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Theodore Sturgeon - Die Ersten ihrer Art


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80 Antworten in diesem Thema

#31 newtype

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    Mikronaut

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Geschrieben 16 August 2005 - 18:37

War am Anfang ja etwas skeptisch, da ich eher auf leichtere SF Kunst stehe (gut ein bischen Anspruch darf auch sein) :D aber was soll ich sagen ich habe vorgestern angefangen und bin jetzt beim 3ten Teil "Moral" angekommen. Für ein Buch das ich mir wohl nie selber gekauft hätte, ist das schon eine beachtliche Leistung. Und das beste ist, ich finde das Buch, Charaktere und die Handlung wirklich gut ich bin mehr als positiv überrascht. Meine Endbeurteilung kommt denke ich in 2-4 Tagen aber rechnet damit das sie positiv ausfällt ;) es sei den es wird noch richtig grottig aber das glaub ich weniger.
Auch das schlechteste Buch hat seine gute Seite: die letzte! (John James Osborne)

#32 lapismont

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Geschrieben 17 August 2005 - 08:10

Hab auch gerade angefangen...Sturgeon ist wie ein Sog. Mit unwahrscheinlicher Kraft gewinnt das Leben an Glanz, Tiefe und Schärfe.Was für eine Sprache!

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#33 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 17 August 2005 - 09:09

für mich ist es eher negativ: die Personen werden nur vorgestellt und agieren nicht richtig miteinander.

Es scheint so, dass der erste Teil die Vorbereitung ist für die weiteren Teile. Aber auch er hat seine abgeschlossenen Geschichtchen, die m.E. ganz gut gelingen. Die wichtigste ist doch wohl die des Idioten - seine "Reifung" bei den Prodds, nicht so sehr wegen irgendwelchen tollen Eigenschaften Letzterer, sondern einfach weil er vom Farmbetrieb mit in den Alltag eingefügt wird. Und die Lösung des Hebens des festgefahrenen Traktors ist exakt der richtige Ton, den Sturgeon hier setzt um die Natur des neuen "Gruppenmenschen" an zu deuten. Hier verhält sich die ganze Gruppe wie Daves ansonsten im einzelnen vermisster "idiot savant".

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

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dann wünschen wir einfach mit Willen

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und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#34 lapismont

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Geschrieben 18 August 2005 - 06:19

Dass die Figuren nicht miteinander agieren...Sie finden sich. Immer wieder treffen sie aufeinander und Lein, trotz aller Schwernisse, begreift zum Schluss, was Allein ist und bedeutet.Hier wirken tatsächlich immer wieder Kontraste durch die Gegensätze. Allein in einer Gemeinschaft etwa.Sturgeon untersucht die Begabungen nicht, er lässt die Begabten einfach leben. Wunderbare Mühelosigkeit, tatsächlich.Schön aber auch der Moment, in der die Welt den ersten Schwerkraftgenerator erhält. Genauso geschieht dergleichen. :D

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#35 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 19 August 2005 - 07:29

Man möge mir verzeihen, aber ich habe erst gestern Abend mit den „Ersten“ begonnen †¦ und bin jetzt schon auf Seite 60. Ich musste mich erst einmal an den doch andersartigen Schreibstil gewöhnen, der mit wenigen Worten viel ausdrückt. Ich glaube, dieses Buch muss ich langsam lesen, sonst verpasse ich etwas.Bis jetzt gefällt es mir gut. Was auch daran liegt, dass Sturgeon auf den wenigen Seiten viele Personen vorstellt, dabei jede Menge Informationen vermittelt und eine recht eigenartige trübe Stimmung aufbaut. Ich habe zwar noch keine Ahnung in welche Richtung das Buch geht, aber es ist bisher interessant.Übrigens habe ich auch die deutsche Argument-Ausgabe.Und zum Thema Faulkner: Ich habe das zweifelhafte Vergnügen gehabt „Die Freistatt“ von ihm in der Edition der Süddeutschen Bibliothek zu lesen. Da kann ich keine Zusammenhänge erkennen. Faulkner war zäh, teilweise wirr, wenig gerichtet und sprachlich Welten von dem entfernt, was ich hier auf dem Papier sehe.Bis dennen,Henrik
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#36 Sullivan

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Geschrieben 19 August 2005 - 07:33

