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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5841 Antworten in diesem Thema

#4591 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 09 Juni 2020 - 21:10

Ich habe soeben Andymon von Angela und Karlheinz Steinmüller beendet. Hmm †¦ Inhaltlich kommt mir der Roman wie eine vorweggenommene Kreuzung von Kim Stanley Robinsons Aurora und seiner Mars-Trilogie vor. Da gibt es sehr viele thematische Ãœberschneidungen.

 

Angesichts der inhaltlichen Ähnlichkeit frage ich mich, warum mir der Roman nicht besser gefallen hat. Ich finde ihn nicht schlecht, und er enthält eine Reihe schöner Ideen, aber letztlich hat er mich doch eher kalt gelassen und nich annähernd so begeistert wie die erwähnten Bücher Robinsons. Der Grund liegt wohl in der Sprache. Andymon ist nicht schlecht geschrieben; das ist alles sauber und effizient erzählt, aber insgesamt zu brav. Sprachlich ist mir das Buch wohl schlicht zu bieder, da fehlt es mir Geist und an Humor, und von den Figuren hat mich keine wirklich interessiert.


Bearbeitet von simifilm, 10 Juni 2020 - 07:32.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

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#4592 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 11 Juni 2020 - 18:34

Hallo,

 

Licht und Schatten liegen dicht beieinander.

 

Licht: George Pelecanos "Prisoners". Wow. Ein Krimi, der ein Roman ist. Ein Roman über Menschen am Rand der Gesellschaft. Irgendwie muss man da durch. Und das ist vieles, aber nicht leicht. Und als hätte Pelecanos es geahnt, es geht auch um Alltagsrassismus ist in den USA. Es ist auch ein Roman über Literatur und die Kraft der Literatur. Pelecanos verneigt sich tief vor Autoren wie Elmore Leonard und Willy Vlautin. Das alles ist leichthändig gegen den Strich erzählt. Ein großartiger Roman.

 

Schatten: Louis Begley "Killer's Choice". Was für ein abstruser Möchtegernkrimi. Da ist selbst die schlechteste "Hart aber herzlich"-Folge spannender. Ich vergleiche den Roman mit der Serie, weil es in Begleys Roman um einen reichen Mann geht, der eine sehr reiche Frau liebt, dann gibt es noch einen Hausdiener und einen Hund. Boah, und einen ganz, ganz fiesen Gegenspieler. Und ein paar echt blöde Freunde bei dem FBI und der CIA. Am Ende ist der ganz, ganz Fiese vielleicht doch nicht tot, aber der reiche Mann brutal gefoltert (seine noch reichere Liebe heiratet ihn trotz seiner Verstümmelungen aber trotzdem und will auch ein Kind mit ihm - der fiese Gegenspieler hat ihn, jauchzet, nämlich nicht kastriert). Die Dialoge sind so hölzern, der Hund könnte tagelang aportieren, ohne einen hölzernen Satz 2x holen zu müssen.

 

Und jetzt "Perfidia" von James Ellroy.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#4593 Time Tunnel

Time Tunnel

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Geschrieben 14 Juni 2020 - 17:12

Adrian Tchaikovsky: Die Erben der Zeit

 

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Der erste Teil Die Kinder der Zeit hatte mir sehr gut gefallen, daher waren die Erwartungen bei Teil zwo einigermaßen hoch. Leider kann Tchaikovsky das Niveau hier nicht halten: Öde Sprache, flache Charaktere, wenig Atmosphäre, dazu noch z.T. eine Art Wiederholung der Grundgeschichte aus Teil 1, und letztlich dann auch zu lang. Einzig die Ideen bezüglich der Oktopusse, ihre Kultur, ihre Intelligenz, ihre Sprunghaftigkeit und wie sie miteinander kommunizieren, nachdem sie per "Uplift" hochintelligent gemacht wurden, waren wirklich interessant.


Bearbeitet von Time Tunnel, 14 Juni 2020 - 17:15.


