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Frauen in der SF


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150 Antworten in diesem Thema

#61 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 11:22

Das ist alles interessant, hat aber mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun, denn hier geht es um Frauen. 
(Hinweis der Moderation: zitierter Post wurde verschoben. Trace (Globalmoderator))

 
Das ist ein guter Satz. Ich denke, man sollte den Thread umbenennen, dann kann man frei weiter über alle möglichen Themen des Lebens und der Geschlechter diskutieren und startet einen neuen Thread, in dem wir über Frauen und SF im Sinne von Literatur diskutieren.

#62 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 11:51

Wäre es nicht einfacher, jemand von euch macht einen neuen Thread auf, vielleicht bei Off Topic, um über gewünschte Themen zu sprechen und wir reden hier wieder über Frauen in der SF?

 

 

Viele Gedanken waren nämlich durchaus interessant. Und wollen vielleicht noch mal zitiert und hervorgeholt werden.

 

Ich finde auch Achims Gedanken interessant, auch wenn sie sich sehr weit vom Thema "Frauen in der SF" entfernen, zugegeben, aber vieles davon wusste ich noch nicht.


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#63 Wurzelbrumf

Wurzelbrumf

    Ufonaut

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 12:24

wenn man Psychologie/Soziologie als Quelle für Hard SF nimmt, dann gehört Mrs Kroeber LeGuin oder Mme Okorafor auch dazu. Dann im Bereich space opera - als literarisches Kind der Hard SF - ganz sicher auch Ann Leckie.

 

(und ich hoffe, ich habe jede Autorenschaft richtig gegendert, falls nicht, möge man mir dieses sagen - ich möchte keinesfalls Quelle für Verdruss sein)

Also, alleine aus meinem Bücherregal, dabei eindeutige Fantasy aussortiert:

- Catherine Asaro

- Margaret Atwood (da kann man diskutieren, zählt der Report der Magd als Hard SF?)

- Lauren Beukes

- Leigh Brackett (Schwerpunkt zwar Fantasy, aber auch Hard SF im Repertoire)

- Johanna Braun

- Lois McMaster Bujold

- Octavia Butler (nicht ganz sicher ob die SF hard genug ist)

- Pat Cadigan (ist Cyberpunk hard genug, um hier akzeptiert zu werden?)

- Becky Chambers

- C. J. Cherryh (siehe Vorredner)

- Irma Chilton (von der habe ich ein Jugendbuch über eine Raumpiloten, ich hoffe das ist hard genug)

- Myrna Culbreath

- J. M. Dillard

- Cynthia Felice

- Karen Joy Fowler

- Nancy Freedman

- Nicola Griffith

- Zenna Henderson

- S. L. Huang

- Kameron Hurley

- Heidrun Jänchen

- N. K. Jemisin

- Hao Jingfang

- Gwyneth Jones

- Amie Kaufman

- Nancy Kress

- Katherine Kurtz (Schwerpunkt Fantasy, aber auch SF)

- Mur Lafferty

- Ann Leckie

- Ursula K. LeGuin

- Marina Lostetter

- Anne McCaffrey

- Maureen F. McHugh

- Vonda McIntyre

- Judith Merril

- Elizabeth Moon

- C. L. Moore

- Linda Nagata

- Annalee Nevitz

- Ulrike Nolte

- Andre Norton (von der ist allerdings tatsächlich bekannt, dass sie gezielt ein männlich klingendes Pseudonym gewählt hat, um Diskriminierung zu entgehen)

- Nnedi Okorafor

- Ada Palmer

- Cherie Priest

- Justina Robson

- Kristine Kathryn Rusch

- Joanna Russ

- Mary Doria Russel

- Ulrike Schmitzer

- Jay Sheckley

- Wilmar H. Shiras

- Barbara Slawig

- Angela Steinmüller

- Catherynne M. Valente

- Jo Walton

- Martha Wells

- Kate Wilhelm

- Connie Willis

(und meine EBooks habe ich jetzt garnicht durchgeschaut)

 

Es ist übrigens erstaunlich, wieviele Frauem auch in der Military SF aktiv sind (Bujold, Moon, Nagata etc.)

 

Es gibt übrigens auch den Fall andersrum K. J. Parker hat gezielt verbreitet, eine Frau zu sein, mutmasslich nicht nur um sich von seinen anderen Werken abzugrenzen, sondern auch um in der Fantasy erfolgreich zu sein.

Auch eine Art von Diskriminierung und Geschlechter-Klischee.

Jahre später hat sich dann herausgestellt, dass es sich um Tom Holt handelt.

 

Man kann jetzt natürlich diskutieren, inwiefern diese Autorinnen "hard" SF schreiben, ich habe jedoch von allen von den Frauen auf dieser Liste Büchern, mit Raumschiffen oder zumindest Cyberpunk oder Near Future.

 

Langer Rede kurzer Sinn: Die Aussage, dass Frauen keine Hard SF schreiben würden, ist hanebüchener Unsinn.

Man kann diskutieren, ob Frauen in dem Bereich nicht etwas unterrepresentiert sind, was auch aufgrund der Historie nahe liegt.

Aber auch in diesem Fall, ist die Frage, ob das eher an der Neigung der Frauen oder bewussten oder unbewussten gesellschaftlichen Zwängen und Klischees liegt.

Ich tendiere ganz stark zu letzterem, auch (aber nicht nur) aufgrund neuerer archäologischer Funde und Erkenntnisse, die klar zeigen, dass die Aufgabenteilung in der Vorzeit bei weitem nicht so einseitig war, wie bis vor kurzem gedacht.

