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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5842 Antworten in diesem Thema

#3601 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 06 August 2018 - 15:08

Ich frag mich grad, ob wir beide das gleiche Buch gelesen haben.  :blink:

 

Das ganze "Wer ist der Mörder" war scho nett gemacht, das Buch las sich auch recht fix weg, war spannend und die Auflösung ok. Aber die Figuren? Der Erzählstil? Die ganzen Dialoge und manche Szenen (das Wolfgang und Paul-Sparring? Das Schwein im Drucker? Die meisten Interaktionen zwischen Hiro und Maria?)....das war schon recht merkwürdig, wirkte teilweise extrem hölzern und ich fragte mich einige Male, ob ich irgendwas verpasst hätte. Es ist nett für zwischendurch, aber die Hugo-Nominierung ist für mich nicht Nachvollziehbar.  :blink:

Alles was Du aufzählst hat mir ausnehmend gut gefallen. Gerade der Stil war erfrischend anders für mich. Aber so soll es ja sein mit den Geschmäckern. Und ich bin sicherlich auch nicht immer mit allen Nominierungslisten oder Preisträgern einverstanden. Bis heute kann man mir nur schwer erklären wieso eine Autorin für Ihr herumstümpern mit nur einer gähn en voguen Idee x Preise abgeräumt hat. Da schwimme ich dann auch gerne mal gegen den Strom und fühl mich wohl dabei.



#3602 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 August 2018 - 15:25

Annalee Newitz - Autonom

 

Eingefügtes Bild

 

 

Ein interessanter und gelungener Zukunftsentwurf einer neuen Autorin. Newitz erzählt von einer Zukunft in der die großen Konzerne das sagen haben und mit Argusaugen auf die Patente Ihrer Produkte achten. Als die Produktpiratin Jack ein Medikament kopiert das gravierende Nebenwirkungen hat und dabei Menschen zu Tode kommen droht ein großer Skandal und ein ungleiches Duo ein Mensch und ein Bot ( eine ehemalige Kampfmachine ) werden auf Sie angesetzt um Sie zu jagen. Dabei gehen Sie nicht gerade zimperlich vor. Ausserdem entwickelt sich da noch so etwas wie ein zart romantischen Pflänzchen zwischen den beiden Agenten Mensch und Maschine. Newitz beschreibt Bots an der schwelle zur Autonomie und Selbsterkenntnis. Sehr erfrischend und jederzeit spannend. Ein gelungenes Debüt.

 

 

Carrie Vaughn - Die Banner von Haven

 

Eingefügtes Bild

 

Der amerikanischen Autorin Carrie Vaughn die wohl auch an GRRM Wild Cards Serie mitwirkt ist mit "Die Banner von Haven" eine atmosphärisch dichte und jederzeit unterhaltsame Dystopie gelungen, welche das Genre zwar nicht neu erfindet, auf den ausgetretenen Pfaden der Postapokalypse jedoch gekonntes Storytelling mit guten Charakteren liefert. Der Roman ist ein eher leiser einer der Zwischentöne und Nuancen.


Bearbeitet von Amtranik, 11 März 2019 - 13:44.


#3603 Powerschnute

Powerschnute

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Geschrieben 06 August 2018 - 15:36

Alles was Du aufzählst hat mir ausnehmend gut gefallen. Gerade der Stil war erfrischend anders für mich. Aber so soll es ja sein mit den Geschmäckern. Und ich bin sicherlich auch nicht immer mit allen Nominierungslisten oder Preisträgern einverstanden. Bis heute kann man mir nur schwer erklären wieso eine Autorin für Ihr herumstümpern mit nur einer gähn en voguen Idee x Preise abgeräumt hat. Da schwimme ich dann auch gerne mal gegen den Strom und fühl mich wohl dabei.

 

das war auch nicht als persönlicher Angriff gemeint :) 

sorry falls das so rüberkam. Ich war einfach nur baff. 



