Daß es ein Problem mit der durchschnittlichen Qualität der Übersetzungen gibt, ist in unzähligen Artikeln und Rezensionen hinreichend belegt. Der aktuelle deutsche Sprachgebrauch ist durchsetzt von Wörtern und Redewendungen, die schlecht übersetzten Büchern und - wahrscheinlich noch mehr - schlecht synchronisierten Filmen entstammen. Das ist gar nicht von der Hand zu weisen. Dabei werden die meisten Fehler gar nicht an schwierigen Stellen gemacht (wo man nachsichtig sein könnte), sondern bei völlig banalen Sachen. Das ist Problem ist nur: viele Leser sind mit miesen Übersetzungen mieser Originale aufgewachsen und so daran gewöhnt, daß sie dieses anglifizierte Kauderwelsch für gutes Deutsch halten. Und was die Sache noch schlimmer macht: Inzwischen gibt es eine neue Generation von Lektoren/Korrektoren, die frisch von der Uni sind (wo man ihnen offenbar auch kein sauberes Deutsch mehr beibringt) und erfahrenen Profis Fehler in die Texte reinschreiben, die diese sorgfältig vermieden haben. Kollege Ronald Hahn könnte (und hat an anderer Stelle schon) Geschichten darüber erzählen. Ich habe es selbst auch schon bei eigenen Texten erlebt. Nur ein Beispiel: Ich bin Kollege Hahn dankbar, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, daß die Worte "ultimat" und "ultimativ" nicht daselbe bedeuten (Letzteres wird fast immer falsch benutzt). Nachdem ich dieses Detail intus hatte und beim nächsten Mal korrekt das Wort "ultimat" benutzte, macht ein Mensch im Lektorat - na was? - ein "ultimativ" daraus. Aaarghhhhh!Ich persönlich kann das Gemaule über angeblich schlechte Übersetzungen nicht recht bestätigen.
Na, Du kannst ja mal zum Vergleich die Übersetzung lesen, die ich für Heyne gemacht habe. Cory Doctorow war mir mit einigen seiner deutschsprachigen Freunde sehr behilflich. Gruß MKIDie Ergebnisse sind natürlich nicht optimal, aber immerhin besser als z.B. die grausige deutschsprachige Fanübersetzung, die Cory Doctorow auf seiner Heimseite hält.