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5854 Antworten in diesem Thema

#5341 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 18 Juni 2022 - 10:29

Claire Norths Roman genoss ich als Leser.  :happy:
Ihre Schreibweise gefällt mir, es gibt keine ausufernden langweiligen Monologe oder endlose Beschreibungen. Es geht um die Geschichte eines Wesens, das nur durch Berührung in einen beliebigen Körper springen kann.
Ich ahnte, dass es in der Handlung von Figuren wimmeln wird. Aber das war mir egal, ich vertraute auf das Können der Autorin und wurde nicht enttäuscht. Auch die vielen Rückblenden und der Wechsel zu verschiedenen Orten waren passend. Ich hatte keine Schwierigkeiten damit.
Unter dem Pseudonym Catherine Webb verfasste Claire North auch Young Adult Romane. Ich bin zwar schon sehr lange aus dem passenden Alter heraus, trotzdem werde ich mir wahrscheinlich eines dieser Bücher besorgen. Mal sehen, wie die Autorin früher geschrieben hat.


Ich hab's natürlich sofort gekauft ...

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#5342 Pirx

Pirx

    Giganaut

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Geschrieben 18 Juni 2022 - 10:53

Gelesen:
 
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Band drei des Battlestar-Galactica-Verschnitts (sorry, nein, der "Hommage") von Joshua Tree, gerade fertig geworden, bevor der vierte Band erscheint (wie schnell schreibt der eigentlich?). Das österreichische Zwischenfazit lautet "jo eh" - es ist als leichte Unterhaltung zwischendurch akzeptabel, der Spannungsbogen funktioniert, die Dialoge sind immer noch unterdurchschnittlich. Insgesamt eine typische "Kann man, muss man aber nicht lesen" Erfahrung, die ich mir ohne Kindle Unlimited wahrscheinlich nicht zu Gemüte geführt hätte.
 
-------------------------------------------------------------------------
 
51yOIHKM15L.jpg
 
Ein seltsamer Roman - und ist es überhaupt ein Roman, mit knapp 200 Seiten? Ertlov nennt es seine "schundliterarische Antwort auf Streamingserien", es ist der erste Band einer ersten "Staffel", von der offenbar mehrere geplant sind. Erstaunlich wenig Humor, dafür kompromisslos spannend und ebenso kompromisslos progressiv. Letzteres jedoch nicht mit dem Holzhammer, sondern eher beiläufig eingeflochten. Eines ist aber klar - mit der hochintelligenten, schwarzen LGBT-Bundeswehr-Offizierin a.D. als Hauptprota macht sich Ivan sicher nicht nur Freunde. Dabei geschieht diese Repräsentation durchaus mit Fingerspitzengefühl, laut Impressum waren gleich zwei Sensitivity Readerinnen am Werk. Das merkt man - und das meine ich durchaus positiv. Unterm Strich aber wieder eine gute Story in einem originellen Setting, handwerklich ausgezeichnet erzählt. Nur sehr kurz, ich bin gespannt, wie es weitergeht.
 
__________________________________________
 
51A4IaNyt5L.jpg
 
Bekommt eine vorsichtige Empfehlung von mir. Die Story ist hanebüchen, die Welt teilweise aus Klischees zusammengeschustert, aber der ebenso sympathische wie empathische Ich-Erzähler und der zugängliche Schreibstil machen das erstaunlicherweise wett. Ebenfalls ein eher kurzes Vergnügen, aber es hält an der Stange.


"Das letzte Schlachtschiff" kann ich empfehlen. Gute Unterhaltung. Der dritte Band hat mir etwas schlechter gefallen, als die beiden ersten. Die Passagen bezüglich des "Erstkontakts" waren für meinen Geschmack deutlich zu lang und ausschweifend. Aber dennoch unterhaltsam
Gruß

Pirx
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#5343 Dadaistin

Dadaistin

    Cybernaut

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Geschrieben 19 Juni 2022 - 23:19

"Das letzte Schlachtschiff" kann ich empfehlen. Gute Unterhaltung. Der dritte Band hat mir etwas schlechter gefallen, als die beiden ersten. Die Passagen bezüglich des "Erstkontakts" waren für meinen Geschmack deutlich zu lang und ausschweifend. Aber dennoch unterhaltsam

 

"Unterhaltsam" kann ich durchaus unterschreiben, ja. Vielleicht sind meine Ansprüche aber auch im letzten Jahr etwas gestiegen.  :bighlaugh:



#5344 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 20 Juni 2022 - 05:17

"Unterhaltsam" kann ich durchaus unterschreiben, ja. Vielleicht sind meine Ansprüche aber auch im letzten Jahr etwas gestiegen.  :bighlaugh:

 

Den Verdacht habe ich bei mir auch ...


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#5345 Waffeleisen

Waffeleisen

    Pyronaut

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Geschrieben 21 Juni 2022 - 20:35

Claire Norths Roman genoss ich als Leser.  :happy:

Ihre Schreibweise gefällt mir, es gibt keine ausufernden langweiligen Monologe oder endlose Beschreibungen. Es geht um die Geschichte eines Wesens, das nur durch Berührung in einen beliebigen Körper springen kann.

