Theodore Sturgeon - Die Ersten ihrer Art
#31
Geschrieben 16 August 2005 - 18:37
#32
Geschrieben 17 August 2005 - 08:10
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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#33
Geschrieben 17 August 2005 - 09:09
Es scheint so, dass der erste Teil die Vorbereitung ist für die weiteren Teile. Aber auch er hat seine abgeschlossenen Geschichtchen, die m.E. ganz gut gelingen. Die wichtigste ist doch wohl die des Idioten - seine "Reifung" bei den Prodds, nicht so sehr wegen irgendwelchen tollen Eigenschaften Letzterer, sondern einfach weil er vom Farmbetrieb mit in den Alltag eingefügt wird. Und die Lösung des Hebens des festgefahrenen Traktors ist exakt der richtige Ton, den Sturgeon hier setzt um die Natur des neuen "Gruppenmenschen" an zu deuten. Hier verhält sich die ganze Gruppe wie Daves ansonsten im einzelnen vermisster "idiot savant".für mich ist es eher negativ: die Personen werden nur vorgestellt und agieren nicht richtig miteinander.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#34
Geschrieben 18 August 2005 - 06:19
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#35
Geschrieben 19 August 2005 - 07:29
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#36
Geschrieben 19 August 2005 - 07:33
"Baby ist drei" ist da ganz anders und hat bereits für sich allein sehr viel Kraft. Der Gestalt Organismus ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und es ist beeindruckend mit welcher Neugier Lone versucht, die Ursachen herauszufinden. (Was denkt ihr war der zweite geheime Wunsch von Frau Kew?! )
Ganz nebenbei greift Sturgeon das Thema Rassendiskriminierung auf mit der ihm eigenen unbekümmerten Art: er fragt solange nach dem "warum", bis der Gegenüber keine vernünftige Antwort mehr weiß. Das gleiche macht er z.B. mit dem Thema Inzucht in der Geschichte "If all men where brothers, would you want one to marry your sister?".
Nach soviel Begeisterung kommt gleich wieder Ernüchterung. Der Anfang des letzten Abschnittes besticht durch seine Sprache, inhaltlich fühle ich mich aber verloren.
Sullivan
Bearbeitet von Sullivan, 19 August 2005 - 07:36.
#37
Geschrieben 19 August 2005 - 08:03
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#38
Geschrieben 19 August 2005 - 09:22
@ Dave: Ich habe es so verstanden, dass Baby den Input von der Umwelt bzw. von Janie bekommt und dann in allem selbst die Zusammenhaenge herstellen kann. Baby ist also nicht nur eine Weitergabestation von Informationen, die es (er, sie?) von irgendwo herbekommt, sondern verarbeitet alles selber.
#39
Geschrieben 19 August 2005 - 09:36
Nun bin ich ja noch nicht so weit aber bisher stellt sich mir Lein komplett anders dar: Er hat zwar durch einen mir unbekannten Lebenslauf (noch) nicht gelernt, mit den Sinneseindrücken umzugehen. Aber das was bis zu ihm durchdringt, analysiert er auf eine geradezu beneidenswerte Art instinktiv und setzt es in Reaktionen um. Nur so konnte er vor Peinigern und auch Alicias krankem Vater fliehen. Wäre da gar keine Verarbeitung, dann säße er einfach dort und ließe alles über sich ergehen. Genau weil er aber instinktiv Einflüsse verarbeitet, prädestiniert ihn das als „Gehirn“. Bis dennen, HenrikIch habe vielmehr Schwierigkeiten, zu verstehen, warum Lein das Gehirn darstellt und nicht Baby. Eigentlich war er doch geistig gar nicht fähig, zusammenhängend zu denken. Warum sollte er dann koordinieren können?
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#40
Geschrieben 19 August 2005 - 09:54
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#41
Geschrieben 19 August 2005 - 10:12
Baby ist m.E. so etwas wie der Mentat bei Dune - es kann superschnell Input analysieren, vergisst ihn nie und kann Konsequenzen/Synthesen nennen. Durch "Schweigen" hat er natürlich auch eine gewisse Macht über die Anderen (als ob der kognitive Teil unseres Gehirns sich ausschaltet). Kommunikativ ist aber Baby eine ziemliche Null (daher wahrscheinlich auch für normale Augen "behindert" wirkend).
Es stimmt schon, dass der mittlere Buch-Teil autonom ist (es war ja mal eine eigenständige KG), aber damit u.a. Lein und Miss Kew eine Vorgeschichte bekommen, ist der 1. Teil mehr als hilfreich.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 21 August 2005 - 13:49.
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#42
Geschrieben 19 August 2005 - 19:14
Ich stimme mit yippie überein, dass Lein soetwas wie der Steuerer ist. Überraschend ist es nicht, er ist schließlich der einzige Erwachsene.
