Bearbeitet von molosovsky, 20 September 2006 - 13:33.
Mal wieder Krise der Science Fiction
#31
Geschrieben 20 September 2006 - 13:26
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#32
Geschrieben 24 September 2006 - 12:17
Das will ich auch, wenn ich Science Fiction, Krimis, historische Romane oder - sehr selten - eine Sexgeschichte lese. Nur werde ich selbst in der "trivialsten" für mich noch lesbaren SF dabei immer wieder und sehr massiv mit impliziten oder expliziten Aussagen über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Religion, Wissenschaft etc. konfrontiert. So stark geschieht das meines Erachtens bei keinem anderen Genre. Krimis und historische Romane müssen sich, sofern sie Bezug auf Politik und Gesellschaft nehmen, an die vorgegebenen Tatsachen halten. In der SF kann man Staaten, politische Systeme und alles was dazu gehört, frei erfinden und selbst Autoren, die nur Unterhaltung und keine Gesellschaftskritik im Sinn haben, tun das ausgiebig und wenn sie gut sind, wohl auch mit Lust. Selbst SF, die ich als Unterhaltung wahrnehme und deshalb lese, ist daher randvoll mit tiefgründigen gesellschaftlichen und z. T. auch philosophischen Aussagen. Viele Streitfragen, über die sich die Intellektuellen den Kopf zerbrechen, werden in der ach so trivialen SF mit großer Selbstverständlichkeit behandelt. Weltstaat? Seit "Perry Rhodan" und SCHADRACH IM FEUEROFEN und x anderen SF-Werken ein alter Hut. Haben wir einen Schöpfer und gibt es gar keine Evolution. Auch das kennt der erfahrene SF-Leser schon vor den meisten Kreationisten. Usw. usf. Ich denke, in der SF lassen sich Unterhaltung und Reflektion über Gesellschaft kaum voneinander trennen. Unterhält die Gesellschftskritik nicht, liest sie keiner. "Säubert" der SF-Autor zwecks vermeintlich besserer Unterhaltung und Marktgängigkeit sein Werk von jedem Bezug auf gesellschaftliche Gegebenheiten, wird es dadurch am Ende so langweilig, dass es auch keiner mehr liest.Ich WILL der Wirklichkeit entfliehen und mich in eine Fantasiewelt flüchten, wenn ich SF lese. Das ist GUT.
#33
Geschrieben 24 September 2006 - 15:05
Da wird Dich ja freuen, dass in der allerallerneuesten Ausgabe von VOLLTEXT Dath das Titelthema ist; allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, was ich nach diesem Interview von ihm halten soll. Ist er ein Laberkopp oder hat er was? Mir wärs ein wenig lieber gewesen, wenn sie den Platz für Roberto Bolano genommen hätten, statt nur eine Seite ... Seufz. Ansonsten gefällt mir Deine Aussage, dass man sagen könnte, die SF hätte "gewonnen". Die SF ist tatsächlich inzwischen im Mainstream und der sog. "Hochliteratur" zuhause. Grüße, RalphIn der neuesten »Volltext« (österreich. literaturmagazin) fand ich seinen beitrag zur einzel-neu-ausgabe von Arno Schmidts »Die Gelehrtenrepublik« (suhrkamp), in der meister Dath diesen kurzroman von Schmidt und die Dark Tower-saga von Stephen King vergleicht.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#34
Geschrieben 03 Oktober 2006 - 22:51
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#35
Geschrieben 12 Juni 2007 - 16:00
In der Musik gibt es viele Veröffentlichungen, die ein breites Publikum mit eingängigen Melodien und Rhythmen begeistern. Nicht wenige Hörer versuchen irgendwann außerhalb der abgetretenen Pfade Neues zu entdecken, vielleicht einmal ein paar ausgefallene Akkorde, einige Takte jenseits des 4/4 oder einem virtuosen Instrumentalisten lauschen.
Das ist eine ganz natürliche und oft praktizierte Angelegenheit.
Betrachtet man die SF, so stellt man sehr schnell fest, um was für ein faszinierendes und weitreichendes Genre es sich handelt. Sofort kommt es einem in den Sinn, dass sich unterhalb des (nicht zwingend anspruchslosem) Mainstream eine Gemeinde von Autoren und Fans geben müsste, die sich aufrichtig der Philosophie und Faszination widmen, ein Teil dieses Universums zu sein, das buchstäblich unfassbar ist.
Das wäre für mich naheliegend.