Bei mir geht es im Moment nur langsam forwärts, deswegen bin ich erst mit dem zweiten Abschnitt "Baby is Three" durch. Was für eine Geschichte! Von mir aus hätte sich Sturgeon den ersten Teil sparen können, die Lebensgeschichten sind zwar interessant, greifen aber nicht ineinander. Lapismont sagt dazu er lässt die Begabten einfach leben aber das stimmt nur halb weil es sich größtenteils um Kinder handelt. Teleporationen und Telekinese sind nur ein Spiel für sie, während Lone bereits einen Schritt weiter ist. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie die Kinder ihre Fähigkeiten in Zukunft gebrauchen oder missbrauchen werden - dieses Thema wird wohl im letzten Abschnitt aufgegriffen, richtig? Im Hinterkopf habe ich dabei "Es stirbt in mir" von Robert Silverberg, wo ein telepathisch begabter Mann erkennen muss, dass er es in seinem Leben trotz seiner Begabung zu nichts gebracht hat.

"Baby ist drei" ist da ganz anders und hat bereits für sich allein sehr viel Kraft. Der Gestalt Organismus ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und es ist beeindruckend mit welcher Neugier Lone versucht, die Ursachen herauszufinden. (Was denkt ihr war der zweite geheime Wunsch von Frau Kew?! :))

Ganz nebenbei greift Sturgeon das Thema Rassendiskriminierung auf mit der ihm eigenen unbekümmerten Art: er fragt solange nach dem "warum", bis der Gegenüber keine vernünftige Antwort mehr weiß. Das gleiche macht er z.B. mit dem Thema Inzucht in der Geschichte "If all men where brothers, would you want one to marry your sister?".

Nach soviel Begeisterung kommt gleich wieder Ernüchterung. Der Anfang des letzten Abschnittes besticht durch seine Sprache, inhaltlich fühle ich mich aber verloren. :)

Sullivan

Bearbeitet von Sullivan, 19 August 2005 - 07:36.


#37 lapismont

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Geschrieben 19 August 2005 - 08:03

Bin noch mitten in Teil 2.Alicia wollte das Geheimniss lüften, dass alle anderen Frauen kannten, nur sie nicht. Also wollte sie wohl mit ihm schlafen. :) Teil 1 wird durch Gerrys Erinnerungen zwar an einigen Stellen wiedererzählt, aber das Sichfinden der Gestalt stellt für mich schon eine notwendige Geschichte dar.Die Notwendigkeit, Leins Anweisungen zu folgen, käme sonst doch überhaupt nicht rüber. Wir wüssten gar nichts darüber, was Lein für ein Denken entwickelt hat, warum er sich Gedanken über die Gestalt macht, warum er sie überhaupt akzeptiert. Die ganzen Vorgeschichten prägen unsere Lesersicht.Ich habe vielmehr Schwierigkeiten, zu verstehen, warum Lein das Gehirn darstellt und nicht Baby. Eigentlich war er doch geistig gar nicht fähig, zusammenhängend zu denken. Warum sollte er dann koordinieren können? Sturgeons Themen müssen damals sehr aktuell gewesen sein. Gerade die Psychoanalyse hat ja auf die Amerikaner eine große Wirkung gehabt - bis heute.Die geistige Kraft, in jeglicher Form.Die Sitzung bei Stern ist für mich extrem überzeugend. Man hat das Gefühl, dass Patient und Arzt tatsächlich aufeinander reagieren, dass es nicht konstruiert ist, sondern die Figuren eine echte Psyche haben.Etwa wenn dem Arzt nachgesagt wird, einer jener Menschen zu sein, die nach innen lachen. Das bringt wesentlich mehr zum Ausdruck, als etwa das typische Lachen mit den Augen, von dem meist die Sprache ist. Sturgeon ist ein Meister der kleinen Gesten mit großer Bedeutung.

