd", was ich ... nun, das hat mir nicht so gefallen, es bedient ein Klischee und wäre ich eine Rollstuhlfahrerin, könnte ich das allmählich nicht mehr sehen) und kann den Rasch des Schnell-Fahrens nur noch via X-Box erlebt (sein Angeschlossen-Sein an die X-Box und dass es zu der Zeit nur noch selbstfahrende Autos und selbstverständlich keine Raser mehr gibt, sind die SF-Zutaten der Story).
Am Ende dann noch die Bettpfannen-Erwähnung. Nun ja.
Klar, die Prämisse liegt auf der Hand, 260-370 Sachen auf deutschen Autobahnen, das ist leichtsinnig und gefährlich und sollte abgeschafft werden.
Hier aber die naheliegendste Figur zu nehmen, die zum Schnellen-Fahren auf der Autobahn passt (alleine vom Ton her) und dann auch noch die naheliegendste Strafe dafür inklusiver der Unfallopfer-Klischees zum Angstmachen. Na ja. Ich mag es nicht besonders, wenn Behinderungen als Angstmachmittel verwendet werden. Das finde ich nicht besonders respektvoll und irgendwie hängen mir hier die Früchte schon viel zu tief.
Sorry, war gar nicht meins.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 26 November 2023 - 12:56
Wolf Welling: Stulpa
Das war schon eher meins. Ein Kammerspiel mit selbstreferentiellen Kommentaren zur Prosa des Autors (das hat ihm sicher Spaß gemacht), die ich aber okay finde, weil sie leicht ironisch daherkommen (und auf die Story "Adam" kriege ich sogar Lust) und irgendwie passen sie auch zum Dialog der beiden Hauptfiguren Kerner und Frank N. Stein (grins, der Name!).
Die Idee zur "Tulpa" (Stulpa ergibt sich sich aus dem Namen Stein und der Bezeichnung Stulpa).
Zunächst entwickelt sich die Story in erwartbare Regionen, dann folgt eine wirklich schöne Idee (Stichwort Vermehrung der Materie), ein folgerichtiger Twist und ein böses Ende (coole Illustration übrigens, auch wenn es mir schwer fiel, meinem Vierjährigen zu erklären, was das darstellen soll, ohne ihm die nicht-kindergeeignete Story nachzuerzählen. Falls jemand fragt, es ging um das Krümelmonster).
Gekonnt erzählt, fast immer treffsicherer Dialog (mal hier mal da zu lang und ein, zwei Sätze unnötiger Infodump, aber verzeihlich).
Ja, da hatte ich Lesespaß.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 26 November 2023 - 13:00
Ich warte immer noch. Menno!
Gruß
Ralf
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Aliens, UFOs und Titten -
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Geschrieben 26 November 2023 - 14:22
Die Storys in dieser Ausgabe sind in der Tat länger als ich das bisher gewohnt war. Die längste (mit 13 Seiten) habt Ihr alle noch vor euch.
Da ich das Vergnügen hatte, den Herausgebern als Schlussredakteur unter die Arme zu greifen und auch lektorisch noch das eine oder andere bewirkt habe, will ich mich in diesem Zirkel etwas zurückhalten mit Bewertungen.
Zu „Die Frau in der Wand“ erinnere ich mich, dass mich die Erzählweise ziemlich schnell gepackt hat. Die Atmosphäre stimmt, auch wenn sie mir persönlich einen Ticken zu düster vorkam. Lesevergnügen stellte sich dennoch schnell ein. Und das Beste ist: Hier gibt es einen stabilen Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Zeile trägt. Deshalb fand ich es passend, dass Exodus mit dieser Story den Auftakt macht.
Yvonnes „Trauergeschäfte“ hat mich regelrecht runtergezogen. Das meine ich jedoch nicht negativ in Bezug auf den Text. Es ist halt eine menschlich sehr anrührende Geschichte, die jeder für sich in seinem Kopf anders verarbeiten wird. Hinzu kommt eine beißende Ironie, die zwischen den Zeilen gnadenlos nach jedem Leser schnappt. Hinsichtlich meines Supports für die Herausgeber war ich mit dieser Story in einer halben Stunde durch, (fast) alles picobello … Da gab es bei anderen ungleich mehr zu tun.