#3604 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 August 2018 - 15:38

das war auch nicht als persönlicher Angriff gemeint :)

sorry falls das so rüberkam. Ich war einfach nur baff. 

Quatsch. So habe ich das keinesfalls verstanden. Ich streite mich ganz gerne. ( über Bücher )



#3605 Armin

Armin

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Geschrieben 07 August 2018 - 06:29

Carrie Vaughn - Die Banner von Haven

 

 

Im Juli ist die Fortsetzung "The Wild Dead" erschienen. Kommt hoffentlich auch irgendwann auf Deutsch.



#3606 Ender

Ender

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Geschrieben 07 August 2018 - 06:43

Der Roman ist übrigens aktueller Gewinner des "Philip K. Dick Award".

@Amtranik: Ist die Geschichte abgeschlossen? Denn wenn ich hier jetzt lese, dass es eine Fortsetzung gibt, dann verliere ich schon gleich wieder das Interesse ...



#3607 Dyrnberg

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Geschrieben 07 August 2018 - 06:54

Ich lese hier seit Monaten einfach Amtranik "hinterher" - und es klappt wunderbar. "Die Banner von Haven" ist das nächste Buch, das ich auf meine Leseliste packe. Noch aber habe ich gerade mal mit "Wie man die Zeit anhält" begonnen.



#3608 Ender

Ender

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Geschrieben 07 August 2018 - 07:04

Ich lese hier seit Monaten einfach Amtranik "hinterher" - und es klappt wunderbar.

Dann musst du aber auch ein ordentliches Pensum einhalten :)

 

 

Noch aber habe ich gerade mal mit "Wie man die Zeit anhält" begonnen.

Das Buch ist auch am Wochenende bei uns eingezogen. Kommt also in schätzungsweise 6-8 Jahren dran ... :bigcry:



#3609 Dyrnberg

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Geschrieben 07 August 2018 - 07:19

Dann musst du aber auch ein ordentliches Pensum einhalten :)

 

 

Ich lese ungefähr jedes 50. Buch, das er hier nennt. ;)

 

Mein Lesetempo ist leider langsam - aber das nebenbei Hörbuch hören erhöht es.



#3610 Armin

Armin

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Geschrieben 07 August 2018 - 07:44

Der Roman ist übrigens aktueller Gewinner des "Philip K. Dick Award".

@Amtranik: Ist die Geschichte abgeschlossen? Denn wenn ich hier jetzt lese, dass es eine Fortsetzung gibt, dann verliere ich schon gleich wieder das Interesse ...

 

Besser noch: Der Roman beruht auf einer Kurzgeschichte (siehe hier).



#3611 Ender

Ender

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Geschrieben 07 August 2018 - 07:59

Ah, danke für den Link zur Kurzgeschichte. Da kann man sich ja schon mal einen Eindruck verschaffen.



#3612 Amtranik

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Geschrieben 07 August 2018 - 08:32

Der Roman ist übrigens aktueller Gewinner des "Philip K. Dick Award".

@Amtranik: Ist die Geschichte abgeschlossen? Denn wenn ich hier jetzt lese, dass es eine Fortsetzung gibt, dann verliere ich schon gleich wieder das Interesse ...

 

Die KG kannte ich als jemand der ausschliesslich in Deutsch liest selbstverständlich nicht. Im Roman ist Enid die Hauptfigur. Einen Bert gibt es nicht. Die Story scheint aber weit vor der KG zu spielen da ich bei Armin irgendwas von kurz vor der Pension gelesen habe. In die Banner von Haven ist Enid eher jung. Das es da eine Fortsetzung gibt ist aus der Lektüre nicht vorhersehbar. Im Grunde handelt es sich ja um eine Kriminalgeschichte die zum Ende aufgeklärt wird. Eine Fortsetzung wird dann also lediglich eine Rückkehr in die Welt von Haven darstellen und keine direkte Fortsetzung der Handlung von "Die Banner" denn die war abgeschlossen und das Leben geht weiter.