Schaut man sich um, ergibt sich allerdings ein anderes Bild. Womöglich entdeckt man Veröffentlichungen, die sich nicht nur an dem Mainstream orientieren, sondern oftmals ein beklagenswertes Niveau erreichen, das noch weit darunter liegt.
Vielleicht könnte man sich einen Eindruck bei verschieden Autoren holen, denen bereits eine größere Aufmerksamkeit in Form von Anthologien zugekommen ist. Unter Umständen könnte man bei dem Stelldichein eine seltsame Entdeckung machen, welche wie folgt aussehen könnte:
Antho XIII mit:
Fridolin Fröhn: Der Barbier von Sirius 4
Inge Insterburg: Quantenschaum am Rocksaum
Knut Knebel: Ein Alien auf der Hüpfburg
Kurt Kaputtnik: Absolut am Arsch
Hilde Hirsekamp: Zwerg Nase wird schwerelos
Helmut Helium: Der gebeamte Pudding
Es könnte sich eine gewisse Ernüchterung einstellen, schließlich müsste man sich durch eine Menge Mist kämpfen, um dann vielleicht doch noch eine Perle zu entdecken.
Nehmen wir an, ein Verlag würde sich dazu entschließen, den Scherzkeksen und Komödianten eine Absage zu erteilen, um sich einer SF zuzuwenden, die diese Bezeichnung auch verdient, dann würden früher oder später diejenigen eintreffen, die bislang auf der Hacke kehrt gemacht haben.
Das könnte ich mir zumindest gut vorstellen.
#36
Geschrieben 23 Juni 2007 - 20:49
Was will man mehr?
Noch lebendiger könnte eine Szene kaum sein.
Der Schönheitsfehler liegt höchstens darin, dass nicht viel Geld im Spiel ist, weil die Szene sehr klein ist. Man muss schon ein sehr engagierter Fan sein, bevor man all diese Instrumente überhaupt wahrnehmen kann. Man braucht einen großen Antrieb, bevor man sich ins Internet begibt und gezielt danach sucht. Deshalb können die Kleinverlage ihr Leserpotential gar nicht ausschöpfen. Wenn ich mal wieder Lust auf lesen habe, gehe ich doch mal in 'ne Buchhandlung und sehe mich mal um. Wenn ich da von einem Buch einen Stapel sehe, der vom Boden eineinhalb Meter misst, und darüber steht noch "Unser Buch des Monats", na dann schau ich mir das doch mal an.
Manche Spiralen führen nach oben, andere nach unten. Wenn nicht viel Geld im Spiel ist, findet sich niemand, der in Werbung investiert. Ohne Werbung kriegt man heutzutage sowieso niemanden mehr dazu, irgendetwas zu kaufen.
Und ja, es fehlt der Szene an Nachwuchslesern: Vorzugsweise jung und männlich. Lesen ist bei jungen Kerlen uncool geworden. Lieber möche man ein armer unterdrückter Gangster-Rapper sein, der seinen Lebensunterhalt mit Drogen verdienen muss. DAS ist cool!
Und ja, in der SF werden immer wieder dieselben alten Ideen aufgewärmt. Was nicht schlecht sein muss, wenn es gut und packend gemacht wird.
Und ja, der Glaube an eine große und tollte Zukunft ist längst verloren gegangen. Die Generation, die in ihrer Kindheit die Pioniere der Fliegerei bewundert hat, und in reifen Jahren die Mondlandung sehen durfte, ja die hatte einen Fortschrittsglauben, den wir uns nicht mehr vorstellen können.
Die Szene lebt, aber das ganz große Publikum ist uns erst mal verloren gegangen. Schade eigentlich. Aber wenn niemandem Gründe einfallen, warum das große Publikum SF lesen sollte, ist's auch egal, oder? Wenn es hier etwas gäbe, was die Leute fasziniert, würden sie's schon irgendwann merken und kaufen und lesen.
#37 Gast_Jorge_*
Geschrieben 24 Juni 2007 - 21:10
Die Alternative ist aber auch nicht grade verlockend: Als debiler SF-Fan über irgendwelche Cons zu stolpern, fernab jeder Realität, gekleidet in ein cooles T-Shirt(vorzugsweise verziert mit dem Cover eines billigen Heftromans) - irgendwie kann ich(40) die Jugend schon verstehen, die nichts mit solchem Perrypack oder Prometenpöbel zu tun haben wollen...und die bei dem Schwachsinn, der sich in den Buchhandlungen stapelt, einen großen Bogen um selbige machen .Und ja, es fehlt der Szene an Nachwuchslesern: Vorzugsweise jung und männlich. Lesen ist bei jungen Kerlen uncool geworden. Lieber möche man ein armer unterdrückter Gangster-Rapper sein, der seinen Lebensunterhalt mit Drogen verdienen muss. DAS ist cool!
