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Buchmarkt


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61 Antworten in diesem Thema

#31 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 14 Oktober 2024 - 07:43

pmachinery scheint ebenfalls die Marktschwäche zu spüren:

https://www.pmachine...e/archive/11812

 

Und der Shadodex Verlag gehört jetzt ebenfalls zu den Verlagen, die keine unverlangt eingereichte Manuskripte mehr akzeptieren:

https://www.verlag-d...ten.de/news.htm

 

Es schließen

 

Mohlberg Verlag:

https://phantastikne...schliesst-merhr

 

Wurdack Verlag:

https://phantastikne...erlag-schliesst

 

Art Skript Verlag:

https://www.phantast...-zum-jahresende

 

Eine Liste mit phantastische Verlagen gibt es hier:

https://phantastik-l...tische-verlage/


Bearbeitet von Mammut, 14 Oktober 2024 - 07:50.


#32 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 14 Oktober 2024 - 13:42

Die Deutschen lesen immer weniger. Nur noch jeder Dritte gibt Geld für Bücher aus. Bisher retten einige Bestseller das Geschäft der Verlage. Aber jede Woche schließen zwei Buchläden. Eine schwierige Ausgangslage für die Frankfurter Buchmesse.

https://www.deutschl...97c79f-100.html



#33 Nina

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Geschrieben 14 Oktober 2024 - 16:05

Na ja, aber mal ehrlich, was genau haben einige der genannten Verlage mit dem Buchmarkt allgemein zu tun? - Das sind doch alles Nischenverlage. Für die ist es völlig egal, was der Durchschnittsdeutsche macht. 



#34 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Giganaut

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 10:00

Na ja, aber mal ehrlich, was genau haben einige der genannten Verlage mit dem Buchmarkt allgemein zu tun? - Das sind doch alles Nischenverlage. Für die ist es völlig egal, was der Durchschnittsdeutsche macht. 

 

Na ja, als Kunde bin ich sicher in vielen Segmenten auch der Durchschnittsdeutsche. Auch lesefreudige Deutsche oder prinzipiell lesebereite Deutsche bilden irgendwo einen Durchschnitt. Wenn sich die 17 % der Wenig-Leser für kein Buch entscheiden, oder so ein dritter, lesender Durchschnittsdeutscher wie ich sein Konsumverhalten ändert, dann wirkt sich das sowohl auf Ketten und Big Player als auch auf kleine Händler und Nischenverlage aus.

 

Anekdotisch: Ich habe 2023 und in diesem Jahr weniger Buch- und Zeitschriftentitel als in den Vorjahren gekauft. Statistisch betrachtet bin ich für alle großen Verlagshäuser außer Bastei Lübbe nicht mehr existent, wobei sich mein verändertes Kaufverhalten summentechnisch eher auf Kleinverlage und Selfpublisher auswirkt. Ich schätze, wenn wir über Auflagen oder Break-even-points im Hunderter-Bereich reden, macht es schon einen Unterschied, ob einige "Nischenfreunde" wie ich 20-25 Bücher übers Jahr kaufen, oder nur noch 10-12.  

 

 

Die Deutschen lesen immer weniger. Nur noch jeder Dritte gibt Geld für Bücher aus. Bisher retten einige Bestseller das Geschäft der Verlage. Aber jede Woche schließen zwei Buchläden. Eine schwierige Ausgangslage für die Frankfurter Buchmesse.

https://www.deutschl...97c79f-100.html

 

Betrüblich, aber nicht überraschend.

 

Ich zweifle allerdings an der Aussage, dass finanzielle Aspekte für das Weniger-Lesen / Nicht-Lesen ausschlaggebend sind. Keine Luxusgüter sind flächendeckend so günstig und legal sogar kostenlos erhältlich, wie Bücher: Bibliotheken, Onleihe, Kindle unlimited (günstiger als Netflix!), Bücherschränke, Schnäppchenportale wie Arvelle/Rebuy/Medimops/Booklooker/Amazon Marketplace/Ebay, Projekt Guttenberg und - für die kleine Gegenleistung einer Meinungsabgabe - NetGalley und generell Rezensionsexemplare. Ja, bei einzelnen Titeln wird es schwierig, aber die "Teilhabe"-Karte wird für meinen Geschmack viel zu schnell gezückt. (Mein blankes Teenager-/Azubi-Ich wurde, Pro7/Sat1 und RTL zum Trotz, von den Dealern der Stadtbücherei Sinsheim tiefer in die Lesesucht getrieben).

