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95 Antworten in diesem Thema

#1 smartsmart

smartsmart

    Nanonaut

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Geschrieben 14 März 2005 - 14:01

Hallo,ich hatte schon mal in einem anderen Beitrag nach guter aktueller SF-Literatur gesucht. Die Ausbeute war eigentlich eher mau.Mittlerweile glaube ich fast, dass es nahezu keine aktuelle SF gibt, die wirklich gut ist. Mit gut meine ich auch, dass nicht nur eine interessante Story geschrieben wird, sondern das Thema auch sprachlich interessant umgesetzt wird. Hieran fehlt es aber bei fast allen Büchern.Momentan halte ich es so, daß ich abwechselnd etwas einfacheres und unterhaltsameres und dann wieder einen Klassiker (kein SF-KLassiker, sondern allgemeine Sachen) lese. Wenn man dann einen tollen Klassiker erwischt hat (z.B. bei mir zuletzt der "Zauberberg" von T. Mann), merkt man erst mal wieder, was man mit Sprache machen kann und wie schlecht geschrieben viele andere Bücher (nicht notwendigerweise SF, aber da ist es am schlimmsten) sind.Das ganze soll nicht arrogant klingen. Es ist eher der Frust der aus einem spricht, wenn man in einer Buchhandlung in der SF-Ecke steht und eigentlich nichts mehr findet, was interessant und gut ist. Früher fand ich SF richtig klasse. Vielleicht verliert man mit jedem Lebensjahr ein wenig den Zugang zu dieser Gattung Literatur und ist auch nicht mehr so tolerant, was den Stil und die Sprachqualität eines Buches angeht.Ich werde mir auch weiterhin die Neuerscheinungen anschauen, bin aber eher pessimistisch was mein zukünftiges Leseverhalten angeht.Wünschen würde ich mir eine Entwicklung wie bei den Krimis. Diese waren früher auch nicht so toll. Mitterlweile hat sich das aber zu einer Literaturgattung entwickelt, die richtig ernst genommen wird und qualitativ hochwertige Bücher hervorbringt. Vielleicht passiert so etwas auch mal bei SF.René

#2 Jakob

Jakob

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Geschrieben 14 März 2005 - 14:37

Das ist ja wirklich schade - wo findet sich denn dieser andere Thread, damit man weiß, was dir geraten wurde und was vielleicht fehlt? Und: liest du auch auf englisch? Ich denke, wenn man auch stilistisch anspruchsvolle SF-Romane sucht, dann kommt man leider kaum daran vorbei, sie auf englisch zu lesen - die deutschen Übersetzungen sind meistens einfach zu schlecht oder gar nicht erst vorhanden. Und was SF aus deutschen Landen angeht - sorry an alle Schreiber und Liebhaber selbiger - aber die kommt stilistisch und inhaltlich soweit ich sie kenne einfach nicht an die besten Sachen vom angloamerikanischen Markt heran (lasse mich da aber gern eines besseren Belehren). Also, auf englisch rate ich spontan immer zu Gene Wolfe und samuel R. Delany. Der neue Roman von M. John Harrison (Light) erschien mir auch sprachlich recht beeindruckend. Und John Clutes Appleseed - nun, ich bin nicht ganz sicher, jedenfalls interessant ... Ach ja, und doch ein deutscher Autor, der m.E. eine Menge auf dem kasten hat was mit Sprache arbeiten angeht: Dietmar Dath. Aber da muss man schon eine weit offene Postmoderne flanke haben, um damit was anfangen zu können, mit Thomas mann lässt sich da so liehct kein sinnvoller Vergleich anstellen ...
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R. Scott Bakker

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#3 Rusch

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Geschrieben 14 März 2005 - 14:59

SF war noch nie eine Literaturgattung, die einen soo großen Anspruch auf eine schöne Sprache legte. Du schreibst es gibt keine sprachlich gute neue SF. War das denn früher besser? Ich glaube kaum.Ein paar Beispiele fallen mir ein, die Dich vielleicht vom Gegenteil überzeugen. Aber wie schon erwähnt: Es wäre gut gewesen, den Thread aufzueigen, den Du meintest.Viele Beispiele fallen mir nicht ein, da stimme ich Dir zu. Ansprechend fand ich China Miéville (vor allem the Scar) und Hyperion von Dan Simmons. Hast Du diese Werke schon vesucht?