#38 Gast_Jorge_*
Geschrieben 24 Juni 2007 - 21:20
Tja, das ist der Fortschritt: Genauso, wie der Glaube an den Weihnachtsmann und den Osterhasen verschwindet, so ist es die Mär von dem Land voller Möglichkeiten und Abenteuer, das über unseren Köpfen schwebt und in dem alle unsere Sorgen und Nöte vergessen sind, wenn wir uns nur kräftig genug anstrengen, dieses zu erreichen .Und ja, der Glaube an eine große und tollte Zukunft ist längst verloren gegangen. Die Generation, die in ihrer Kindheit die Pioniere der Fliegerei bewundert hat, und in reifen Jahren die Mondlandung sehen durfte, ja die hatte einen Fortschrittsglauben, den wir uns nicht mehr vorstellen können.
Der Weltraum als abenteuerlicher und funkelnder Spielplatz für eine Menschheit, die gerade ihrer Wiege Erde entkommen ist - mit solchen abgeschmackten Klischees braucht man der heutigen Generation sicher nicht mehr zu kommen, damit landet man höchstens bei alten SF-Fuzzies, die mit dem Kopf in der Vergangenheit leben und lauthals über den Verlust des goldenen Zeitalters jammern .
Bearbeitet von Jorge, 24 Juni 2007 - 21:25.
#39
Geschrieben 24 Juni 2007 - 21:49
#40
Geschrieben 02 Juli 2007 - 20:45
- irgendwie kann ich(40) die Jugend schon verstehen, die nichts mit solchem Perrypack oder Prometenpöbel zu tun haben wollen...und die bei dem Schwachsinn, der sich in den Buchhandlungen stapelt, einen großen Bogen um selbige machen .
Das ist aber noch etwas erklärungsbedürftig. Was war früher anders? Ist man auf den Cons nie Älteren begegnet, sondern nur Teens? War Perry früher weniger präsent als heute?
In den Buchläden stapelt sich wirklich viel Mist. Neben den Obligatorishen Lems und Dicks gibt es nur noch Endlos-Serien. Aber ich dachte immer, gerade die seien für jüngeres Publikum gedacht. Oder glaubst du wirklich, wenn Heyne seine famose "Bilbliothek der SF-Literatur" noch ein weiteres Mal auflegt, dass die bösen Gangster-Rapper von 15 Jahren dann "Hurra" schreien und begeistert SF lesen?
Die Frage lautet also: Was würdest du besser machen?
#41
Geschrieben 02 Juli 2007 - 20:49
Schon klar. Aber womit kann man der Jugend deiner Meinung nach kommen?Der Weltraum als abenteuerlicher und funkelnder Spielplatz für eine Menschheit, die gerade ihrer Wiege Erde entkommen ist - mit solchen abgeschmackten Klischees braucht man der heutigen Generation sicher nicht mehr zu kommen, damit landet man höchstens bei alten SF-Fuzzies, die mit dem Kopf in der Vergangenheit leben und lauthals über den Verlust des goldenen Zeitalters jammern .
#42
Geschrieben 02 Juli 2007 - 21:03
Balsam für meine Ohren. Aber was würdest du als Autorin/Herausgeberin/Verlegerin vorschlagen, wie man die Jugend wieder zum Lesen bringen kann (vorzugsweise zum Lesen von SF) ? (Meine dunkle Seite hat noch eine andere Formulierung ausgeheckt: : Was muss man anstellen, um mit Schreiben oder Verlegen den Knirpsen das viel zu reichliche Taschengeld abzuknöpfen?) Aber Spatz beiseite: Ich persönlich verstehe nicht so ganz, warum die Literatur von der Zukunft (bzw. des Gedankenspiels) bei den Jungen nicht mehr so gut ankommt wie ehedem. Außer zufälliger Mode mit entsprechendem Gruppenzwang, und außer einer allgemeinen Lesefaulheit im Multimediazeitalter fällt mir nicht viel ein. Könnte man mit neuen Inhalten tatsächlich eine Trendwende herbeiführen? Mh...Ich revidiere meine Meinung vom letzten Jahr auch. Es hat sich seitdem unglaublich viel getan und positive Entwicklungen gegeben, so dass ich inzwischen einen richtigen Aufschwung feststellen kann. Die Phantastik allgemein ist eindeutig auf dem Vormarsch, und das ist natürlich gut so.