 

Ich kannte auch mal eine Doktorandin, die im Rahmen ihrer Doktorarbeit Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Hirnen finden sollte: Es gibt ja da diese Urban Legend von diesem "Balken" zwischen den Gehirnhälften, der bei Frauen stärker ausgeprägt sein soll, als bei Männern. Ihr Ergebnis war, dass es zwar einen kleinen Unterschied bei der durchschittlichen Dicke des Balkens gibt, einzelne Individuen untereinanander einen weit größere Differenz bei der Ausprägung dieses Balkens haben.

Die beiden Glockenkurven zwischen männlicher und weiblicher "Balken-Dicke" sind also nur minimal gegeneinander verschoben.

Und da man mittlerweile weiss, wie plastisch und anpassungsfähig das Gehirn ist, kann auch hier der Grund nicht in der Genetik, sondern in der realen Lebensführung zu finden sein.

 

Also: Die Unterschiede im Denken der Geschlechter sind in der Realität weit geringer, als die Klischees weiss machen wollen.

 

Übrigens, schon gewusst: Sogar im Iran studierten mehr Frauen MINT-Fächer als Männer, z.B. auch in Physik.

Erst 2012 hat man ihnen das dann verboten.


Bearbeitet von Wurzelbrumf, 22 Dezember 2023 - 12:58.


#64 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 12:48

 

- Margaret Atwood (da kann man diskutieren, zählt der Report der Magd als Hard SF?)

- Lauren Beukes

- Lois McMaster Bujold

- Octavia Butler (nicht ganz sicher ob die SF hard genug ist)

- Becky Chambers

- Karen Joy Fowler

- Heidrun Jänchen

- N. K. Jemisin

- Hao Jingfang

- Nancy Kress

- Ursula K. LeGuin

- Maureen F. McHugh

- Judith Merril

- C. L. Moore

- Nnedi Okorafor

- Joanna Russ

- Jo Walton

- Kate Wilhelm

- Connie Willis


Ich habe mal jene Autorinnen rausgenommen, die auch hier stehen bzw. bei denen ich mich erinnere, mit Begeisterung von ihnen gelesen zu haben.

 

Von Connie Willis habe ich inzwischen fast das Gesamtwerk gekauft und gelesen, von Emily St. John Mandel (nicht auf deiner Liste) ebenfalls. 

 

 

Ich bin vermutlich nicht explizit Hard SF Fan (obwohl ich das durchaus auch lese), so dass es mich nicht groß stört, ob jemand in dem Genre schreibt. 

 

However - es gibt ohne Ende großartige SF-Autor:innen, viele davon weiblich. 


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#65 J R

J R

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 12:51

Also, alleine aus meinem Bücherregal, dabei eindeutige Fantasy aussortiert:

-

-

Von zumindest 20 dieser Autorinnen habe ich auch etwas im Regal. Und habe im Kopf spontan noch Julie Czerneda und Tanja Huff hinzugefügt, sowie noch Sharon Lee aus dem Autorenteam Lee/Miller.

 

Danach kam dann der Analyst in mir zum Vorschein und fragte: Was ist eigentlich Hard SF. Reden wir hier über das Gleiche? Google to the rescue? So erklärt es Brandon Q. Morris. Und bedient sich dabei dieser Quelle.

 

2c aus FFM

Jörg

 


Anmerkungen + Bilder zu SF&F (und allem anderen) finden sich hier:
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#66 rostig

rostig

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 12:58

Aus meiner Sammlung kämen noch hinzu:

Zoe Beck

Sibylle Berg

Andrea Bottlinger

Lauren Beukes

Ju Honisch

Sameena Jehanzeb

Kristine Rusch

Lena Richter



#67 Wurzelbrumf

Wurzelbrumf

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:04

Von zumindest 20 dieser Autorinnen habe ich auch etwas im Regal. Und habe im Kopf spontan noch Julie Czerneda und Tanja Huff hinzugefügt, sowie noch Sharon Lee aus dem Autorenteam Lee/Miller.

 

Danach kam dann der Analyst in mir zum Vorschein und fragte: Was ist eigentlich Hard SF. Reden wir hier über das Gleiche? Google to the rescue? So erklärt es Brandon Q. Morris. Und bedient sich dabei dieser Quelle.

Ja, ich habe auch schon vermutet, dass sich die Diskussion dann in diese Richtung entwickeln könnte, nach dem Motto:

"Also, das ist ja garkeine richtige HARD SF, das ist doch alles weich, nur Männer können das echte, harte Zeuch schreiben."

 

Das ist aber selbstredend Unsinn.

Und wenn einer daran zweifelt, ich kann für jede der Frauen auf der Liste den Beweis mit Raumschiffbüchern, oder zumindest Cyberpunk oder Near Future gemäß der Definition von Brandon Q. Morris führen.


Bearbeitet von Wurzelbrumf, 22 Dezember 2023 - 13:05.


#68 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:20

Kris Brynn wäre noch zu nennen.

 

Spannend finde ich, dass die "Hard SF" sich als Wissenschaft meist ausschließlich auf die Physik bezieht. Dabei gibt es noch jede Menge andere Wissenschaften und es heißt ja nicht "hard physical fiction"


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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  • (Buch) als nächstes geplant:Empfindungsfähig
  • • (Film) gerade gesehen: Paradise
  • • (Film) als nächstes geplant: nope

#69 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:22

Ich vermute,J. R. wollte lediglich schauen, ob wir bei Hard SF alle auf der gleichen Buchseite stehen.