 

So wie ich es sehe, hat das tragbare Internet auf vielen Leseinseln verdrängt: Couch, Lokus und Badewanne, aber auch die Zeit auf Bahn- und Busfahrten, in Pausenräumen oder im Wartezimmer. Mich selbst möchte ich dabei nicht vollständig ausnehmen. Natürlich würde ich nicht jede Smartphone-Minute alternativ mit Lesen verbringen, aber sicher ein paar davon. Es ist vergleichbar mit dem Wartezimmer von damals: Im "Bild der Frau" habe in nur geblättert, um nicht permanent die Patientenverordnung anstarren zu müssen.


„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

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#35 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 10:35

 

So wie ich es sehe, hat das tragbare Internet auf vielen Leseinseln verdrängt: Couch, Lokus und Badewanne, aber auch die Zeit auf Bahn- und Busfahrten, in Pausenräumen oder im Wartezimmer. 

 

Auf dem Weg zum ElsterCon in der Bahn nach Leipzig habe ich erschreckend viele Leute gesehen, die Kurzvideos anschauten (TikTok und co.). Ja, im Bad lese ich eher nicht, aber sonst eigentlich immer, insofern nutze ich zwar TikTok als Aktive, schaue mir aber eher selten bis nie die anderen Videos an. Für Kurzvideos bin ich dann höchstens am Laptop empfänglich, wenn ich mich von einer unangenehmen Aufgabe ablenken will, aber nicht, wenn ich irgendwo bin, wo ich stattdessen den Kindle verwenden kann (was für das Sofa und die Bahnfahrt auf jeden Fall gilt).


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#36 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 10:42

Ich zweifle allerdings an der Aussage, dass finanzielle Aspekte für das Weniger-Lesen / Nicht-Lesen ausschlaggebend sind. Keine Luxusgüter sind flächendeckend so günstig und legal sogar kostenlos erhältlich, wie Bücher: Bibliotheken, Onleihe, Kindle unlimited (günstiger als Netflix!), Bücherschränke, Schnäppchenportale wie Arvelle/Rebuy/Medimops/Booklooker/Amazon Marketplace/Ebay, Projekt Guttenberg und - für die kleine Gegenleistung einer Meinungsabgabe - NetGalley und generell Rezensionsexemplare. Ja, bei einzelnen Titeln wird es schwierig, aber die "Teilhabe"-Karte wird für meinen Geschmack viel zu schnell gezückt. (Mein blankes Teenager-/Azubi-Ich wurde, Pro7/Sat1 und RTL zum Trotz, von den Dealern der Stadtbücherei Sinsheim tiefer in die Lesesucht getrieben).

 

So wie ich es sehe, hat das tragbare Internet auf vielen Leseinseln verdrängt: Couch, Lokus und Badewanne, aber auch die Zeit auf Bahn- und Busfahrten, in Pausenräumen oder im Wartezimmer. Mich selbst möchte ich dabei nicht vollständig ausnehmen. Natürlich würde ich nicht jede Smartphone-Minute alternativ mit Lesen verbringen, aber sicher ein paar davon. Es ist vergleichbar mit dem Wartezimmer von damals: Im "Bild der Frau" habe in nur geblättert, um nicht permanent die Patientenverordnung anstarren zu müssen.

 

Ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Der oben von mir verlinkte Beitrag schreibt:

Die Deutschen lesen immer weniger. Nur noch jeder Dritte gibt Geld für Bücher aus

 

Die beiden Sätze müssen ja nicht unbedingt was miteinander zu tun haben. Wir haben seit einiger Zeit einen Bücherschrank und der wird ausgiebig genutzt. Außerdem wird jedes Jahr der Pool an gedruckten Bücher größer und größer. Dazu kommt, dass die Leute vielleicht auch andere Sachen lesen. Muss ich mir z.B. eine Sachbuch/Magazin kaufen, wenn ich zum Thema genügend im Internet lesen kann.

Also es macht schon einen Unterschied ob die Leute weniger Bücher kaufen oder ob sie weniger lesen.

Und Deutschland verändert sich ja. Viele leben mittlerweile hier, deren Muttersprache nicht oder nicht ausschließlich deutsch ist, die einen anderen kulturellen Hintergrund haben. Haben die einen anderen Lesehintergrund? Lesen die weniger oder eventuell mehr in einer anderen Sprache?

Spannendes Thema.