Ich ahnte, dass es in der Handlung von Figuren wimmeln wird. Aber das war mir egal, ich vertraute auf das Können der Autorin und wurde nicht enttäuscht. Auch die vielen Rückblenden und der Wechsel zu verschiedenen Orten waren passend. Ich hatte keine Schwierigkeiten damit.

Unter dem Pseudonym Catherine Webb verfasste Claire North auch Young Adult Romane. Ich bin zwar schon sehr lange aus dem passenden Alter heraus, trotzdem werde ich mir wahrscheinlich eines dieser Bücher besorgen. Mal sehen, wie die Autorin früher geschrieben hat. 

Ich hoffe, da kommt noch was zu uns. Auf Deutsch sonst noch diese Venedig-Sache im Mehrteiler, bin mir noch nicht sicher, ob ich das so haben möchte.

 

Ich habe zuletzt mal keine SF oder Phantastik, sondern was nettes gehört: Von Sven Regener zwei Folgeromane zu "Herr Lehmann", nämlich "Der kleine Bruder" (wieder super!!) und "Wiener Straße" (so mittel. Herr Lehmann steht hier nicht im Mittelpunkt, leider). Aber wie der Regener seine Texte selbst liest, ist wahnsinnig toll.

 

Jetzt mit Tamsyn Muir und "Ich bin Gideon" wieder abgefahrene Phantastik, ich höre es. Auch toll gelesen, und die Geschichte so absurd schön. Bin ungefähr in der Mitte. Schade, dass es den Folgeband nicht zum Hören gibt.

 

Lesen tue ich gerade Susanna Clarke, Piranesi. Auch so ein Ding, das ich noch nicht einordnen kann. Aber da ich erst so zwanzig Seiten weit bin, kann ich noch nicht viel sagen. Bin noch nicht richtig im Fluss. Nur schon aufgefallen ist mir, dass Stil und Erzählfluss mir gut gefallen bisher.



#5346 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 07:56

Waffeleisen, Ich bin Gideon habe ich ja schon seit Längerem auf der Wunschliste. Hat es viele Perspektiven? Ich höre ja gerade Biokrieg und da musste ich oft "zurückspulen", weil die vielen Perspektivwechsel das Hören erschweren. Sonst würde ich Gideon auch als Hörbuch kaufen.


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#5347 T. Lagemann

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 07:57

Hallo zusammen,

 

Simone Weinmanns "Die Erinnerung an unbekannte Städte" gelesen. Wundert mich sehr, dass der Roman es nicht mal auf die Nominierungslisten von KLP und DSFP geschafft hat. Sind die nominierten wirklich alle preiswürdiger? Offenbar ... Nun, das beweist dann wohl, dass ich von Science Fiction tatsächlich keine Ahnung habe - also nicht nur nicht weiß, was denn nun Science Fiction ist und was lediglich Versatzstücke der SF nutzt, ich weiß also auch nicht, was preiswürdige SF ist und was nicht. Okay, genug gefrotzelt und zurück auf die Sachebene. Mit sprachlich einfachsten Mitteln weiß Simone Weinmann mitzureißen. Und das Bild ihrer zukünftigen Welt ist trotz ausgeprägt dystopischer Züge ein hoffnungsvolles. Denn das Menschsein steht im Mittelpunkt des Romans. Das weiß sie auf vielfältige Weise in all seinen Möglichkeiten aufzuzeigen - gerade auch unter den Bedingungen einer ums Überleben kämpfenden Menschheit (die hier im Ausschnitt kleiner dörflicher Überlebensgemeinschaften dargestellt wird). Um Hoffnung geht es, um Träume. Und damit auch um uns und unser Leben heute. Weinmanns Roman hält uns ja eben auch sehr geschickt einen Spiegel vor. Ein ganz großer Roman.

 

Ich glaube, wenn die Zeit gekommen ist, schlage ich den Roman für den Klassiker-Lesezirkel vor.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
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#5348 rostig

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 08:29

Den Roman von Frau Weinmann hatte ich auch gelesen, aber ganz anders empfunden. Das war ja so gar nicht meins. Die Stimmung der apokalyptischen Welt ist gut getroffen: Leben wie heute im Bible-belt der USA  für alle. Wie die ganze Welt in diese Lage kam, ist mir nicht ganz klar geworden bzw. erscheint unglaubhaft. Die drei Protagonisten sind sorgfältig charakterisiert. Für den Leser wird allerdings nur der Lehrer als Brücke zwischen heute und der Zukunft interessant, die Jugendlichen bleiben flach. Die minimale Handlung führt ins Nichts bzw. in einen Tunnel. Das Ende wirkt lustlos, als hätte die Autorin aufgegeben. Fazit: deprimierend, langweilig, das zu Lesen war eine Verschwendung von Lebenszeit.