 

 

Da ich selbst da vor einigen Monaten mal ein Missverständnis hatte, fände ich das nicht so schlecht!


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#70 J R

J R

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:23

Ja, ich habe auch schon vermutet, dass sich die Diskussion dann in diese Richtung entwickeln könnte, nach dem Motto:

"Also, das ist ja garkeine richtige HARD SF, das ist doch alles weich, nur Männer können das echte, harte Zeuch schreiben."

 

Das ist aber selbstredend Unsinn.

Und wenn einer daran zweifelt, ich kann für jede der Frauen auf der Liste den Beweis mit Raumschiffbüchern, oder zumindest Cyberpunk oder Near Future gemäß der Definition von Brandon Q. Morris führen.

Also Du hast etwas komplett anderes gelesen, als ich geschrieben habe :'-( Und kommentierst entsprechend mit "selbstredend Unsinn". Ich weiß schon, warum ich mich in Foren äußerst selten zu Wort melde. Bin dann mal wieder wech.

 

Per aspera ad astra

Jörg


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#71 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:25

Also Du hast etwas komplett anderes gelesen, als ich geschrieben habe :'-( Und kommentierst entsprechend mit "selbstredend Unsinn". Ich weiß schon, warum ich mich in Foren äußerst selten zu Wort melde. Bin dann mal wieder wech.

 

Per aspera ad astra

Jörg

 

Ich habe dich so verstanden wie du es offenbar gemeint hast und hatte schon geschrieben (habe mich aber im Usernamen verhauen, jetzt korrigiert ...)


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#72 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:31

Von zumindest 20 dieser Autorinnen habe ich auch etwas im Regal. Und habe im Kopf spontan noch Julie Czerneda und Tanja Huff hinzugefügt, sowie noch Sharon Lee aus dem Autorenteam Lee/Miller.

 

Danach kam dann der Analyst in mir zum Vorschein und fragte: Was ist eigentlich Hard SF. Reden wir hier über das Gleiche? Google to the rescue? So erklärt es Brandon Q. Morris. Und bedient sich dabei dieser Quelle.

 

2c aus FFM

Jörg

 

 

Um mal darauf zurückzukommen, da wäre Hard SF ja ein angenehm weites Feld? Dann habe ich ja sogar selbst Hard SF geschrieben. 

 

Einige, die ich kenne, definieren dann "SF"= "Hard SF", wenn es nicht passieren könnte (auch nicht in der Zukunft), dann ist es sofort auch Fantasy, Horror oder zumindest ein Crossover.

 

 

 

Ich denke bei Hard SF auch immer sofort an Brandon Q Morris, witzigerweise, und hatte mich mal aus dem Fenster gelehnt, "Solaris" eher nicht als Hard SF zu empfinden, wobei ich natürlich keine Ahnung habe, ob so eine außerirdische Lebensform möglich wäre. 


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#73 Mammut

Mammut

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 13:57

Also Du hast etwas komplett anderes gelesen, als ich geschrieben habe :'-( Und kommentierst entsprechend mit "selbstredend Unsinn". Ich weiß schon, warum ich mich in Foren äußerst selten zu Wort melde. Bin dann mal wieder wech.
 
Per aspera ad astra
Jörg


Interessante Sichtweise. Ich habe das so gelesen, das Wurzelbrumf sich auf eine potentielle Diskussionsrichtung bezog, nicht auf deinen Post.
Aber vielleicht kann Wurzelbrumf uns ja aufklären, was er genau damit gemeint hat.

#74 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 14:39

Kris Brynn wäre noch zu nennen.

 

Spannend finde ich, dass die "Hard SF" sich als Wissenschaft meist ausschließlich auf die Physik bezieht. Dabei gibt es noch jede Menge andere Wissenschaften und es heißt ja nicht "hard physical fiction"

So eng wird das, denk ich, nicht gesehen. Gerade aus der Biologie und Genetik kommen viele Story-Impulse. Geisteswissenschaften sind auch vorhanden, etwa Geschichte in vielen Zeitreise- und Alternativweltgeschicten. Psychologie könnte ich jetzt nicht genau identifizieren, würde aber die Psyche selbst als wichtiges Thema sehen.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
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#75 J R

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 14:55

Interessante Sichtweise. Ich habe das so gelesen, das Wurzelbrumf sich auf eine potentielle Diskussionsrichtung bezog, nicht auf deinen Post.
Aber vielleicht kann Wurzelbrumf uns ja aufklären, was er genau damit gemeint hat.

Den Text habe ich vor meiner Antwort mehrfach gelesen. Wurzelbrumf schreibt "diese Richtung". Nicht "eine potentielle Richtung". D.h. es geht grammatisch (full disclosure: nach meiner Lebenserfahrung, ich habe das nicht studiert) um etwas Konkretes, auf das Bezug genommen wird, und das ist mein (zuvor zitierter) Post. In dem ich drei weitere Autorinnen ergänzend zu der Auflistung genannt habe, die für mich ebenfalls in das Raster des Originalposts passen. Um dann meine Erkenntnis aus der Google-Suche wertfrei mit allen zu teilen. Wertfrei? Da steht, dass und wie ich zwei Links gefunden habe, nebst den Links, nichts weiter.