#37 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 11:01

Nun, was ich in Bezug auf das Smartphone vermutet habe, scheint sich zu bewahrheiten. Schließlich ist das nicht nur ein Telefon und mobiles Internet, sondern eben auch ein Wiedergabegerät: Der digitale Hörbuchmarkt scheint im Gegensatz zum Print-Markt bzw. generell dem Markt physischer Medien zu wachsen

 

Umfassende Umsatzzahlen zum deutschen Hörbuchmarkt (boersenblatt.net)

 

Also wird Buch auch teilweise von Buch verdrängt.

 

 

(...) Und Deutschland verändert sich ja. Viele leben mittlerweile hier, deren Muttersprache nicht oder nicht ausschließlich deutsch ist, die einen anderen kulturellen Hintergrund haben. Haben die einen anderen Lesehintergrund? Lesen die weniger oder eventuell mehr in einer anderen Sprache?

Spannendes Thema.

 

 

Spannende Frage. Zumindest im Thalia in Heidelberg gibt es nicht nur englische und französische Bücher, sondern auch ein türkischsprachiges Regal.

... und zuverlässig würdest du in den Pausenräumen meines Arbeitgebers neben der BILD auch recht aktuelle Ausgaben von Hürriyet finden. 


Bearbeitet von ChristophGrimm, 15 Oktober 2024 - 11:03.

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#38 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 11:06

Ich vermute, dass 2 Aspekte dem Buchmarkt das Wasser abgraben.

Zuerst tatsächlich die zusätzlichen und immer präsenten Einflüsse durch die neuen Medien, die die potentielle Lesezeit reduzieren, 

aber auch die m. E. gar nicht so schleichend steigenden Preise für gedruckte Bücher respektive Kindle/eBook-Ausgaben.

 

Wenn ich z. B. bei "Erdling" 26 € für ein 400-Seiten-Hardcover ausgeben müsste und das Kindle 22 € kostet, dann ist die eBook-Variante kostentechnisch keine Alternative.

Will heißen, wenn ich die 26 € nicht habe, dann habe ich auch keine 22 €. 

Hefters "Hey, guten Morgen, wie geht es Dir?" folgt dieser Preiswahl mit 22 zu 18 €.

Wo befindet sich die "Schmerz"-Grenze?

Die wird jede/r für sich an anderer Stelle ziehen.

 

Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da dicke SF-Schmöker im Taschenbuchformat 10 oder 12 DM (meinetwegen auch EUR) kosteten.

Da waren die Regale mit SF und Fantasy aber auch 2,5 Meter breit und nicht wie heute einen halben Meter.

Mehr verkaufen mit einem geringeren Preis?

Kleinere Marge beim Einzelbuch, aber dafür über die dann vielleicht größere Anzahl?

 

Das ist sicher keine Idee, die einfach und für alle Genres funktionieren wird.

Sonst wären da schon findige Köpfe drauf gekommen und der Buchmarkt hätte nicht die Probleme, die er just hat.

Aber die andere Richtung, die die Verlage einschlagen, kann m. E. gerade wegen der Einflüsse der neuen Medien nicht funktionieren.


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#39 rostig

rostig

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 11:30

Wenn ich Erdling lesen will, kann ich es für unter 10 Euro gebraucht kaufen. Persönlich nutze ich Medimops und Konsorten recht häufig. Schlecht für den Buchmarkt, sagt mein Gewissen, aber gut für den Geldbeutel. Ob gebrauchte Bücher den Neukaufmarkt signifikant schwächen?



#40 Jannis

Jannis

    Der Fantastische Buchladen Moderator

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 11:35

[...]

Ich zweifle allerdings an der Aussage, dass finanzielle Aspekte für das Weniger-Lesen / Nicht-Lesen ausschlaggebend sind. Keine Luxusgüter sind flächendeckend so günstig und legal sogar kostenlos erhältlich, wie Bücher: Bibliotheken, Onleihe, Kindle unlimited (günstiger als Netflix!), Bücherschränke, Schnäppchenportale wie Arvelle/Rebuy/Medimops/Booklooker/Amazon Marketplace/Ebay, Projekt Guttenberg und - für die kleine Gegenleistung einer Meinungsabgabe - NetGalley und generell Rezensionsexemplare. Ja, bei einzelnen Titeln wird es schwierig, aber die "Teilhabe"-Karte wird für meinen Geschmack viel zu schnell gezückt. (Mein blankes Teenager-/Azubi-Ich wurde, Pro7/Sat1 und RTL zum Trotz, von den Dealern der Stadtbücherei Sinsheim tiefer in die Lesesucht getrieben).

[...]