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#38 Morn

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Geschrieben 19 August 2005 - 09:22

Ich stimme lapismont voll und ganz zu, dass der erste Teil wesentlich fuer die ganze Geschichte ist. Meiner Meinung nach wird dort auch gut beschrieben, warum Lein (bzw. Lone) der Koordinator bzw. der Kopf (Baby ist in der Tat das Gehirn) der Gestalt ist: er ist der Ernaehrer, quasi also auch der Mund, ;) da die Kinder doch noch recht hilflos sind. Sie waeren nach dem Aufbrauchen der Konserven u.U. verhungert, wenn sie nicht Lein in seiner Hoehle/Huette gefunden haetten. Deutlicher wird das wohl noch im zweiten Teil. Allerdings habe ich diesbezueglich noch eine Frage, was den dritten Teil angeht. Damit warte ich aber noch etwas.

@ Dave: Ich habe es so verstanden, dass Baby den Input von der Umwelt bzw. von Janie bekommt und dann in allem selbst die Zusammenhaenge herstellen kann. Baby ist also nicht nur eine Weitergabestation von Informationen, die es (er, sie?) von irgendwo herbekommt, sondern verarbeitet alles selber.

#39 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 19 August 2005 - 09:36

Ich stimme lapismont überhaupt nicht zu †¦ ;);)

Ich habe vielmehr Schwierigkeiten, zu verstehen, warum Lein das Gehirn darstellt und nicht Baby. Eigentlich war er doch geistig gar nicht fähig, zusammenhängend zu denken. Warum sollte er dann koordinieren können?

Nun bin ich ja noch nicht so weit aber bisher stellt sich mir Lein komplett anders dar: Er hat zwar durch einen mir unbekannten Lebenslauf (noch) nicht gelernt, mit den Sinneseindrücken umzugehen. Aber das was bis zu ihm durchdringt, analysiert er auf eine geradezu beneidenswerte Art instinktiv und setzt es in Reaktionen um. Nur so konnte er vor Peinigern und auch Alicias krankem Vater fliehen. Wäre da gar keine Verarbeitung, dann säße er einfach dort und ließe alles über sich ergehen. Genau weil er aber instinktiv Einflüsse verarbeitet, prädestiniert ihn das als „Gehirn“. Bis dennen, Henrik
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#40 lapismont

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Geschrieben 19 August 2005 - 09:54

Hab den Kopf tatsächlich mehr mit Gehirn gleichgesetzt. Für mich war Lein eher der Körper, aber Eure Sichtweise überzeugt mich.Nur, was geben die anderen Lein?Klar, Baby kann Antworten geben, die Lein nicht allein findet.Janie stellt die Verbindung zu Baby her.Doch die Füße, also die Zwillinge, braucht Lein eigentlich nicht, oder?

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#41 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 19 August 2005 - 10:12

Schnell und kurz meine Sicht zur Notwendigkeit vom 1. Teil (und daher auch Lein): Die "Gestalt" braucht immer einen STEUERER, einen der entscheidet was das Ganze tun kann und tut. So in etwa als ob die Anderen die Komponenten der E-Gitarre sind, und Lein bzw. Gerry sind dann Jimmi. ;)

Baby ist m.E. so etwas wie der Mentat bei Dune - es kann superschnell Input analysieren, vergisst ihn nie und kann Konsequenzen/Synthesen nennen. Durch "Schweigen" hat er natürlich auch eine gewisse Macht über die Anderen (als ob der kognitive Teil unseres Gehirns sich ausschaltet). Kommunikativ ist aber Baby eine ziemliche Null (daher wahrscheinlich auch für normale Augen "behindert" wirkend).

Es stimmt schon, dass der mittlere Buch-Teil autonom ist (es war ja mal eine eigenständige KG), aber damit u.a. Lein und Miss Kew eine Vorgeschichte bekommen, ist der 1. Teil mehr als hilfreich.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 21 August 2005 - 13:49.

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#42 Sullivan

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Geschrieben 19 August 2005 - 19:14

Mir ist doch noch ein Pluspunkt für den ersten Teil eingefallen: es wird deutlich, wie die Personen zueinander finden und dass sie tatsächlich etwas ganz neues sein könnten. Als KG Fan macht es mir nichts aus, ins kalte Wasser geworfen zu werfen.

Ich stimme mit yippie überein, dass Lein soetwas wie der Steuerer ist. Überraschend ist es nicht, er ist schließlich der einzige Erwachsene.

Doch die Füße, also die Zwillinge, braucht Lein eigentlich nicht, oder?

Die "Füße" sind ein wichtiger Schritt in Richtung "Allmächtigkeit". Erst die Zwillinge sind in der Lage, jede Schranke physisch zu überwinden.

