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Was macht eine gute SF-Kurzgeschichte (oder Erzählung) aus


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96 Antworten in diesem Thema

#91 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 13 November 2023 - 12:40

 

 

Die Meinungen, was eine gute Geschichte bzw. eine gute Anthologie/Storysammlung ist, da gehen die Meinungen doch eher auseinander. Das sieht man oft auch an den Diskussionen hier zu den einzelnen Publiaktionen und auch an anderer Stelle finden sich zu einzelnen Geschichten doch sehr unterschiedliche Auffassungen.

Mein Eindruck ist, dass bei einem Großteil der Geschichten eine gewisse Einigkeit herrscht. Geschichten, die mehr polarisieren (durch Thema, Stil oder sonstwas) verursachen naturgemäß mehr Meinungsverschiedenheiten. Aber das sind ja keine strengen Qualitätsaspekte. Schlechter Stil, unplausible Handlung, langweilige Figuren - das sind alles Dinge, wo nur selten ganz große Unterschiede in der Repeztion bestehen.

 

 

 

Nur ganz generell haben wir viel zu viel Luft nach oben und es hilft nichts, wenn es immer wieder heißt, "Geschmackssache", dann bessert sich ja gar nichts

Und genau darum geht es in unserer neuen Schreibwerkstatt. Unterschiedliche Geschmäcker wird es immer geben - aber bei den Grundlagen gibt es eben auch noch die Möglichkeit, noch mehr Stärken reinzubringen.


Bearbeitet von Uwe Post, 13 November 2023 - 12:44.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#92 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 13 November 2023 - 12:52

Ich glaube auch, so etwas wie Dies ist mein letztes Lied polarisiert natürlich, aber bisher hatte niemand behauptet, es sei schlecht geschrieben oder sowas.

 

 

Polarisierende Werke, Geschmacksverschiedenheiten, das ist für mich alles auf einem publizierbaren Spektrum (auch wenn ich sicher manchmal schimpfe, wenn der neue Sven Haupt Roman wieder an mir total vorbeigeht), aber ich meine wirkliche Mängel und die haben wir leider.


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#93 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 13 November 2023 - 13:10

Nur hat die SF-Szene meines Erachtens ein Qualitätsproblem, dass z. B. das Zwielicht nicht hat (weiß nicht, wie es sonst im Bereich Horror aussieht), Geschmack hin oder her. Im Zwielicht gibt es auch Themen, die mich weniger ansprechen oder Twists, die ich schon kenne, aber da rede ich nicht über ganz grundsätzliche handwerkliche Probleme, wie ich das beispielsweise bei der Biokalypse tue (und nicht nur ich).

 

Wenn du das so siehst und ich den Faden weiterspinne, ist es aber eher ein Herausgeberproblem. Ich lese ja recht beständig eine gleiche Menge von Science Fiction und Horror Geschichten im Jahr. Es erscheinen meines Erachtens genügend gute SF Geschichten um gute Bücher zu machen. 

SF Anthologien scheinen sich aber besser zu verkaufen wenn ich die Zahlen hier im Forum lese. Vielleicht ist das ein Ansatz warum die Kurzgeschichtenszene so ist. Wenn du mehr Leser erreichen wilst, braucht es vielleicht eine breitere Streuung?



#94 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 13 November 2023 - 13:16

Ich habe  mehr und mehr den Eindruck, dass Magazine die bessere Qualität liefern.

 

Wenn ich das mal so vergleichen darf (ist natürlich statistisch total nicht relevant, könnte aber was dran sein):

 

Bei Der Tod kommt auf Zahnrädern hatten wir eine Deadline, damit die Anthologie bis zum BuCon 2022 fertig werden konnte. Bei den früh eingereichten Geschichten hatten wir viel Luft, später, bei den letztzer-Drücker-Storys und beim Feinschliff, wurde es sehr eng. Ich glaube, man hätte noch einige Wochen feilen können und hätte schon noch einiges gefunden, was man hätte optimieren können.

 

Bei der NOVA 34 haben wir eine total entspannte Deadline. Vermutlich wird das Lektorat längst fertig sein, bis irgendjemand mal überhaupt ein Datum nennt. Ich konnte gemeinsam mit Marianne die erste Sichtung machen, dann hat jede mit den ihr zugeteilten Texten ganz in Ruhe mit den Autor:innen das Lektorat erledigt, alles in mehreren Runden, und es war immer noch genug Zeit, dass Marianne eine letzte Runde mit den Texten drehte, um noch letzte sprachliche und/oder logische Feinheiten zu glätten.

 

 

Nach meinen Einreichungen beispielsweise bei der Exodus (ein entspannter Hans Jürgen oder Heinz ohne krasse Deadline im Rücken) oder beim Weltenportal (Lektorat Monate vor dem Drucktermin fertig) vermute ich, dass diese Arbeitsweise bei den Magazinen ziemlich normal ist. Bei Anthologien habe ich ja noch nicht so oft eingereicht, aber bei A7L hieß es: Unterschreib mal, wir drucken nächste Woche (ungefähr). Das ist auch nicht weiter wild, ich habe nur den Eindruck, dass bei Anthologien oftmals Zeitdruck da ist.