#4594 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 Juni 2020 - 17:15

Adrian Tchaikovsky: Die Erben der Zeit

 

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Der erste Teil Die Kinder der Zeit hatte mir sehr gut gefallen, daher waren die Erwartungen bei Teil zwo einigermaßen hoch. Leider kann Tchaikovsky das Niveau im 2. Teil nicht halten: Öde Sprache, flache Charaktere, wenig Atmosphäre, dazu noch z.T. eine Art Wiederholung der Grundgeschichte aus Teil 1, und letztlich dann auch zu lang. Einzig die Ideen bezüglich der Oktopusse, ihre Kultur, ihre Intelligenz, ihre Sprunghaftigkeit und wie sie miteinander kommunizieren, nachdem sie per "Uplift" hochintelligent gemacht wurden, waren wirklich interessant.

Dem würde ich im Grunde so zustimmen. Habe den Roman schon vor einiger Zeit gelesen und er kann definitiv nicht mit Teil 1 mithalten.



#4595 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 17 Juni 2020 - 10:41

Christian J. Meier - Ki: Wer das Schicksal programmiert.

 

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Stand bei uns in diesem Jahr auf der Nominierungsliste. Ich selber hätte ihn wohl nicht nominiert, dennoch habe ich den Roman gern gelesen und fühlte mich gut unterhalten.

Für den großen Wurf fehlt es aber in meinen Augen an Originalität und auch der Stil ist eher  guter Durchschnitt.

 

 

Adrian Tchaikovsky - Die Erben der Zeit

 

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Wie bereits von anderen Lesern angemerkt kommt diese Fortsetzung nicht an den ersten Roman heran. Teilweise redundant, teilweise zu geschwätzig. Durchschnitt.

 

 

Lois McMaster Bujold - Der Kadett

 

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Für meinen Geschmack steigert sich die Autorin mit jedem Roman aus dem Barrayar Zyklus weiter. Dennoch bleibt es für mich bisher ein wenig nebulös weshalb diese Reihe derart hoch eingeschätzt wird. Vielleicht hat das ja eher mit der Betrachtung des gesamten Zyklus zu tun. Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben.

 

 

Christopher L. Bennett - Interferenz

 

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Auch mit dem insgesamt 5. Roman bleibt die Enterprise Serie qualitativ meiner Meinung nach über der ursprünglichen Serie und bietet abwechslung und gute Unterhaltung.

 

 

James Corey - Tiamats Zorn

 

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Der mittlerweile vorletzte Roman der Reihe von Autorenduo Ty und Franck welches die Vorlage der SF-Serie The Expanse bildet hat mir wiederum ausnehmend gut gefallen. Er bietet alles weswegen Fans die Serie lieben. Intelligente Unterhaltung mit vielschichtigen Charakteren und einer prise Sense of Wonder. Tiamats Zorn ist im internen Serienranking sicherlich einer der stärksten Romane.

 

 

Sten Nadolny - Weitlings Sommerfrische

 

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Wunderbar Stimmungsvolle Zeitreise/Parallelwelt Geschichte.

 

 

Robert A. Heinlein - Entführung in die Zukunft / Anthologie

 

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Kurzgeschichten des Altmeisters in ganzer Bandbreite. Von sehr gut bis mäßig.

 

 

John Jackson Miller - Der Enterprise-Krieg

 

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Captain Pike zieht auch im Buchformat. Ähnlich wie in der TV-Serie ist Pike auch ein belebendes Element im aktuellsten Roman von Star Trek Discovery. Gut!

 

 

Star Trek 3 Captains 3 Geschichten - Anthologie

 

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3 hervorragende Novellen in einem Band. Empfehlenswert.

 

 

Drew Williams - Sternenpuls

 

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Simple, geradlinige, und auch sehr actionlastige Abenteuergeschichte im Weltraum die letztlich enttäuscht. Spätestens nach 2/3 des Romanes kommt man zu dem Schluß das ein vorblättern zur letzten Seite ok wäre weil man erstens weiß man verpaßt nichts wichtiges und zweitens ja bereits weiß wie die Geschichte ausgehen wird.

