wenn man Psychologie/Soziologie als Quelle für Hard SF nimmt, dann gehört Mrs Kroeber LeGuin oder Mme Okorafor auch dazu. Dann im Bereich space opera - als literarisches Kind der Hard SF - ganz sicher auch Ann Leckie.
(und ich hoffe, ich habe jede Autorenschaft richtig gegendert, falls nicht, möge man mir dieses sagen - ich möchte keinesfalls Quelle für Verdruss sein)
Also, alleine aus meinem Bücherregal, dabei eindeutige Fantasy aussortiert:
- Catherine Asaro
- Margaret Atwood (da kann man diskutieren, zählt der Report der Magd als Hard SF?)
- Lauren Beukes
- Leigh Brackett (Schwerpunkt zwar Fantasy, aber auch Hard SF im Repertoire)
- Johanna Braun
- Lois McMaster Bujold
- Octavia Butler (nicht ganz sicher ob die SF hard genug ist)
- Pat Cadigan (ist Cyberpunk hard genug, um hier akzeptiert zu werden?)
- Becky Chambers
- C. J. Cherryh (siehe Vorredner)
- Irma Chilton (von der habe ich ein Jugendbuch über eine Raumpiloten, ich hoffe das ist hard genug)
- Myrna Culbreath
- J. M. Dillard
- Cynthia Felice
- Karen Joy Fowler
- Nancy Freedman
- Nicola Griffith
- Zenna Henderson
- S. L. Huang
- Kameron Hurley
- Heidrun Jänchen
- N. K. Jemisin
- Hao Jingfang
- Gwyneth Jones
- Amie Kaufman
- Nancy Kress
- Katherine Kurtz (Schwerpunkt Fantasy, aber auch SF)
- Mur Lafferty
- Ann Leckie
- Ursula K. LeGuin
- Marina Lostetter
- Anne McCaffrey
- Maureen F. McHugh
- Vonda McIntyre
- Judith Merril
- Elizabeth Moon
- C. L. Moore
- Linda Nagata
- Annalee Nevitz
- Ulrike Nolte
- Andre Norton (von der ist allerdings tatsächlich bekannt, dass sie gezielt ein männlich klingendes Pseudonym gewählt hat, um Diskriminierung zu entgehen)
- Nnedi Okorafor
- Ada Palmer
- Cherie Priest
- Justina Robson
- Kristine Kathryn Rusch
- Joanna Russ
- Mary Doria Russel
- Ulrike Schmitzer
- Jay Sheckley
- Wilmar H. Shiras
- Barbara Slawig
- Angela Steinmüller
- Catherynne M. Valente
- Jo Walton
- Martha Wells
- Kate Wilhelm
- Connie Willis
(und meine EBooks habe ich jetzt garnicht durchgeschaut)
Es ist übrigens erstaunlich, wieviele Frauem auch in der Military SF aktiv sind (Bujold, Moon, Nagata etc.)
Es gibt übrigens auch den Fall andersrum K. J. Parker hat gezielt verbreitet, eine Frau zu sein, mutmasslich nicht nur um sich von seinen anderen Werken abzugrenzen, sondern auch um in der Fantasy erfolgreich zu sein.
Auch eine Art von Diskriminierung und Geschlechter-Klischee.
Jahre später hat sich dann herausgestellt, dass es sich um Tom Holt handelt.
Man kann jetzt natürlich diskutieren, inwiefern diese Autorinnen "hard" SF schreiben, ich habe jedoch von allen von den Frauen auf dieser Liste Büchern, mit Raumschiffen oder zumindest Cyberpunk oder Near Future.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Aussage, dass Frauen keine Hard SF schreiben würden, ist hanebüchener Unsinn.
Man kann diskutieren, ob Frauen in dem Bereich nicht etwas unterrepresentiert sind, was auch aufgrund der Historie nahe liegt.
Aber auch in diesem Fall, ist die Frage, ob das eher an der Neigung der Frauen oder bewussten oder unbewussten gesellschaftlichen Zwängen und Klischees liegt.
Ich tendiere ganz stark zu letzterem, auch (aber nicht nur) aufgrund neuerer archäologischer Funde und Erkenntnisse, die klar zeigen, dass die Aufgabenteilung in der Vorzeit bei weitem nicht so einseitig war, wie bis vor kurzem gedacht.
Ich kannte auch mal eine Doktorandin, die im Rahmen ihrer Doktorarbeit Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Hirnen finden sollte: Es gibt ja da diese Urban Legend von diesem "Balken" zwischen den Gehirnhälften, der bei Frauen stärker ausgeprägt sein soll, als bei Männern. Ihr Ergebnis war, dass es zwar einen kleinen Unterschied bei der durchschittlichen Dicke des Balkens gibt, einzelne Individuen untereinanander einen weit größere Differenz bei der Ausprägung dieses Balkens haben.
Die beiden Glockenkurven zwischen männlicher und weiblicher "Balken-Dicke" sind also nur minimal gegeneinander verschoben.
Und da man mittlerweile weiss, wie plastisch und anpassungsfähig das Gehirn ist, kann auch hier der Grund nicht in der Genetik, sondern in der realen Lebensführung zu finden sein.
Also: Die Unterschiede im Denken der Geschlechter sind in der Realität weit geringer, als die Klischees weiss machen wollen.
Übrigens, schon gewusst: Sogar im Iran studierten mehr Frauen MINT-Fächer als Männer, z.B. auch in Physik.
Erst 2012 hat man ihnen das dann verboten.
Bearbeitet von Wurzelbrumf, 22 Dezember 2023 - 12:58.