#5349 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 08:40

Hallo zusammen,

 

Simone Weinmanns "Die Erinnerung an unbekannte Städte" gelesen. Wundert mich sehr, dass der Roman es nicht mal auf die Nominierungslisten von KLP und DSFP geschafft hat. Sind die nominierten wirklich alle preiswürdiger? Offenbar ... Nun, das beweist dann wohl, dass ich von Science Fiction tatsächlich keine Ahnung habe - also nicht nur nicht weiß, was denn nun Science Fiction ist und was lediglich Versatzstücke der SF nutzt, ich weiß also auch nicht, was preiswürdige SF ist und was nicht. Okay, genug gefrotzelt und zurück auf die Sachebene. Mit sprachlich einfachsten Mitteln weiß Simone Weinmann mitzureißen. Und das Bild ihrer zukünftigen Welt ist trotz ausgeprägt dystopischer Züge ein hoffnungsvolles. Denn das Menschsein steht im Mittelpunkt des Romans. Das weiß sie auf vielfältige Weise in all seinen Möglichkeiten aufzuzeigen - gerade auch unter den Bedingungen einer ums Überleben kämpfenden Menschheit (die hier im Ausschnitt kleiner dörflicher Überlebensgemeinschaften dargestellt wird). Um Hoffnung geht es, um Träume. Und damit auch um uns und unser Leben heute. Weinmanns Roman hält uns ja eben auch sehr geschickt einen Spiegel vor. Ein ganz großer Roman.

 

Ich glaube, wenn die Zeit gekommen ist, schlage ich den Roman für den Klassiker-Lesezirkel vor.

 

Viele Grüße

Tobias

 

Hi Tobias,

 

ich habe den Roman nicht für KLP und DSFP nominiert, was aber noch lange nicht heißt, dass ich ihn schlecht fand. Ich hatte ihn sehr ausführlich rezensiert und begründet, was ich so gut oder nicht so gut fand.

Rezension

 

LG Yvonne


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#5350 Amtranik

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 10:28

Wer weiß. Vielleicht hätte Tobias bei Kenntnis einiger anderer Romane letztlich auch gedacht, finde ich zwar ganz gut, aber es gab noch mindestens 3 Romane im Jahrgang die besser sind.
Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert, den Roman zu lesen. Ich habe mich da z.b. auf die vorhandenen Einschätzungen verlassen und mich dann letztlich entschieden anstelle von Frau Weinman noch andere Werke zu sichten, obwohl mir ein Leseexemplar vorlag. Aber wie schon vielfach erwähnt. Man kann einfach nicht alles lesen und muss sich da arbeitsteilig auch schon mal auf die Einschätzungen der Kollegen verlassen.



#5351 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 10:32

Wer weiß. Vielleicht hätte Tobias bei Kenntnis einiger anderer Romane letztlich auch gedacht, finde ich zwar ganz gut, aber es gab noch mindestens 3 Romane im Jahrgang die besser sind.
Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert, den Roman zu lesen. Ich habe mich da z.b. auf die vorhandenen Einschätzungen verlassen und mich dann letztlich entschieden anstelle von Frau Weinman noch andere Werke zu sichten, obwohl mir ein Leseexemplar vorlag. Aber wie schon vielfach erwähnt. Man kann einfach nicht alles lesen und muss sich da arbeitsteilig auch schon mal auf die Einschätzungen der Kollegen verlassen.

 

Tobias könnte ja bei uns mitmachen, ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn jemand den Roman nominiert hätte, auch wenn ich ihn selbst nicht nominiert habe. 

 

Und ja, absolut, man kann nicht alles lesen!


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#5352 Waffeleisen

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 17:11

Waffeleisen, Ich bin Gideon habe ich ja schon seit Längerem auf der Wunschliste. Hat es viele Perspektiven? Ich höre ja gerade Biokrieg und da musste ich oft "zurückspulen", weil die vielen Perspektivwechsel das Hören erschweren. Sonst würde ich Gideon auch als Hörbuch kaufen.


Moin Yvonne, der Band ist aus Sicht von Gideon geschrieben, aber in der dritten Person. Also so gut wie keine Perspektivwechsel bisher. Und die Leserin hat den Tonfall der Figuren voll drauf, so dass ich das Hörbuch auf jeden Fall empfehlen kann. Die Handlung tritt bisher nie auf der Stelle. Für einen Erstling ein beeindruckender Roman bisher.
Ps bei Biokrieg, was ich auch unlängst hörte, konnte ich erstaunlicherweise sehr gut folgen. Meine Phasenlänge liegt auch bei mindestens 30 Minuten, der Arbeitsweg ;)

#5353 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Juni 2022 - 20:37

Biokrieg ist halt krass brutal ... Na ja (inzwischen bin ich weit genug, um einzugehen, warum diese krass brutalen Szenen um Emiko für die Handlung notwendig waren)
Ich mag den Autor sonst lieber

 

Gideon: Danke für den Tipp, gekauft!


Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 23 Juni 2022 - 05:26.

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#5354 T. Lagemann

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Geschrieben 23 Juni 2022 - 08:13

Ach,

Wer weiß. Vielleicht hätte Tobias bei Kenntnis einiger anderer Romane letztlich auch gedacht, finde ich zwar ganz gut, aber es gab noch mindestens 3 Romane im Jahrgang die besser sind.
Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert, den Roman zu lesen. Ich habe mich da z.b. auf die vorhandenen Einschätzungen verlassen und mich dann letztlich entschieden anstelle von Frau Weinman noch andere Werke zu sichten, obwohl mir ein Leseexemplar vorlag. Aber wie schon vielfach erwähnt. Man kann einfach nicht alles lesen und muss sich da arbeitsteilig auch schon mal auf die Einschätzungen der Kollegen verlassen.