 

 

James White - Die letzte Diagnose

 

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Eine weitere kleine Perle der Science-Fiction. Desto öfter ich ins Orbit Hospital zurückgekehrt bin, desto besser wurde es. James White schafft es auch im vorliegenden Roman wiederum Meisterhaft eine spannende und unterhaltsame Lektüre zu erschaffen ohne auf die Mittel herkömmlichen Spannungsaufbaus zurückgreifen zu müssen, Krieg, Sex oder Crime. Faszinierend. Wers noch nicht kennt sollte den Orbit Hospital Zyklus unbedingt lesen.


Bearbeitet von Amtranik, 17 Juni 2020 - 10:42.


#4596 Trenzalore

Trenzalore

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Geschrieben 17 Juni 2020 - 19:14

Der Barrayar-Zyklus wird von Roman zu Roman besser. Ich habe vor einigen Jahren mal alle in Deutsch erhältlichen Bände gelesen und will mich jetzt noch durch die neuen arbeiten, die es nur auf Englisch gibt. Unbedingt weiterlesen! Es lohnt sich.

Bei „Der Enterprise-Krieg“ bin ich voll Deiner Meinung. Hat mir auch gut gefallen. Und auch bei „Tiamats Zorn“ stimme ich mit Dir überein. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band.

 

Ich lese jetzt gerade „Die Zwölf“ von Justin Cronin. Ich hatte Band 1 und 2 der Trilogie vor einigen Jahren gelesen und habe mir jetzt Band 3 geholt. Ich bin genauso begeistert wie beim ersten Mal von Cronins epischem Schreibstil und seiner bildhaften Sprache. Die Serie „The Passage“ fängt leider gar nichts davon ein.


.
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#4597 Time Tunnel

Time Tunnel

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 19:56

Sigríður Hagalín Björnsdóttir - Blackout Island

 

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Ein kurzes Buch, nur knapp 270 Seiten, die relativ großzügig gesetzt sind. Das finde ich mal ganz erfreulich nach diversen 600+-Seiten-Wälzern.

 

Die Story ist nicht besonders neu und in der Grundidee ähnlich wie Marlen Haushofers Die Wand, nur dass hier von dem unerklärlichen (und unerklärten) Phänomen ein deutlich größeres Gebiet - nämlich ganz Island - und deutlich mehr Personal betroffen, also absolut vollständig von der Außenwelt abgeschnitten ist. Die Folgen davon stehen schon auf dem Buchrücken: es geht um Untergang. Das Buch will zeigen, wie dünn die Zivilisationsdecke ist. Das ist stellenweise, gerade wenn es um die Reaktion aus der Politik auf die Situation - allen voran die Premierministerin - geht, recht plakativ und klischeehaft. Andere Stellen, und das macht den größeren und stärkeren Teil der Geschichte aus, nämlich wenn es um die eigentlichen Hauptfiguren geht, sind dagegen sehr beklemmend, und das, obwohl alle Hauptfiguren nicht gerade Sympathieträger sind.

 

Als besonderes Stilmittel sind die Dialoge nicht in Anführungszeichen gesetzt sondern gehen nahtlos, nur mit Punkt und Komma vom beschreibenden Text getrennt, in diesen über. Das könnte man als störend und überflüssig ansehen, bringt hier aber einen besonderen, anderen Fluss beim Lesen rein.

 

Insgesamt ein sehr dichtes, sehr gutes Buch, mit Abstrichen im Bereich Politik.



#4598 Ender

Ender

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 22:06

Das ist stellenweise, gerade wenn es um die Reaktion aus der Politik auf die Situation - allen voran die Premierministerin - geht, recht plakativ und klischeehaft.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich das noch genauso empfunden. Doch die Realität in der jüngeren Vergangenheit war stellenweise leider noch plakativer und klischeehafter. Vieles, was man vor ein paar Jahren noch als übertrieben und unrealistisch kritisiert hätte, ist heute Alltag.

Deshalb bin ich mittlerweile bereit, die absurdesten Dinge für möglich zu halten und gemessen daran fand ich die im Roman beschriebene Situation sogar erschreckend realistisch.


