Grundsätzlich finde ich den ganzen Demokratie- und Staatszauber der Serie unglaubwürdig. Allein die Vorstellung einer Wahl in der Fluchtsituation ist albern. Hier hat man meiner Meinung nach unbedingt us-amerikanische Themen unterbringen wollen. Das sind so die Punkte, wo ich mich dann amüsiert zurücklehne und denke "ja klar, bekommen den Schwarzmarkt wegen Mangelwirtschaft nicht in den Griff aber haben genug Ressourcen für ne Wahl"
Ah, ich verstehe.
Da musst du aber bedenken, dass so etwas tatsächlich Tradition hat bei den Amerikanern.
Die Nordstaaten hatten mitten im US-Bürgerkrieg 1864 eine Wahl und wenn Lincoln die verloren hätte, wäre es vermutlich sofort zum Friedensschluss und zur Teilung des Landes gekommen. Lincolns Wahl hat den Krieg ins Jahr 1865 fortgesetzt und den Zusammenbruch der Konföderation gebracht.
Eigentlich gab es in den USA immer Wahlen, auch in Krisenzeiten:
- 1916, als die USA kurz vor dem Eintritt in den ersten Weltkrieg standen, gab es Wahlen
- Ebenso 1940, kurz vor Eintritt in den zweiten Weltkrieg
- Tatsächlich auch 1944, mitten im zweiten Weltkrieg
In Europa ist die Lage da ein wenig anders. Die freien Franzosen haben zwischen 1940 und 1945 keine Wahlen im Exil abgehalten (eine vielleicht annäherungsweise ähnliche Lage wie bei Galactica) und in Großbritannien gab es auch erst 1945 wieder richtige Wahlen (die Wahl von 1940 fiel aus). Von daher ist das vielleicht eine typisch amerikanische Eigenheit, die es so in Europa nicht gibt und in einer europäischen Serie sich auch nicht wiederfinden würde.