Geschrieben 26 November 2023 - 16:32
Victor Boden: Der Garten
Soll das wirklich der Schluss sein? Ich meine, in der Story gibt es vieles, das mir gefällt und einiges, das mir gar nicht gefällt, aber bei dem Schluss gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:
Zunächst einmal ist bis auf einen dicken Batzen Infodump auf Seite 33 die Geschichte strukturell und stilistisch passend. Sprachlich eher im Mittelfeld, zum Glück fehlen "mainstreamige Formulierungen", auch wenn es nicht unbedingt Perlen gibt. Aber alles flüssig, mir ist nichts negativ aufgefallen.
Ein wenig gestört hat mich, dass es - obwohl der Ort und die Zeit ja relativ exotisch und weit entfernt von unserem Alltag ist, die sozialen Strukturen den unseren, heutigen, massiv ähnlich sind. Vater, Mutter, Kind. Schade. Nun gut.
Dann frage ich mich (und das ist jetzt echt offen): Warum hat man die Geschichte nicht um drei bis fünf Seiten gekürzt? Ich glaube nicht, dass man das alles braucht, um die Story gut zu erzählen. Das hätte man dem Autor ja sagen können, ich vermute, er hätte da selbst mit etwas Abstand ganz gute Ideen gehabt. Die Story ist nicht unspannend und gar nicht übel (bis auf den Schluss), man hätte die ja auf nahezu normale Exodus-Länge kriegen können (ein bisschen länger macht ja nichts). So ist sie aber so lang, dass ich sie gar nicht in einer Sitzung lesen konnte.
Der Plot hat mir gut gefallen (bis auf den Schluss, aber das betone ich jetzt nicht mehr ständig) und auch der Hauptfigur komme ich durch einige Details recht nahe, was mir sehr positiv auffällt. Es gibt zwar recht viele Figuren, aber es ist nicht nötig, die auswendig zu lernen, weil sie, wenn sie auftreten, gut im Zusammenhang gezeigt werden (wie Miriam, Owens Frau; Tan, Owens Sohn), so dass ich der Story gut folgen kann.
Jetzt kommt der Plot, und der ist nicht spoilerfrei. Ich schließe das mal ein.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 28 November 2023 - 12:47
Norbert Stöbe: Irgendwann, vielleicht
Das ist wirklich eine bemerkenswert schöne Illustration!
Ansonsten bin ich von Stöbe irgendwie bessere Storys gewohnt. Zunächst war ich recht angetan, von der Szenerie (Klassenzimmer), von den beiden Hauptfiguren Xaver und Nectar, die sich ganz unterschiedlich verhalten, vom Weltenbau (Legasthenie, zusammengewachsene Finger), und überhaupt, schönes SF-Surrounding inklusive interessanter Außerirdischer (Glum).
Aber dann fällt die Story so wahnsinnig ab und am Ende stehe ich nur mit einem Hä-Gefühl da. Was war jetzt die Story?
Ich warte mal eure Eindrücke ab, vielleicht habe ich ja irgendwas überlesen.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 28 November 2023 - 12:58
Corinna Griesbach: Die Kugel (Wasauchimmer)
Mir fällt auf, offenbar gibt es diesmal vier Storys von Frauen. (Mir fällt auch auf, dass zumindest die ersten beiden Storys aus weiblicher Feder eher kurz sind.)
Der männliche Ich-Erzähler ist reich, berichtet von den Kugeln. Die Struktur ist relativ ungewöhnlich (ich beziehe mich auf die "Die Lesezeit bis hierhin betrug ..."-Einschübe und das Ende). Ich bin eine sehr konventionelle Seele, finde es aber gut, dass mal jemand versucht, ein wenig mit der klassischen Kurzgeschichtenstruktur zu brechen.