#4 Motörfisch

Motörfisch

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Geschrieben 14 März 2005 - 15:14

Wobei m.E. Hyperion sprachlich ziemlich konventionell daherkommt (bis auf die Zitate, die intertextuellen Verweise, die ich aber nicht verstehe), es wird dort ja doch eine relativ geradlinige Geschichte erzählt.Miéville andererseits ist wiederum keine SF, sprachlich aber sicherlich ungewohnt, vielleicht streckenweise zu bemüht.
MfG, Motörfisch

#5 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 März 2005 - 15:52

SF war noch nie eine Literaturgattung, die einen soo großen Anspruch auf eine schöne Sprache legte. Du schreibst es gibt keine sprachlich gute neue SF. War das denn früher besser? Ich glaube kaum.

Ich fürchte, Rusch hat da leider recht. Auch in der Vergangenheit waren es eher SF-Grenzgänger, die Wert auf eine gehobene Sprache legten. Man denke an Ray Bradbury, James G. Ballard oder Arno Schmidt. Eine Ausnahme ist vielleicht Silverberg. Hinzu kommt, daß in Deutschland das SF-Genre keinen guten Ruf genießt. Wenn man eine anspruchsvolle Sprache will, muß man nach Außenseiter Ausschau halten, z.B.: Daniel Kehlmann: "Mahlers Zeit" Gruß, Konrad

#6 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 14 März 2005 - 15:59

Mein Vorschlag lautet immer noch The Golden Age von John C. Wright. Sowohl von der Sprache als auch vom Inhalt eine sehr beeindruckende Trilogie, leider nur auf englisch verfĂĽgbar.

Rezi auf dem Scifiboard

Vielleicht verliert man mit jedem Lebensjahr ein wenig den Zugang zu dieser Gattung Literatur und ist auch nicht mehr so tolerant, was den Stil und die Sprachqualität eines Buches angeht.

Wie war das noch? "Wenn man jung ist, sieht man die Perlen in einer Geschichte. Später bemerkt man auch die Misthaufen..."

Zu den bereits genannten Namen möchte ich noch Jeff Vandermeer ins Rennen werfen. Ist zwar eher Fantasy bzw. Dark Fantasy/Horror, aber die Sprache ist einzigartig. Ich glaube eine deutsche Übersetzung ist geplant bzw. in Arbeit?!

Sullivan

#7 Ronni

Ronni

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Geschrieben 14 März 2005 - 16:10

Zu den bereits genannten Namen möchte ich noch Jeff Vandermeer ins Rennen werfen. Ist zwar eher Fantasy bzw. Dark Fantasy/Horror, aber die Sprache ist einzigartig. Ich glaube eine deutsche Übersetzung ist geplant bzw. in Arbeit?!

Sullivan

ja, im Herbst bei Klett-Cotta

GruĂź Ronni (der das Buch gerade setzt)
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der HĂĽhner.

epilog.de

#8 smartsmart

smartsmart

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Geschrieben 14 März 2005 - 16:22

Englischsprachige Literatur scheidet für mich leider aus. Den Inhalt würde ich zwar sicher verstehen, jedoch bin ich nicht so gut in Englisch, als dass ich die "Schönheit der Sprache" genießen könnte. Da bleibe ich dann doch bei deutschen Büchern.Scheinbar ist es wirklich so, dass es bei SF mehr auf den Inhalt als auf die Form ankommt. Insofern scheint ja hier bei den bisherigen Beiträgen Einigkeit zu bestehen.Kann man dafür eine Erklärung finden. Geht vielleicht die ganze kreative Energie der Autorn in das Erdenken der Story und für das schriftstellerische Handwerk bleibt kein Raum mehr?