Tobias hat andere der nominierten Romane gelesen und hat für sich festgestellt, och, echt jetzt, Weinmann wurde nicht nominiert? Warum denn nicht? Aber ich schrieb ja schon, dieses Empfinden hat gewiss mit meiner Unkenntnis in Sachen Science Fiction zu tun.

 

Zu weiteren Perspektive: Tobias hat den Roman erst jetzt gelesen und durch seinen Hinweis auf das Buch versucht, dafür weitere Leser*innen zu begeistern. Daher verstehe ich "Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert ..." nicht. Tobias sieht sich im Übrigen nicht als Zurufer für Jurys und Nominierende. Ich bin Leser. Und teile hier meine Freude - oder meine Enttäuschung - über Gelesenes mit. Dabei wird auch nur ein eher kleiner Teil meiner Lesefrüchte sichtbar, das Gros bleibt unerwähnt (weil nicht mal ansatzweise Literatur mit Versatzstücken der SF). Ja, das Feld der Literatur ist ein weites Feld. So freue ich mich z.B. gerade dieser Tage sehr auf die Übertragungen aus Klagenfurt. Yeah, es wird wieder live gelesen und live kritisiert. Für mich eine tolle Wundertüte. Da gibt es ja immer interessante Autor*innen zu entdecken. Und, Yippie Ya Yeah, Guse ist mit von der Party :-)

 

Jetzt muss Tobias aber los, die Arbeit!

 

Gruß

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
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#5355 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 23 Juni 2022 - 08:17

Ach,

Tobias hat andere der nominierten Romane gelesen und hat für sich festgestellt, och, echt jetzt, Weinmann wurde nicht nominiert? Warum denn nicht? Aber ich schrieb ja schon, dieses Empfinden hat gewiss mit meiner Unkenntnis in Sachen Science Fiction zu tun.

 

 

 

Dabei muss man bedenken, das viele Menschen in der Jury sind und es gibt durchaus ein, zwei oder auch drei Romane auf der Nominierungsliste, die mir persönlich auch weniger gut gefallen haben als "Erinnerung an unbekannte Städte". Nur die Romane, die ich selbst nominiert habe, haben mir besser gefallen als "Erinnerung an unbekannte Städte". 


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#5356 Amtranik

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Geschrieben 23 Juni 2022 - 08:51

Ach,

Tobias hat andere der nominierten Romane gelesen und hat für sich festgestellt, och, echt jetzt, Weinmann wurde nicht nominiert? Warum denn nicht? Aber ich schrieb ja schon, dieses Empfinden hat gewiss mit meiner Unkenntnis in Sachen Science Fiction zu tun.

 

Zu weiteren Perspektive: Tobias hat den Roman erst jetzt gelesen und durch seinen Hinweis auf das Buch versucht, dafür weitere Leser*innen zu begeistern. Daher verstehe ich "Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert ..." nicht. Tobias sieht sich im Übrigen nicht als Zurufer für Jurys und Nominierende. Ich bin Leser. Und teile hier meine Freude - oder meine Enttäuschung - über Gelesenes mit. Dabei wird auch nur ein eher kleiner Teil meiner Lesefrüchte sichtbar, das Gros bleibt unerwähnt (weil nicht mal ansatzweise Literatur mit Versatzstücken der SF). Ja, das Feld der Literatur ist ein weites Feld. So freue ich mich z.B. gerade dieser Tage sehr auf die Übertragungen aus Klagenfurt. Yeah, es wird wieder live gelesen und live kritisiert. Für mich eine tolle Wundertüte. Da gibt es ja immer interessante Autor*innen zu entdecken. Und, Yippie Ya Yeah, Guse ist mit von der Party :-)

 

Jetzt muss Tobias aber los, die Arbeit!

 

Gruß

Tobias

 

 

Nur kurz nachgefragt da die persönliche Betonung auf deinem Vornahmen auf mich etwas schnippisch wirkt. Fühlst, fühltest Du dich in irgendeiner Weise durch meine Verwendung deines Vornamens, obwohl wir uns ja nicht kennen angegriffen? Falls dem so ist, einfach die genehme Anrede nennen und ich werde versuchen darauf zu achten. Sollte ich wieder Fata Morganas sehen, was mir manchmal passiert, das ganze hier gerne ignorieren.

Ansonsten erkläre ich gerne nochmal genau was gemeint ist, da ist man ja manchmal durchaus betriebsblind und geht automatisch von aus das eigentlich alles klar ist.

Wäre eine Stimme innerhalb des Komitees gewesen, die diesen Roman als potenziellen Nominierungskandidaten einschätzt, also sagen wir mal wir haben 2 Stimmen, die den Roman nicht besonders finden und eine, die ihn nominieren will, hätte dies zwangsläufig dazu geführt, dass weitere ihn gelesen hätten als es nun tatsächlich der Fall war. Das wäre natürlich immer noch keine Garantie für eine Nominierung, denn vielleicht, und das geht mir ja auch manchmal so, hättest du halt in diesem Falle einfach nur eine Außenseitermeinung eingenommen, die sich nicht durchsetzt. Denkbar wäre aber auch gewesen, dass andere ihn ebenfalls nominiert hätten und die Short List hätte in diesem Jahr anders ausgesehen. Ich hoffe, das war jetzt verständlich.