Für mich war die Story zu schnell wieder vorbei, um einen Anker, Spannung oder Identifizierung zu wecken. Die Szene mit der Frau, die Blutkrebs hat, musste ich viermal lesen und bin danach immer noch nicht sicher, ob da ein Fehler drin ist oder ich sie einfach nicht raffe. Danach habe ich nicht wieder richtig in den Text hineingefunden.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 28 November 2023 - 13:12
Mein Exemplar hat der freundliche Postbote gerade reingereicht.
Ich lese noch die phantastisch! 92 zu Ende. Danach schalte ich mir hier in die Diskussion ein.
Gruß
Ralf
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Geschrieben 28 November 2023 - 14:34
Toni Frey: Die Patientin
Na, da ist aber sehr rasch aus einer kleineren Sache eine sehr große geworden und eine Story, sie eine sehr, sehr lange Zeit umfasst.
Ehrlich gesagt war ich davon ein wenig zu überwältigt (und es ist auch nicht unbedingt die ganze Zeit über spannend erzählt). Die Story hat definitiv ihre Momente, es gibt auch einige sehr sehr coole Ideen, bis zum Ende durchhalten lohnt sich, da kommt noch was, wenn mir auch nicht alles gefallen hat. Verstanden habe ich aber auch nicht alles.
Ich glaube, ich habe ganz generell ein Problem mit diesen langen Storys in der Exodus. Ich will mal schnell in der Mittagspause eine Story lesen, dann dauert die Story aber länger als die Pause und ich muss unterbrechen. Nicht gut. Das ist schon die zweite sehr lange Story in dieser Ausgabe und da es die Exodus nicht als Epub gibt (wäre auch wegen der Grafiken irgendwie seltsam), male ich die ganze Zeit mit Textmarker in dem Heft herum (hüstel), damit ich Dinge nicht vergesse. Trotzdem sind zu lange Storys in der Exodus einfach nicht meins. Und wenn, dann müssten sie sehr, sehr, sehr gut sein. (So wie MKIs Novelle aus der NOVA in 2022, aber das hatte ich wenigstens als Epub.)
Außerdem glaube ich, man hätte auch hier kürzen können. Es gibt doch schon einiges, das sich arg zieht. Aber natürlich war ich auch nicht in der richtigen Stimmung für eine derart lange Story.
Der Anfang ist recht stark, viel Body Horror (gegen Ende kommt noch mehr davon) und ich kann mit der Heldin mitfühlen. Später wird es arg abstrakt und phantastisch, wenn ich auch einige Ideen wertschätze. Trotzdem ist die Exodus für mich einfach nicht der Platz für so lange Storys. Ich plädiere dafür, doch wieder bis zu 30.000 Zeichen zu gehen (ungefähr) und die längeren Storys müssen eben woanders unterkommen.
Ralf, gut dass deine Ausgabe da ist, bin gespannt!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 28 November 2023 - 20:06
Also, an "Die Patientin" musste ich mich erst gewöhnen. Ich konnte mich in sie hineinfühlen, verstand sie aber anfangs nicht. Hab die Story tatsächlich zweimal gelesen und beim zweiten Mal Ecken und Kanten rausgenommen. Ich weiß nicht, ob ich alle erwischt habe.
Und ja, die Story ist fast ebenso so lang wie "Der Garten". Mir sind auch Stories lieber, die ich in einer 1/2 Stunde während der Mittagspause lesen kann. Die dürfen dann aber bitte so fesselnd sein, dass die Spaghetti kalt werden.
Bearbeitet von Future Remains, 28 November 2023 - 21:33.
Geschrieben 29 November 2023 - 15:56
Gestern habe ich nach neugierigem Durchblättern, Vorwort lesen und so dann die erste Story gelesen, zunächst allerdings nur einmal (und die würde ein zweites Lesen mit darin-herummalen vermutlich verdienen):
Michael Schneiberg: Die Frau in der Wand
Um meine Gedanken jetzt mal gleich in ein vernünftiges Verhältnis zu setzen, nachdem ich ja erst kürzlich die Biokalypse gelesen habe:
Hier habe ich eine echte Story mit echten (teilweise rätselhaften) Figuren, einen hervorragenden Weltenbau, der mich neugierig macht und der nicht in dicken Klumpen Infodumps vermittelt wird, sondern so ungefähr beim Spazierengehen.