Sullivan

P.S. Komisch, dass ausgerechnet ich als Sturgeon Fan Öl ins Feuer gieße und zum Kritiker werde. ;)

#43 Henrik Fisch

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Geschrieben 19 August 2005 - 20:32

Der erste Teil ist geschafft und ich bin schwer beeindruckt. Die Hauptkritikpunkte - im positiven Sinne - schrieb ich bereits zwei Postings weiter oben. Und eine entspannte Leseart ist hier wirklich angesagt, weil mir sonst etwas entgeht. Aber was mir im ersten Teil wirklich so richtig Spaß gemacht hat - neben der unglaublichen Erfindung, die leider unbemerkt in einem kaputten Lastwagen vor sich hin rottet; auch sehr nett - war ein einziger Satz. Eine einzige kleine Bemerkung von Lein, bei der ich wirklich eine Minute mit dem Lesen aufhören musste, damit das verrückte Grinsen in meinem Gesicht nachlies. Hier kommt er:

Ich weiß nichts, was ich wissen will.

(Argument-Ausgabe, Seite 77 unten)

Dieser ist für mich so dermaßen ultragenial. Er enthält so unglaublich viele Weißheiten. Zum Beispiel „Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß“ was im Umkehrschluss bezogen auf den Ausspruch von Lein bedeuten könnte, dass man es dann ja eigentlich sowieso gleich sein lassen kann. Er enthält ein absolut köstliche kindliche Unschuld. Er ist wunderbar selbstbezüglich und er ist obendrein auch noch ein echter Lacher. Klasse. Das Beste seit „Milka Schoko mit Keks“ (und das ist nun wirklich richtig genial).

Übrigens wundert es mich nicht, dass Herr Sturgeon mit solchen Erzählungen dauerhaft nicht wirklich Erfolg hatte. Ok, 1954 gewann er mit diesem Roman wohl den „International Fantasy Award“. Aber das schien ja wohl eine Ausnahme zu sein. 25 Jahre später wäre er wohl mit Literaturpreisen überhäuft worden (keine Ahnung, ob das später nicht noch passiert ist) und die Verlage hätten sich um ihn gerissen. Aber zu seiner Zeit war er vermutlich einfach zu revolutionär.

Ich habe heute erst einmal aufgehört und werde mich morgen voller Vorfreude auf den zweiten Teil stürzen. Bisher klasse Buch! Ausgezeichnete Wahl für den Lesezirkel. ;)

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 19 August 2005 - 20:35.

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#44 rockmysoul67

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Geschrieben 21 August 2005 - 19:41

(Ich habe jetzt das zweite Teil "Baby is three" gelesen.)Dieses Buch ist ... anders. Anders als ich's gewöhnt bin, die Ereignisse laufen stets anders als ich erwarte. Trotz der Handlung gibt es aber keine echte Veränderung: Der Status Quo ist wieder hergestellt worden. Die Kinder agieren wieder zusammen; der einzige Unterschied ist, dass Lone durch Gerry ersetzt wurde. Ich frage mich, was (und ob) im dritten Teil noch geschehen wird. Wird Homo Gestalt etwas Weltbewegendes unternehmen? Oder wird Homo Gestalt sich einfach als neue Spezies etablieren bzw. gleich untergehen? (Btw. auch im englischen Original heisst es "Gestalt".) Sturgeons Stil (den ich mag) ist prägnant; daher ist er wohl eher der Kurzgeschichten- und Novellen-Erzähler als ein Romanschriftsteller. Auch ist "Baby is three" eine eher 'typische' Novelle mit dem Rahmen. Ein Besuch beim Psychiater ist ein guter und logischer Rahmen, aber ich hätte dies lieber (ich bin auch nie zufrieden) als traditionellen Besuch (Gerry fängt an zu erzählen, dann Rückblick auf ein echtes Ereignis) gesehen, anstatt dass auch Stern eine Gabe (Art Hypnose) besitzt.