 

Aber das ist doch genau das Problem? Vor 20 Jahren konnte ein Verlag noch einen Gewinn aus seinen  A-, B- und C-Titeln erwirtschaften, vor 10 Jahren konnten Verlage nur eine positive Rendite aus A- und B-Titeln erhalten, und aktuell ist dies leider nur noch mit A-Titeln möglich (außer der Verlag lebt in kompletter Selbstausnutzung bzgl. unbezahlter Arbeitszeit &-kraft). 

 

Eine Rendite von 1-2% pro Titel ist heute keine Grundlage mehr weiterzumachen, wenn alleine die Inflation der letzten Jahre diesen Gewinn wegfrißt, sprich es wären DEUTLICH höhere Buchpreise notwendig. Dies würde auch den Buchläden helfen, da diese ihren Gewinn nur aus der Differenz des Einkaufs- zum Verkaufspreis erzielen können und beides ist in Deutschland nahezu fixiert (Buchpreisbindung und Buchhandels-Rabatt). Sämtliche mir bekannten Buchläden, die in letzter Zeit zugemacht haben, konnten schlicht weg nicht mehr die Miete (steigt brutal in den Städten) noch die Personalkosten (steigen auch) aus ihren Verkäufen erwirtschaften.

 

In meinen Augen gibt es nur 2 Lösungen:

- strukturelle Buch-/ Verlagsförderung, die es mittlerweile in jedem anderen Land Europas gibt

- oder Akzeptanz, dass halt in jeden geschlossenen Buchladen eine Shisha-Bar oder Nagelstudio rein kommt. 


Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!

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#41 Nathaniel_Xembri

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 11:42

@ Frank Lauenroth

 

Du hast offensichtlich den Papiermarkt nicht im Blick, von den sonstigen Kosten (Energie) usw. ganz zu schweigen.

Die letzten drei Jahre waren geprägt von Papierpreisspekulanten, die mit Verknappungen argumentierten, die gar nicht gegeben waren.

Darunter leiden alle, die Papier verarbeiten.

Energiekosten, Personalkosten usw. außen vor gelassen.

Das nennt man Inflation, die nicht auf allen Sektoren gleich verläuft.

 

 

GvM Nate

27°C @ Mellieha, Sonne pur


Bearbeitet von Nathaniel_Xembri, 15 Oktober 2024 - 11:43.

Hush tarbija ċkejkna, tgħidx kelma

U qatt ma jimpurtahom dak l-istorbju li smajt

Huwa biss il-beasts taħt sodda tiegħek

Fil-closet tiegħek, fir-ras

 


#42 Jol Rosenberg

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 12:06

Ich stimme Jannis zu, was die Notwendigkeit von Buch- und Verlagsförderung in D angeht. Ansonsten denke ich auch, dass das Lesen ein Imageproblem hat. Mein Gefühl ist, dass jedes Theater und viele Museen ein besseres Marketing machen als Autor*innen und Verlage. Leseförderung ist mit der Schule verbunden, das ist auch eher unsexy. Keine Ahnung, wie da mehr zu wollen ist, aber wenn lesen wieder in Mode käme, wäre das sicher gut.

Was Geld angeht: Ja klar, kosten Bücher Geld. Aber verglichen mit dem, was Leute für Streaming, Mode, technische Gadgets und anderes ausgeben, ist lesen nach wie vor billig. Vor allem, wenn man die Möglichkeiten der Bibliotheken und Gebrauchtmärkte einbezieht.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#43 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 12:14

Bibs und Gebrauchtmärkte mögen günstig sein, aber wenn ich ein neues Buch will, zahle ich, auch für ein ebook, eher so um die 20 Euro (egal ob Übersetzung oder orginär deutschsprachig). Das tut dann schon etwas mehr weh.

Us-amerikanische Ebooks sind eher so durchschnittlich bei 10 Euro, ältere auch mal 5 Euro, neuere auch mal 15 Euro.

 

Gebrauchtmärke nutze ich selten (wie soll ich da Ebooks kaufen?) und Bibliotheken nutze ich eher gar nicht mehr, aus unterschiedlichen Gründen (das führe hier zu weit). 

 

 

Was ich im Monat (trotz aller Frei-Exemplare) noch für Prosa ausgebe, ist noch immer eine kleinere dreistellige Summe im Monat (für die beiden Kinder und mich zusammengerechnet, inklusive Hörbücher). Netflix hingegen kostet irgendwas mit 12 Euro im Monat und dann ist es "all you can eat".