Wie so oft bei diesen Stoffen geht es ja nur Vordergründig um die Ermittlung, sondern es geht um die Welt von Haven, seine Regeln, Protagonisten und die Historie.



#3613 Ender

Ender

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Geschrieben 07 August 2018 - 09:29

Wie so oft bei diesen Stoffen geht es ja nur Vordergründig um die Ermittlung, sondern es geht um die Welt von Haven, seine Regeln, Protagonisten und die Historie.

Genau deshalb interessieren mich zweite Teile in solchen Fällen meistens nicht. Denn da kennt man die Welt ja schon - und um die geht es schließlich.

 

 

Eine Fortsetzung wird dann also lediglich eine Rückkehr in die Welt von Haven darstellen und keine direkte Fortsetzung der Handlung von "Die Banner" denn die war abgeschlossen und das Leben geht weiter.

Okay, danke. Dann werde ich bei Gelegenheit mal reinschauen. Ich finde ja sowieso, dass der Arctis-Verlag sehr schöne Bücher macht.



#3614 Pogopuschel

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Geschrieben 07 August 2018 - 10:27

Okay, danke. Dann werde ich bei Gelegenheit mal reinschauen. Ich finde ja sowieso, dass der Arctis-Verlag sehr schöne Bücher macht.

 

Absolut, nur leider haben sie ihr Programm inzwischen komplett auf Jugendbuch umgestellt, da es mit der originellen Phantastik wohl nicht so funktioniert hat.



#3615 Amtranik

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Geschrieben 07 August 2018 - 11:33

Absolut, nur leider haben sie ihr Programm inzwischen komplett auf Jugendbuch umgestellt, da es mit der originellen Phantastik wohl nicht so funktioniert hat.

Da sind Sie ja nicht die ersten. Festa hatte mehrere Anläufe mit SF. Nun sind Sie denke ich beim Horror zufrieden. Crosscults SF Romane ausserhalb der Franchises scheinen ja auch nicht so dolle gelaufen zu sein. Fisher/Tor scheint in Richtung Fantasy abzudriften nachdem ausser Autonom und dem Hausautor Scalzi kein einzige SF Roman in 2018 angekündigt ist. Der SF Hype ist zuende.


Bearbeitet von Amtranik, 07 August 2018 - 11:33.


#3616 Armin

Armin

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Geschrieben 07 August 2018 - 12:10

Absolut, nur leider haben sie ihr Programm inzwischen komplett auf Jugendbuch umgestellt, da es mit der originellen Phantastik wohl nicht so funktioniert hat.

 

Das ist natürlich schade, dann wird's wohl nix mit der Fortsetzung auf Deutsch. Gut, dass ich ohnehin plane, die Bücher im Original zu lesen. Nur wann ...



#3617 Pogopuschel

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Geschrieben 07 August 2018 - 12:56

Da sind Sie ja nicht die ersten. Festa hatte mehrere Anläufe mit SF. Nun sind Sie denke ich beim Horror zufrieden. Crosscults SF Romane ausserhalb der Franchises scheinen ja auch nicht so dolle gelaufen zu sein. Fisher/Tor scheint in Richtung Fantasy abzudriften nachdem ausser Autonom und dem Hausautor Scalzi kein einzige SF Roman in 2018 angekündigt ist. Der SF Hype ist zuende.

 

Zumindest in den klassischen Genreverlagen. Bei Verlagen ohne spezifische Genreprogramme erscheint ja weiterhin SF, wie aktuell z. B. "Die Hochhausspringerin" bei Hanser.