#43 Gast_Jorge_*
Geschrieben 03 Juli 2007 - 11:37
Ich glaube an gar nichts und will/würde auch nichts besser machen - entweder man interessiert sich für die phantastische Literatur oder nicht. Ob die "Jugend"(Urks, welch schlimmes Wort) sich dafür begeistern kann oder nicht, ist deren Sache und deren eigene Entscheidung...und nicht die von ein paar alten Knackern, die sich nicht damit abfinden können, das sich die Zeiten nun mal ändern und neue Generationen nun mal andere Interessensgebiete haben.Oder glaubst du wirklich, wenn Heyne seine famose "Bilbliothek der SF-Literatur" noch ein weiteres Mal auflegt, dass die bösen Gangster-Rapper von 15 Jahren dann "Hurra" schreien und begeistert SF lesen? Was würdest du besser machen?
#44 Gast_Jorge_*
Geschrieben 03 Juli 2007 - 11:40
Ich will "der Jugend" mit gar nichts kommen - ich schätze mal, die wissen selber sehr genau, was sie wollen .Aber womit kann man der Jugend deiner Meinung nach kommen?
#45
Geschrieben 03 Juli 2007 - 13:44
Wenn jemand die Jugend nur als Melkkuh betrachtet, dann braucht es niemanden zu wundern, dass sie zu Recht keine Lust hat, sich melken zu lassen und ihr Geld für uninteressanten, pseudointellektuellen Lesestoff zum Fenster hinauszuwerfen. SF in Form des Abenteuerromans hat keine Krise! Wo ich aktuell eine Krise sehe, ist Cyberpunk. Hier überholt die Realität gerade die Literatur. Über kurz oder lang wird Cyberpunk zur historischen Literatur gerechnet werden.Was muss man anstellen, um mit Schreiben oder Verlegen den Knirpsen das viel zu reichliche Taschengeld abzuknöpfen?
#46
Geschrieben 03 Juli 2007 - 14:18
Das liegt nur an den überkommenen Vorstellungen, die manche Leute von Cyberpunk hegen. Lest mal, was Rudy Rucker so in "Flurb" veröffentlicht, lest Cory Doctorow, Charles Stross, schaut auf Seiten wie "Futurismic" (im Moment leider nicht möglich, da down ). Cyberpunk ist genau wie jedes (Sub-)Genre einem ständigen Wandel unterworfen und wird daher nie überholt sein - es sei denn, der Begriff kommt aus der Mode und das ganze heißt dann plötzlich anders. Aber wen sollte das interessieren? Mir ist es doch als Autor herzlich egal, ob die Verlage mein Geschreibsel als Cyberpunk, als Post-Singular oder als Beyond-Green-Hype-Punk vermarkten ...SF in Form des Abenteuerromans hat keine Krise! Wo ich aktuell eine Krise sehe, ist Cyberpunk. Hier überholt die Realität gerade die Literatur. Über kurz oder lang wird Cyberpunk zur historischen Literatur gerechnet werden.
Bearbeitet von Naut, 03 Juli 2007 - 14:19.
#47
Geschrieben 03 Juli 2007 - 14:31
Die Verlage könnte es vielleicht interessieren?Aber wen sollte das interessieren? Mir ist es doch als Autor herzlich egal, ob die Verlage mein Geschreibsel als Cyberpunk, als Post-Singular oder als Beyond-Green-Hype-Punk vermarkten ...
Wenn selbst klingende Namen der Szene in großen Publikumsverlagen mit Ach und Krach auf eine Auflage von 2000-3000 Exemplaren kommen, dann wird die kaufmännische Abteilung und der Vertrieb sehr bald feststellen, dass es da nicht mehr wirklich mehr etwas zu vermarkten gibt, egal wie man das Kind nun tauft. Die Aussage stammt übrigens nicht von mir, sondern von jemandem, der es wissen muss. Warten wir einfach zwei bis drei Jahre ab und betrachten uns dann den Scherbenhaufen ...
#48
Geschrieben 03 Juli 2007 - 15:02
#49
Geschrieben 03 Juli 2007 - 15:25
Stimmt. Genau davon sprach ich.Aber Ernst... das betrifft doch ausschliesslich den deutschen Büchermarkt.