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#44 Jannis

Jannis

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 12:24

Penguin Random House
 
Umsatz in Mio €
  • 2020: 3802
  • 2021: 4030
  • 2022: 4223
  • 2023: 4532
 
EBITDA adjusted in Mio €
  • 2020: 691
  • 2021: 755
  • 2022: 666 
  • 2023: 664
 
-> Jedes Jahr mehr Umsatz, dafür bröckelt so langsam die Rendite weg. Mal sehen, wie lange das der Bertelsmann-Konzern noch mitmacht. 
 
Quellen: 

Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!

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#45 ChristophGrimm

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 12:30

In meinen Augen gibt es nur 2 Lösungen:

- strukturelle Buch-/ Verlagsförderung, die es mittlerweile in jedem anderen Land Europas gibt

- oder Akzeptanz, dass halt in jeden geschlossenen Buchladen eine Shisha-Bar oder Nagelstudio rein kommt. 

 Wirkt sich die Förderung denn positiv aus? Nicht nur auf Verlegende/Verlage, sondern auch den Käufer:innenmarkt?


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#46 Jannis

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 12:39

 Wirkt sich die Förderung denn positiv aus? Nicht nur auf Verlegende/Verlage, sondern auch den Käufer:innenmarkt?

 

Nein, selbstverständlich nicht.  Aber die Frage müssen wir uns einfach stellen: wollen wir in der Innenstadt Nagelstudios und Shisha-Bars und wollen wir Bücher von kleinen unabhängigen Verlagen? Das ist natürlich ein Luxus, den eine Gesellschaft bezahlen muss.  Unsere Europäischen Nachbarn haben sich alle dafür entschieden es zu tun. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, subventioniert lieber die Massentierhaltung und das Flugbenzin.


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#47 Mammut

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 13:00

Nein, selbstverständlich nicht.  Aber die Frage müssen wir uns einfach stellen: wollen wir in der Innenstadt Nagelstudios und Shisha-Bars und wollen wir Bücher von kleinen unabhängigen Verlagen? Das ist natürlich ein Luxus, den eine Gesellschaft bezahlen muss.  Unsere Europäischen Nachbarn haben sich alle dafür entschieden es zu tun. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, subventioniert lieber die Massentierhaltung und das Flugbenzin.

 

Subventionen auf Lebensmittel:

https://www.geo.de/n...erindustrie-mit

 

Zitat:

Den größten Posten bildet der Studie zufolge die Wirtschaftsförderungspolitik mit 5,86 Milliarden Euro. Darunter fällt der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf tierische Produkte (7 statt 19 Prozent), sowie anteilig die Steuervergünstigungen für Agrardiesel, die Befreiung von Acker-Fahrzeugen von der Kraftfahrzeugsteuer und Einsparungen bei der EEG-Umlage.

 

Den reduzierten Mehrwertsteuersatz gibt es auch auf Druckerzeugnisse:

https://buch.one/meh...085540771484375

 

Man kann natürlich ernsthaft hinterfragen, warum E-Books mit 19% versteuert werden. Aber wie man sieht, Deutschland fördert Tierindustrie UND Buchindustrie.

Ich persönlich kann den Sinn einer Buchhandlung nicht erkennen. Dort ist das Angebot meistens geprägt von den großen Buchverlagen und bietet mir persönlich schon seit gut dreißig Jahren keinerlei positiven Input.

 

Einnahmen aus Lesungen unterliegen übrigens ebenfalls dem reduzierten Umsatrzsteuersatz:

https://www.deutsche...en 12 K 1967/11.



#48 Jannis

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 13:19

[...]

Ich persönlich kann den Sinn einer Buchhandlung nicht erkennen. Dort ist das Angebot meistens geprägt von den großen Buchverlagen und bietet mir persönlich schon seit gut dreißig Jahren keinerlei positiven Input.

[...]

 

Das ist völlig in Ordnung, und da diese Haltung (meine Vermutung) die Mehrheit der Deutschen haben, werden halt noch mehr und mehr Buchläden schließen. Ich persönlich finde das sehr traurig, da ich die Inhabergeführten Buchläden immer als einen Ort der Inspiration empfunden habe und niemals einen Buchladen ohne ein neues Buch in der Hand verlasse. 


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#49 Frank Lauenroth

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 13:47

@ Frank Lauenroth

 

Du hast offensichtlich den Papiermarkt nicht im Blick, von den sonstigen Kosten (Energie) usw. ganz zu schweigen.

Die letzten drei Jahre waren geprägt von Papierpreisspekulanten, die mit Verknappungen argumentierten, die gar nicht gegeben waren.

Darunter leiden alle, die Papier verarbeiten.

Energiekosten, Personalkosten usw. außen vor gelassen.