#5357 T. Lagemann

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 03:34

Hallo Amtranik,

 

war nicht schnippisch gemeint. War scherzhaft gemeint. Wenn da schon jemand über mich statt mit mir redet, dann kann ich das auch, also über mich reden. Kurz gesagt: Ich habe deine indirekte Ansprache an mich mit Humor genommen.

 

Ja, erkläre bitte nochmal, was mit "Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert, den Roman zu lesen." gemeint ist. Ich verstehe wirklich nicht, wie das gemeint ist.

 

Ich wundere mich einfach nur, gerade auch in Kenntnis einiger der nominierten Bücher, dass es für Weinmanns Roman nicht gereicht hat. That's all. Wenn eine Jury so entscheidet, dann ist das so. Da muss ich nichts über Außenseitermeinungen wissen und die Chancen, dass sich die durchsetzen. Dennoch Danke für deine Erklärung.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#5358 Amtranik

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 05:19


 

Ja, erkläre bitte nochmal, was mit "Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert, den Roman zu lesen." gemeint ist. Ich verstehe wirklich nicht, wie das gemeint ist.

 

Letzter Absatz.



#5359 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 30 Juni 2022 - 06:23

Claire Norths Roman genoss ich als Leser.  :happy:

Ihre Schreibweise gefällt mir, es gibt keine ausufernden langweiligen Monologe oder endlose Beschreibungen. Es geht um die Geschichte eines Wesens, das nur durch Berührung in einen beliebigen Körper springen kann.

Ich ahnte, dass es in der Handlung von Figuren wimmeln wird. Aber das war mir egal, ich vertraute auf das Können der Autorin und wurde nicht enttäuscht. Auch die vielen Rückblenden und der Wechsel zu verschiedenen Orten waren passend. Ich hatte keine Schwierigkeiten damit.

Unter dem Pseudonym Catherine Webb verfasste Claire North auch Young Adult Romane. Ich bin zwar schon sehr lange aus dem passenden Alter heraus, trotzdem werde ich mir wahrscheinlich eines dieser Bücher besorgen. Mal sehen, wie die Autorin früher geschrieben hat. 

 

So, gestern beendet. Die Grundidee war super und ich kam auch mit dem Plot klar. Den Schluss fand ich jetzt aber nicht so wow wie hier erwähnt, vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch.

Was ich bemerkenswert fand: Es wurde echt alles aus der Grundidee herausgeholt. Richtig gut. Plus, es war sehr rund. Die Konsequenzen für den Menschen, dessen Körper ggf. für einige Jahrzehnte "benutzt" wird, waren toll dargestellt. Es gab haufenweise schöne Nebenfiguren. Viele tolle Szenen.

Sprachlich hatte es so seine Momente, Phrasen gab es nicht übermäßig.

Ich bin jetzt nicht so, dass ich mir sofort alle Bücher der Autorin kaufe, aber der Roman bleibt positiv in Erinnerung. Als Hörbuch auch echt nett, zwar gibt es Zeitsprünge, aber die Perspektive wechselt nie.


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Geschrieben 05 Juli 2022 - 09:34

Hallo Amtranik.

Letzter Absatz.

ich verstehe es immer noch nicht. Ich habe das Buch erst weit nach Bekanntgabe der Nominierungsliste für den DSFP und dem KLP gelesen, welche Möglichkeiten a la "Oder er hätte eine weitere Perspektive hineingebracht und noch mehr Leute animiert, den Roman zu lesen." hätte es denn da d.E. gegeben? Da hätte doch wohl nur eine Zeitmaschine geholfen :-) Okay, ich hätte natürlich am Puls der Zeit (aka Veröffentlichungsdatum) sein und den Roman sofort nach Erscheinen lesen und auch hier kurz vorstellen können. Ja, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber wie ich schon weiter oben schrieb, ich sehe mich nicht als Zurufer für Jurys. Entsprechend lässig ist mein Umgang mit neu erschienenen Roman, ich lese sie, wann mir danach ist. Gerade auch weil meine Leseinteressen weit gestreut und SF seit nun fast anderthalb Jahren ein Stück weit aus meinem Fokus gerückt ist, hat das bei Weinmanns Roman - zu meinem Leidwesen - arg lang gedauert. So what, neues Jahr, neue Bücher. Ring frei Runde 2022 ...

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
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"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
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Geschrieben 05 Juli 2022 - 10:04

Aaaaaah,

 

wenn man auf die falsche Taste kommt und der Browser sich vor Abspeichern eines Forenbeitrags schließt, ist der Hinweis auf einen ganz tollen Band mit Erzählungen natürlich futsch.

 

Shit. All die Lobeshymnen, futsch.

 

Ich versuche es noch mal (aber nur kurz): Der Erzählungsband "Mars" von Asja Bakić (Verbrecher Verlag, 2021) ist großartig. Und da es zwei Texte gibt, die SF sind bzw. SF Versatzstücke nutzen, auch hier eine Empfehlung wert. Auch wenn die Erzählung um Abby (Titel: gleichnamig) für Kenner der SF wohl nichts Neues bietet (Ein Android erkennt, dass er ein weiblicher Android ist), ist sie für mich das Highlight des Bandes. Denn in bester Show, don't tell Manier entfaltet sich das Drama um den Käufer des Androiden. Ja, Abby erkennt sich, aber zugleich wird auch John (ihr "Ehemann") erkennbar mit all seinen Ängsten und Wünschen. Ganz große Literatur.