Bearbeitet von Ender, 19 Juni 2020 - 22:06.


#4599 Time Tunnel

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 23:41

Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich das noch genauso empfunden. Doch die Realität in der jüngeren Vergangenheit war stellenweise leider noch plakativer und klischeehafter. Vieles, was man vor ein paar Jahren noch als übertrieben und unrealistisch kritisiert hätte, ist heute Alltag.

Deshalb bin ich mittlerweile bereit, die absurdesten Dinge für möglich zu halten und gemessen daran fand ich die im Roman beschriebene Situation sogar erschreckend realistisch.

Da ist was dran. Ich sehe aber einen Unterschied zwischen Buch und Realität: die Premierministerin im Buch macht in ziemlich kurzer Zeit eine Entwicklung durch, die ich am Anfang nicht ahnte und die auch nicht wirklich erklärt wird. Warum wird sie so? Sie könnte ja auch ganz anders handeln. Vielleicht war sie aber auch von Anfang an so und wir haben es nur nicht erfahren. Der Unterschied zu vergleichbaren Politiker in der Realität ist:

Spoiler



#4600 Ender

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Geschrieben 20 Juni 2020 - 09:30

Ja, okay. Klingt nachvollziehbar. Ich hatte das beim Lesen nicht so empfunden, kann mich jetzt allerdings auch nicht mehr sooo detailliert erinnern. Auf jeden Fall (ggf. trotzdem) ein lesenswerter Roman.

#4601 T. Lagemann

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Geschrieben 20 Juni 2020 - 11:22

Hallo zusammen,

 

James Ellroys "Perfidia" hat mir so gut gefallen, dass ich mich nun sehr auf den zweiten Band des zweiten L.A.-Quartetts freue. "Jener Sturm" erscheint am 14. September.

 

Aktuell lese ich "Der einheitliche Wille des gesamten Sowjetvolkes" von Kir Bulytschow. Die titelgebende Kurzgeschichte hat mir sehr gefallen.

 

Nebenbei lese ich auch die Ausgabe 1/2020 der Zeitschrift "Queer*Welten". Ein überaus ambitioniertes Projekt. Mein erster Windruck ist sehr positiv.

 

Viele Grüße#Tobias


Bearbeitet von T. Lagemann, 20 Juni 2020 - 11:23.

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#4602 heschu

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 07:22

Ich lese zur Zeit nicht besonders viel und eigentlich nichts, was mich so richtig interessiert. Nun fiel mir der Name Carlos Ruiz Zafón auf. Der spanische Autor ist vor kurzem gestorben, schrieb u. a. die phantastischen Romane Mitternachtspalast, Der Fürst des Nebels und Der dunkle Wächter.

Hat schon jemand mal was von ihm gelesen?

In der Onleihe habe ich mir die Hörbücher Das Labyrinth der Lichter und Der Gefangene des Himmels vormerken lassen. Aber bis ich die kriege, wird es wohl noch dauern. 


Bearbeitet von heschu, 21 Juni 2020 - 07:23.

Carpe diem!

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#4603 Susanne11

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 07:54

Ich lese zur Zeit nicht besonders viel und eigentlich nichts, was mich so richtig interessiert. Nun fiel mir der Name Carlos Ruiz Zafón auf. Der spanische Autor ist vor kurzem gestorben, schrieb u. a. die phantastischen Romane Mitternachtspalast, Der Fürst des Nebels und Der dunkle Wächter.

Hat schon jemand mal was von ihm gelesen?

In der Onleihe habe ich mir die Hörbücher Das Labyrinth der Lichter und Der Gefangene des Himmels vormerken lassen. Aber bis ich die kriege, wird es wohl noch dauern. 

 

Ich habe "Der Schatten des Windes" gelesen und fand es langweilig. So langweilig, dass ich nur noch wenig vom Inhalt erinnere. Damals kam es mir wie eine Mogelpackung vor: schicke Verpackung (Stil), bescheidener Inhalt.