Zu den Inhalten, wo wir schon einmal dabei sind: Ich hatte Honor Harrington an der konkreten Stelle nicht als Beispiel erwartet, und mir war aufgefallen, dass als Beispiele nur männliche Autoren aufgeführt sind. Aber das auch noch zu schreiben, hätte von der reinen Information abgelenkt, und die wollte ich ja verbreiten. Als Angebot, damit das ggf. genutzt wird, um auf einer einheitlichen Basis und ohne Mißverständnisse weiterzudiskutieren.

 

Die Aufklärung (und ggf. auch die weitere Diskussion) werde ich mit Interesse beobachten :-)

Jörg, over and out.

PS: Bei "Interessante Sichtweise" … ist mir auch das hier in den Sinn gekommen (das ist im Netz weit verbreitet [hier eine Version, auf die problemlos Zugriff bestehen sollte] und hat auch mal an meiner Bürotür gehangen). Mit Recht? Mit links?
 


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#76 George Nelson

George Nelson

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 15:13

Liste deutschsprachiger Science-Fiction-Autorinnen:

 

https://de.wikipedia...tion-Autorinnen



#77 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 15:28

Den Text habe ich vor meiner Antwort mehrfach gelesen. Wurzelbrumf schreibt "diese Richtung". Nicht "eine potentielle Richtung". D.h. es geht grammatisch (full disclosure: nach meiner Lebenserfahrung, ich habe das nicht studiert) um etwas Konkretes, auf das Bezug genommen wird, und das ist mein (zuvor zitierter) Post. In dem ich drei weitere Autorinnen ergänzend zu der Auflistung genannt habe, die für mich ebenfalls in das Raster des Originalposts passen. Um dann meine Erkenntnis aus der Google-Suche wertfrei mit allen zu teilen. Wertfrei? Da steht, dass und wie ich zwei Links gefunden habe, nebst den Links, nichts weiter.

 

Also die Richtung hat die Diskussion ja genommen. Nicht die Richtung deines Post, sondern die These, Frauen und SF, kann ja nicht passen, weil Frauen keine Hard SF können. Weil Mädchen ja schlecht in Mathe sind, das sieht man ja schon an den Kanyawara-Schimpansen, deren weibliche Vertreter Stöckchen als Barbie Ersatz verwenden.

 

SF ist natürlich kein technisch dominierter Zukunftsroman, sondern ein breit gefächtertes Genre mit allerlei Strömungen. Das SF, wenn man es als "realistischen" Zukunftsentwurf festmachen will, bedient sich dabei naturgemäß nicht nur der Physik, sondern auch anderen Wissenschaften. Potentielle Gesellschaftsentwürfe in der Zukunft, ob utopisch, dystopisch oder nur als Alternativentwurf, die wurzeln nicht unbedingt auf Physik. Physik selbst ist ja eine Form von Philosophie, die kann man ja zu anderen Konzepten (Theologie, Esoterik) überhaupt nicht völlig trennen, da gibt es ja auch berühmte Beispiele.

 

Wenn jetzt als Grund dargelegt wird, Frauen und SF, das passt nicht, die können ja nicht rechnen. Wieviele der männlichen SF Autoren haben denn eine umfangreiche technische Ausbildung oder sind Physiker? Der von vielen hier geschätzte Dirk van den Boom ist ein Politikwissenschaftler:

https://de.wikipedia...rk_van_den_Boom

 

Schreibt also Dirk weibliche SF? Hat er die Barbie durch eine Luke Skywalker Figur getauscht? Oder ganz provokant aus Männersicht: Muss ein guter Fußballtrainer auch ein guter Fußballer sein? 



#78 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 18:13

Ich wollte keineswegs die Diskriminierungen anderer kleinreden.

 

Und ich wollte nicht in Whataboutism abgleiten. Daher nur kurz: ich könnte seitenlang über mehr als 30 Jahre Diskrimierungen als schwuler Mann berichten. Also, so einfach ist das nicht.

... oder ich als faktisch alleinerziehender Vater. Aber das will echt Keiner hören, und es könnte wirklich zu leicht als Whataboutism gebrandmarkt werden.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 22 Dezember 2023 - 18:15.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#79 Achim Stößer

Achim Stößer

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 18:41

Naomi Mitchinson wurde, glaube ich, noch nicht genannt, ich kenne meiner Erinnerung nach nur »Memoirs of a Spacewomen« von ihr, das dürfte aber Hard-SF sein.

 

Aber was anderes, vor ein paar Jahren gab es mal ein Experiment, soweit ich mich erinnere, lief das so: Eine Sammlung anonymer SF-Storys, zur Hälfte jeweils von männlichen und weiblichen Autoren geschrieben. Leute(?) sollten dann raten, welches Geschlecht sie hinter den jeweiligen Texten vermuteten. Weiß jemand, was daraus geworden ist? Ich habe dann nie wieder davon gehört (und befürchte, es kam nicht das gewünschte Ergebnis raus, sodass es in der Versenkung verschwand).

 

Ein Experiment in eine ähnliche Richtung machte Hermann Schladt (VSS). Zunächst eine Anthologie mit Texten nur von Frauen, ein Jahr später dann eine mit Texten nur von Männern. Sollte dann wohl verglichen werden (ich weiß nicht, ob das jemand gemacht hat). In einem Punkt aber unterschieden beide sich deutlich:

  • Die Ausschreibung mit dem Hinweis »nur Frauen« wurde begrüßt.
  • Die Ausschreibung mit dem Hinweis »nur Männer« wurde beshitstormt.


