21 Antworten in diesem Thema

[Olaf K.]

Gewiss ist Michael Tillmann ein ewiger Querulant, aber ein unterhaltsamer und origineller, bei dem es nie langweilig wird. Jetzt ist seine neue Kurzgeschichtensammlung erschienen:

 

JENSEITS DES ZEITGEISTES LAUERN GESPENSTER

Anti-Wokeness-Phantastik

 

Sprachlich gepflegter Horror, inhaltlich manchmal jenseits des guten Geschmacks, aber das zeichnet Horror natürlich seit jeher aus. Zu dem Horror gesellt sich in dieser Sammlung auch Science Fiction, z. B. in einer Weird Western Story, in der ein Außerirdischer auf die Vorurteile über Indianer stößt. In meinen Augen geht es bei diesen Geschichten allerdings nicht einfach nur um den Spaß am Grusel, vielmehr ist jede einzelne Geschichte in Wahrheit bissige Gesellschafts-Satire.

Es scheint, als ob Tillmann mit diesem Buch viele Themen, die in der Phantastik in der Regel Off-topic sind, nun On-topic aufs Tablett legt! Mein Favorit in der Sammlung: „Stereotypische Kannibalen“, in der sich ein Autor und ein Verleger nachts auf einem Friedhof treffen, Whiskey trinken und … aber das lest ihr besser selber.

 

[Michael Tillmann]

Olaf hat es richtig erkannt. Es gibt gar keine Chance für mich, um mich bei den guten und braven Jungs und Mädels einzugliedern. Ich würde die letztendlichen Moralvorstellungen des Phantastik-Mainstreams niemals erreichen können. Immer würde ich daran scheitern, dass ich nicht so glatt und schablonenhaft bin und ja niemand irgendwie kränken will.

 

Die uralte Finsternis ruht auf meiner bitteren Seele. Ich kann die engelsgleichen Gestalten im Licht der Phantastik-Preise nur verwundert anstarren, die Hände zur Anbetung erheben. Berühren werde ich sie niemals. Ich bräuchte einen eigenen Awareness-Beauftragten, der mir in jeder einzelnen Minute meines künstlerischen Lebens meine kalte Hand hält und mich führt, damit ich nicht vom rechten Weg der Erkenntnis um die political correctness abkomme.

 

Daher ist das wichtigste Wort im Klappentext meines Buches (siehe bitte unten!) auch der Ausdruck SUBVERSION. Zerstörung des Zeitgeistes ist die Parole! Phantastik ohne Subversion ist ein rosa Einhorn auf der rasiermesserscharfen Klippe eines Kaugummis über den Abgrund der Belanglosigkeit.

 

Ja, möge es wirklich so sein, daß ich die Leser niemals langweile in meinem Wahn und meiner Verderbtheit. Diesen barmherzigen Traum kredenzt mir die Dunkelheit jede Nacht, wenn die Engel zu feuchtem Staub und leeren Milbenhüllen zerfallen.

 

 

KLAPPENTEXT:

 

Egal ob Urzeithöhle oder Metropolis, es ist naiv zu glauben, die Welt würde sich jemals ändern. Die Menschen sind immer noch von den gleichen Lüsten und Ängsten getrieben. Besonders deutlich wird es, wenn es um Erlebnisse jenseits der Alltagserfahrungen geht. Paranormale Phänomene geben nichts auf Moden und Trends.

Gespenstern & Kollegen geht der Zeitgeist am Allerwertesten vorbei. In ihrer Sturheit sind sie subversiv. In ihrer Beharrlichkeit geben sie uns Hoffnung.

Bearbeitet von Michael Tillmann, 05 Dezember 2025 - 16:52.

[yiyippeeyippeeyay]

Immer würde ich daran scheitern, dass ich nicht so glatt und schablonenhaft bin und ja niemand irgendwie kränken will.

Mit der Andeutung dass hier an Board die meisten Anderen "so" glatt usw. sind? Bei "ja niemand" wechselt der Text in meinem Linux-Browser ab und an mit der Phrase "so gut wie alle", wie so eine Laufreklame - kurios! -- Mein Zeigefinger zuckt gerade schon wieder gen Richtung "Melden"-Button, aber noch halte ich mich zurück... (Melden würde ich dass mich u.a. nervt, wenn Leute, die sonst kaum posten, hier vorbei schauen um Buchwerbung zu hinterlassen. Beeindruckt mich Nicht-Autor an Board leider unter Null...)