Sprachlich fand ich es auch ansprechend, es ist mein Erstkontakt zu Schneibergs Prosa und mir sind beim ersten Lesen auch keine Phrasen oder langweiligen Sätze aufgefallen.
Daher würde ich sie schon noch mal lesen, weil der Inhalt schon relativ komplex daherkommt und ich so nach dem ersten Lesen mit dem Schluss noch nicht ganz befriedigt bin. Aufgrund des Niveaus der Story würde ich diese Verantwortung aber erstmal bei mir selbst suchen.
Gut finde ich, dass es sich bei der Frau in der Wand nicht um eine KI handelte, auch wenn der Protagonist Fabian das vielleicht einen Tick zu lange vermutet. Ich war bei der Fremdsprache raus - ich kann mir nicht vorstellen, dass eine KI eine Sprache mal konnte und dann irgendwie teilweise verlernt, das klang mir doch zu menschlich.
Ein Pluspunkt ist für mich, dass in der Story eine gewisse Spannung aufkam.
Bei der Dynamik zwischen den beiden war für mich noch nicht alles ganz stimmig, da muss ich noch mal ran. Zudem die Story auch nicht gerade kurz ist. Ich habe gehört, dass die meisten Storys in der Ausgabe richtig lang sind. Mal schauen.
Bin gespannt! Jedenfalls weiß ich gleich in der ersten Geschichte: Yeah, ich bin in der Exodus-Qualität!
Das war doch mal ein bemerkenswerter Auftakt. Auch wenn mir der Start mit den Krebsen ein wenig zu ruhig war, entwickelt die Geschichte einen starken Sog. Ein Rätsel, eine besondere Anziehung, Fabian hadert damit, wie er mit der Situtation umgehen soll. Es reizt ihn, er fürchtet sich, schafft aber am Ende den Absprung, ohne eine wirkliche Erkenntnis zu haben. Eine sehr intensive Story, die in all ihrer postapokalyptischen, oder cyberpunkschen Stimmung genug Raum zur Interpretation lässt. Offen genug, das man nicht frustriert ist, sondern die Geschichte in Erinnerung behält. Eher die düstere Variante einer SF Geschichte, die auch gut als unheimliche Phantastik durchgeht.
Hat mir außerordentlich gefallen.
Geschrieben 29 November 2023 - 17:54
Corinna Griesbach: Die Kugel (Wasauchimmer)
Mir fällt auf, offenbar gibt es diesmal vier Storys von Frauen. (Mir fällt auch auf, dass zumindest die ersten beiden Storys aus weiblicher Feder eher kurz sind.)
Spoiler
Der männliche Ich-Erzähler ist reich, berichtet von den Kugeln. Die Struktur ist relativ ungewöhnlich (ich beziehe mich auf die "Die Lesezeit bis hierhin betrug ..."-Einschübe und das Ende). Ich bin eine sehr konventionelle Seele, finde es aber gut, dass mal jemand versucht, ein wenig mit der klassischen Kurzgeschichtenstruktur zu brechen.
Für mich war die Story zu schnell wieder vorbei, um einen Anker, Spannung oder Identifizierung zu wecken. Die Szene mit der Frau, die Blutkrebs hat, musste ich viermal lesen und bin danach immer noch nicht sicher, ob da ein Fehler drin ist oder ich sie einfach nicht raffe. Danach habe ich nicht wieder richtig in den Text hineingefunden.
Bei dieser Story kam mir der Schluss zu vorschnell. Was an anderer Stelle in dieser EXODUS zu lang ist, ist hier zu kurz. Schon allein wegen der mal launigen, mal galligen Sprache hätte ich mir persönlich noch weitere Seiten von der Autorin gewünscht. Zumal sie dann vielleicht einen verständlicheren Schluss geboten hätte Der jetzige ließ mich rätselnd zurück.
Dass noch immer Twitter drin steht, nehme ich auf meine Kappe. Die Story bekam ich so Mitte August geschickt. Also etwa einen Monat nach dem Namenswechsel. Tja, der Kanal firmiert bei mir auch heute noch unter Twitter statt Wasauchimmer.