#45 Sullivan

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Geschrieben 22 August 2005 - 07:54

Einige abschließende Bemerkungen:

Ihr habt ja schon mitbekommen, dass ich mich beim Lesen des 1. Teils etwas geärgert habe. Die Sprache ist einfühlsam und poetisch und es gibt ein paar Höhepunkte der Marke "kalter Schauer über den Rücken". Ich hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, eine Kurzgeschichte vor mir zu haben. Natürlich gibt es einige Berührungspunkte zu den nächsten Teilen, aber im Grunde sind diese relativ gering (wenn auch sehr gut eingefädelt).

Der überragende zweite Teil hat mich dann wieder entschädigt, es gibt soetwas wie eine richtige Geschichte mit viel Dramatik. Durch eure Kommentare habe ich mir innerlich einen Ruck gegeben und jetzt sehe ich den ersten Teil lockerer.

Zum dritten Teil habe ich lange Zeit gar keinen Zugang gefunden, erst der sehr gute Schluss gibt der Geschichte eine gute Wendung und hebt den Homo Gestalt auf die nächste Ebene. Davor hat mich geärgert, dass es schon wieder einen Rückblick gab. Die Erlebnisse von Hip haben mich überhaupt nicht interessiert, schon gar nicht die Armee.

Es ist nicht leicht, ein Gesamturteil zu fällen: ich vergebe 6 von 10 Punkten. Schade, dass der "homo Gestalt" nicht noch mehr im Mittelpunkt stand oder mehr Konflikte ausleben musste, die mit einem "normalen" Leben im Zusammenhang stehen. Das hätte mich, neben dem hochinteressanten Thema "Moral und Ethos", noch viel mehr interessiert.

Sullivan

#46 Henrik Fisch

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Geschrieben 22 August 2005 - 09:36

@Sullivan:

†¦ Ich hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, eine Kurzgeschichte vor mir zu haben. Natürlich gibt es einige Berührungspunkte zu den nächsten Teilen, aber im Grunde sind diese relativ gering (wenn auch sehr gut eingefädelt).

Interessant, so unterschiedlich können Lesegewohnheiten sein. :D Ich hatte dieses Gefühl überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Ich fühlte mich mitten in einem Abschnitt eines Buches, der irgendetwas Kommendes vorbereitet. Die Protagonisten werden vorgestellt und lernen sich kennen.

@alle:
Aus gegebenem Anlass möchte ich noch einmal daran erinnern, dass wir zum Abschluss eines Lesezirkels bitte eine Abstimmung über die Wertung fahren möchten. Wobei ich erst im Laufe der Woche so weit sein werde. Im Moment habe ich mein Lesepensum auf 60 Seiten am Tag herunter gefahren. Sonst entgeht mir hier wirklich noch etwas.

Bis dennen,
Henrik
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#47 lapismont

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Geschrieben 22 August 2005 - 09:38

Hip wurde uns ja zu Beginn mit deutlichen Parallelen zu Sturgeons eigener Biografie vorgestellt. Daher gewinnt diese Figur schon etwas an Bedeutung.Seine Auseinandersetzung mit seiner eigenen Arroganz und Selbstsucht, hat vielleicht auch etwas mit dem Autor zu tun, wer weiß.

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#48 Rusch

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Geschrieben 22 August 2005 - 11:09

Dieser ist für mich so dermaßen ultragenial. Er enthält so unglaublich viele Weißheiten. Zum Beispiel „Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß“ was im Umkehrschluss bezogen auf den Ausspruch von Lein bedeuten könnte, dass man es dann ja eigentlich sowieso gleich sein lassen kann.

Die Aussage entstammte nicht dem Philosophen Sturgeon. Spontan fällt mir der Spruch: Ich weiß, dass ich nichts weiß ein. Allerdings kann ich jetzt die Quelle nicht benennen. Ich mag es allerdings, wenn SF Bücher eine philosophische Komponente enthalten. Meine Abschließende Wertung war 8 Punkte. Nach dem schlichtweg genialen ersten Teil konnte mich der Rest nicht so ganz überzeugen. Es war alles ein wenig wirr. Am wenigsten hat mir der dritte Teil gefallen, aber genau kann ich das jetzt nicht mehr bestimmen, da es fast 2 Jahre (und über 100 Romane) her ist, seit ich das Buch gelesen habe.

#49 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 22 August 2005 - 11:16

Seine Auseinandersetzung mit seiner eigenen Arroganz und Selbstsucht, hat vielleicht auch etwas mit dem Autor zu tun, wer weiß.