 

Mit "Die Unterwelt" liefert Bakić gleich noch ein Meistertück im Stile eines Bradbury hinterher. Alle Schriftsteller und Schriftsteller sind auf den Mars verbannt worden, weil man auf Erden die Macht der Worte fürchtet. 

 

Vor allem: Asja Bakić kann schreiben. Saugut schreiben. Das ist hinreißend, das ist mitreißend. Davon gerne mehr. Danke "Verbrecher Verlag".

 

Ach so, ach ja. Bakić schreibt über das Beunruhigende/Verstörende dieser Welt und bedient sich dabei aller Genre. Horror, Krimi, Märchen, alles da. Vor allem aber ist da Subtilität. Nix Holzhammer, nix Zaunpfahl.

 

Und beim Lesen habe ich mir immer vorgestellt, Asja Bakić würde auf Deutsch schreiben, dann wäre sie beim Wettlesen in Klagenfurt gewiss mal dabei.

 

Viele Grüße

Tobias


Bearbeitet von T. Lagemann, 05 Juli 2022 - 10:19.

"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

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#5362 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 Juli 2022 - 10:09

Den Tipp mit den Erzählungen aus "Mars" schaue ich mir bei Gelegenheit mal an


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#5363 Amtranik

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Geschrieben 06 Juli 2022 - 08:31

A.G. Riddle - Die Ceres-Mission

 

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Ein Alien-Angriff der subtileren Art. Abwechslungsreich und spannend.

 

 

Stanislaw Lem - Rückkehr von den Sternen

 

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Ein Roman von Altmeister Lem der für mich sehr stark anfängt und leider zum Ende hin ins Ärgerliche abdriftet. Es gelingt Lem zunächst hervorragend, eine nach langer Weltraummission für den rückkehrenden Raumfahrer total veränderte Welt darzustellen, die ihm mittlerweile total fremd geworden ist. Bedauerlicherweise versucht sich der Autor dann im weiteren Verlauf an im weitesten Sinne Psychologie, Soziologie und Geschlechterrollen und das wirkt aus heutiger Sicht enttäuschenderweise wirklich nicht gut gealtert.

 

 

Theresa Hannig - Pantopia

 

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Es ist eine Utopie geworden, die in ihrer simplen und auch mitunter arg naiven Art tatsächlich an die heile Welt von Star Trek erinnert. Mit dem Unterschied, dass es bei Star Trek eher als nicht wirklich ernst zu nehmendes Beiwerk existiert, von dem und das sage ich als bekennender Trekkie eigentlich jedem Fan, die unauflösbaren Widersprüche bekannt sind und dies daher weder ärgerlich finden noch als besonders relevant erachten. Letztlich geht es doch bei Trek um etwas ganz anderes als bei Pantopia. Frau Hannig nämlich, da bin ich mir ziemlich sicher, hat hier einen Anspruch, das ganze ernst zu meinen. 

Frau Hannig hat sich hier ein Thema genommen, das unheimlich schwer ist, da wären und sind auch in meinen Augen schon ganz andere Kaliber dran gescheitert. Nehmen wir nur mal Cory Doctorows Utopie „Walkaway“ als Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit, die was Komplexität und Anspruch angeht zu Pantopia in etwa so steht wie Mensch ärgere Dich nicht zu meinem zweiten Hobby, dem Schachspiel. Und dennoch ist auch Doctorow in meinen Augen gescheitert, wenn auch nur in einem Punkt, der aber auch für Hannigs Buch relevant ist. Der menschliche Faktor wird immer wieder zu arg vernachlässigt. Ganz einfach ausgedrückt könnte man sagen, Menschen sind nicht zufrieden mit einer Utopie, wo alles heile Welt ist und Milch und Honig fließt und jeder das hat, was er braucht. Viele Menschen wollen viel mehr als sie brauchen. Sie wollen den Kick, sind auch irrational und und und. Das führt dann immer zwangsläufig dazu, dass solche Konstrukte wie Hannigs Pantopia oder auch Doctorows Entwurf im Prinzip nur funktionieren könnten, wenn man die Komponente aus „Schöne neue Welt“ hinzugäbe. D.H. ohne Zwang oder die Pille würde das ganze nicht funktionieren. Der menschliche Faktor müsste immer aus der Gleichung herausgenommen werden, denke ich. Das zweite ist, dass viele Dinge gar nicht in letzter Instanz gewusst werden können, vermutlich nie, aber heute schon gar nicht. Aber die korrekte Funktion der heilen Welt bei Hannig setzt voraus, dass alle Berechnungen der KI zu eindeutigen Ergebnissen kommen, es würde sozusagen eine the Science ist settled Welt voraussetzen. Das klingt auch immer wieder in Ihren Beispielen an. Die ich durchdeklinieren könnte um zu zeigen das es so einfach nun doch nicht ist.