Geschrieben 30 November 2023 - 06:39
Ja, wegen mir hätte die Story auch länger (und klarer) sein können. Ich lese die Autorin auch voll gern. Im letzten Jahr hätte es eine Story fast in meine Top-15 geschafft. Oder hat es sogar? Jedenfalls habe ich die im SF Jahr sehr ausführlich gelobt. Falls das schon jemand hat. Ich warte noch.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 06:50
Dieter Korger: Gondwana Skyway
Eine sehr lesenswerte Story. Wenn ich mal mit Nur ein Werbespot vergleichen darf: Zwar nicht so eine Hammerpointe (die kriegen wir 2023 wohl auch nicht mehr überboten), aber dafür hat die Story mich wesentlich früher beim ersten Lesen eingesackt.
Es fließt so schön, der Weltenbau ist toll, alleine schon der Name Gondwana (mein Sohn wäre begeistert, der liebt das Video, in dem die Kontinente langsam auseinander driften).
Gondwana Skyway ist der längste Highway der Welt. Führt vierspurig über den Atlantik. Sowas liebe ich ja!
Was der Autor hier meiner Meinung nach besser im Griff hat als in den beiden anderen Geschichten, die ich von ihm kenne, sind die Figuren. Ich komme Charlie und Marty rasch sehr nahe. Ich erfahre auch sehr plastisch und in einem guten Dialog über ihre Probleme, speziell Charlies, was die Story für mich rasch plastisch macht. Auch die Reaktion von Marty auf Charlies miese Lage illustriert gleich die Beziehung zwischen den beiden (ach, der Königsweg, Charakterisierung durch das Erleben von Beziehungen!).
Wenn ich mich nicht irre, dürfen auch beide mal die Perspektive führen.
Diese Story hatte übrigens mal genau die richtige Länge.
Dann taucht eine weitere Figur auf, Ayumi, das Gender erfahren wir nicht, Charlie und Marty lesen sie nach kurzem Zögern / Inbetrachtziehen aller Gender dann weiblich. Ich ignoriere mal kurz, was über Ayumi und die Welt noch alles herauskommt und spoilere auch nicht eine wirklich gute Kurz-vor-Schluss-Szene und muss leider mal was loswerden. Ich weiß, es ist ein mega schwieriges Thema, aber schweigen finde ich auch doof.
Ich habe erst kürzlich (vielleicht so 2021) gelernt, und zwar seitens Personen, die auch Senitivity Reading machen, dass die Beschreibung asiatisch gelesener Figuren sehr heikel sein kann. Auch "Mandelaugen" wurden da genannt. Offenbar macht es den asiatisch gelesenen Personen keinen Spaß, immer wieder anhand ihrer Augen beschrieben zu werden. Da gab es einige leidenschaftliche Diskussionen bei twitter (oder auch X), die teilweise stark über das Ziel hinausgeschossen sind. Ich habe den Eindruck, dass unsere Szene da noch viel lernen kann. Das ist niemandem aufgefallen, nicht dem Autor, nicht den Herausgebern - vermutlich, weil es niemandem bewusst war. Es werden noch einige Dinge bedient, die bei asiatisch gelesenen Figuren sehr klassisch sind, wie z. B. Zierlichkeit. Ganz zufällig lese ich gerade 1Q84 (bzw. ich höre es) und da sind ja eigentlich alle Figuren aus Japan. Ist natürlich einfach, weil man es nicht dazusagen muss. Da wird auch die ganze Palette an Personen abgedeckt, natürlich hat der Autor es in dem Surrounding auch einfacher.
Ich verstehe das Problem: Einerseits wollen wir alle mehr Repräsentanz und andererseits sollten wir die sehr klassischen Beschreibungen vermeiden. Könnte man da nicht mal ein bisschen wissenschaftlich-strategisch rangehen? Gestern hatte jemand die Idee einer Artikelserie (Idee nicht von mir, aber ich finde die Idee toll). Wir haben ja im phantastischen Bereich einige Sensitivity Reader und von denen könnten wir eine Menge lernen.
