Hallo SF-Fans! ich habe soeben auf meinem Blog einen Aufsatz zum Thema "Nachhaltige Entwicklung und Langzeitvisionen der Science Fiction" gepostet, den ich hier zur Diskussion stellen möchte. Kurzgefasst geht es darum, dass wir erst mal eine nachhaltige Entwicklung unserer Zivilisation zustande bekommen müssen, bevor wir von grandiosen Abenteuern in einer fernen Zukunft träumen können. Viel Spaß beim Diskutieren!
Nachhaltige Entwicklung und Langzeitvisionen der Science Fiction
#1
Geschrieben 09 Oktober 2023 - 16:46
... brought to you by the Weeping Elf
#2
Geschrieben 10 Oktober 2023 - 07:59
Träumen kann man immer - gerade in schlechten Zeiten von besseren Zeiten
Deinem interessanten Aufsatz würde ich im aktuellen Zusammenhang noch zwei Aspekte hinzufügen wollen:
1. Wie kann eine Langzeitvision auch nur ansatzweise plausibel sein, wenn die technologische und gesellschaftliche Entwicklung ein Tempo hat, das für Politik, Ökosystem und Gesellschaft schlicht um eine Größenordnung zu hoch ist, Veränderungen also so schnell eintreten, dass die Vision quasi schon veraltet ist, bevor ihre Tinte trocken ist?
2. Solange eine Expansion ins Weltall nicht von wirtschaftlichem Nutzen ist, d.h. keine Investoren die Chance sehen, dadurch noch reicher zu werden als sie schon sind, wird sie in einer kapitalistischen Welt wie unserer nicht passieren. Die Mondlandung hatte freilich anderen Treiber (den kalten Krieg), dergleichen wirft heute und in naher Zukunft aber wohl kaum irgendwelche Gewinne ab. Am ehesten könnte der Abbau seltener Erden in Asteroiden (durch Roboter natürlich) in absehbarer Zeit wirtschaftlich werden, wenn Vorkommen auf der Erde erschöpft sind, aber ich vermute, dass das Recycling von weggeworfenen Geräten immer noch billiger ist, als das Zeug aus dem All herbei zu schaffen.
Danke für Deinen Aufsatz und den Hinweis darauf!
#3
Geschrieben 10 Oktober 2023 - 13:27
Richtig. Es ist heutzutage sehr schwierig, künftige Entwicklungen auch nur einigermaßen treffend vorherzusagen, weil sich alles so rasend schnell verändert. Doch lagen die Cyberpunk-Autoren der 80er Jahre gar nicht so krass daneben, man kann eigentlich eine Geschichte wie Neuromancer ohne größere Probleme in die Gegenwart verlegen. Ein paar Dinge müsste man umstricken, so gibt es beispielsweise nichts in der Art der Freeside-Raumstation, aber dafür könnte man eine Karibikinsel nehmen, da gibt es einige, die die gleiche Doppelfunktion als Urlaubsparadies und Steueroase erfüllen. Man wäre dann, nebenbei bemerkt, auch gleich in der richtigen Region für die Rastafarier-Piraten, von deren Schiff aus Case die Tessier-Ashpool-KI angreift. Wie so was geht, hat Gibson selbst mit Pattern Recognition gezeigt, das ist im Prinzip die Marly-Geschichte aus Count Zero in der Gegenwart. Erst vorgestern habe ich auf Arte eine Doku über Blade Runner gesehen, in der unter anderem davon die Rede war, wie ähnlich das heutige reale Los Angeles dem aus dem Film doch ist (auch wenn viele Dinge doch anders sind).
Und zum Thema Bergbau im All: ja genau, es wird viel billiger und wirtschaftlich sinnvoller sein, alte Mülldeponien aufzugraben, um daraus Rohstoffe zu gewinnen, als auf dem Mond oder irgendwelchen Asteroiden herumzubuddeln und das alles zur Erde zu verfrachten. Es ist ja so, dass Atome keinerlei Verschleiß unterliegen, man also alle Materialien im Prinzip beliebig oft wieder verwerten kann, man benötigt dafür nur genug Energie (aber erstens zumeist weniger als bei Neurohstoffen, und zweitens schickt uns die Sonne davon mehr als genug).
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#4
Geschrieben 16 Oktober 2023 - 09:57
Ich habe noch ein paar Gedanken zu diesem Themenkomplex gepostet.
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Zurück in die Zukunft - Nachhaltigkeit und Science FictionErstellt von WeepingElf , 28 Aug 2023 Nachhaltigkeit, Zukuntsvisionen |
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