Die "Füße" sind ein wichtiger Schritt in Richtung "Allmächtigkeit". Erst die Zwillinge sind in der Lage, jede Schranke physisch zu überwinden.Doch die Füße, also die Zwillinge, braucht Lein eigentlich nicht, oder?
Sullivan
P.S. Komisch, dass ausgerechnet ich als Sturgeon Fan Öl ins Feuer gieße und zum Kritiker werde.
#43
Geschrieben 19 August 2005 - 20:32
Ich weiß nichts, was ich wissen will.
(Argument-Ausgabe, Seite 77 unten)
Dieser ist für mich so dermaßen ultragenial. Er enthält so unglaublich viele Weißheiten. Zum Beispiel „Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß“ was im Umkehrschluss bezogen auf den Ausspruch von Lein bedeuten könnte, dass man es dann ja eigentlich sowieso gleich sein lassen kann. Er enthält ein absolut köstliche kindliche Unschuld. Er ist wunderbar selbstbezüglich und er ist obendrein auch noch ein echter Lacher. Klasse. Das Beste seit „Milka Schoko mit Keks“ (und das ist nun wirklich richtig genial).
Übrigens wundert es mich nicht, dass Herr Sturgeon mit solchen Erzählungen dauerhaft nicht wirklich Erfolg hatte. Ok, 1954 gewann er mit diesem Roman wohl den „International Fantasy Award“. Aber das schien ja wohl eine Ausnahme zu sein. 25 Jahre später wäre er wohl mit Literaturpreisen überhäuft worden (keine Ahnung, ob das später nicht noch passiert ist) und die Verlage hätten sich um ihn gerissen. Aber zu seiner Zeit war er vermutlich einfach zu revolutionär.
Ich habe heute erst einmal aufgehört und werde mich morgen voller Vorfreude auf den zweiten Teil stürzen. Bisher klasse Buch! Ausgezeichnete Wahl für den Lesezirkel.
Bis dennen,
Henrik
Bearbeitet von Henrik Fisch, 19 August 2005 - 20:35.
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#44
Geschrieben 21 August 2005 - 19:41
#45
Geschrieben 22 August 2005 - 07:54
Ihr habt ja schon mitbekommen, dass ich mich beim Lesen des 1. Teils etwas geärgert habe. Die Sprache ist einfühlsam und poetisch und es gibt ein paar Höhepunkte der Marke "kalter Schauer über den Rücken". Ich hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, eine Kurzgeschichte vor mir zu haben. Natürlich gibt es einige Berührungspunkte zu den nächsten Teilen, aber im Grunde sind diese relativ gering (wenn auch sehr gut eingefädelt).
Der überragende zweite Teil hat mich dann wieder entschädigt, es gibt soetwas wie eine richtige Geschichte mit viel Dramatik. Durch eure Kommentare habe ich mir innerlich einen Ruck gegeben und jetzt sehe ich den ersten Teil lockerer.
Zum dritten Teil habe ich lange Zeit gar keinen Zugang gefunden, erst der sehr gute Schluss gibt der Geschichte eine gute Wendung und hebt den Homo Gestalt auf die nächste Ebene. Davor hat mich geärgert, dass es schon wieder einen Rückblick gab. Die Erlebnisse von Hip haben mich überhaupt nicht interessiert, schon gar nicht die Armee.
Es ist nicht leicht, ein Gesamturteil zu fällen: ich vergebe 6 von 10 Punkten. Schade, dass der "homo Gestalt" nicht noch mehr im Mittelpunkt stand oder mehr Konflikte ausleben musste, die mit einem "normalen" Leben im Zusammenhang stehen. Das hätte mich, neben dem hochinteressanten Thema "Moral und Ethos", noch viel mehr interessiert.
Sullivan
#46
Geschrieben 22 August 2005 - 09:36
Interessant, so unterschiedlich können Lesegewohnheiten sein. Ich hatte dieses Gefühl überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Ich fühlte mich mitten in einem Abschnitt eines Buches, der irgendetwas Kommendes vorbereitet. Die Protagonisten werden vorgestellt und lernen sich kennen.†¦ Ich hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, eine Kurzgeschichte vor mir zu haben. Natürlich gibt es einige Berührungspunkte zu den nächsten Teilen, aber im Grunde sind diese relativ gering (wenn auch sehr gut eingefädelt).
@alle:
Aus gegebenem Anlass möchte ich noch einmal daran erinnern, dass wir zum Abschluss eines Lesezirkels bitte eine Abstimmung über die Wertung fahren möchten. Wobei ich erst im Laufe der Woche so weit sein werde. Im Moment habe ich mein Lesepensum auf 60 Seiten am Tag herunter gefahren. Sonst entgeht mir hier wirklich noch etwas.