Sorry, dass ich jetzt so ausführlich geworden bin, ich denke, es ist wichtig. Und ich denke, das liegt am Nicht-Wissen und gegen Nicht-Wissen kann man ja was tun.
Das ist jedenfalls gemeinsam mit dem Schneiberg bisher die beste Story. Nur dass ich sie (vermeintlich) beim ersten Lesen verstanden habe. :-)
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 06:56
Christian Endres: Sprich nicht mit der Katze
Ich vermute, das ist mit zwei Seiten die kürzeste Story des Magazins. Die braucht auch nicht mehr. Wie üblich stilsicher und liest sich wie ein langer Witz. Die Pointe liegt zwar auf der Hand, ich fand's trotzdem witzig. Sowas zur Auflockerung kann ich immer brauchen.
Jetzt fehlen mir nur noch zwei Storys, die letzte kenne ich schon in einer früheren Version (Testlesen) und bin gespannt, was mittlerweile daraus geworden ist.
Zusatz: Und was ich noch mal loswerden will - ein perfektes Korrektorat ist leider nicht selbstverständlich! Das finde ich in der Exodus extrem klasse. Ich habe mich gerade kürzlich wieder geärgert, weil Zeitenfehler in einer Story von mir waren. Es ist natürlich doof von mir, überhaupt Zeitenfehler zu machen und das nicht zu bemerken, aber gut, eigener Text, betriebsblind und so. Beim Korrektorat würde ich aber erwarten, dass sowas dort auffällt.
However, ich ärgere mich da hauptsächlich über mich selbst. Ich denke nicht, dass Heinz und Hans Jürgen Zeitenfehler drin lassen würden, da macht ihnen so rasch keiner was vor. :-)
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 09:23
Das war doch mal ein bemerkenswerter Auftakt. Auch wenn mir der Start mit den Krebsen ein wenig zu ruhig war, entwickelt die Geschichte einen starken Sog. Ein Rätsel, eine besondere Anziehung, Fabian hadert damit, wie er mit der Situtation umgehen soll. Es reizt ihn, er fürchtet sich, schafft aber am Ende den Absprung, ohne eine wirkliche Erkenntnis zu haben. Eine sehr intensive Story, die in all ihrer postapokalyptischen, oder cyberpunkschen Stimmung genug Raum zur Interpretation lässt. Offen genug, das man nicht frustriert ist, sondern die Geschichte in Erinnerung behält. Eher die düstere Variante einer SF Geschichte, die auch gut als unheimliche Phantastik durchgeht.
Hat mir außerordentlich gefallen.
Ja, die Story ist so gut, die lese ich später auch noch mal und versuche dann mal, tiefer einzusteigen
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 12:32
Peter Schattschneider: Genesis Reloaded
Für den Anfang mit den Anrufen und Emails lohnt es sich, vorher die Person Mehran Karimi Nasseri nachzuschlagen, der 18 Jahre im Flughafen Paris gelebt hat (da gab es auch diese Tom Hanks Verfilmung). Damit erklärt sich auch die Graf/Sir Alfred-Ansprache.
Nur leider ist der wikipedia-Artikel zur realen Person spannender als die Geschichte - was in meinem Fall daran liegt, dass die Geschichte nicht wirklich Figuren hat und mich stört beim Lesen, dass so viele Namen und Begriffe in GROSSBUCHSTABEN gedruckt sind. DA habe ich eine Aversion. Insofern keine Story für mich, leider.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 12:43
Angelika Brox: Junimond
So, nun zur letzten Geschichte. Ich habe ja eine Schwachstelle für Postapokalypsen. Und erst recht für Gefängnisse und Postapokalypsen (genial gezeigt in The Stand von Stephen King oder auch in einer Staffel von The Walking Dead). Wen die Welt untergeht, wer denkt dann an die, die gefangen sind und sich nicht retten können? Hier: Herr Sandhoff.
Mein Lieblingssatz lautet:
"Die Luft verdichtet sich, wirkt wie ein unsichtbarer Schleim, der sich kaum atmen lässt."