#4604 Ender

Ender

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 16:11

Bei "schicke Verpackung, bescheidener Inhalt" würde ich gar nicht mal widersprechen. Aber mir hat's trotzdem gefallen. Der Roman lebt sehr von der Athmosphäre: Geheimnisse, mysteriöse Gestalten, Bibliophilie, ganz viel Barcelona ... wer das mag, kann ruhig mal einen Blick riskieren. Den nächsten Roman "Das Spiel des Engels" fand ich für sich genommen ebenfalls ganz gut, allerdings im Vergleich zum "Schatten des Windes" waren sich beide Bücher für meinen Geschmack zu ähnlich. Eins davon hätte gereicht.

#4605 heschu

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 16:58

Ich habe "Der Schatten des Windes" gelesen und fand es langweilig. So langweilig, dass ich nur noch wenig vom Inhalt erinnere. Damals kam es mir wie eine Mogelpackung vor: schicke Verpackung (Stil), bescheidener Inhalt.

 

Langweilig? Klingt ja nicht so gut. Danke für deine Einschätzung, Susanne!


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#4606 heschu

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 17:11

Bei "schicke Verpackung, bescheidener Inhalt" würde ich gar nicht mal widersprechen. Aber mir hat's trotzdem gefallen. Der Roman lebt sehr von der Athmosphäre: Geheimnisse, mysteriöse Gestalten, Bibliophilie, ganz viel Barcelona ... wer das mag, kann ruhig mal einen Blick riskieren. Den nächsten Roman "Das Spiel des Engels" fand ich für sich genommen ebenfalls ganz gut, allerdings im Vergleich zum "Schatten des Windes" waren sich beide Bücher für meinen Geschmack zu ähnlich. Eins davon hätte gereicht.

 

Ich las, Barcelona hat eine interessante Geschichte. Und Geheimnisse lassen sich in der Literatur immer geschickt verarbeiten, mysteriöse Gestalten auch. Ich geb dem Autor auf alle Fälle eine Chance.

Danke dir Ender!

Wenn es zu langweilig wird, kann ich immer noch aufhören.


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#4607 T. Lagemann

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 18:09

Hallo zusammen,

 

"Der einheitliche Wille des gesamten Sowjetvolkes" von Kir Bulytschow ist durch. Unter historischen Gesichtspunkten sehr interessant. Noch interessanter wird es, wenn man sich das heutige Russland als Handlungsort des im Band enthaltenen Romans "Der Tod im Stockwerk tiefer" vorstellt und da die Dieselkatastrophe. Gerade das Vorgehen gegen Oppositionelle/Grüne/Bürgerrechtler scheint aktuell nach offenbar bewährtem sowjetischen Muster abzulaufen.

 

Science Fiction ist das alles nicht (auch wenn eine Geschichte auf einer anderen Welt spielt). Aber schön böse ist alles. Warum das so ist, wird nach dem Lesen das Textes über Bulytschow deutlich.

 

Mir hat der Band Lust auf mehr von Bulytschow gemacht.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4608 T. Lagemann

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Geschrieben 22 Juni 2020 - 19:47

Hallo zusammen,

 

ha, mit "Die Schuld der Väter" mal wieder einen James Lee Burke. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, den schon mal gelesen haben. Der Roman ist ja schon von zwei anderen Verlagen veröffentlicht worden und eben dieses Jahr dann vom Pendragon Verlag. Einiges kommt mir bekannt vor, aber ... *grübelgrübel*

 

Egal.

 

"Die Schuld der Väter" ist mal wieder ganz großes Kino. Mir unbegreiflich, dass bislang so wenige Romane von Burke verfilmt worden sind.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4609 T. Lagemann

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Geschrieben 24 Juni 2020 - 15:04