 

Bei Fischer Tor wird "Space Opera" von Catherynne M. Valente erscheinen. Geplant war auch eine Novellenreihe zur Serie "Black Books", die aber daran gescheitert ist, dass sich Cory Doctorow (der einen Roman schreiben sollte) und Charlie Brooker (der kreative Kopf hinter der Serie) in die Haare bekommen haben oder so was in der Art. Bei Suhrkamp ist was Richtung "Black Books" geplant, mit Büchern und einer TV-Serie.

 

Festa hat sich auf Horror und inzwischen auch auf ultrapatriotische, reaktionäre US-Thriller konzentriert.


Bearbeitet von Pogopuschel, 07 August 2018 - 16:59.


#3618 Amtranik

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Geschrieben 07 August 2018 - 14:10

. Bei Verlagen ohne spezifische Genreprogramme erscheint ja weiterhin SF, wie aktuell z. B. "Die Hochhausspringerin" bei Hanser.

 

Ja. Gerade was Deutsche SF angeht passiert da ne ganze Menge zur Zeit. Im letzten Jahr war es schon so das es viele qualitativ gute Romane gab und das scheint in 2018 nochmals anzuziehn. Gelesen habe ich von 2018 zwar noch nichts muss erstmal meinen anderen Sub abbauen aber alleine was da schon so im Regal bzw in den Ankündigungen der diversen Verlage steht läßt hoffen. Man muß natürlich den Markt genauer sondieren. Vieles ist nicht sofort als SF zu erkennen und das ist wohl auch so gewollt.



#3619 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 August 2018 - 16:42

Aktuell z. B. Finsterwalde von Max Anna, hier von Spiegelonline besprochen. Scheint mir aber vor allem eine gesellschaftliche Dystopie zu sein, ohne großen technischen Fortschritt. Erschienen bei Rowolth.


Bearbeitet von Pogopuschel, 07 August 2018 - 20:30.


#3620 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 07 August 2018 - 16:45

 

 

Bei Fischer Tor wird "Space Opera" von Cathrine M. Valente erscheinen. 

 

 

 

[font="arial, helvetica, sans-serif;"]Selma meint: Arrgh! Caterina Valente ist jetzt auch untot?[/font]

 

Ich lese momentan Maggie Stiefvater (auch ein seltsamer Name) ´rauf und wieder runter. Das ist zwar eigentlich Jugendliteratur (Fantasy), doch die Dame kann ´was.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 07 August 2018 - 16:48.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
  • • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln

#3621 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 07 August 2018 - 18:54

Aktuell z. B. Finsterwalde von Max Anna, hier von Spiegelonline besprochen. Scheint mir aber vor allem eine gesellschaftliche Dystopie zu sein, ohne großen technischen Fortschritt. Erschienen bei Rowolth.

Ja, da würde ich deine Einschätzung teilen. Der Roman steht aber auf jeden Fall auch schon auf unserer Liste für den DSFP 2019 soviel weiß ich.



#3622 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 11 August 2018 - 11:51

Dmitry Rus - Play to Live

 

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Nachdem ich lange überlegt hatte ob ich mir nun diesen etwas "merkwürdig" anmutenden Roman auch noch auf den Sub legen sollte schlug ich in einem Anfall von Kaufwut und Lesewut doch zu und muss sagen es nicht bereut zu haben. Ein wahrlich etwas anderes Leseerlebnis. Wie schrieb so schön jemand in einer anderen Rezension "Eindimensional und einfach aber man kann nicht aufhören weiter zu lesen!"... Nun so ähnlich gings mir auch, habe aber die Vermutung das dies vor allem den Erfahrungen mit den im Roman beschriebenen PC Spielen geschuldet ist. Ich mag mir nicht vorstellen was jemand davon halten mag der noch nie in solch Spielewelten umherwanderte. Ansonsten ist das wie eine jener rasanten LetsPlays die es auf You Tube zu jedem Spiel zu hauf gibt in Romanform. Man durchlebt mit der Hauptfigur des Onlinespiels seinen Werdegang vom Helden der Stufe 0 bis hinauf auf über 50, während der Held Queste löst, Gegenstände findet und seine Skills erhöht. Das ist sehr unterhaltsam aber auch auf die Dauer etwas sehr einseitig und auch vorhersehbar. Kurzweilig aber allemal. Ich weiß noch nicht ob ich mir die bald erscheinende Fortsetzung ebenfalls zulegen werde aber man weiß ja nie.