Das nennt man Inflation, die nicht auf allen Sektoren gleich verläuft.

 

 

GvM Nate

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Danke für Deinen Hinweis.

Das war mir tatsächlich klar.

Die Frage zwischen den Zeilen lautete: Warum sind eBooks dann im Verhältnis beinahe ebenso teuer?

Sorry, dass ich das nicht sauber ausformuliert habe.


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#50 ChristophGrimm

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 13:57

Danke für Deinen Hinweis.

Das war mir tatsächlich klar.

Die Frage zwischen den Zeilen lautete: Warum sind eBooks dann im Verhältnis beinahe ebenso teuer?

Sorry, dass ich das nicht sauber ausformuliert habe.

 

Weil das Produkt - der Text - einen Preis hat, den der Verkäufer haben möchte. Du kannst nach Abzug von Rohstoff- und Lagerungskosten nicht argumentieren, warum eine Variante deines Produkts - nochmal: der Text - deutlich billiger ist. Das ergibt wirtschaftlich keinen Sinn.

(andersherum ausgedrückt: Teure E-Books halten den Preis oben, querfinanzieren aber den Druck).


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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 14:13

Nein, selbstverständlich nicht.  Aber die Frage müssen wir uns einfach stellen: wollen wir in der Innenstadt Nagelstudios und Shisha-Bars und wollen wir Bücher von kleinen unabhängigen Verlagen? Das ist natürlich ein Luxus, den eine Gesellschaft bezahlen muss.  Unsere Europäischen Nachbarn haben sich alle dafür entschieden es zu tun. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, subventioniert lieber die Massentierhaltung und das Flugbenzin.

 

Ich werde ganz sicher nicht darüber meckern, wenn es eine strukturelle Förderung für Verlage geben wird.

Andererseits sehe ich das eher als Symptom-, denn Ursachenbekämpfung an. Für den Buchhandel sehe ich keinen Vorteil, wenn Bücher nicht günstiger werden. 

 

Daher halte ich es für sinnvoller, bei den Konusment:innen anzusetzen. 

Der Kulturpass war und ist großartig - warum nicht dieses Modell weiter ausbauen?

Über den KulturPass des Bundes: kulturpass.de


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#52 Nathaniel_Xembri

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 16:07

@ Frank Lauenroth

 

Die Preiskalkulation von E-Books ist tatsächlich undurchsichtig. Da schlägt wohl der Controller im Verlag durch. Natürlich kostet die Produktion von E-Books Geld (Lizenzen, Herstellung, Vermarktung), aber ein E-Book, das nur (!) zwei Euro günstiger ist als ein gedrucktes Buch, ist nicht wirklich zu argumentieren. Andererseits sind E-Books für 99 Cent auch nicht logisch.

 

GvM Nate

 

26°C @ Mellieha, Sonne immer noch pur


Hush tarbija ċkejkna, tgħidx kelma

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Fil-closet tiegħek, fir-ras

 


#53 Nina

Nina

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 19:55

 

 

Ich werde ganz sicher nicht darüber meckern, wenn es eine strukturelle Förderung für Verlage geben wird.

Ich stoße vor allem auf ein Problem, wenn ich selbst Bücher verkaufen wollen würde: Das enorme Porto. Hier in Österreich mindestens 3 Euro im Inland, nach Deutschland (und da sitzen die meisten Kunden) satte 6,50 € - und das ist nicht mal Luftpost! Nennenswerte Ermäßigungen gibt es für Klein- und Selbstverleger nicht. 

 

Die heutigen Online-Besteller sind alle kostenlosen Versand (und kostenlosen Rückversand!) gewohnt. Aber 6,50 muss man erst mal in einen Buchpreis reingerechnet bekommen - auch 3 Euro sind nicht unproblematisch. Verpackungsmaterial ist in "Kleinmengen" (bis 100 Stück) auch nicht billig, für viel weniger als 40 Cent kriegt man das Luftpolsterkuvert selbst im Großhandel nicht. Und auch nicht aus China - da gibt es klasse Angebote, aber wenn man dann auspackt, hat man ... ähm, was??? Da geht ja nicht mal ein Pixi-Buch rein! 

 

Wer verlegen will, geht dann ... na ja, natürlich zu Amazon. Das Verschicken ist ja echt teuer. 

 

Es könnte eine Lösung sein, tatsächlich stark ermäßigte Büchersendungen anzubieten. Und den großen Ketten nicht so gute Angebote zu machen. Weil ich frage ich mich immer, wie kann eine Modekette noch Gewinn machen, wenn Kunden gleich mal drei Größen zum Anprobieren bestellen und von vornehinein planen, mindestens die Hälfte des Einkaufs zurückgehen zu lassen. Die müssen doch besondere Konditionen bei der Post haben!