Keine Frage, aber dieser Teil kommt erst am Ende. Davor habe ich mich durch die Seiten gequält, in denen Hip langsam seine Vergangenheit erkundet.

Henrik, die Abstimmung würde ich lieber in die Buchdb verschieben. Ich habe das Buch heute reingestellt, bitte gebt euer Urteil ab - danke!

Die Ersten ihrer Art in der Buchdb.

Sullivan

Bearbeitet von Sullivan, 22 August 2005 - 13:02.


#50 Henrik Fisch

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Geschrieben 22 August 2005 - 12:05

@Rusch:

Ich meine nicht den Spruch

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Den kenne ich ja auch und der ist schon sehr gut. Die geringfügig veränderte Sturgeon-Variante

Ich weiß nichts, was ich wissen will.

die eine deutlich andere Ausrichtung hat und vor allem mehr enthält, DIE finde ich so genial! :D

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#51 rockmysoul67

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Geschrieben 23 August 2005 - 11:54

Ich weiss nicht weshalb, aber ich mag Teilgeschichten, in der ein Häftling bei und nach seiner Entlassung von jemandem geholfen wird mit Rechtlichem, Kleider, Unterschlupf, einem frischen Start. Daher gefällt mir auch den Anfang vom dritten Teil dieses Buches.Dann aber braucht Hip seitenlang, nur um sich zu erinnern. (Bis jetzt habe ich ein gutes Stück reingelesen und die 'Lösung' ist immer noch nicht da.) Ich fühle mich gelangweilt und mit Unnötigem hingehalten. Ich befürchte, dass nicht soviel mehr kommt, als dass Hip einfach eine weitere Person von Homo Gestalt wird. Nun, ja, Sullivan spricht von einem guten Schluss, und ich lasse mich mal überraschen.Der ganze Roman erinnert mich am Aufbau von "Lobgesang auf Leibowitz" von Walter M. Miller jr.: Drei Novellen, leicht miteinander verknüpft.

#52 lapismont

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Geschrieben 23 August 2005 - 12:12

Hip muss eine ganze Menge Denkarbeit leisten, bevor am Ende seiner Reise ist.Hat man das Ende gelesen, wird der Weg klarer.Aber ich fand die Suche wunderbar.Mein absolutes Highlight ist aber diese schöne Umschreibung einer biologischen Erscheinung zum Ende hin.Das Janie aber auch tatsächlich SOETWAS macht!

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Geschrieben 25 August 2005 - 07:12

Der Monat neigt sich dem Ende, ich hoffe auch die Nachzügler sind mittlerweile durch mit dem Buch.

Ein Thema haben wir noch gar nicht angesprochen, dass ganz am Schluss im Mittelpunkt steht: Moral und Ethos. Ich hätte jetzt unterbewusst moralisch und ethisch miteinander gleichgesetzt, obwohl die Erläuterungen von Ted Sturgeon Sinn machen. Was denkt ihr, "Regeln für die Gesellschaft zum Wohl des Einen" oder "Regeln für den Einen zum Wohle der Gesellschaft" - was macht mehr Sinn oder ist das ganze Haarspalterei?

Sullivan

#54 lapismont

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Geschrieben 25 August 2005 - 07:53

Mir war immer so, als ob Moral und Ethik ein und dasselbe sind, eben nur lateinisch und griechisch.Im Sprachgebrauch trennt man aber sehr wohl die Moral von der Ethik. Während das eine einen konkreten Verhaltenskodex vorgibt, etwa einer Frau nicht in den Ausschnitt zu starren, steht Ethik für allgemeine Regeln, etwa keinen Krieg zu führen.Passt das nun zu Sturgeon?Ich weiß nicht.Die Moral dient meiner Meinung nach zum Teil immer dazu, ethische Grundsätze durchzusetzen. Etwa die persönliche Freiheit und Würde des Einzelnen, damit frau eben nicht auf das Dekolletee reduziert wird.Andererseits gibt es auch moralische Grundsätze die eher dem Erhalt der Gesellschaft dienen, etwa die monogame Ehe. Allerdings stimme ich zu, dass Ethik etwas persönliches ist, es sind meine Regeln. Moral ist der aufgedrückte Kodex.Aber für den Roman hat es schon Sinn. Immerhin muss die Gestalt, nachdem sie ihre Macht erkannt hat, lernen, diese Macht zu begrenzen, weil alles andere sonst zur Zerstörung führt. Diese Grenzen kann eine Ethik bieten.Solange wie die Gestalt allein ist, hat sie als Moral nur die der Menschen. Sturgeon meint, diese sei auf die Gestalt nicht anwendbar.Aber es sind trotzdem die Wurzeln seiner eigenen.Etwa so, wie meine Ethik von christlicher Moral geprägt ist, ohne dass ich je religiös war.