#9 Rusch

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Geschrieben 14 März 2005 - 16:36

Das ist doch ganz logisch. Bei der SF stehen die Themen im Zentrum von allen. Es gibt wohl kein anderes Genre, das in dieser Hinsicht so extrem ist. Der SF Autor will Welten kreieren, Funktionalitäten beschreiben, Gesellschaften entwerfen und Wunder vorstellen. Da kommt es oft vor, dass der Stil vernachlässigt wird. Aber ein SF Buch in dem der Stil im Mittelpunkt steht? Mir fällt auf Anhieb keines ein.

#10 smartsmart

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Geschrieben 14 März 2005 - 16:45

Diese Argument könnte aber auch für Krimis gelten. Auch hier könnte sich die Arbeit des Autors darin erschöpfen, eine spannende und überraschende Handlung zu kreieren. Trotzdem gibt es wirklich tolle Krimis, die auf hohem Niveau geschrieben sind. Das müsste sich bei der SF-Literatur doch auch verbinden lassen.

#11 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 März 2005 - 16:48

Aber ein SF Buch in dem der Stil im Mittelpunkt steht? Mir fällt auf Anhieb keines ein.

Ein Beispiel hatten wir gerade im Quiz-Thread: Arno Schmidt: Die Gelehrtenrepublik GruĂź, Konrad

#12 Motörfisch

Motörfisch

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Geschrieben 14 März 2005 - 18:15

Ein Problem könnte auch sein, dass die SF-Community nicht sehr viel von sprachlichen Experimenten hält. Sprachliche anspruchsvolle Bücher haben es da eher schwer verlegt zu werden.
MfG, Motörfisch

#13 deval

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Geschrieben 14 März 2005 - 21:47

Ein Tip:Les einfach mal die Biografie von Daniel Küblböck. Wenn ich den Amazonbewertungen vertrauen kann (Artikulationsversuche eines singenden Primaten) ist jedes Buch das von dir danach gelesen wird, sowohl sprachlich als auch stilistisch ein wahrer Hort von Schätzen.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#14 sarah may

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Geschrieben 14 März 2005 - 22:02

Ein Problem könnte auch sein, dass die SF-Community nicht sehr viel von sprachlichen Experimenten hält.

Hab mal irgendwo gelesen, dass die meisten SF-Leser konservativ sind http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Und les mal die Ausschreibungen oder andere Texte für Autoren - meistens steht da "Wir suchen keine sprachlichen Experimente!" Das ist wie bei Bildern, wenn mal einer daherkommt und was ganz Unverkäufliches macht, ist das dann auch eine Art Experiment ... Machs wie ich: lese Klassiker oder einfach nur Krimis und vielleicht, wenn Du gar nicht mehr dran denkst, stolperst Du in der Buchhandlung Deines Vertrauens auf ein Buch, dass sich wegen der sprachlichen Experimente nicht sonderlich gut verkauft :rolleyes: Lg, Sarah :huh:

#15 rockmysoul67

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Geschrieben 15 März 2005 - 03:19

Ein Widerlegungsbeispiel: Die "Haarteppichknüpfer" von Andreas Eschbach zeigt ein originelles Thema mit schönem Stil auf Deutsch. Siehe auch unsere Diskussion im Lesezirkelarchiv

#16 JĂĽrgen

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Geschrieben 15 März 2005 - 08:27

Das letzte sprachliche Experiment, das in gedruckter Form in meinen Händen gelangt ist, war Die Quotenmaschine von Norman Ohler.

Nach ca. 50 Seiten habe ich dieses Experiment dann neben mein Bett gelegt, wo es noch immer liegt... incl. Lesezeichen. Das war 2001.