Hallo zusammen,

 

wenn Krimis mehr machen, als sich mit Verbrechen zu befassen, sie auch Menschen zeigen, die Gesellschaft beschreiben, sich mit Themen wie Schuld, das Böse und die Grauzone zwischen Gut und Böse befassen, dann sind es für mich gute Krimies. Okay, die Sprache sollte all dem angemessen sein. Bei James Lee Burke ist letzteres eine Selbstverständlichkeit, schon allein weil er seinen Sound hat. Burke klingt wie Burke. Sein Roman "Die Schuld der Väter" ist für mich übrigens ein sehr guter Krimi. Nirgends ist er plakativ. Und er scheut sich nicht davor, das Böse auch so zu benennen. Legion ist das Böse. Da gibt es nichts zu psychologisieren. Dass sich jetzt ach so manche über die Rassendiskriminierung in den USA wundern, hey, der Roman ist von 2003. Und der Rassismus als Subtext beinah allgegenwärtig. Der Rassismus war schon immer da. Burke erzählt auch davon. Die große Kunst Burkes besteht für mich nun darin, dass er all das mit leichter Hand zu einem überaus lesbaren Roman zu verbinden weiß.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4610 FOX

FOX

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Geschrieben 25 Juni 2020 - 10:14

James Lee Burke finde ich auch großartig. Ich hatte letztes Jahr die ersten drei Robicheaux Romane gelesen, habe aber etwas den Anschluss verloren.

 

Ich bin eigentlich auch mehr Krimi als SF-Leser, aber in beiden Genres gibt es noch viel zu entdecken,

 

Neben Burke lese ich folgende Autoren noch gern:

 

Michael Connelly  Robert Crais (!!)

Richard Stark (bzw. Donald Westlake)

Dick Francis

Gary Disher Ed McBain Ken Bruen Joe Lansdale



#4611 T. Lagemann

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Geschrieben 25 Juni 2020 - 11:22

Hallo Fox,

James Lee Burke finde ich auch großartig. Ich hatte letztes Jahr die ersten drei Robicheaux Romane gelesen, habe aber etwas den Anschluss verloren.

 

Ich bin eigentlich auch mehr Krimi als SF-Leser, aber in beiden Genres gibt es noch viel zu entdecken,

 

Neben Burke lese ich folgende Autoren noch gern:

 

Michael Connelly  Robert Crais (!!)

Richard Stark (bzw. Donald Westlake)

Dick Francis

Gary Disher Ed McBain Ken Bruen Joe Lansdale

bis auf Dick Francis lesen wir deckungsgleich :happy:

 

Ich kann noch Peter Temple empfehlen. Leider verstorben.

 

Burke habe ich Anfang der 90er für mich entdeckt. Zwischenzeitlich habe ich sehr bedauert, dass er nicht mehr übersetzt wurde. Ich habe versucht, ihn im Original zu lesen, aber dafür ist mein Englisch nicht gut genug. Um so mehr freut es mich, dass Pendragon ihn komplett herausbringt. Auch die bei Heyne erscheinden Romane um Holland sind eine Bereicherung.

 

Zuletzt kam mir noch George Pelecanos zwischen die Finger. In einem Sachbuch über Elmore Leonard fiel der Name, da bin ich natürlich neugierig geworden. "Prisoners" fand ich dann so gut, ich habe mir gebraucht "Big Blow" zugelegt, aber noch nicht gelesen.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4612 FOX

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Geschrieben 25 Juni 2020 - 16:19

Ja, Dick Francis passt auch nicht ganz so zu den anderen  :mellow: , ich lese ihn aber immer mal wieder gern.

Peter Temple kannte ich noch nicht, schaue ich mir mal an.

 

Pendragon ist da schon sehr rührig, ich lese auch lieber auf Deutsch, aber wenn die Bücher nicht greifbar sind dann geht es auch in Englisch (da brauche ich dann doch mehr Zeit).

William Kent-Krüger ist so ein Kandidat, da wurde nur der erste Roman der Cork O'Connor Reihe übersetzt, die will ich irgendwann mal im Original weiterlesen.

 

Elmore Leonard müsste ich auch mal wieder angehen, Pelecanos liegt auch noch ein Buch ungelesen rum.

 

James Ellroy wird ja auch sehr gefeiert, aber durch "Ein amerikanischer Thriller" habe ich mich gequält....

 

So viele Bücher, so wenig Zeit....