Bearbeitet von lapismont, 25 August 2005 - 07:55.

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Geschrieben 25 August 2005 - 07:54

Haarspalterei ist das bestimmt nicht. Ein Geschwindigkeitslimit ist z. B. zum Wohl der Gesellschaft.Ein Verbot, den Rand einer Klippe zu betreten ist zum Wohl des Einzelnen.In Amerika werden zum Beispiel mehr Regeln zum Schutz des einzelnen erlassen als bei uns. Hier wird mehr die Gesellschaft geschützt und der Mensch hat größeres Maß an Selbstverantwortung.

#56 rockmysoul67

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Geschrieben 25 August 2005 - 08:07

Ich habe das Buch jetzt auch fertig gelesen. Der dritte Teil empfinde ich als mager im Vergleich zu den ersten beiden. Diese Suche wäre unnötig gewesen; Hip hätte auch anders zu Homo Gestalt stossen können. Unnötig, vor allem aber unüberzeugend und langweilig. Wer mal ein gutes Buch lesen will über jemand, der seine Erinnerung verliert und seine Vergangenheit herausfindet, empfehle ich "Code Zero" von Ken Follett - da wird es sowohl spannend wie überzeugend gemacht (und das Buch hat ein gewisses SF-Feeling). Dass Hip selbst ein Homo Gestalt wird, war zu erraten. Nur dachte ich, er würde jemand ersetzen. Die Frage wäre nur wer, Gerry wäre logisch gewesen, aber es hätte auch Baby sein können. Nun ja, ein neues Organ ist auch nicht schlecht.Ein öder, schleppender Teil, dieses "Morality", aber es gibt einen runden Abschluss. Hip findet seinen Platz und Homo Gestalt hat (für den Leser) endlich seinen Platz in der Menschheit. Ich hätte Moral und Ethos auch gleich gesetzt. Vielleicht ist die Unterscheidung dieser zwei Begriffe im Englischen etwas schärfer? Jedenfalls hätte Sturgeon hier mehr ansetzen können, mehr auf die Transformation von Gerry setzen können, mehr das künftige Verhalten von Homo Gestalt zeigen können. Im Ganzen ein gutes und intelligentes Buch - aber der Erzählfaktor (Unterhaltung) nimmt stetig ab.

#57 Rusch

Rusch

    Phantastonaut

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Geschrieben 25 August 2005 - 08:46

Wikipedia meint:

Das Ethos ist die griechische Bezeichnung für Charakter, Geist oder Moral.

Also, man kann beide Begriffe gleichsetzen.

#58 Morn

Morn

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Geschrieben 25 August 2005 - 08:49

Ich empfand den dritten Teil als durchaus gelungen, vor allem die Wiedereinbeziehung der von Lein gebauten Maschine. Dieser Teil sprach auch einen wichtigen Aspekt an: was hindert die Gestalt daran, seine Faehigkeiten so einzusetzen, wie er es will, zum Spass haben und andere Leute rumschupsen (oder gar die Weltherrschaft anzustreben :blink:), wie Gerry es am Ende des zweiten Teiles andeutete. Ich habe nur Probleme damit, einzusehen, dass Gerry seiner Allmacht ueberdruessig wird und anfaengt, nur so vor sich hinzuvegetieren, und mit dem m.E. viel zu schnellen Wandels von Gerry, was seine Haltung zu Hip und den anderen betrifft. Empfindet jemand so schnell Scham, nur weil man ihm das Leben schenkt, obwohl er das vorher nicht kannte - weder als einzelner in seiner Kindheit und erst recht nicht als Homo gestalt? Und beschliesst dann sofort ein neues, verantwortungsvolles Leben zu fuehren? Das hat mich nicht so ganz ueberzeugt. Letztendlich scheinen Ethik und Moral der Gestalt auch nur die von Gerry zu sein. Zumindest Janie hoert auf ihr Gewissen und folgt einer (menschlichen) Ethik. Hier stellt sich mir auch die Frage, warum sie nicht die Rolle des Fuehrers (Kopfes) der Gestalt uebernimmt. Jedenfalls als Gerry sich fuer nichts mehr interessiert. Der Kopf muss doch nicht die Faehigkeiten besitzen, die Lein und Gerry hatten, oder?