 

 

David Pedreira - Killing Moon

 

Eingefügtes Bild

 

Dieser Roman wird auf dem Klappentext mit "für alle Leser von Andy Weir" beworben und das finde ich diesmal gar nicht mal so falsch.

In der Zukunft von Killing Moon haben sich die Machtverhältnisse auf der Erde durch den Klimawandel radikal verändert. USA und Europa sind zugunsten von China, Brasilien, Indien zurückgefallen. Das auf dem Mond gewonnene Helium 3 als Klimaschonende Energiequelle gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen der immer noch darbenden USA welche mit China in arger Konkurenz über den Abbau auf dem Erdtrabanten liegen. Auf der amerikanischen Mondstation unter Kommander Dechert schlägt man sich mehr schlecht als recht so durch und als nach Sabotage zu Todesopfern unter den Amis kommt hat man schnell die Chinesen im Verdacht. Als amerikanische Soldaten auf dem Mond statiniert werden droht die Situation zu eskalieren doch Dechert glaubt nicht so einfach an die Schuld der Chinesen mit dessen Anführer er ein eher kollegiales Verhältnis pflegt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Insgesamt ein ordentliches Debüt dem es jedoch um wirklich mitreißend zu sein an stilistischer Raffinesse, atmosphärischer Dichte und wirklicher Charaktertiefe mangelt.



#3623 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 11 August 2018 - 19:16

Heute begonnen: Matt Haig - Wie man die Zeit anhält

 

Mein abschließendes Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der vor allem von seiner guten Ausgangsidee handelt. Diese ist: "Tom Hazard ist Geschichtslehrer, ein introvertierter Mann, der ein zurückgezogenes Leben führt. Und er hat ein Geheimnis: Er sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, das Paris der 20er Jahre erlebt und alle paar Jahre eine neue Identität angenommen."

 

Mir hat das Buch gefallen und ich hab es gerne als Hörbuch gehört, und dennoch stören mich einige Dinge. Vor allem hatte ich manchmal den Eindruck der Effekthascherei. Viele Sätze müssen einfach pathetisch klingen - egal, ob sie sinnvoll sind. Beispiele (alle in freier Erinnerung zitiert):

 

"Und da verstand ich, dass Liebe und Schrecken dasselbe ist."

 

Ähhhh, nein. Der Satz klingt dramatisch, aber plausibel und richtig scheint er mir nicht. Liebe kann Schrecken sein, aber das bedeutet nicht, dass Liebe Schrecken ist.

 

An anderer Stelle sagt eine Figur "Die, die wir lieben, sterben nie so ganz." Oder so ähnlich. Und die Hauptfigur meint, sie hätte Jahrhunderte darüber nachgedacht und den Satz nicht verstanden. Dann aber versteht sie ihn doch. Er bedeutet, dass wir uns an unsere lieben Verstorbenen ja immer noch erinnern und daher seien sie immer irgendwie noch da. Ernsthaft? Darüber hat er Jahrhunderte erfolgslos nachgedacht??

 

Und ähnliche Beispiele/Formulierungen gibt es viele.

 

Manchmal versumpft das alles also etwas in klischeehaften Sätzen und Beschreibungen. (Shakespeare darf zum Beispiel ganz melodramatisch mal darauf hinweisen, dass "Die Feder (= das Schreiben) ein Fluch ist." Das Genie, das mit seinem Talent hadert, hat man so oft gelesen, dass man sich wünscht, man hätte Shakespeare weniger klischeehaft gezeichnet.