[rostig]

Konsequente politische Unkorrektheit ist eine interessante Marketingstrategie für ein garnicht so kleine Zielgruppe. Also damit schon wieder irgendwie (auch ein) Mainstream.

[Michael Tillmann]

Konsequente politische Unkorrektheit ist eine interessante Marketingstrategie für ein garnicht so kleine Zielgruppe. Also damit schon wieder irgendwie (auch ein) Mainstream.

Danke, du hast die Ironie verstanden!

[Helge]

Ein Link, wo genau man das bestellen kann, wäre nicht schlecht. Bei Amazon ist nur ein Ebook zu finden, aber ich bin jetzt beim Blitz-Verlag fündig geworden.

[Michael Tillmann]

Das normale Konzept des Blitz-Verlags ist es, bei Amazon und ähnlichen Anbietern das e-book einzustellen und das Papier-Buch exklusiv beim Verlag ohne ISBN anzubieten. Bei diesem Buch hat man allerdings eine Ausnahme gemacht. Es hat eine ISBN und sollte also eigentlich ganz normal über den Buchhandel bestellbar sein. Außerdem hab ich persönlich noch welche bei booklooker eingestellt.

https://www.blitz-ve...on=buch&id=5556

https://www.booklook...fileuID=3075773

[Michael Tillmann]

Voraussichtlich wird am 21.12.2025 ein Interview mit mir über mein Buch im BLACK STONE MAGAZIN erscheinen.

https://blackbookmag...ogspot.com/?m=1

[Michael Tillmann]

Das BLACK-STONE-Interview (Ingo Löchel) ist jetzt online:

https://blackbookmag...llmann.html?m=1

[Mammut]

Also warum man seine Autonomie verliert wenn man z.B. in eine Organisation wie den PAN eintritt, erschließt sich mir nicht. Dein Statement ist doch Kappes. Dann bist du auch nicht autonom weil du Teil eurer WASP Organisation bist.

Bearbeitet von Mammut, 21 Dezember 2025 - 11:29.

[Michael Tillmann]

Also warum man seine Autonomie verliert wenn man z.B. in eine Organisation wie den PAN eintritt, erschließt sich mir nicht. Dein Statement ist doch Kappes. Dann bist du auch nicht autonom weil du Teil eurer WASP Organisation bist.

 

Schau, ich distanziere mich von der PAN, weil die PAN sich bekanntlich von Marianne Labisch (PAN-Panel Buchmesse Con) distanziert hat. Das ist der Kern.

 

Es gibt keine Organisation auf der ganzen Welt, die meine Meinung zu 100 % wiedergibt. Ich freue mich zukünftig über jede Unterstützung, aber letztlich betone ich jetzt meine Autonomie.

[Mammut]

Schau, ich distanziere mich von der PAN, weil die PAN sich bekanntlich von Marianne Labisch (PAN-Panel Buchmesse Con) distanziert hat. Das ist der Kern.

 

Da frage ich mich, warum du das nicht auch so konkret im Interview äußerst statt dieser nebulösen Autonomiesache.

[Michael Tillmann]

Da frage ich mich, warum du das nicht auch so konkret im Interview äußerst statt dieser nebulösen Autonomiesache.

 

OK, ich gebe zu, ich war mir nicht sicher, ob ich noch mal mit einzelnen Fällen kommen soll. Deshalb habe ich bei BLACK STONE den Fall Marianne Labisch dort nicht wortwörtlich benannt. Vielleicht wäre das wirklich besser gewesen. Ich hatte hin und her überlegt. Ich bin mir nicht sicher. Weil konkrete einzelne Fälle ja die Leute immer so stören.

 

THEMA EINZELNE FÄLLE: Ich wollte ja  zum Beispiel hier im SF-Netzwerk einen Thread weiterführen, der solche Fälle von Ausgrenzung auch zukünftig ein Forum gibt. Aber der Thread wurde ja geschlossen, weil er den Mitarbeitern zu viel Arbeit bereitete. Wer von Euch fühlte sich sonst noch schon mal in seiner KUNST eingeengt? - Fandom - SF-Netzwerk

 

Kurz: Ein Thread ohne große Beteiligung kann ewig weiterlaufen, aber ein Thread, der gut läuft, der ernsthafte Diskussionen in großer Zahl auslöst muß geschlossen werden. Komisch Logik, oder?