 

Wobei bei den Fernen Horizonten das Lektorat mehr als ein halbes Jahr vor dem Druck fertig war, also, das kann eigentlich nicht knapp gewesen sein. :-) 

Ist also ein Eindruck, der sicher nicht immer stimmt.


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#95 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben 13 November 2023 - 13:54

Kurzer Hinweis, auch wenn es vermutlich nicht allzu überraschend ist:
Das Lektorat ist - nach der Auswahl - bekanntlich der erste Arbeitsschritt.
Während die Autor:innen dann (mehr oder weniger geduldig) warten, stehen für mein Team und mich solche „Kleinigkeiten“ wie Erstkorrektur, Zweitkorrektur, Schlussprüfung, Illustrationsbeauftragung/Grafikbeschaffung, Layout/Satz + Ebookerstellung, Schlussprüfung bzw. Endkorrektur, Probedruck, ggf. Nachbesserung nach dem Probedruck, Druckbeauftragung und Einlistung an ;).

„Weltenportal“ hat als Freizeitprojekt eine an und für sich „weiche“ VÖ-Deadline … wobei ich mit der Nr. 6 zum nächsten BuCon möchte. Entsprechend werde ich wohl Ende September 2024 nervös, wenn ich noch daran arbeiten sollte ;).
Bei meinen Anthologien musste ich mich natürlich an Jana halten. LBM 2022 war bis zur Absage der Messe das VÖ-Ziel für „Alien Contagium“ (was wir dann „sinnlos“ auch eingehalten haben). „Biokalaypse“ hatte Verzögerungen, musste dann aber auch noch etwas zurückstehen, weil es sonst mit den Arbeiten an den Romantiteln „Niemandes Schlaf“ und „Neurobiest“ kollidiert wäre.

On topic:

Ich lese auch noch genügend gelungene SF-KGs über das Jahr, die zusammen zwei schöne, protzige Hirnkost-Sammlungen ergeben würden. Sie erscheinen aber, wie man an Yvonnes SF-Kurzgeschichten-Thread sehen kann, verteilt in 30+ Publikationen. Und dort sind neben „guten“ Stories - in FFM und Exodus mehr, in anderen weniger - eben viele mäßige und unterdurchschnittliche Stories mit von der Partie. Das ist es doch, was Udo und eigentlich uns alle wurmt: Nicht, dass es zu wenig Juwelen gibt, sondern der überwiegende Teil einer Anthologie oft unterdurchschnittlich ausfällt und viele Stories unter ihren Möglichkeiten bleiben. Diesen Eindruck gäbe es nicht, wenn alleine das handwerkliche Level höher wäre.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 13 November 2023 - 13:57.

- Onlinepause -

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de
  • (Buch) gerade am lesen:„Psyche mit Zukunft“ (Anthologie), „Marple“ (Anthologie)
  • (Buch) als nächstes geplant:„Artefakt des Todes“ (C. Gina Riot), "Die dunkle Seite der Erde" (Achim Stößer), "Proxi" (Aiki Mira)

#96 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 13 November 2023 - 13:59

 

 

Ich glaube auch, so etwas wie Dies ist mein letztes Lied polarisiert natürlich, aber bisher hatte niemand behauptet, es sei schlecht geschrieben oder sowas.

Gutes Beispiel. An dem Büchlein habe ich ziemlich genau einen Aspekt stark kritisiert, aber gleichzeitig finde ich es ohne weiteres nachvollziehbar, dass andere Leute dieser Aspekt nicht stört. Keine nenenswerten Meinungsverschieden gab es dort im Hinblick auf Ideen und Sprache.

 

 

 

Wenn du das so siehst und ich den Faden weiterspinne, ist es aber eher ein Herausgeberproblem.

Sehe ich auch so. Ohne viel Federlesens setzt sich jemand an eine Antho zum Thema X, ohne sich groß darum zu kümmern, woher eine genügende Anzahl wirklich guter Geschichten denn kommen soll, und wer das Ding dann kaufen (und möglichst auch lesen) soll. Denn das Herausbringen ist heutzutage sehr sehr einfach in Zeiten des Selfpublishing. Man muss im Gegensatz zu Romanen noch nichtmal selbst was schreiben, das erledigen die Autoren, die sich ihrerseits gerne mit den Lorbeeren einer weiteren Veröffentlichung schmücken. Ein paar Likes erntet man immer mit entsprechenden Postings. Manche ordern noch ein paar Autorenexemplare, als besonders persönliches Weihnachtsgeschenk für Freunde und Familie, und schon ist die Auflage dreistellig. Das nennt man dann Erfolg! Gut, ist etwas überspitzt vielleicht. Klar ist aber: wenn wir beim FFM auf diese Weise arbeiten würden, hätten wir sicher nicht diesen Erfolg.


Bearbeitet von Uwe Post, 13 November 2023 - 14:12.

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#97 head_in_the_clouds

head_in_the_clouds

    Yoginaut

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Geschrieben 09 Dezember 2023 - 16:20

Das ist einfach (für mich)

Ein literarischer Punch am Ende der Konventionen auf den Kopf stellt -

kurz: wie ein eiskalter Eimer Wasser ins Gesicht.

 


"Why should one be afraid of something merely because it is strange?"

  • (Buch) gerade am lesen:Das Sternenprogramm (The Fall Revolution 1) - Ken MacLeod


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