 

However. Ein unterhaltsamer Roman. Mit einer superben Idee. Und auch wenn ich die Storyline um den Bösewicht etwas dünn fand und mich die zitierten Beispiele stören... hat mir das Ganze gefallen.



#3624 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 14 August 2018 - 13:57

Ich nehme mir gerade Junktown von M.Oden zu Gemüte. Fängt rasant an, wenn auch ein wenig verwirrend. Bin gespannt ob der gute Eindruck der ersten Seiten bleibt.


Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#3625 fancy

fancy

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Geschrieben 14 August 2018 - 14:38

Mit den "Scherben" bin ich fertig und lese jetzt "Finger im Spiel" von Kai Beisswenger.

 

@Mammut: ich bin gespannt, wie dir das Buch gefällt.


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

www.mluniverse.wordpress.com
www.mlpaints.blogspot.com

#3626 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 16 August 2018 - 17:29

Nova 25 - Anthologie

 

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Mit insgesamt stärkerem Inhalt als zuletzt wie ich finde. Am besten gefielen mir die Storys:

 

Intervention von C.M.Dyrnberg

Enola in Ewigkeit von Thomas Sieber

 

 

Jaroslav Kalfar - Eine kurze Geschichte der Böhmischen Raumfahrt

 

Eingefügtes Bild

 

 

Wieder mal ein literarisch angehauchter SF Roman der mir so richtig gut gefallen hat. Da tuts für mich auch keinen Abbruch das es sich hier eigentlich nur vordergründig um einen SF Roman handelt. Im Grunde ist die Raumfahrt nur Vehikel zur philosophischen Auseinandersetzung des Hauptprotagonisten Jakub Prohazka mit seiner Familiengeschichte die sehr vom Regimetreuen Vater geprägt ist. Dabei springt der Roman immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Der Leser erfährt so in recht ansprechender Sprache und unterhaltsamer Weise vieles über den Umgang mit der Zeitenwende in Tschechien anhand der Familie Prohazka. SF Faktor eher überschauhbar. Viel besser funktionierte der Roman für mich als Geschichtsroman. Ein guter Roman.


Bearbeitet von Amtranik, 16 August 2018 - 17:31.


#3627 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 17 August 2018 - 07:37

Ohweh, da habe ich einiges nachzutragen!
Meine Entschuldigung: Meine Holde und ich haben eine Woche Urlaub auf Amrum gemacht. In der Ferienwohnung war das WLAN extremst instabil. Da mochte ich nicht das Risiko eingehen, längere Texte zu verfassen, die dann im Orkus landeten.
Aber gelesen habe ich im real life doch einiges.

Durch mit H.W. Franke: Der Kristallplanet (Band 29/II der Werksausgabe im p.machinery-Verlag)
Der Band versammelt verstreute Texte, Artikel des Meisters über SF und neue Medien, aber auch Äußerungen über den Meister.
Hochinteressant, vor allem der Vergleich der unterschiedlichen Fassungen von "Die Stimmen der Sylphiden", einmal als Hörspiel, einmal als TV-Adaption.

Durch mit Andreas Brandhost: Die Tiefe der Zeit
Eingefügtes Bild
Der beste Brandhorst seit "Das Schiff", vielleicht sogar seit der ersten Kantaki-Trilogie.
Und ins Kantaki-Universum kehrt er wieder zurück, wenngleich diesmal die Kantaki außen vor bleiben. Prizilla hat als Suprema in ihrem Matriarchat zunächst die Führungsposition übernommen, bevor sie von ihrer Rivalin Nadala in einen Zeitstrudel gelockt wurde, aus dem sie nach 31 Jahren zurückkehrt. Jarl hingegen ist ein durch sein gelb gefärbtes Blut als Soldat ausgewiesen. Er fühlt sich jedoch nie in seiner Rolle richtig wohl, zumal er von dem mißgünstigen Ruk ständig drangsaliert wird. Auch die beiden begegnen sich 31 Jahre später wieder.
Die beiden gegensätzlichen Charaktere tragen eine spannende Handlung, die sie bis zur Erde, dem sagenhaften Ursprungsplaneten der Menschheit, führt, wo es einen sagenhaften Friedensbringer geben soll. Eine großartige Space Opera, spannend bis zum Schluss. Brandhorst at his best!