[Jannis]

Kurz: Ein Thread ohne große Beteiligung kann ewig weiterlaufen, aber ein Thread, der gut läuft, der ernsthafte Diskussionen in großer Zahl auslöst muß geschlossen werden. Komisch Logik, oder?

Bezahl den ehrenamtlichen Mods hier ein Gehalt, und wir können uns um mehr kümmern.

Kurz: Ein Thread ohne große Beteiligung kann ewig weiterlaufen, aber ein Thread, der gut läuft, der ernsthafte Diskussionen in großer Zahl auslöst muß geschlossen werden. Komisch Logik, oder?

Bezahl den ehrenamtlichen Mods hier ein Gehalt, und wir können uns um mehr kümmern.

[rostig]

Funfakt: Michael beklagt hier: "Es gibt keine Organisation auf der ganzen Welt, die meine Meinung zu 100 % wiedergibt", schrieb aber in dem gesperrten Thread  "100 % ist unmenschlich". Sehe ich da einen Widerspruch? Der besagte Thread ist übrigens immer noch zu lesen; die dort geäußerten Meinungen werden also keinesfalls unterdrückt. 

[Michael Tillmann]

Man könnte doch bitte einfach so freundlich sein und den Thread wieder öffnen. Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm.

Bearbeitet von Michael Tillmann, 21 Dezember 2025 - 14:45.

[Michael Tillmann]

Bezahl den ehrenamtlichen Mods hier ein Gehalt, und wir können uns um mehr kümmern.

Bezahl den ehrenamtlichen Mods hier ein Gehalt, und wir können uns um mehr kümmern.

Ich wäre grundsätzlich bereit etwas zu bezahlen.

Die Frage ist, was die anderen 2500 Mitglieder darüber denken?

Wahrscheinlich würde es kein richtiges Gehalt aber vielleicht so etwas wie eine jährliche Anerkennung der Leistung.

Mal sehen, ob Mitglieder sich zu dieser Fragestellung äußern.

Vielleicht könnte man aus der Frage sogar einen eigenen Thread machen?

Grüße
Michael

[Stephan]

Ich finds witzig, weil dieser Thread nur dazu dient, die Diskussion aus dem anderen geschlossenen Thread weiterzuführen. 

 

Und was bestimmt total super helfen würde bei Konflikten dieser Art ist, wenn User anfangen für die Moderation zu bezahlen. Ich weiß jetzt schon was für Beiträge dann kämen, wenn mal moderiert wird: "Ich bezahle dich und du löscht meine Beiträge! Unerhört, Skandal, Untergang des Abendlandes"   

[Michael Tillmann]

Ich finds witzig, weil dieser Thread nur dazu dient, die Diskussion aus dem anderen geschlossenen Thread weiterzuführen. 
 
Und was bestimmt total super helfen würde bei Konflikten dieser Art ist, wenn User anfangen für die Moderation zu bezahlen. Ich weiß jetzt schon was für Beiträge dann kämen, wenn mal moderiert wird: "Ich bezahle dich und du löscht meine Beiträge! Unerhört, Skandal, Untergang des Abendlandes" 

Du hast das falsch verstanden. Es geht darum, daß alle Mitglieder einen gleichen kleinen Betrag zahlen, um die Moderatoren zu finanzieren.

[Helge]

Ich bin selbst einer der Admins eines Forums und zahle dabei sogar drauf, und ich finde, wer sich mit so etwas überfordert fühlt, soll es bleiben lassen.

[Helli-S]

Eigentlich geht es hier ja um das Buch "Jenseits der Wokeness..." Das habe ich mir jetzt auch bestellt, denn die Wokeness erscheint mir mittlerweile viel zu sehr als soziale Kontrolle und in bestimmten Kreisen auch schon als Überwachung. Das stößt mir übel auf und da hab ich keinen Bock drauf.

 

OT: Der angesprochene Faden? Da hab ich kein Urteil. Es gibt immer Leute, die alles für ihre Zwecke missbrauchen wollen, in jeder Richtung. Da halte ich mich raus, weil keine Ahnung.

[Rezensionsnerdista]

Ich würde es sowieso für Geld nicht machen. Besser auf freiwilliger Basis, dann gibt es zur Not immer die Möglichkeit, kurzfristig aufzugeben.
Obwohl noch nie genutzt, fand ich diese Möglichkeit in den letzten Jahren mehr als einmal tröstlich.