#4613 T. Lagemann

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Geschrieben 26 Juni 2020 - 10:24

Hallo zusammen,

 

wie ein Güterzug bin ich durch "Hobo Nation" von Lucius Shepard durch. Nicht nur bei Güterzügen ist der Bremsweg sehr lang, mit anderen Worten: Obwohl gestern im Garten beendet, bin ich auch heute noch begeistert. Als Jugendlicher habe ich "Abenteuer des Schienenstrangs" von Jack London gelesen, Shepards Buch rückt mein etwas angejahrtes Bild von den Landstreichern der Schienen gewaltig zurecht. Gut, zwischen Londons und Shepards Zeiten auf  den Schienen liegt ein Jahrhundert. Und Shephard war von journalistischer Neugierde getrieben, während es bei London Not und Elend war. Was mir an Shepard so gefällt, er lässt die Widersprüche der Hobo-Szene stehen, er versucht sie auch nicht zu erklären. Shepard beschreibt lediglich, was ist.

 

Und nebenbei immer mal weider reingehört in "Ich schrieb mich verrückt" - Frank Goosen liest Wolfgang Welt. Welts irgendwie atemlose Texte mag ich sehr, ihre Direktheit, ihre Melodie. Frank Goosen bringt das sehr gut rüber.

 

Aktuell lese ich Ingo Schulzes "Die rechtschaffenen Mörder".

 

@Fox Ja, so viele Bücher, so wenig Zeit. "Ein amerikanischer Thriller" liegt bei mir sehr lang zurück, aber ich glaube mich daran zu erinnern, dass mir Don DeLillos "7 Sekunden" zum Thema Kennedy weitaus besser gefiel. Und dann ist da ja auch noch Stephen Kings "11.22.63 - Der Anschlag".

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)

#4614 FOX

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Geschrieben 26 Juni 2020 - 15:09

@Tobias "7 Sekunden" müsste ich auch noch haben, hatte eine Bekannte mal meiner Mutter geschenkt. "11.22.63 - Der Anschlag" war mein erster King und hat mich begeistert.

Die Serie dazu ist auch noch ungesehen.....

Bei mir ist der Mund immer größer als der Bauch.....



#4615 Amtranik

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Geschrieben 26 Juni 2020 - 16:41

11.22.63 - Der Anschlag" war mein erster King und hat mich begeistert.

Die Serie dazu ist auch noch ungesehen.....

Bei mir ist der Mund immer größer als der Bauch.....

Fand ich auch klasse. Und die Miniserie zum Buch ist in meinen Augen auch durchaus gelungen und sehenswert.



#4616 T. Lagemann

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Geschrieben 27 Juni 2020 - 09:10

Hallo Fox,

@Tobias "7 Sekunden" müsste ich auch noch haben, hatte eine Bekannte mal meiner Mutter geschenkt. "11.22.63 - Der Anschlag" war mein erster King und hat mich begeistert.

Die Serie dazu ist auch noch ungesehen.....

Bei mir ist der Mund immer größer als der Bauch.....

habe die Serie zusammen mit meiner Frau angeschaut. Sie hat es eigentlich nicht so mit King, aber ihr hat die Serie gut gefallen. Mir auch.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4617 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 27 Juni 2020 - 09:58

Hallo zusammen,   gestern war der Tag lesetechnisch sehr geteilt. Während ich Ingo Schulzes "Die rechtschaffenen Mörder" genossen habe, hat sich meine Frau über E.L. James "Shades of Grey" geärgert.

Spoiler
  Beim Frühstück sagte meine Frau übrigens, dass sie das Buch doch weiter lesen wird. Sie wüsste nämlich gerne, wie es ausgeht. Ich werde sie an diesen Satz erinnern, wann immer sie über das Buch motzt.   Aber zurück zu Ingo Schulzers "Die rechtschaffenen Mörder". Ein Buch über Bücher, ein Buch über die Liebe zu Büchern, ein Buch über die Liebe zur Literatur, ein Buch über Liebe, die sich in Besessenheit verwandelt, ein Buch über Dichtung und Wahrheit. Ein großartiges Buch. Gerade auch weil es auf jegliches psychologisieren verzichtet. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass der Roman auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2020 landen wird. Amüsant übrigens die Kategorisierung durch Google Books: "Mystery, Lterarische Fiktion". Oha, Mystery!   Viele Grüße Tobias