Ganz deiner Meinung. SF und auch Cyberpunk, Postapokalypse oder wie auch immer, wird sich in Richtung Film bewegen und dort erfolgreicher sein, als sie es im Buchbereich (in Deutschland) jemals war.Der von dir befürchtete Scherbenhaufen kommt sowieso, nur wird es ausschliesslich die SF treffen. Wir erleben hier ein Phänomen, daß Parallelen zum Western-Genre aufweist. Das ist auch irgendwann mal als Buchform verschwunden, weil die junge Leserschaft fehlte und die alten Männer, die irgendwie immer noch von Freiheit und Abenteuer träumten, einfach wegstarben.
Deshalb möchte ich die Jugend auch nicht als Melkkuh betrachtet sehen, der mit Gewalt die Vorstellungen einer älteren Generation aufgepfropft werden sollen. Wenn wir bei der jungen Generation ankommen wollen, dann müssen wir sie und ihre Beweggründe zuallererst aufrichtig verstehen lernen. Vielleicht begreifen wir dann ...Die heutige Jugend träumt nicht mehr unsere Träume, sie hat ihre eigenen. Die sind wesentlich phantasievoller und scheren sich nicht um irgendwelche Sortierungen und Genre.
Wahrscheinlich kennst du ja meinen Leitspruch: SF ist die bessere Fantasy.Star Wars ist für sie Fantasy und Raumschiffe ebenfalls. Ich sehe in dieser Aussage keinen Widerspruch.
Wenn man die SF aus der Schublade holt, die viele Leser in den letzten Jahren mit einem Vorhängeschloss versehen haben, dann könnte das durchaus die Wiederauferstehung der SF sein. Auch in Buchform und eventuell sogar in Deutschland. Vielleicht muss man dazu aber auch ein gewisses Anspruchsdenken aussen vor lassen, das in der SF-Szene durchaus existiert.Heyne hat es ganz richtig gemacht, als es das Kürzel SF von den Büchern verbannte.
Schaun mer mal. Ich bin trotz allem optimistisch - Krise hin oder Krise her.
#50
Geschrieben 03 Juli 2007 - 18:50
Dazu passend ein Posting von Frank Haubold in einem anderen Thread...Vielleicht muss man dazu aber auch ein gewisses Anspruchsdenken aussen vor lassen, das in der SF-Szene durchaus existiert.
Tja....Lieber Jürgen, vermutlich setze ich mich mal wieder dem Vorwurf der Arroganz aus, dennoch muß ich Dir sagen, daß der Geschmack eines "breiten Publikums" nicht das Ausschlaggebende für einen Autor sein sollte. Sonst könnte er ja gleich bei BILD anheuern.
Bearbeitet von Jürgen, 03 Juli 2007 - 20:09.
#51
Geschrieben 03 Juli 2007 - 23:33
#52
Geschrieben 04 Juli 2007 - 00:07
(Georg Christoph Lichtenberg)
#53
Geschrieben 04 Juli 2007 - 07:23
Gern!Der zweite Teil Deines Postings gibt exakt meine Ansicht zu diesem Thema wieder. Vielleicht sollte ich das irgendwie in den Header des SF-Buchforums zwängen. Auf jeden Fall würde ich Dich, Deine Erlaubnis vorausgesetzt, bei Gelegenheit in diesem Zusammenhang gerne (zumindest sinngemäß) zitieren.
#54
Geschrieben 04 Juli 2007 - 11:30
#55
Geschrieben 04 Juli 2007 - 11:44
#57
Geschrieben 04 Juli 2007 - 11:52
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#58
Geschrieben 04 Juli 2007 - 12:10
Nein, die sind damit beschäftigt, mich reich (und damit sexy) zu machen. Ich bin 40, ich brauche beides dringend.Ob da Diboos Tentakelmonster mal eingreifen könnten ?
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#59
Geschrieben 04 Juli 2007 - 12:18
Unser Spiegel sagt ja. Können solche Spiegel lügen? Im Gegensatz zu Dirk bin ich schon sexy, dafür aber auch beinahe 10 Jahre älter. Halt durch Dirk, du schaffst das bestimmt noch!sag mal Ernst, siehst du augenblicklich noch so aus, wie auf deinem Avatar?
#60
Geschrieben 04 Juli 2007 - 12:40
Bearbeitet von molosovsky, 04 Juli 2007 - 12:54.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
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