Ich bekenne mich hiermit ebenfalls zu einem mehr konservativen Schreibstil... und das in aller Ă–ffentlichkeit. :huh:

Die Frage, ob sprachlichen Experimente im Bereich SF überhaupt einen Sinn macht, wurde für mich persönlich von John Clute ausreichend beantwortet... für so einen Schrott gebe ich kein Geld aus.

Gruss
JĂĽrgen

Bearbeitet von JĂĽrgen, 15 März 2005 - 08:27.

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#17 smartsmart

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Geschrieben 15 März 2005 - 09:23

Zur Klarstellung möchte ich nochmal darauf nhinweisen, dass ich keine sprachlichen Experimente suche, sondern einfach gut geschriebene Bücher, d.h. Bücher die über den reinen Handlungsrahmen hinaus noch schön zu lesen sind. Das setzt nicht notwendigerweise einen experimentellen Schreibstil voraus.

#18 rockmysoul67

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Geschrieben 15 März 2005 - 10:28

Ich gebe dir Recht, smartsmart, auch fĂĽr mich zeigt ein gutes Buch sich sowohl durch ein gut aufgearbeitetes Thema wie durch einen klaren, leserlichen Stil aus.

Klar doch, ein Buch macht Spass, wenn's gut leserlich ist, voller lebendigen und nachvollziehbaren Personen und Ereignissen. Eine kleine Ausnahme auf diese Regel sind eben die schon erwähnten "experimentellen", "nicht-konservativen" Bücher, bei denen der Autor aber einen neuen Stil bewusst annimmt (und nicht etwa durch einen schwachen Schreibstil entsteht).

Dies gilt eigentlich ĂĽberall in der Literatur - nicht nur in der SF.

Ich sehe nur zwei Probleme.

Das erste Problem ist, dass wenn ein SF-Buch in einem besonders schönen Stil und/oder ein Hit ist, irgendwann nicht mehr zu SF gezählt wird. Dann wird es oft als Thriller o.ä. bezeichnet. (Beispiel: Michael Crichton)

Dieses Los fällt meistens nur jenen Büchern nicht zu, die über Raumfahrt oder das All gehen - weil dort auch für das grosse Publikum ganz klar das Thema "SF" ist. (Beispiel: A.C. Clarke).

Das zweite Problem liegt in deiner Formulierung "aktuell". Was heisst schon aktuell? Romane in den letzten drei Jahren herausgegeben? Kurzgeschichten seit den Neunzigern? Wenn du (nur als Beispiel) bloss 21-Jhdt. Space Opera in siebenbändigern Serien liest, nun, dann verstehe ich deine Enttäuschung.

Wenn du aber deinen Zeithorizont (und vielleicht auch deinen Themabereich) vergrösserst und die vielen Tipps dieses Forums folgst, wirst auch du Diamanten auf deiner Reise finden. (z.B. Mars von Ben Bova)

[/Selbskritik] Vielleicht liegt es aber teilweise aber auch an uns Boardmitgliedern ... oft schreiben wir oft viel ĂĽber den Inhalt, aber drĂĽcken wir ein Auge zu bei der Stilanalyse. [/Selbskritik]

#19 Jakob

Jakob

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Geschrieben 15 März 2005 - 10:35

Die Frage, ob sprachlichen Experimente im Bereich SF überhaupt einen Sinn macht, wurde für mich persönlich von John Clute ausreichend beantwortet... für so einen Schrott gebe ich kein Geld aus

Hrgnhg! Jedem seine Meinung, aber kannst du solche nicht ein bisschen verblümter Ausdrucke? Nicht, dass ich ein schwaches Herz hätte, aber ... Andererseits tue ich dir wahrscheinlich Unrecht und du hast deine Kritik anderweitig schon differenziert ausgeführt und wählst hier nur die Kurzform. @smartsmart: Da du aufgegeben hast, willst du ja vielleicht gar nicht mehrm it nachfragen bestürmt werden. Trotzdem fühle ich mich jetzt etwas hilflos: Was heißt denn nun "gut geschrieben"? Geht es dir darum, dass die Figuren rund sind, dass die Bilder nicht zu klischiert sind? Oder um noch mehr? Vielleicht kannst du noch ein paar mehr beispiele aus anderen Literaturbereichen nennen, die du in diesem Sinne gut findest (obwohl ich die meisten wahrscheinlich eh nicht gelesen haben werde, wenn es sich um deutsche Literatur handelt).
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#20 rockmysoul67