Durch mit Herbert W. Franke: Ypsilon Minus (Band 10 der Werkausgabe im p.machinery-Verlag).
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Frankes siebter SF-Roman hat gleich bei seinem Erscheinen 1976 viel Beachtung erfahren. Es gehört zu den wenigen Romanen westlicher Autoren, die im Verlag Neues Leben in der DDR veröffentlicht wurden. Die Story spielt in einer Diktatur, in der die Menschen von Computern überwacht werden und gemäß ihrem systemkonformen Verhalten in verschiedene Kategorien eingestuft. Der kleine Rechercheur Benedikt Erman erhält eines Tages den Auftrag, sich selbst zu überprüfen. Eigentlich sollte das nicht möglich sein. Er findet heraus, dass offenbar drei Jahre seines Lebens in seinem Gedächtnis ausgelöscht wurden. Die wenigen Spuren führen zu drei ihm völlig unbekannten Personen aus den untersten Ktegorien.
Der Roman sieht nicht nur in beklemmender Weise die Möglichkeiten moderner Überwachungtechnik vorher, er ist auch spannend geschrieben und eröffnet Erman am Ende einen Ausweg. Die Ausgabe im p.machinery-Verlag wird ergänzt durch einen Bericht von Thomas Franke, wie er dazu kam, das Titelbild sowohl der Suhrkamp-Ausgabe als auch der aktuellen p.machinery-Ausgabe zu gestalten, das Vorwort Franz Rottensteiners zur Ausgabe in Suhrkamps Phantastischer Bibliothek, Waltraud Schröders Vorwort zur Ausgabe im Verlag Neues Leben, ein Aufsatz von Helga Abret aus Polaris 6 und eine Synopse von Hans Esselborn über die drei Sekundärtexte (ist das jetzt Tertiärliteratur? Forscher forschen über Forscher?).
Egal. Starker Franke-Roman in einer würdigen Neuausgabe. Mit erschreckender Aktualität.

Durch mit Wilhelm von Sternburg: Joseph Roth: Eine Biographie.
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Der Name Joseph Roth steht schon seit Jahren auf meiner to-read-Liste. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf den österreichischen Erfolgsautor und Starjournalisten aus der Zeit zwischen den Weltkriegen kam. Jedenfalls: Im vergangenen Jahr habe ich mir seine Gesammelten Erzählungen zu Gemüte geführt und war hinreichend begeistert. Aber ich wollte auch etwas mehr über das bewegte Leben dieses Mannes erfahren.

Wilhelm von Sternburg wählt einen interessanten und lesenswerten Ansatz. Mit dem einleitenden Kapitel (ca. 30-40 Seiten) gibt er einen großen Überblick und setzt den Ton und die Atmosphäre der Biographie. In den folgenden sechs Kapiteln folgt er zwar einer Chronologie, setzt aber das individuelle Geschehen immer in einen historisch-geographischen Kontext und gibt auch immer Ausblicke auf künftige Entwicklungen. Insgesamt ergibt sich das Bild eines hochsensiblen Mannes, der die destruktiven Strömungen seiner Zeit wie ein Seismograph aufnahm, der diese Gabe aber nur im Alkoholrausch ertragen konnte. Sein Alkoholismus hat denn auch zu seinem frühen Tod im Alter von 44 Jahren im Pariser Exil geführt.

 

Angefangen mit den Stories aus der Zeitschrift c't, 1. Halbjahr 2018.