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#4618 T. Lagemann

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Geschrieben 29 Juni 2020 - 16:57

Hallo zusammen,

 

Lutz Seilers "Stern 111" hat sich gerade an die Spitze der von mir in den letzten Jahren gelesenen Büchern gesetzt. Von Bill Haley bis Nick Cave, von Gera bis Malibu spinnt Seiler ein Netz aus all den Alltäglichkeiten der Nachwendezeit im zusammenwachsenden Berlin teils auch andernorts ...). Aber das Alltägliche ist so groß, so wunderbar beschrieben, mich haut das einfach nur um. Was natürlich auch an Seilers mich einfach nur mitreißenden Sprache liegt. Seiler schafft es zudem, die Prozesse, die Lyrik entstehen lassen, so zu beschreiben, dass Lyrik für mich endlich greifbar wird - und das, obwohl nur wie nebenbei von Lyrik und Lyrikern erzählt wird. Was für ein Buch! Ingo Schulzes "Die rechtschaffenen Mörder" hat mir ja sehr gut gefallen, aber Seilers Roman gefällt mir um vieles besser. Schulzes Roman habe ich auf die Longlist des Deutschen Buchpreises orakelt, Seiler ist Shortlist. Ob er gewinnt? Da ich nicht weiß, was noch an Büchern kommt, halte ich mich da zurück. Den Preis der Leipziger Buchmesse hat Seiler aber schon eingesackt.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4619 Time Tunnel

Time Tunnel

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Geschrieben 30 Juni 2020 - 14:51

Andreas Eschbach: Herr aller Dinge

 

Eingefügtes Bild

 

Hui. Uiuiuiuiui. Das war ja ein echter Page-Turner. Meiner erster Eschbach seit einigen Jahren, eher spontan zwischen all die anderen zu lesenden Bücher eingeschoben und dann kaum ausderhandlegbar. Großartiger Plot, unglaublich spannend. Klarer Stil und Sprache, mir allerdings - jetzt kommen die Abstriche - fast schon zu klar, zu stringent, soll heißen: etwas mehr stilistische Feinheit hätte ich hier und da gut gefunden. Bis auf die beiden Hauptfiguren waren manche Charaktere außerdem recht eindimensional, z.B. der superreiche Schnösel (auch wenn es solche Leute wahrscheinlich tatsächlich gibt). Einige Nebenfiguren gegen Ende hin wirkten wie Abziehbilder aus Hollywood-Blockbustern. Das Thema "Armut und Reichtum",

Spoiler

was ich ein wenig enttäuschend fand. Andererseits gibt es hier eine neue potentielle Erklärung für

Spoiler

was ich wiederum sehr gelungen fand.

 

Aber das sind alles nur Einschränkungen in der B-Note. Insgesamt trotzdem ein sehr gutes Buch.
 



#4620 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 01 Juli 2020 - 07:29

Fand ich auch klasse. Und die Miniserie zum Buch ist in meinen Augen auch durchaus gelungen und sehenswert.

Da stimme ich zu. Eine der wenigen Ausnahmen in diesem Bereich.

Ich habe gerade beendet:

Johannes Siemers - Im Namen des Admirals

Eingefügtes Bild

Für ein Debüt erstaunlich rund und handwerklich sehr gut heruntergeschrieben. 
Der Protagonist Ben Curtis (anfangs nur Kapitän, interessanterweise in der deutschen Schreibweise) wird schnell sympathisch, der Anfang zieht noch sehr stark in Richtung Military SciFi mit klar definierten Feindbildern.
Im weiteren Verlauf wird es aber durchaus komplexer und interessanter, mit einigen schönen Twists.
Bildsprache funktioniert ebenso gut wie der Szenenaufbau.
Kein Geniestreich, aber auf jeden Fall lesenswert.




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