#54 Jannis

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 20:25

Naja, Büchersendungen sind leider Geschichte :(

https://www.deutsche...rensendung.html


Und die Marge bei Kleidung kann - kein Witz - schon mal bei 50% liegen, da ist noch viel Luft.

Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!

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#55 Nina

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Geschrieben 15 Oktober 2024 - 20:34

Ja, ich weiß Bescheid. In Österreich gab es die Büchersendung in der Form nie. Also es gab mal was, da hätte man aber absolut gleiche Sendungen in Großmenge am selben Tag versenden müssen, das ist selbst für einen Kleinverlag vermutlich nicht so interessant. Es müssten ja alles Vorbestellungen und Belegexemplare sein und wenn einer ein Buch mehr will, fällt das auch nicht mehr rein. 

 

Ich denke aber, falls ein Land Kleinverlegern helfen will - und verhindern, dass alles über Amazon läuft, Steuerparadies und so, also könnte es sich für einen Staat vielleicht sogar finanziell lohnen - wäre die ermäßigte Büchersendung oder ein vergleichbares Modell, wie ermäßigte Warensendung für Unternehmen mit einem Umsatz unter xxx Euro eine echte Hilfe. 

 

Und ja, ich denke auch, dass die Hälfte der Kleidung zurückgeschickt wird. Ich sehe das auch bei Nachbarn, die haben regelmäßig so viele Riesenkartons vor der Tür, bei dem Minihaus mit sechs Personen drin können die doch unmöglich alles behalten ... allein die Lagerfläche ist ja nicht da. Ich frage mich aber immer, welche Konditionen bei der Post so ein Bekleidungsunternehmen hat, dass sich das noch lohnt! Die können unmöglich dasselbe zahlen, was ein Privatkunde oder ein Kleinunternehmen zahlt. 


Bearbeitet von Nina, 15 Oktober 2024 - 20:35.


#56 Frank Lauenroth

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Geschrieben 16 Oktober 2024 - 08:11

Weil das Produkt - der Text - einen Preis hat, den der Verkäufer haben möchte. Du kannst nach Abzug von Rohstoff- und Lagerungskosten nicht argumentieren, warum eine Variante deines Produkts - nochmal: der Text - deutlich billiger ist. Das ergibt wirtschaftlich keinen Sinn.

(andersherum ausgedrückt: Teure E-Books halten den Preis oben, querfinanzieren aber den Druck).

 

Jetzt bin ich schlauer. Danke Dir!


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#57 Tiff

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Geschrieben 16 Oktober 2024 - 16:52

Ich zweifle allerdings an der Aussage, dass finanzielle Aspekte für das Weniger-Lesen / Nicht-Lesen ausschlaggebend sind. Keine Luxusgüter sind flächendeckend so günstig und legal sogar kostenlos erhältlich, wie Bücher: Bibliotheken, Onleihe, Kindle unlimited (günstiger als Netflix!), Bücherschränke, Schnäppchenportale wie Arvelle/Rebuy/Medimops/Booklooker/Amazon Marketplace/Ebay, Projekt Guttenberg und - für die kleine Gegenleistung einer Meinungsabgabe - NetGalley und generell Rezensionsexemplare.

 

Ja, sicher. Wer unbedingt lesen will, kann dies auch sehr günstig mit den von dir genannten Möglichkeiten. So eine Meldung "Verlage und Buchhändler verlieren ihre Leser - Die Deutschen lesen immer weniger. Nur noch jeder Dritte gibt Geld für Bücher aus", ist natürlich irgendwie zugespitzt. Das suggeriert natürlich bestimmte Vorstellungen bis hin zur drohenden Volksverdummung. Fehlt nur noch, dass die Umfragewerte für Goethe und Schiller sinken. :D

 

Wer sind die Deutschen? Wer genau liest immer weniger? Vor allem, was wird weniger gelesen? Nebenbei gefragt: Wie viel Prozent "der Deutschen" haben jemals "privat" etwas von Goethe und Schiller gelesen?

 

Sagen wir mal, unter "Lesen" verstehen wir das in Deutschland in klassischen Buchhandlungen stattfindende Kaufen von nicht unbedingt billigen gebundenen deutschsprachigen Büchern, welche von in Deutschland ansässigen Verlagen herausgegeben werden, dann dürfte "Lesen" tatsächlich auf einem absteigenden Ast sein.