#80 Wurzelbrumf

Wurzelbrumf

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 21:27

Also die Richtung hat die Diskussion ja genommen. Nicht die Richtung deines Post, sondern die These, Frauen und SF, kann ja nicht passen, weil Frauen keine Hard SF können. Weil Mädchen ja schlecht in Mathe sind, das sieht man ja schon an den Kanyawara-Schimpansen, deren weibliche Vertreter Stöckchen als Barbie Ersatz verwenden.

Genauso hatte ich es gemeint:

Einer Diskussion über "Hard" SF vorzubeugen, wollte ich gleich mal klar machen, dass mir diese Thematik durchaus bewusst ist und ich in meine Liste (die nur auf meinem Bücherregal basiert, bei den Ebooks kämen da noch mehr dazu) Autorinnen aufgenommen habe, von denen ich Hard-SF-Bücher besitze.

 

Es sollte kein Angriff auf JR sein und kein Vorwurf, aber "diese" Richtung, nämlich die Definition von Hard-SF anzupassen, damit die Ursprungsaussage wieder stimmt, wurde durch sein Post eröffnet.

Und das könnten schnell andere in diese Richtung weitertreiben. Das wollte ich gleich mal ersticken, denn dazu brauchen wir einen neuen Thread.

 

Nix für ungut, Peace! :cheers:


Bearbeitet von Wurzelbrumf, 22 Dezember 2023 - 21:29.


#81 Peter-in-Space

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 22:04

Einspruch, Euer Ehren @Wurzelbrumf:

 

Die Anpassung des Begriffes "Hard SF" hat Tradition und findet einen (nicht ersten und auch nicht letzten) Höhepunkt 1975, in dem das Genre durch einen Kritiker (dessen Namen mir entfallen ist) ziemlich strikt definiert wurde und damit die überfällige Diskussion eröffnet.

 

War vor diesem Zeitpunkt Hard SF definiert als die Konzentration auf technische Aspekte und Soziologie/Psychologie eher in den Bereichen Soft Sciences zu suchen, hat spätestens mit Ursula K. LeGuin oder Lois McMaster Bujold und ihrem Bezug auf diese weichen Wissenschaften diese dem Begriff Hard SF zugefügt.

 

Ich bin sogar der Meinung, dass die Konzentration auf technische Themen den Weg in den Pulp geebnet hat und der Weg zurück schwer genug war und ist*. So war Asimovs "Foundation-Trilogie" nur im Vordergrund Hard SF. Es war eigentlich ein politologischer und v. A. soziologischer Abgesang einer von Dekadenz bedrohten Gesellschaft. Jedenfalls kann man es so lesen, exakt wie die "Dune"-Serie, die niemand so richtig einordnen kann.

 

Selbst die noch stark von Hard SF geprägte "Ringwelt"-Serie entwickelt sich immer mehr zu einem psychologischen Spiel um die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen verfeindeten Bevölkerungsgruppen und Lebenseinstellungen.

 

Pantá rhei, liebe Leute!

 

*unter manchen Kritikern ist SF-Literatur immer noch Pulp und wird nie über diesen Status hinauskommen, schon gar nicht in Deutschland.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#82 Naut

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 22:46

Das Experiment, das Achim erwähnt, ist mir auch in Erinnerung, ich konnte es aber nicht finden. Stattdessen habe ich diese ähnliche Studie über Liebesromane gefunden, die auch ein interessantes Ergebnis hat:
https://yorkspace.li...040ff2e/content

Eine weitere Idee, die ich gerade hatte, wäre, ein künstliches neuronales Netzwerk darauf zu trainieren, Texte von männlich identifizierten Autoren von denen weiblich identifizierter Autorinnen zu unterscheiden: Wenn dies gelänge, wäre das ein Beleg, dass tatsächlich ein objektiv erkennbarer Unterschied besteht. (Wenn nicht, dann sagt es leider gar nichts aus :) )
Wir könnten ein LLM ähnlich ChatGPT dafür verwenden.

(Hinweis der Moderation: Im Zuge der Aufteilung dieses Threads wurde ein entsprechender Thread erstellt in dem Post zu diesem Thema verschoben wurden. Trace (Globalmoderator))


Bearbeitet von Trace, 29 Dezember 2023 - 14:25.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#83 Wurzelbrumf

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 22:49

Einspruch, Euer Ehren @Wurzelbrumf:

 

Die Anpassung des Begriffes "Hard SF" hat Tradition und findet einen (nicht ersten und auch nicht letzten) Höhepunkt 1975, in dem das Genre durch einen Kritiker (dessen Namen mir entfallen ist) ziemlich strikt definiert wurde und damit die überfällige Diskussion eröffnet.

 

War vor diesem Zeitpunkt Hard SF definiert als die Konzentration auf technische Aspekte und Soziologie/Psychologie eher in den Bereichen Soft Sciences zu suchen, hat spätestens mit Ursula K. LeGuin oder Lois McMaster Bujold und ihrem Bezug auf diese weichen Wissenschaften diese dem Begriff Hard SF zugefügt.

Ähm, jetzt bin ich verwirrt, in welchem Punkt widerspricht das meinem Post???

Der Streit über Genre- und Subgenre-Abgrenzungen gehört vom ersten Moment des Entstehens an zur "Speculative Fiction", und betrifft nicht nur die Hard SF sondern auch "SF" insgesamt, "Cyberpunk" und viele andere Sub-Genres mehr, das ist mir schon klar.