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Geschrieben 15 März 2005 - 11:29

... wenn ein SF-Buch in einem besonders schönen Stil und/oder ein Hit ist, irgendwann nicht mehr zu SF gezählt wird. Dann wird es oft als Thriller o.ä. bezeichnet. ...
Dieses Los fällt meistens nur jenen Büchern nicht zu, die über Raumfahrt oder das All gehen - weil dort auch für das grosse Publikum ganz klar das Thema "SF" ist.

Hmm, bei näherer Überlegung möchte ich meine eigene Aussage leicht revidieren.

Oft werden SF-Bücher oder SF-Autoren in eine andere Schublade geschoben, aber nicht immer. Manchmal wird ein Autor ein Stempel gar nicht mehr los. Da denke ich an Andreas Eschbach, der weiterhin als (erfolgreicher) SF-Autor gilt, während er sich selbst nicht als eigentlicher SF-Autor sieht (ich erinnere mich, dass er so etwas in einem Artikel sagte).

Wie auch immer, dass viel SF nicht im SF-regal steht, ist einer der HauptgrĂĽnde, weshalb wir im Buchladen nicht fĂĽndig werden.

#21 JĂĽrgen

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Geschrieben 15 März 2005 - 11:46

@Jakob

Andererseits tue ich dir wahrscheinlich Unrecht und du hast deine Kritik anderweitig schon differenziert ausgeführt und wählst hier nur die Kurzform.

Nein, nein... du tust mir KEIN Unrecht ! Dazu eine kurze Erklärung... Ich habe Sternentanz ausführlich (so ca. 50-60 Seiten) angelesen... und war über den Stil und die Ausführung erschrocken. Nun ist es so, dass es mir durchaus bewusst ist, was Clute an Sekundärliteratur bisher geleistet hat ... und ich selbst benutze seine veröffentlichten Infos zur Recherche. Aber.... Sternentanz ist Clute´s Erstlingswerk im Bereich Roman-SF und folglich betrachte ich sein Erstlingswerk genauso, wie von jedem anderen Autor. Stände auf Sternentanz nicht der Name John Clute als Autor, wären wohl die Kritiken zu diesem Buch wesentlich schlechter ausgefallen. Übrigens... mit meiner Meinung stehe ich (Gott sei Dank oder wem auch immer) nicht alleine da. Norbert Danziger, ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in der SF-Szene, hat es wunderschön ausgedrückt... siehe hier Um es mal mit einem aktuellen Beispiel zu vergleichen... im Lesezirkel wird ja grade über Charles Stross Erstlingswerk diskutiert. Diesen Autor kennt kaum jemand in Deutschland und sein Buch wird von vielen Seiten stark kritisiert. Wenn wir mal den persönlichen Geschmack aussen vorlassen und Singularität mit Sternentanz vergleichen, sieht Clute noch schlechter aus ! "de gustibus non disputandum est" sagt der weggebildete Leser, aber was Clute da zu Papier gebracht hat, ist einfach ein Zeugnis dafür, dass ein vollkommen überschätzter Kritiker noch lange kein guter SF-Autor ist. Clute ist da gut, wo es um recherchieren von Fakten geht; wenn er seine Rezensionsprosa loslässt oder gar einen Roman schreibt, dann wird dem aufgeklärten NICHT-MITLÄUFER schnell klar, dass er wesentlich schlechter ist, als das Groß der nicht im Rampenlicht stehenden SF-Autoren. Gruss Jürgen PS: Jetzt warte ich wieder auf die Kommentare, die mir nahebringen, was für ein armseliger Wurm ich im Bereich des SF-Fandom bin und das ich nicht einmal würdig bin, einem Herrn Clute die Schuhe zuzubinden, usw. usw. ... :huh:
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#22 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:02

Ăśber Sternentanz gibt es ĂĽbrigens einen eigenen Thread: Hier.