Wir erfahren eine Menge über Rio (Taufname Mario) und es wird auch rasch Spannung erzeugt (warum kommt morgens keiner zu den Zellen?), die fast ein wenig zu früh aufgelöst wird. Es wird dann auch sehr deutlich, warum genau Rio einsitzt, das hätte mir deutlich subtiler gereicht. Die Frau, der er während seiner Reise begegnet, nähert sich ihm aber sehr ... offen. Ohne Angst. Wegen der vielen Hunde, die sie dabei hat? Ich glaube nicht, dass ich in so einer Situation einem fremden Mann so viel Vertrauen schenken würde. Andererseits habe ich eine ähnliche Situation letztens in einer Story in Zion's Fiction nicht so kritisch betrachtet, vielleicht, weil ich mehr Innensicht der Frau hatte (hier bleibt die Perspektive bei Rio).
Mir fehlt noch das gewisse Etwas, aber ich mag die Idee, den Plot und einige Details sehr gern. Plus, gute Illustration!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 12:48
Fazit:
Den Schneiberg lese ich noch mal. Dann ist meine Favoritenstory entweder:
Michael Schneiberg: Die Frau in der Wand
oder
Dieter Korger: Gondwana Skyway
Danach kommt aber leider ein Weilchen nichts. Dann vermutlich Stulpa vom Welling. Coole Idee, professionelle Umsetzung.
Wenn ich auf das Inhaltsverzeichnis schaue, fällt mir erschrocken auf, dass eine Story aus meinem Gedächtnis auch komplett gelöscht wurde!
Allemal lesenswert und erinnerungswert fand ich aber auch noch einige der anderen, sonst waren einige einfach nicht meins oder ich habe zu viele Einschränkungen. Insgesamt war die Ausgabe davor deutlich besser. Da lese ich vier der Storys noch mal, um zu entscheiden, welche davon ich nominieren will (KLP).
Ich hoffe, ich habe mein Feedback und meine Meinung vernünftig begründet, falls nicht, lasst uns drüber sprechen. Bin gespannt, was ihr zu den Geschichten sagt.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 30 November 2023 - 15:09
Wenn ich auf das Inhaltsverzeichnis schaue, fällt mir erschrocken auf, dass eine Story aus meinem Gedächtnis auch komplett gelöscht wurde!
Eine Story wurde auf die Nr. 48 geschoben. Der Autor wurde gebeten, sie noch einmal zu überarbeiten.
... Aus der Regie kam vorhin die Nachricht, dass die Gedächtnislöschung anders gemeint war von Yvonne. Das ist natürlich bitter, wenn eine Story so schnell nichtssagend wird.
Anyway, eine für die 47 vorgesehene Story hatte sich auf den letzten Metern tatsächlich verzögert und soll nun in der 48 erscheinen. Der Hinweis ist nur für die vielleicht hilfreich, die die Vorankündigung mit dem erschienenen Magazin vergleichen.
Bearbeitet von Future Remains, 30 November 2023 - 17:21.
Geschrieben 30 November 2023 - 17:56
Fazit:
Den Schneiberg lese ich noch mal. Dann ist meine Favoritenstory entweder:
Michael Schneiberg: Die Frau in der Wand
oder
Dieter Korger: Gondwana Skyway
Danach kommt aber leider ein Weilchen nichts. Dann vermutlich Stulpa vom Welling. Coole Idee, professionelle Umsetzung.
Wenn ich auf das Inhaltsverzeichnis schaue, fällt mir erschrocken auf, dass eine Story aus meinem Gedächtnis auch komplett gelöscht wurde!
Allemal lesenswert und erinnerungswert fand ich aber auch noch einige der anderen, sonst waren einige einfach nicht meins oder ich habe zu viele Einschränkungen. Insgesamt war die Ausgabe davor deutlich besser. Da lese ich vier der Storys noch mal, um zu entscheiden, welche davon ich nominieren will (KLP).
Ich hoffe, ich habe mein Feedback und meine Meinung vernünftig begründet, falls nicht, lasst uns drüber sprechen. Bin gespannt, was ihr zu den Geschichten sagt.
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