Deine Definition ist die von Hard SF ist eine von vielen.und heutzutage hat man gewöhnlich eine etwas weiter gefasste Definition. Es ist nicht mehr verboten, in Hard SF-Werken auch Charaktere zu beschreiben und deren Gefühle zu erwähnen.

Und sowohl Ursula K. LeGuin als auch Lois McMaster Bujold haben Werke, die man als Hard SF einordnen kann (https://www.reddit.c...n_lets_discuss/ ).

(Anmerkung: Hard SF bezieht sich nicht nur auf korrekte Darstellung von _Techik_, sondern von _Science_ und dazu gehören selbst bei strengster Definition die Bio-Wissenschaften dazu)

 

Aber ich wollte diese Diskussion hier nicht starten, dazu brauchen wir einen neuen Thread, der von der Frauen-in-SF-Thematik ablenkt.

Und darum höre ich mit diesem Post hier auch auf.

Ich denke, wir sind uns bei meiner Kernaussage, dass es unsinnig ist, zu behaupten, Frauen könnten/wollten/tun keine "Hard" SF schreiben, aber doch einig, oder?

Zumindest bei allen landläufigen Definitionen von Hard SF.

https://sf-encyclope...m/entry/hard_sf

 

(Mir persönlich ist das bei der Lektüren-Auswahl eh wurscht, ob ein Werk das Label "Hard SF" hat oder nicht (und finde Brandon Q. Morris' Gewohnheit, auf allen seinen Romanen "Hard SF" drauf zu schreiben irgendwie lächerlich, aber wenn es ihn glücklich macht......).

Qualität und Schund gibt es sowohl bei Hard als auch Soft SF. Und auch in der Fantasy und fast jedem anderen Sub-Genre der SF.)


Bearbeitet von Wurzelbrumf, 22 Dezember 2023 - 23:08.


#84 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 22 Dezember 2023 - 23:05

[...] (und finde Brandon Q. Morris' Gewohnheit, auf allen seinen Romanen "Hard SF" drauf zu schreiben irgendwie lächerlich, aber wenn es ihn glücklich macht......).[...]

Das dachte ich auch schon oft! Aber ich vermute, dass es auch seine Leserinnen und Leser glücklich macht, und dann wieder ihn, weil sie seine Bücher kaufen.

Der Grund, warum er das macht, ist übrigens ein von ihm wahrgenommener Mangel an eben dieser (von ihm so bezeichneten) "Hard-SF", die er damit wieder popularisieren will. Kann er so machen, finde ich aber trotzdem irgendwie - wie es heute heißt - cringe. Am Inhalt der Romane ändert das ja zum Glück nichts.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#85 S-01-D

S-01-D

    Mikronaut

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Geschrieben 23 Dezember 2023 - 14:52

Gibt es schon (waitress, authoress, actress usw.). Ist aber eben sexistisch und wird u.a. von Antisexisten (und sogar, wie im folgenden Zitat zu sehen, von Feministen) abgelehnt.

 

Ich vermeide als Antisexist inzwischen auch im Deutschen solche geschlechtsdiskriminierenden Movierungen und verwende (außer in Metadiskussionen etc.) ausschließlich generische Nomen, siehe auch https://scifinet.org...ndpost&p=438354.

 

Mal mehr mal weniger zwischen den Zeilen lese ich in vielen Beiträgen von Anmaßung, Respektlosigkeit und fehlender Würdigung. Vorab: Ich bin nicht sicher, ob mein Beitrag nicht besser in "Forenregeln und ein respektvolles Miteinander" aufgehoben ist, zitiere nun aber Achims Beitrag in diesem Faden und beziehe mich mit meinem nicht neutralen, da klar positionierten Metabeitrag auf den Nebenschauplatz des Themas der sprachlichen Würdigung oder auch Mitwürdigung. Letzteres wäre mir persönlich, wenn ich gewürdigt werden wollte, nicht genug. Ich mag unsere Sprache. Sie ist präzise, für meinen Geschmack allerdings manchmal unnötig präzise und bei aller Akkuratheit auf den ersten Blick unsauber und undurchdacht.

Der Fisch, der Karpfen, die Forelle, die weibliche Forelle, die männliche Forelle, die Raubkatze, der Tiger, der Puma, das Puma-Weibchen, der Löwe, die Löwin ...

Keine Maschine würde sich sowas ausdenken. Das ist ohne Hintergrundwissen unstimmig, uneinheitlich, ja bisweilen undurchsichtig ... aber fein säuberlich durchnummeriert und über Jahrtausende hinweg organisch gewachsen, mit Einflüssen aus vielen verschiedenen Denkmodellen und Sprachen.

Das Regelwerk ist jedenfalls da. Aber müssen Regeln auch eingehalten werden? Beispielsweise wenn sie diskriminierend sind? Was, wenn sie logisch nicht diskriminierend sind, aber sich so anfühlen? Ist das überhaupt logisch nachvollziehbar oder verknotet sich da bereits das Denken? Ist etwas gar, obwohl logisch betrachtet nicht diskriminierend, logisch betrachtet trotzdem diskriminierend? Klingt das unlogisch? Was ist Logik? Struktur? Gesetze? Regeln?