Kommen wir also zum Fazit. Ja, das Buch ist wieder mal flott geschrieben, wie auch schon die Optimierer, aber diesmal reicht das für mich nicht aus den Roman ok zu finden. Vor allem weil ich mich schon zu Beginn über diese ganzen Simplifizierungen sehr viel geärgert habe. Und ja, dazu kommen auch noch einige offensichtliche Fehler,  bspw. der Rechneraufbau auf der Insel, der völlig unrealistisch ist, oder so halboffene Enden, Stichwort Regenschirm. Was das Personal angeht bin eher wohlwollend. Besonders war das nicht, aber so holzschnittartig wie öfter bei Morris nun auch nicht, aber insgesamt nichts, was jetzt den Ärger über fehlende Komplexität im Roman wett gemacht hätte, die es bei einem Thema wie diesem unbedingt braucht nach meiner Meinung.

 

 

Joe Schreiber - Darth Scarbrous

 

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Star Wars meets Zombie. Gibt es nicht? Doch gibt es. Und das Ganze war nicht mal uninspiriert oder langweilig, sondern durchaus unterhaltsam. Allerdings erwartet man diese Art Roman eher nicht, wenn man zu Star Wars greift. Dennoch eine interessante Abwechslung.

 

 

Exodus 44 - Anthologie

 

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Christian Cantrell - Der Zeitindex

 

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Der Zeitindex hat mir außerordentlich gut gefallen. Ein Science-Fiction-Thriller der Extraklasse. Intelligent und subtil, komplex und clever konstruiert. Absolute Leseempfehlung.

 

 

 

Clifford D. Simak - Planet zu verkaufen

 

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Origineller Klassiker, der mir sehr gut gefallen hat. Simak ist ein Autor, mit dem man auch heute noch viel Spaß haben kann.

 

 

Robert Corvus - Sternenbrücke

 

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Durchwachsen wäre mein Fazit zum neuen Roman von Robert Corvus. Der Romaneinstieg ist äußerst gelungen, dem Autor gelingt es in gutem Stil von Show dont tell dem Leser einen überzeugenden Weltenbau anhand seines Hauptcharakters des Arztes Yul zu präsentieren. Leider blieb für mich Yul aber der einzige wirklich gelungene Charakter des Romanes. Corvus gelingt es im weiteren Verlauf für meinen Geschmack auch nicht, die Dichte und den guten Stil des Anfanges beizubehalten. Ohne im Detail auf den Inhalt eingehen zu wollen, kann man sagen, Corvus packt ziemlich viel hinein in seinen knapp 340 Seiten langen Roman. Er stellt 2 diametral gegensätzliche Gesellschaften gegeneinander, streift das Thema KI, stellt die großen Fragen, Liebe, Lebenssinn und hat sich da meiner Ansicht nach etwas verhoben. Vieles bleibt einfach zu flach und unbefriedigend, ja auch zu simpel, sodass es eher unglaubwürdig wirkt. Positiv hervorzuheben ist die Neutralität des Autors. Anders als bspw. Hannig, überlasst es Corvus seinen Lesern zu entscheiden, wo sie stehen und vermeidet den virtuellen Zeigefinger und allzu plattes schwarz-weiß malen. Aber ein großes Manko, weshalb der Roman für mich nicht über nette Unterhaltung hinausgeht, ist und bleibt die mangelnde Tiefe und Ausarbeitung der ziemlich komplexen Themen, die Corvus aufwirft.
Mein Fazit. Nett, aber kein großer Wurf.



#5364 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 06 Juli 2022 - 10:31

Ich habe gerade zwei deutschsprachige Romane beendet, die ich beide großartig fand und auch rezensiert habe

 

Titans Kinder von Aiki Mira

 

und

 

Frozen, Ghosted, Dead von Sameena Jehanzeb

 

Beide Romane sind zurzeit unter meinen persönlichen Top-5 in diesem Jahr, mal schauen, was 2022 noch so bringen wird


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#5365 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 13 Juli 2022 - 09:46

Gestern habe ich die Lektüre des Thrillers "Der Tag des toten Präsidenten" von Joseph DiMona abgeschlossen. Das Buch, das Anfang der Siebzigerjahre erschienen ist, habe ich aus einer Ausleihe.
Der Roman ist ein konventioneller Thriller, der an einem schwachen und zu hastigen Ende krankt, das einen wichtigen Nebenhandlungsstrang offen lässt. Desweiteren ist mir das Frauenbild sauer aufgestoßen, das selbst für einen Roman aus den Siebzigern zu einseitig ist. Gut möglich, dass der Autor einige Fantasien und sexuelle Wünsche verarbeitet hat.
Mein Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht. Die an sich spannende Thrillerhandlung um einen Attentäter wird durch einen schwachen und zu offenen Schluss abgewertet.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 13 Juli 2022 - 09:47.

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#5366 My.

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Geschrieben 13 Juli 2022 - 10:06

Ich bin aktuell beim Layout von Marianne Labischs Autobiografie "Überleben, irgendwie", die Anfang August bei p.machinery erscheinen wird. Zuvor waren zwei Storybände von Regina Schleheck ("Wenn Drachen Sachen machen", "Die Weissagung des Drachen" -- das sind eher märchenhafte Geschichten mit erkennbar fantastischem Einschlag) dran, ebenfalls für p.machinery. Und zwei Storysammlungen von Monika Niehaus ("Austern im Halbschlaf", "Hyänengelächter") waren auch dabei.