Ich sammle die c't-Stories gern über den halbes Jahr an und lese dann die Stories aus je 13 Ausgaben am Stück. Die erste Hälfte des 1. Halbjahrs habe ich durch. Alle Stories sind flüssig und lesbar geschrieben; an Stil und Atmosphäre ist nichts auszusetzen. Allerdings war noch kein großer Wurf dabei, der mich restlos begeistert hätte. Zwischenfazit: Unterhaltsam, aber nicht mehr.

Gruß
Ralf

EDIT: Die Image-Funktion in diesem Forum ist SCH***E!!!!!

prangert
Ralf
an


Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 August 2018 - 13:04.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • • (Buch) gerade am lesen:I. Zelezny (Hg.) "Neue Sterne"
  • • (Buch) als nächstes geplant:G. Behrend "Salzgras und Lavendel"

#3628 Dyrnberg

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Geschrieben 19 August 2018 - 11:37

Paolo Bacigalupi - Water

Habe ich beendet - und es war so gut wie erhofft. Eine Art Thriller in einem dystopischen Klimawandel-Szenario, das sich wunderbar zuspitzt gegen Ende hin. Sehr gelungen.

 

Dennis E. Taylor - Ich bin viele

Bin zur Hälfte durch und langweile mich unsagbar. Was immer das ist... es erschließt sich mir nicht. Die Idee ist ja irgendwie gut, aber was bislang draus gemacht wird, ist... nichts. Es ist nicht spannend. Es ist nicht intellektuell herausfordernd. Es ist nicht stilistisch anregend, also poetisch formuliert. Kann mir jemand sagen, warum das Buch so eingeschlagen hat? Verstehe ich da irgendetwas Entscheidendes nicht? Liest sich nicht wie ein Roman, sondern wie ein Aufsatz eines Ingenieurs, der sich eine Zukunft ausdenkt. Popkulturelle Anspielungen hin oder her... es bleibt für mich fad.



#3629 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 19 August 2018 - 12:02

Dennis E. Taylor - Ich bin viele

Bin zur Hälfte durch und langweile mich unsagbar. Was immer das ist... es erschließt sich mir nicht. Die Idee ist ja irgendwie gut, aber was bislang draus gemacht wird, ist... nichts. Es ist nicht spannend. Es ist nicht intellektuell herausfordernd. Es ist nicht stilistisch anregend, also poetisch formuliert. Kann mir jemand sagen, warum das Buch so eingeschlagen hat? Verstehe ich da irgendetwas Entscheidendes nicht? Liest sich nicht wie ein Roman, sondern wie ein Aufsatz eines Ingenieurs, der sich eine Zukunft ausdenkt. Popkulturelle Anspielungen hin oder her... es bleibt für mich fad.

 

Wow. Ich habe das vor 2 Tagen beendet und fand es einfach wunderbar. Ein Glück das Du diesmal nicht hinter mir her gelesen sondern vorgelesen hast :lol:

Ich bin also unschuldig.



#3630 Ender

Ender

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Geschrieben 19 August 2018 - 12:10

Cixin Liu - Weltenzerstörer

 

Eingefügtes Bild

 

Eine knapp 70seitige Novelle, die zwei Stunden locker-leichte Unterhaltung bietet. Ich fühlte mich stark an klassische "Golden Age"-Geschichten erinnert: Die naturwissenschaftlichen Aspekte sollte man lieber nicht hinterfragen, stattdessen gibt es aber jede Menge Sense of Wonder, böse Außerirdische, gigantische Technologien und spektakuläre Aktionen. Serviert wird das Ganze mit einer Prise Humor bzw. Ironie, die teilweise schon dicht am Zynismus entlangschrammt.
Allzu ernst sollte man die Geschichte nicht nehmen, aber mir hat sie durchaus Spaß gemacht. Lange in Erinnerung bleiben wird sie aber wohl eher nicht.

 




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