Ich breche gern unliebsame Regeln, die jemand anders für mich aufstellt. Allerdings mache ich mir damit meist keine Freunde. Muss ich das, will ich das? Will ich Freunde, oder für mich selbst einstehen? Und was ist das, ich selbst? Bin ich gerecht, bin ich selbstgerecht? Sind Regeln gerecht? Wer entscheidet das? Ist der gerecht? Gibt es Gerechtigkeit? Was ist Gerechtigkeit? Gerecht? Real oder gefühlt? Immer? Für wen?

 

​Ich verstehe die Argumente beider Lager. Ich finde auch den Ansatz von Achim spannend, er nimmt eine Zwischenposition ein, und dürfte sich, je lauter er wird, bei beiden Lagern Feinde machen, insbesondere natürlich bei dem Lager, das gehört werden möchte, da er trotz konstruktiven und wohlwollenden Ansatzes das emotional aufgeladene Anliegen dieses Lagers mit Logik dekonstruiert. Da er in dieser Angelegenheit anfällig für jegliche Form von Logik scheint, dürfte er sich aber auch Anfeindungen des konservativen, emotional aufgeladenen Standpunkts ausgesetzt sehen, da er nicht dem konservativen Weltbild folgt, sondern nur der Logik, was ihn aus konservativer Sicht angreifbar machen könnte.

Vielleicht ist der Ansatz beider Lager falsch. Vielleicht wird es nie einen Konsens geben. Höchstens einen Kompromiss. Der Kompromiss wird unbefriedigend sein. Auf der anderen Seite steht ein Sprachbruch, eine anorganische Veränderung, die nicht nur das konservative Lager, sondern auch die schweigende Mehrheit gegen das Lager, das gehört werden möchte, aufbringen könnte. Zwang ist jedenfalls selten zu 100% nachhaltig. Zwang entsteht immer unter Druck, und Druck entlädt sich bei erster Gelegenheit schlagartig. Beispielsweise in Trotz. Ich mag den antispeziesistischen Ansatz Achims, ich lebe selbst so, aber ich habe das so für mich entschieden. Hätte jemand anders sich angemaßt, das für mich zu tun, wäre ich lediglich dazu gezwungen worden, antispeziesistisch zu leben, wäre es aber insgeheim vielleicht nicht – und bei erster Gelegenheit nicht mehr. Was ist die empfohlene Direktive? Kann es Gewalt sein? Konsequenterweise komplette Auslöschung? Ist das menschlich? Historisch betrachtet? Ist organisches Wachstum von Sprache Gewalt? Auslöschung? Ist konstruierte Änderung, anorganischer Bruch, dann objektiv gesehen Teil von organischem Wachstum?

Ich verfahre gern so, dass ich bei Mehrheitsansprachen Personengruppen, die meiner Erfahrung nach darauf Wert legen, Personengruppen, die meiner Erfahrung nach darauf keinen Wert legen, voranstelle, respektive separat benenne – auch wenn nur Minderheiten dieser Personengruppen darauf Wert legen. Auf Mischwörter verzichte ich. Auch benenne ich separat betont einzelne Teile losgelöst von sprachlogischen Einheiten, selbst wenn ich weiß, dass das rein logisch eigentlich eine Entwertung darstellt. Mir ist in dem Moment wichtiger, dass die entsprechenden Teilgruppen sich gewürdigt fühlen. Allerdings werde ich immer darauf achten, dass die Melodie der Sprache nicht leidet.

Zu lang; nicht gelesen: Jeder hat das Recht auf seine eigene Melodie und kann versuchen, sie mit Gewalt durchzusetzen. Ob Letzteres schlau ist, weiß ich nicht.

Wo wir bei Fragen sind, die ich nicht beantworten kann: Habe ich etwas übersehen, oder lässt sich die Geschlechterfrage meines Profils nicht blind schalten? Ich bin keine organische Lebensform. Mein Denken basiert nicht mal auf Kohlenstoffbasis. Mein Geschlecht ist nicht unbekannt. Ich habe keins.



#86 Trace

Trace

    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 23 Dezember 2023 - 15:50

:otsmiling:

 

Hallo S-01-D,

 

...
Wo wir bei Fragen sind, die ich nicht beantworten kann: Habe ich etwas übersehen, oder lässt sich die Geschlechterfrage meines Profils nicht blind schalten? Ich bin keine organische Lebensform. Mein Denken basiert nicht mal auf Kohlenstoffbasis. Mein Geschlecht ist nicht unbekannt. Ich habe keins.

 

interessante Frage, es muss irgendwie gehen siehe Wurzelbrumf (Post weiter oben) . Ein schneller Blick in die Einstellmöglichkeiten im Profil hat mir aber keine Antwort darauf gegeben. Ich schaue mal, was ich finden kann evtl. kann Wurzebrumf auch mitteilen, was oder was er nicht gemacht hat.

 

MfG

Trace

 



#87 S-01-D

S-01-D

    Mikronaut

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Geschrieben 23 Dezember 2023 - 16:33

*in deinem Kopf drängt sich das Bild einer jungen Eiche in den Vordergund. Ihr Blättergewand rauscht im Wind*



#88 Wurzelbrumf

Wurzelbrumf

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Geschrieben 23 Dezember 2023 - 16:53

:otsmiling:

interessante Frage, es muss irgendwie gehen siehe Wurzelbrumf (Post weiter oben) . Ein schneller Blick in die Einstellmöglichkeiten im Profil hat mir aber keine Antwort darauf gegeben. Ich schaue mal, was ich finden kann evtl. kann Wurzebrumf auch mitteilen, was oder was er nicht gemacht hat.