 

Bei mir scheitert es nicht primär am Geld, aber es ist ein Grund, bestimmte Entscheidungsabläufe zu überdenken, wenn ich zu der Ansicht komme, zwischen 20 und 40 Euro für einen Buchfehlkauf ausgegeben zu haben, was ungefähr in 80-90 Prozent der Fälle geschehen ist, wenn ich mich einem fachkundigen ortsansässigen Buchhändler anvertraut habe. Ich weiß nicht, wie es anderen Leuten ergangen ist, und wie oft die ebenfalls ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

 

Um nach Feierabend noch Zeit totzuschlagen reicht mir sogar primitives lineares Fernsehen, ganz ohne Netflix, also, das, was ich sowieso zahlen muss. "Lesen" in obigem Sinne, dessen Verlust beklagt wird, ist letztlich ein Akt des Willens, teilweise schon gegen alle Vernunft. Ich muss es wirklich wollen, warum auch immer, und die entscheidende Frage ist die nach dem Warum.



#58 Jol Rosenberg

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Geschrieben 16 Oktober 2024 - 17:22

 

Penguin Random House
 
Umsatz in Mio €
  • 2020: 3802
  • 2021: 4030
  • 2022: 4223
  • 2023: 4532
 
EBITDA adjusted in Mio €
  • 2020: 691
  • 2021: 755
  • 2022: 666 
  • 2023: 664
 
-> Jedes Jahr mehr Umsatz, dafür bröckelt so langsam die Rendite weg. Mal sehen, wie lange das der Bertelsmann-Konzern noch mitmacht. 
 
Quellen: 

 

Kann mir bitte jemand diese Zahlen erklären? Was ist EBITDA?

 

Und warum wollen wir alle so viel Zeit totschlagen?


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

  • (Buch) gerade am lesen:Schildmaid
  • (Buch) als nächstes geplant:Empfindungsfähig
  • • (Film) gerade gesehen: Paradise
  • • (Film) als nächstes geplant: nope

#59 Mammut

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Geschrieben 16 Oktober 2024 - 17:29

EBITDA:
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögenswerte

Die Aufstellung oben soll zeigen, Random Haus verdient jedes Jahr etwas weniger, obwohl der Umsatz steigt. Also unter dem Strich bleibt pro Buch weniger übrig.

Denke, das ist ein Grund, warum so viele Druckerzeugnisse veröffentlicht werden. Verdient man weniger an einem Buch, muss man halt mehr Bücher verkaufen.
Wenn man sieht, wie viele Zeitschriften mittlerweile existieren...

Passend dazu gerade im Fernsehen gehört: Deutschland ist bezogen auf Neuerscheinungen pro Einwohner weltweit der größte Buchmarkt.

Bearbeitet von Mammut, 16 Oktober 2024 - 17:45.


#60 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 16 Oktober 2024 - 20:37

Denke, das ist ein Grund, warum so viele Druckerzeugnisse veröffentlicht werden. Verdient man weniger an einem Buch, muss man halt mehr Bücher verkaufen.
Wenn man sieht, wie viele Zeitschriften mittlerweile existieren...

Passend dazu gerade im Fernsehen gehört: Deutschland ist bezogen auf Neuerscheinungen pro Einwohner weltweit der größte Buchmarkt.

 

Rein zahlenmäßig kann ich auch keinen Mangel an Neuerscheinungen erkennen. Vielleicht ist das Angebot mittlerweile aber auch schon zu groß. Mir graust es ja auch schon davor, wenn dank KI-Unterstützung bald noch mehr drittklassige Autoren auf den Markt drängen. Dann wird alles noch unübersichtlicher, und es wird noch schwieriger, echte Perlen zu entdecken. Witzig fand ich, dass von mir angeforderte Buchtipps von KIs sehr viele vergriffene Bücher aus den Jahren 1900-1945 beinhalteten. Wie findet man ein gutes Buch, wo bekommt man die besten Tipps? Hier natürlich: https://scifinet.org...m-fantasyguide/ B-)

 

Ja, also um die kleinen Buchhandlungen tut es mir schon auch sehr leid. Um die kleinen Verlage natürlich auch. Es ist wirklich schwierig. Wofür ich gerne mal etwas mehr Geld ausgebe, das sind schöne Lyrikbände oder Sachbücher mit vielen Abbildungen. Aber da kann ich natürlich nicht erwarten, diese in einer kleinen Buchhandlung anstelle der üblichen 08/15-Belletristik vorzufinden.




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