#23 Nessuno

Nessuno

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:16

"de gustibus non disputandum est"  sagt der weggebildete Leser, aber was Clute da zu Papier gebracht hat, ist einfach ein Zeugnis dafĂĽr, dass ein vollkommen ĂĽberschätzter Kritiker noch lange kein guter SF-Autor ist.

Diesen Satz verstehe ich nicht, Jürgen. Ich bin der erste, der einräumt, dass "Sternentanz" ein gescheitertes Experiment ist (bzw. sein kann), aber als KRITIKER ist Clute doch wohl nicht "vollkommen überschätzt", oder? Was er z.B. mit seinen Lexika, aber auch mit einzelnen Analysen, z.B. zu Gene Wolfe geleistet hat, ist für mich ein überragende Leistung. Vielleicht kannst du präzisieren, was du damit gemeint hast. Nessuno

#24 Konrad

Konrad

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:21

Ich habe Sternentanz ausführlich (so ca. 50-60 Seiten) angelesen... und war über den Stil und die Ausführung erschrocken. Nun ist es so, dass es mir durchaus bewusst ist, was Clute an Sekundärliteratur bisher geleistet hat ... und ich selbst benutze seine veröffentlichten Infos zur Recherche.

Scheint einmal mehr mein Vorurteil zu bestätigen, daß Kritiker keine Bücher schreiben sollten. Zu wissen, daß etwas gut oder schlecht ist, heißt noch lange nicht, es auch kreieren zu können. Aber man muß wohl davon ausgehen, daß diese Erfahrung wohl jeder gute Kritiker eines Tages machen muß. In der heutigen Medienwelt wird es einem erfolgreichen Kritiker auch nicht einfach gemacht, dem vergifteten Apfel zu widerstehen und kein Opfer der Selbstüberschätzung zu werden. ;) Gruß, Konrad

#25 Jakob

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:23

@Jürgen: Ohne das ganze jetzt in einen Diskussionsthread zu Appleseed verwandeln zu wollen, aber: Ich denke, es geht da um Leseerwartungen, und nicht zuletzt um Geschmackssache. So gesagt: Auch ich mag ein Buch, bei dem ich die Sätze nicht zweimal lesen muss und bei dem ich spätestens auf Seite 20 im großen und ganzen kapiere was vorgeht. So ein Buch ist Appleseed nun nicht. ich denke aber, dass auch Science Fiction noch anderes machen kann als unterhalten, und anderes, als einen guten, dramatischen oder epischen Plot zu präsentieren, der mit "runden", einleuchtenden Figuren arbeitet (womit ich dramatische Plots und "runde" Figuren keinesfalls abwerten will - beides sind sehr wichtige Aspekte für die Qualität von Romanliteratur im klassischen Sinne). Clute versucht auf jeden Fall mehr, und das hat Norbert Danziger durchaus bemerkt:

Denn offenbar ist Mr. Clute der Meinung, dass die Schilderung zukünftiger Ereignisse auch in einer zukünftigen Sprache, welche jede Menge zukünftiger Bezeichnungen enthält, zu erfolgen hat