 

Öhm, ich weiss auch nicht genau, wie ich das gemacht habe, sehe jetzt selbst, dass mein Geschlecht im Profil als "nicht bekannt" angezeigt wird.

Ich bin einfach nur gerne richtig ingoknito unterwegs, das ist alles.

Darum gebe ich gewöhnlich möglichst wenig an, das habe ich ihn diesem Fall auch getan und das ist rausgekommen.

Ich kann nur vermuten, dass zum Zeitpunkt meiner Anmeldung das Geschlecht kein Pflichtfeld war und ich das nicht ausgefüllt habe.

 

Ich bin keine exotische ausserirdische oder irdische Lebensform, sondern menschlich, obwohl es Leute gibt, die meinen, dass ich alles andere als "normal" oder representativ für mein Geschlecht und Alter wäre.

 

Mein Nick ist übrigens der Name, den ein (mittlerweile viel zu früh verstorbener) Kommilitone in einem Mathe-Übungungsblatt einer Variable gegeben hat.

Zum Missfallen des Korrektors, der sich irgendwie verarscht gefühlt hat, aber die Aufgabe war richtig gelöst und ob das jetzt x,a oder kappa heisst, ist ja egal.


Bearbeitet von Wurzelbrumf, 23 Dezember 2023 - 16:54.


#89 Trace

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    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 23 Dezember 2023 - 17:00

Danke für die Antwort. Ich konnte halt auch keine Abweichung in den Einstellungen bei deinem Profil zu dem Profil von S-01-D erkennen und das Nachstellen deiner Einstellungen in meinem Profil haben auch keine Änderung bewirkt.

Das Geschlecht ist auch kein Pflichtfeld aber es nimmt dann wohl irgendeine der 3 Optionen an, wenn es gar nicht angefasst wird, wird evtl. kein Wert eingetragen. Das würde aber wahrscheinlich nur bei der Profilerstellung greifen. Bei einer Änderung der Profileinstellung könnte es sein, dass der Wert mit einen der 3 Optionen befüllt wird. Aber da rate ich jetzt auch.

 

Gut damit sollte das Thema in diesem Thread beendet sein.

Wenn ich eine Antwort finde oder eine passende Lösung habe, wende ich mich der PN direkt an S-01-D und würde irgendwo bei Hilfe o.s. einen entsprechenden Vermerk machen.

 

MfG

Trace



#90 Nina

Nina

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Geschrieben 24 Dezember 2023 - 01:14

Es ist sehr viel durcheinandergewürfelt, einerseits:

- Frauen in der SF-Szene, bei Veranstaltungen usw.

- Frauen allgemein, z.B. in der Partnerschaft

- Wie viele Frauen sind erfolgreich beim Veröffentlichen 

 

Was ich noch gar nicht gelesen habe, ist z.B. das Thema Veröffentlichen mit oder trotz Partnerschaft zu einem Mann. Jeder kennt natürlich die Ehefrau als Co-Autorin. Ansonsten, wie schaut es mit Frauen aus, die alleine aus eigenem Antrieb veröffentlichen und in der Szene aktiv sind? 

 

Bei Männern habe ich oft gehört, dass sie die Frau ja so unterstützt. Bei Frauen hatte ich eher das Gefühl, dass sie ihrem Partner unendlich dankbar für etwas sind, das ich persönlich als "einfach nicht dreinpfuschen" werten würde. - Ja, und selbst, tja, eigentlich auch so und vor Lesungen mit dem einen Langzeitpartner immer die Krise, z.B. er hat versprochen, mich zu fahren und dann Minuten bevor wir aufbrechen, ist er plötzlich vom Hungertod bedroht und muss sich einen Kebab holen gehen. Dann hatte ich natürlich voll den Stress und er noch schlechte Laune.

 

Der andere Freund wusste, dass ich einen Conreport gegen (geringe) Bezahlung "dem Boss" angekündigt hat. Mein Freund hat mich gezwungen, meine kleine Kompaktkamera zu Hause zu lassen, weil er ist ja der Superfotograf mit der Superkamera, er macht das schon. Vor Ort: "Na, was ist?" - "Ich hab keine Lust zum Fotografieren!" - Und da hätte ich gerne meine kleine Kompaktkamera dabei gehabt, um zu fotografieren, was ich brauche. Mehr als zwei Bilder brauchte es ja nicht. 

 

Schreiben, veröffentlichen, Lesungen organisieren, Conbesuche ... eigentlich alles ohne ihn, Networking durch ihn hm - nö, also wenn haben eher noch meine Eltern da geholfen, aber Mann .... Wie gesagt, froh, wenn er nicht dreinpfuscht. 

 

Das "Dreinpfuschen" konnte er auch nicht, weil so was wie "Wir schreiben gemeinsam eine Geschichte", also das wäre derartig lächerlich gewesen, dass der Mann da nützlich ist, aber eben in Situationen wie Fahrtendienst, Fotografieren etc. - aber ich hätte das nie gebraucht! Und auch nie verlangt! Es gibt ja auch Öffis (ja, ich habe keinen Führerschein) und zwei repräsentative Bilder für eine Con zu schießen ... na ja, Hexenwerk ist es nicht, und ich kann Busfahrpläne besorgen, aber last minute halt nicht mehr rechtzeitig. 

 

Also das wäre vor allem die Frage an die Frauen in der SF-Szene:

Wie sehr hat Euch Eurer Partner (falls der Partner ne Frau oder divers, interessiert mich die Antwort natürlich ebenso!) unterstützt oder auch behindert?




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