Bis dennen,
Henrik
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#47
Geschrieben 22 August 2005 - 09:38
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#48
Geschrieben 22 August 2005 - 11:09
Die Aussage entstammte nicht dem Philosophen Sturgeon. Spontan fällt mir der Spruch: Ich weiß, dass ich nichts weiß ein. Allerdings kann ich jetzt die Quelle nicht benennen. Ich mag es allerdings, wenn SF Bücher eine philosophische Komponente enthalten. Meine Abschließende Wertung war 8 Punkte. Nach dem schlichtweg genialen ersten Teil konnte mich der Rest nicht so ganz überzeugen. Es war alles ein wenig wirr. Am wenigsten hat mir der dritte Teil gefallen, aber genau kann ich das jetzt nicht mehr bestimmen, da es fast 2 Jahre (und über 100 Romane) her ist, seit ich das Buch gelesen habe.Dieser ist für mich so dermaßen ultragenial. Er enthält so unglaublich viele Weißheiten. Zum Beispiel „Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß“ was im Umkehrschluss bezogen auf den Ausspruch von Lein bedeuten könnte, dass man es dann ja eigentlich sowieso gleich sein lassen kann.
#49
Geschrieben 22 August 2005 - 11:16
Keine Frage, aber dieser Teil kommt erst am Ende. Davor habe ich mich durch die Seiten gequält, in denen Hip langsam seine Vergangenheit erkundet.Seine Auseinandersetzung mit seiner eigenen Arroganz und Selbstsucht, hat vielleicht auch etwas mit dem Autor zu tun, wer weiß.
Henrik, die Abstimmung würde ich lieber in die Buchdb verschieben. Ich habe das Buch heute reingestellt, bitte gebt euer Urteil ab - danke!
Die Ersten ihrer Art in der Buchdb.
Sullivan
Bearbeitet von Sullivan, 22 August 2005 - 13:02.
#50
Geschrieben 22 August 2005 - 12:05
Ich meine nicht den Spruch
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Den kenne ich ja auch und der ist schon sehr gut. Die geringfügig veränderte Sturgeon-Variante
Ich weiß nichts, was ich wissen will.
die eine deutlich andere Ausrichtung hat und vor allem mehr enthält, DIE finde ich so genial!
Bis dennen,
Henrik
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#51
Geschrieben 23 August 2005 - 11:54
#52
Geschrieben 23 August 2005 - 12:12
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#53
Geschrieben 25 August 2005 - 07:12
Ein Thema haben wir noch gar nicht angesprochen, dass ganz am Schluss im Mittelpunkt steht: Moral und Ethos. Ich hätte jetzt unterbewusst moralisch und ethisch miteinander gleichgesetzt, obwohl die Erläuterungen von Ted Sturgeon Sinn machen. Was denkt ihr, "Regeln für die Gesellschaft zum Wohl des Einen" oder "Regeln für den Einen zum Wohle der Gesellschaft" - was macht mehr Sinn oder ist das ganze Haarspalterei?
Sullivan
#54
Geschrieben 25 August 2005 - 07:53
Bearbeitet von lapismont, 25 August 2005 - 07:55.
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#55
Geschrieben 25 August 2005 - 07:54
#56
Geschrieben 25 August 2005 - 08:07
#57
Geschrieben 25 August 2005 - 08:46
Also, man kann beide Begriffe gleichsetzen.Das Ethos ist die griechische Bezeichnung für Charakter, Geist oder Moral.
#58
Geschrieben 25 August 2005 - 08:49
Ich bin mir im Gegensatz zu rocky nicht sicher, dass Hip jetzt wirklich ein Teil der Gestalt geworden ist, nicht nach dem Schluss.
@ Sullivan: Ich denke, es kommt auf den Mittelweg an; die Gesellschaft muss auf den Einzelnen Ruecksicht nehmen, wie der Einzelne auch auf das Wohl der Gesellschaft achten muss.
Moral und Ethik bei Wilipedia sowie Morality und Ethics. Ethik wird dabei hauptsaechlich als Teilgebiet der Philosophie aufgefasst, das sich damit beschaeftigt, was gut oder schlecht ist. Ausserdem steht dazu noch folgendes:
und dass Moral teilweise auf Emotionen wie Hass und Angst basiert, wogegen Ethik das ganze auf logischen Massstaeben aufzubauen versucht.[Moral:] in der Philosophie (Immanuel Kant) die Lehre vom sittlichen Verhalten des Menschen (häufiger Ethik genannt)
#59
Geschrieben 25 August 2005 - 08:59
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#60
Geschrieben 25 August 2005 - 09:10
Im Original wird das Wort ethos benutzt. Leo sagt dazu: "Ethos, Gesinnung, sittlich-moralische Grundhaltung". Im Gegensatz dazu gibt es auch noch das englische Wort ethics, das für "Ethik" oder "Moral" steht. Sturgeon macht hier bewusst einen Unterschied.
Sullivan
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