Ich schätze, da bin ich einfach Clutes Meinung - das ist genau EINES der interessanten Potentiale der SF. Sie kann nicht nur versuchen, sich vorzustellen, wie die immergleichen Menschen in den immer gleichen Bedeutungssystemen agieren. Sie kann immerhin den Versuch machen, andere, weniger unmittelbar vertraute Figuren in einer Umgebung, deren Bedeutungssysteme nicht unmittelbar einleuchten, darzustellen. Wenn man über die Zukunft schreiben will, dann ist das wahrscheinlich der "realistischste" Anspruch, den man sich stellen kann. In den kurzen Zeiten meines Germanistik-Studiums musste ich feststellen, dass Mittelalterliche texte auch in modernen Übersetzungen oft nahezu keinen Sinn ergeben wollen. Das liegt daran, dass die menschen vor achthundert Jahren einfach in anderen Bedeutungssystemen gelebt haben. Und Clute versucht eben, dass auf die Zukunft zu übertragen. Wenn das "erschreckend" ist - um so besser. Ich fand es eher amüsant, verwirrend und manchmal reichlich überkandidelt. Von daher würde ich Appleseed auch nicht für rundum genial befinden, aber es ist doch ein Schritt in eine Richtung, die meines Erachtens in der literarisch Elend konservativen SF viel zu selten eingeschlagen wird. Wenn ich Appleseed etwas anlasten würde, dann eher, dass er am Ende wieder in ziemlich klassische sinnstiftung verfällt, anstatt ein bisschen merh Verwirrung aufrechtzuerhalten - am Ende ist es nämlich doch wieder eine Männlein/Weiblein-Geschichte ... Fazit: das radikale, de- und rekonstruierende Spiel mit der Sprache muss seinen Platz in der SF haben (und hat ihn auch: Delany, hier und da Dick und an manchen Punkten auch Greg Egan sind da einschlägige Beispiele, und dann ist da auch noch Dietmar Dath ...). Wer's lieber klassisch hat, muss es ja nicht lesen - es gibt allemal genug SF in klassischem Romanstil. Einer wie Clute wird die kaum vom Markt verdrängen. Übrigens glaube ich eigentlich nicht, dass mein Urteil viel mit Clute als Person zu tun hat. Ich habe vor dem Roman nicht allzuviele seiner texte gelesen, Besitze auch die Enzyklopädie nicht, und bei seinem namen hätte ich auf den ersten Blick eher klassischere SF erwartet. Von daher hat mich Appleseed positiv überrascht. Also sag ich mal: Geschmackssache. Und wie Geschmackssache kommt auch Danzigers Rezension rüber. Und solche Rezensionen sind ja auch ganz nützlich, schließlich kann ich dann abschätzen, ob ich den gleichen Geschmack habe oder nicht ... Aber aus dem Leseeindruck der ersten fünfzig Seiten ein kritisches Gesamturteil abzuleiten, finde ich dann doch ein bisschen vermessen (auch Danziger gibt ja an, das Buch nicht durchgelesen zu haben). Ich meine, es gibt doch auch immer noch die nette Möglichkeit, zu erklären: "Habe ich reingeschaut. Ist nicht mein Ding."
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#26 Rusch

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:26

@smartsmart: Da du aufgegeben hast, willst du ja vielleicht gar nicht mehrm it nachfragen bestĂĽrmt werden. Trotzdem fĂĽhle ich mich jetzt etwas hilflos: Was heiĂźt denn nun "gut geschrieben"? Geht es dir darum, dass die Figuren rund sind, dass die Bilder nicht zu klischiert sind? Oder um noch mehr? Vielleicht kannst du noch ein paar mehr beispiele aus anderen Literaturbereichen nennen, die du in diesem Sinne gut findest (obwohl ich die meisten wahrscheinlich eh nicht gelesen haben werde, wenn es sich um deutsche Literatur handelt).

Die Frage, was gut ist, stellt sich in der Tat. Ich für meinen Teil lege Wert auf eine gute, plausible und tiefgreifende Charakterisierung der Protagonisten. Ich weiss aber, dass nicht wenige andere Maßstäbe haben. Fazit: Gut ist ein rein subjektiver Begriff. Wenn ich aber ein altes SF Werk lese, wie z. B. A brave new World oder etwas von Wells, dann ist schon klar, dass die Romane ganz andere Schwerpunkte setzen. @smartsmart: Hast Du es denn schon mal mit Lem oder den Strugatzkis versucht? Da wird schon wert auf sprachliche Schönheit gelegt und die Übersetzungen sind sehr gut.