 

Hauptberuflich bin ich in der Endproduktion eines Buches von Miriam Boettcher, in dem es - ganz unfantastisch (aber gut geschrieben :)) - um Hilfseinsätze im Tierschutz auf den Kapverden geht.

 

My.



#5367 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 13 Juli 2022 - 10:07

Hallo zusammen,

 

ich habe leider zu spät mit "Eroberung" von Laurent Binet angefangen (erst 1/3 gelesen), daher kann ich nur einen Zwischenstand mitteilen: Ein sehr unterhaltsamer Alternativweltroman, in dem die Inka Europa erobern. 

 

Viele Grüße

Tobias


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#5368 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 19 Juli 2022 - 11:03

Update meines abgearbeiteten Subs:

 

 

Mark Brandis - Die Vollstrecker

 

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Jay Kristoff - Lifelike: Das Babel Projekt 1

 

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James White - Die Außerirdischen

 

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Christopher Sprung - Oszillation

 

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Dirk van den Boom - Der Ruf des Marschalls Kaiserkrieger 14

 

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Tim Pratt - Twilight Imperium: Zerbrochene Leere

 

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Philip K. Dick - Die seltsame Welt des Mr. Jones

 

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#5369 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 30 Juli 2022 - 07:40

Neben sehr viel beruflichem Zeug wieder zwei SP Romane verdrückt. Naja, eher eineinhalb, aber dazu mehr weiter unten.

 

Die Phönix Initiative

 

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Ein Asteroid droht die Erde zu zerstören - zum gefühlt dreihundertsten Mal. Innovativ ist jedoch der Rettungsansatz, wenn auch nicht ganz logisch. Die Menschheit hat zwar (noch) keine Technologie, um den Himmelskörper unschädlich zu machen, aber Zeitreisen sind kein Problem. Sechs Teenager werden in die Antike geschickt, um  Wissenschaft & Fortschritt so sehr anzukurbeln, dass der mondgroße Brocken in ferner Zukunft nur noch ein müdes Gähnen hervorruft. 

Ja, ok, da hat sich die Logik dann bereits verabschiedet. Auch sprachlich macht das Buch nicht viel her, und die Anleihen an Harry Potter, Tribute von Panem und Percy Jackson sind manchmal derart offensichtlich, dass es schmerzt. Für mich ist es nichts, aber wenn man es als Jugendbuch betrachtet, dann hat es durchaus Potential, so manche neue Jungleser an den Konsum von Romanen heranzuführen. Kein Totalausfall.

 

 

 

Der Whitsundays Zwischenfall

 

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Der zweite Tel der Psi Corps Reihe und ich weiß immer noch nicht, als was ich es bezeichnen soll. Kurzroman? Langnovelle? Doppelter Heftroman?

Wie schon der erste Band ist auch dieser in sich abgeschlossen, spannend, durchaus intelligent und sicher noch progressiver als jeder andere Ertlov. Keine Fortsetzungsgeschichte wie bei anderen Selfpublishern, sondern eine Erzählung, die einen guten Anfang, soliden Spannungsbogen und ein vollständiges Ende mit kurzem Epilog bietet. Ein Spionagethriller vor tropischer Kulisse, gut recherchiert und lebendig, nur für Erwachsene geeignet. Gelegentlich blitzt Humor auf, meistens bleibt es aber ernst und dramatisch, darf sogar kurz politisch werden.

Kein Zweifel, es ist ein Lesevergnügen, aber eben ein kurzes.



#5370 rostig

rostig

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Geschrieben 30 Juli 2022 - 10:58

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Und Feuer wird fallen Broschiert – 14. Mai 2020
von Rocket Books (Herausgeber), Horst Hoffmann  (Autor)Herausgeber ‏ : ‎ Fanpro; 1. Edition (14. Mai 2020)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Broschiert ‏ : ‎ 400 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 394650261X
 

 

Der Autor schildert eingängig die Jugend im Niemandsland zwischen Aachen und Köln mit ersten Lieben und Erfahrungen mit weichen Drogen in den späten 60iger Jahren. Die Personen sind sehr lebensecht beschrieben und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Dann bricht der Horror mit harten Drogen, Abhängigkeit und dem ersten Toten über die Jugendlichen herein. Aber die meisten meistern diese Herausforderung. Im Gedenken an Tim Leary und P.K.Dick beschreibt der Autor den Drogenrausch mit LSD und Gras als Erkenntnistrip in einer alternative Welt. 30 Jahre später stellen sich die Rauschvisionen als erschreckend real heraus und eine spannende Hetzjagd um die Zukunft der Menschheit beginnt. Hier wird der Text deutlich SF lastig. Leider geht es dem Autor wie der Fussballnationalmannschaft der Damen: genial im strategischen Spiel im Mittelfeld, aber schwach im Abschluss. Das Ende ist mir viel zu kitschig und happy-end-süchtig. Aber bis dahin war es spannende Unterhaltung und viel Mitfiebern um liebenswerte Freaks wie du und ich.




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