Das Erschreckende an Olafs Statement ist, dass die ganze Diskussion, die er um sein Bild angestoßen hat, hier überhaupt nicht sichtbar wird. Wie viele Personen haben versucht zu erklären, dass es nicht darum geht, dass nackte Haut zu sehen ist, sondern dass die Collage auf eine Art und Weise zusammengestellt wurde, dass eine eindeutig sexistische Botschaft transportiert wird. Nicht zu sexy für den KLP, wie er es im Titel formuliert, sondern zu sexistisch. Auf all die Argumente und Begründungen, warum sämtliche Mitglieder des Vorauswahlgremiums des KLPs, die sich zu diesem Bild geäußert haben, das als sexistisch interpretiert haben, wurde weder in der Diskussion von der Gegenseite noch hier in Olafs abschließender (?) Stellungnahme eingegangen. Ich habe einige private Mails zu dem Thema bekommen und mir daraufhin viele Gedanken gemacht. Überlegt, ob die Kritik am Vorgehen des KLP berechtigt ist, oder wie robust die eigene Argumentation ist. Ich habe einen dreiseitige Antwort an die Unterzeichner des "Wuppertaler Manifests" geschickt, mit vielen Erklärungsversuchen und Begründungen, warum so entschieden wurde. Es gab ein paar Reaktionen, doch auch hier wurde nie gegenargumentiert, sondern immer nur die alten Unterstellungen wiederholt und neue hinzugefügt, ohne Begründungen oder gar Beweise.
Mein Fazit aus dieser Angelegenheit ist daher: Es gibt gar kein Interesse daran, die Sache zu diskutieren, um Gegenargumente zu hören, zu verstehen und vielleicht sogar zu berücksichtigen. Man will nicht verstehen, warum das Bild so anders beurteilt wird als man es selbst sieht. Sondern man sucht nur Gleichgesinnte, die einen bestätigen. Um dann behaupten zu können, die eigene kleine Filterblase repräsentiere eine Mehrheit.
Das ist alles sehr schade. Aber es zeigt auch, dass wir diese Angelegenheit nicht weiter aufwärmen und diskutieren müssen, weil dies nichts bewirkt.