Ich bin mir im Gegensatz zu rocky nicht sicher, dass Hip jetzt wirklich ein Teil der Gestalt geworden ist, nicht nach dem Schluss.

@ Sullivan: Ich denke, es kommt auf den Mittelweg an; die Gesellschaft muss auf den Einzelnen Ruecksicht nehmen, wie der Einzelne auch auf das Wohl der Gesellschaft achten muss.

Moral und Ethik bei Wilipedia sowie Morality und Ethics. Ethik wird dabei hauptsaechlich als Teilgebiet der Philosophie aufgefasst, das sich damit beschaeftigt, was gut oder schlecht ist. Ausserdem steht dazu noch folgendes:

[Moral:] in der Philosophie (Immanuel Kant) die Lehre vom sittlichen Verhalten des Menschen (häufiger Ethik genannt)

und dass Moral teilweise auf Emotionen wie Hass und Angst basiert, wogegen Ethik das ganze auf logischen Massstaeben aufzubauen versucht.

#59 lapismont

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Geschrieben 25 August 2005 - 08:59

Der zweite Teil, „Baby ist drei“, bringt die Gestalt dazu, sich zu verändern, den Verlust eines wichtigen Teiles, ihres Kopfes, zu verkraften. Bis der neue Kopf die Reife entwickelt hat, Lein in dieser Funktion zu ersetzen, ist die Gestalt verletzlich, dem Sterben nah.Lein hätte wohl nie die Ethik begreifen können, die im dritten Teil aus der Gestalt eine gesellschaftliche Lebensform macht, ihr also erst die eigentliche Lebensfähigkeit gibt.Das ist die Aufgabe des dritten Teils.Hip wird zum Gewissen der Gestalt. Dass Janie ihn dazu bringt, also letztendlich die Gestalt selbst Sehnsucht nach einer Ethik entwickelt, vertieft noch den Eindruck, dass Sturgeon hier keine simple neue Lebensform schaffen wollte. Er gab ihr wesentlich mehr, als nur einen Handlungsrahmen.Janie widerspiegelt dabei auch eine völlig andere Art der Sexualität. Denn natürlich baut sich zwischen ihr und Hip eine erotische Stimmung auf, bahnt sich durch die Nähe eine Vertrautheit an, die in Richtung Liebe zu gehen scheint. Aber Janie unterdrückt die Gefühle Hips. Sie greift aktiv in seinen Körper ein, um seine Erregung zu bremsen, vielleicht reguliert sie sogar seinen Hormonhaushalt. Als Telekinetin ist ihr das alles möglich. Und doch ist sie eine Frau. Letztendlich lässt sie sich auf Hip aber erst ein, als er ein Teil der Gestalt wird. Sturgeon lässt es offen, ob Janie dies von Anfang an geplant hat, ob es ein Produkt ihrer Liebe ist. Hip taucht ja schon im ersten Teil auf, Sturgeon schafft also schon früh die Handlungsgrundlage für Hips Auftreten im letzten Teil. Vielleicht ist es aber auch eine Mischung aus beiden, aus Sehnsucht nach einer Ethik und aus Liebe. Und eigentlich kann man beides auch gar nicht trennen. Es macht die Gestalt auf jeden Fall zu einem Wesen, dass kein inhumanes Monster ist.

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#60 Sullivan

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Geschrieben 25 August 2005 - 09:10

Nur ganz kurz als Hinweis:

Im Original wird das Wort ethos benutzt. Leo sagt dazu: "Ethos, Gesinnung, sittlich-moralische Grundhaltung". Im Gegensatz dazu gibt es auch noch das englische Wort ethics, das für "Ethik" oder "Moral" steht. Sturgeon macht hier bewusst einen Unterschied.

Sullivan


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