#27 rockmysoul67

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:33

Ohne das ganze jetzt in einen Diskussionsthread zu Appleseed verwandeln zu wollen, aber

Ähem, genau das macht ihr aber. Wollt ihr nicht eure Bemerkungen kopieren, ins Clute-Thread rüberbeamen und jene Diskussionsteile über Clute hier anschliessend löschen?

#28 smartsmart

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:36

Was ist gut geschrieben? Eine sehr schwere Frage, die wahrscheinlich nicht einmal ein Literaturkritiker objektiv beantworten kann.Ich kann das nur rein subjektiv für mich erklären. Ab und zu findet man Bücher, die einen ansprechen. Das geht mir insbesondere mit solchen Büchern so, bei denen es der Autor schafft etwas so zu beschreiben, dass man sich in diese Stimmung oder das Gefühl hineinversetzen kann und für sich denkt: Da hat der Autor genau auf den Punkt getroffen und etwas beschrieben, was man selbst mit Worten nicht so beschreiben könnte, gefühlsmäßig aber genau so empfindet.Ich habe für mich festgestellt, dass das Bücher dann schaffen, wenn sie einen Hauptprotagonisten haben, über den (und über dessen Denken und Ansichten)man viel erfährt. An dieser Stelle erleiden meiner Meinung nach die meisten SF Schiffbruch, da hier die Handlung meist absolut dominierend ist und die Personen mehr Notwendigkeiten.Bei "guter" SF (Entschuldigung für den Ausdruck, mir fällt bloß nichts besseres ein) erfährt man aber meist auch mehr über die Personen (z.B. P.K.Dick) und hat das Gefühl, dass das Bucher einfach tiefer geht.Ich habe beispielsweise auch "Der Schwarm" von Schätzing gelesen. Ein spannendes Buch, letztlich aber auch an vielen Stellen ziemlich platt. Auch das funktioniert nur durch die Handlung. An einzelne Personen und wie die waren kann ich mich jetzt schon nicht mehr erinnern.Ich kann jedem nur raten, auch mal einen Klassiker (nicht SF) zu lesen. Anfangs erfordert das Überwindung und das Lesen geht langsamer und strengt mehr an. Man merkt aber auch mal wieder, wie komplex Sprache ist und dass man was lesen und nicht überlesen muß, um es zu verstehen.

#29 Jakob

Jakob

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:46

@smartsmart: Na, das ist doch schon eine ziemlich klare Definition, mit der man weiterüberlegen kann. Da wären wir leider auch wieder bei der Geschmackssache, weil ich finde, dass es viele stilistisch und inhaltlich erstklassige Bücher gibt (SF und andere), die überhaupt nicht auf dem Ideal glaubwürdiger Figurenentwicklung basieren. Ich denke, die Verweise auf Delany und Dath haben sich damit erledigt, bei denen wirst du glaube ich nicht fündig. Vielleicht ist Gene Wolfe noch einen Blick wert ... @rockmysoul67:

Ähem, genau das macht ihr aber. Wollt ihr nicht eure Bemerkungen kopieren, ins Clute-Thread rüberbeamen und jene Diskussionsteile über Clute hier anschliessend löschen?

Tät ich tun, nur schreckt mich die technische herausforderung. Aber das nächste zum Thema werd ich da rüber schieben, versprochen ...
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#30 Nessuno

Nessuno

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Geschrieben 15 März 2005 - 12:52

Scheint einmal mehr mein Vorurteil zu bestätigen, daß Kritiker keine Bücher schreiben sollten.

Ă„h, das scheint mir doch in der Tat ein Vorurteil zu sein, Konrad. ;) Unter den Kritikern, die SF geschrieben haben, fallen mir auf Anhieb Arno Schmidt, Kurt Tucholsky, Albert Ehrenstein, O. J. Bierbaum, Karl Hans Strobl ein. Ich denke, es ist bei den Kritikern wie bei den anderen Schreiberlingen ... 90% ist Mist ... Nessuno


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